hervor, al8 ob die Kunfivereine unt dev Kiinfiler willen da waren, Weber dies ИЕ der Fall, nod) wiirden fic) die Herren Miinftler bad umgefebrte Berhaltnif gefallen laffen. Wir empfehlen dem: jenigen, dev fich niher tibet die Kunftvereine unterridjten will, unfern Wuffag: Die deutfden Kunftvereine” in Nr. 39 ded Yahrgangs 1856. Um iiber Standpuntt und Werth Мет Фиг ftitute in heutiger Beit urtheilen zu fSnnen, dagu mug man ihre Wirkfaméeit von Anbeginn an verfolgt haben und die gegemmar- tige Pravi3 Wller fennen; feinediwegs ift erlaubt, von den ein zelnen Sdwdden aller ober von allen Sdwaden Cingelner auf diefe innerhalb der Entwidlung de3 deutfdjen Kunfilebens mit Nothwendigkeit hervorgetretenen Unftalten gu fdjliefen. Cin eine ziger Blick auf die Gefdhidjte der meiften Vereine lehrt, daf fie gerade den umgefehrten Weg, alB den ihnen vorgeworfenen gee macht haber, dak fie, von dem Berloofungspringip anfangend, folde Biele in’3 Auge gefaft haben, weldye iiber die Wusfdmiicung der Wohnhaufer hinausgehn, ja dak die monumentale Kunjt fid vielfacer Unterftiibung von Seiten mander BVercine zu erfreuen hatte und fortwdhrend erfreut. Wann wird der gedantenlos nadgefprodene Vorwurf аще Hiren, dak die Kunftvereine Forderer und Befdhiiker der Meittel- mifigteit feien? Sie, die felber das guifie Jntereffe haben, fid) vor der andrangenden Mittelmapighett gu fdhiiben? Bn dem angezogenen UArtifel haben wir die Mtittel aufgefiihrt, welde die Vorfteher der Vereine evfonnen haben, Sdranken gegen die Mittelmapigkett gu ecridjten. Derlei Mtittel bilden ein fldndiges Thema ihrer Berathungen. Wer nod) andere al3 die dort ange gebenen weif, der melde fidy, feine Vorfdldge werden fidjer gee priift und mit Dank angenommen werden. — Oder foll der nod gedanfenlofere Vorwurf wiederholt werden, dab die Vereine ein flinfilides BediirfnifR, Kunftwerke gu befiben, ergeugen? Dann wiederholen wir, was wir fdon einmal fagter: Wenn fie diefes — nicht finftliche — Gedlirfnifg ergengen und nahven helfen und nidht vielmehr felber gum Theil urd) diefed fic) dvingend meldende Bediixinif hervorgerufen find, fo diirfen fie deffen getroft fein, Denn — nad) den Worten Wilhelms von Humboldt — ,,auf dem Privatbhefige in feiner Gefamumtheit genommen, auf der taglidjen, rubigen Betradhtung der Kunftrwerke, auf der Gewdhrung, fie als etwas Nothwendiged gum geiftigen Leben angufehen, beruht gropen- thetl3 die Befsrderung des Gefdhmads wund die Berbreitung der Liebe zur Kunft.4 Die Gembhrung an diefe Nothwendighett mar die erfte Pflicht der Runfivereine. Wo diefer hier und da — Мег fdneller, dort langfamer — Gentige gefdehen, da vidjteten fie ihre Wuf- merffamteit auf die Hervorrufung groperer Kunftwerke, die iiber den Privathefis hinausgehen, oder beffer, da tourden fie geswun- gen, died зи thun. Denn wag ift die Verwaltung eines Runft= pereing anders, al8 her Unsdruc der Volksmeinung? — Da wurden fie gegwungen, dad aud ihrem Sdoofe herborgegangene Suaftitut der Berbindung fiir hiftorifde Runft зи ftiften. Wer wiirde im MUnfang der Kunfivereine fitr miglid) gehalten haben, wag der Pieler Verein jiingft gu Stande bradjte: feine Mitglie- der gur Vergichtung auf die BVerloofung gu bemegen und daflir ein Kunfivereinshaus zu bauen und eine Galerie gu ervidten? Wir erfparen un, hier twieder аби сен, wad eingelne Bereine [ах die monumentale Runft gethan haben; man fann e8 in dem mehrfad angegzogenen Nrtifel nadlefert. Wie Lnnten wir (auguen, daB bei manden Vereinen etwas foul ift im Gtaate Danemark?” Wer in unferem Sournal nade fudjen will, der wird finden, da wir oft gegen die eingelnen das Wort genommen haben. 8 ift ein caeterum censeo bei un8 gemorden, dag wir den fogenanuten BVerloofunggverein, den Die hohe Alademie gu Berlin allemal bet ihren Wusftellungen ge- grofartiger gu fein habe; nicht minder ift fie planmapiger durdygu- fithren, Ueber den Ort, diinft uns, fann nidt geftritten merDden. Deutfehland Hat fein Uusftellungslofal in Minden, fo lange 03 erjt diejen einen Glaspalaft in Dentfgland gist. Unter einem ander Gefidtspuntt ift eine hiftovifaje, unter cinem andern eine allgemeine deutfde Kunftausftellung gu betvadyten. Lewtere wird fic) nidjt wefentlid) von den Ausftellungen, wie fie die Runftvereine veranftalter, unterfdjeiden, vielleidht lediglid) durd) igre GrdgGe und durd) die Fernhaltung dev Sryeugniffe auslan- difdher Sdulen. Zum Bejdlug wurde die Anfidt erhoben, daf man alle swei Jahre allgemeine Aunsftellungen maden, an der jahrlidjen Wiederfehr dev allgemeinen Berfammlungen aber fefthalten will. Yene Uusftelungen follen abwechfelnd in den feds Stddten Be rz lin, Franffurt a ML, Dresden, Diiffeldorf, Meine феи, Wien, die dagwifdjen liegenden Verfammlungen aber in einem Eeincren Orte de3 Baterlandes ftattfinden. Flix die нае Rujammentunft wurde BraunfdGmeig gewahlt, die Wusftellung por 1860 dagegen wird entweder nad) Dresden oder nach Berlin perlegt werden. Die grieve Wahrideinlidfett fchien fiir Ores- dem gu fpreden. Qn einer furgen Debatte famt nod) einmal gur Erwagung, welden Chavakter die Wusftellung haben foll. Wan half fic) Davon durd die allgemeine Bezeidrung, da Пе ,nady WHnlichen Pringipien” veranftaltet werden foll, wie die heurige, mobdurdy offen gelaffen erfdjeint, Dag fie einen mehr oder weniger hiftovifcyen Chavatter haben Кит. C8 wird diefe nahere Chaz rafterbeftimmung, mie und feeint, Тебе т Феи Handen des nad)- Пен Somités ltegen, deffen Wahl aud) auf Dresden Hindeutet. * Gollte diefe Stadt gemiglt werden, fo fet fcon jebt erlaubt, Davaw gu evinnern, weldjes Schaufpiel man uns dort geben fSunte, wenn man fic) entfajloffe, und ein moglicft vollftindiges Bild der Winkelmann ен Beit vorgufithren, wo Dresden in den Hinftleri{den Ungelegenheiten Deutfehlands fo ent{dieden den Vor- tang behauptete. 3 wurde noch in diefer Sibung der Untvag eines Mtitglie- DeB aus Diiffeldorf eingebradt, darauf hinausgehend, daw „ме гие Яо Феи deutfdjen Kunfloereinen воен foll, смен Зе ihrer Yahreseinnahmen dazu gu befitmmen, ftine bigé Galerien von Werken lebender Miinftler gu griinden, in der Weife, dak die jihrlide Ansftellung eine Wrt von Concurreng Lilden mBdte, aus der cind oder mehrere Werke yur allmibhligen Bildung jener Galerien пидеКий wiirden.” — Cen abnliden . Untrag hatte fdjon der Ynfpector Ganer von Megensburg аи] dem Stuttgarter Miinftlertage geftellt, wonad) ,,den Kunfivereinen an’3 Hers gelegt werden folle, den WUnkauf finftlerifdy werthvoller Зее ИЕ Мой зы Berlofungen, fjondern aud gu ftindigen Sammlungen vorgunehmen, damit fie nicht gu puren Lotterte: Anfialten herabfanken.” — Damals wie jest war man natiirlid) einverftanden mit foldjen фен und Crmahnunger, welde Die Kunftvereine an ihre Hoheren Bwede erinnern. Wher aud Damal3 wie jest wurden yur Motivirung dtefes Wunfded nur пиве {dywade Dinge beigebracht. Oas Diiffeldorfer Mitglied begniigte fic) damit, die Hergebradcjten Reden gegen die Kunft- pereine gu wiederholen: fie feien faft ausfdlieflid) Witienvereine geworden, melde fiir miglidft geringes Geld miglicft viele Pilder an die Wetiondrs bringen wollen, fie feien Befdrderer der Mtittelmapigkeit u.f. №. Wabhrlid, bet fo fchwader und ver: fehrter Motivirung fann man fiubig werden tiber den fonft guten Untrag. E8 ging des Weitern aus der Motivirung die Anfidyt * G8 wurde Robert Kummer gum BVorfigenden deffelben gewahlt, ber gu anbderweiten Dtitgliedern des Comités, das feinen Sig in Dres: ben haben wird, bie mit Beifall begriiften Herren Bendemann, Зйт тег, @и бо Gammer und Rietfdel vorfdlug.