heit und Shelofigheit feffelte mehr den gewefenen би); aber e8 fejjelten ihn bie Bande der Gitte, der Redtlidfeit, — parum fein Chebiindnig mit der entflohenen Yonne, dad ihm die Gegner nie vergeihen founten, Der Trauungsakt Ш dargeftellt. Sest hat Luthers Portrait ven Ausdrud per Bollfraft, welder nad) Cronad’s Bildern ver typifde fiir die Bildniffe Luthers geworden ift. G8 feblen nicht befreundete Bengen, Manner und Frauen, uteift nad) Portraitbilvern, infonverheit ber Stadtfdreiber Reidenbady, der Catharina von Bora in feinem Haufe aufge- nomen hatte. G8 ift freilid) eine Haustrauung, das ftirt ein wenig; gerade bet Luther hatte eine foldje nicjt Statt fin- ben follen; — nod) mebr ftirt — den Beridjterftatter minveftens per Hund unterm ФИФ, ver an die iherlebten Mamberg’fden Koter evinnert. Gonft ift das Bild gar traulid) und giidtig. Wa- rum ber Famulus Aurifaver) ein gar fo fdpweres Bud) nit beiden Armen Halt, ift nicht recht abgufehen, da per trauende Geiftlide (Bugenhagen) vie Agende mit der Formel in ten Handen hat. V. Diek ift num vollends bas fchdnfte ver Bilder, fo redt menfdlid) fin: Luther im Kreife feiner Familie am Chriftabend 1536. Da ift uur veined Familiengliid, fein Hak, fein Gaver, fein Streit, feine Urbeit; Feierabend, Heiliger Abend. Des Weihnadtshaumes Kergen brennen hell, die beglitdten Kinder find freudevoll, vas jfiingfte figt ver Mtutter auf dem Schooke, Luther halt nod vie Laute, auf der er vielleidht ein from- mes Danflied over Chriftnadhtlied jpielte, vielleidht fein unfterblidjes: bom Himmel hoc, va fomm ich her. Bwei Freunde nehmen Theil an dem heiter gemitthlidhen Familienfeft des grogen Mannes, рен Мег пб davan erinnert, dak ev der grofe Mann iff. Muhme Lehne warmt fid) etwas frdftelnd am Ofen, der, wie die ganze Stube, tren nad) der Lutherwohnftube 3u Wittenberg abgee bildet ift, und ein fic) pubendes Ribchen theilt ihre Liebe gu dem warmen Freund. Diefes Bild hat fo wohl gefallen, dag ver Miinftler daffelbe filr ein amertfanifdes Tafdenbudy nod) einmal iné Keine hat fiedjen miiffen; und da8.ift denn ein gang allerliebftes Blattden geworden, bas in Deutfdjland fdyon jegt als groRe Seltenbeit angufehen fein bdiivfte, ba e8 nur in felr wenigen Avant la lettre- Eremplaren vom Kituftler verfchentt wurde. Daffelbe mift blof Ati Parifer Boll in dev Breite und 2/2 in der Hihe. VI. Und das leste der Bilder ift eine Scene des Familien- lebeng. Die Darftellung von Luthers Tod witrde die etues melt- hiftorifden Mtomentes gewefen fein; der Miinftler, feiner Idee tren bleibend, umging das, und wablte Luthers WAbfdjied von den Geinen, am 23, Januar 1546, — eine einfte, reidje Gruppe. Gs ift ver treue und geliebte Hausvater, der hier fajeidet, vielleidht fcoon ahnend, Ба `В {еше Leste irdifdye Trennung von den Freunden, von der Familie fei, bafR die ante dort an der Wand des holjgetdfelien Qimmers von feiner Hand nie wieder tinen werte. Schon innerlid) gebrodjen, erfdjeint er gleicwohl nod) voll Kroft, fider, in fic) felbft gefejtet, ven Blicé vertrauenvoll nad oben geridjtet; fo fteht ber unermildlide Streiter Gottes da. Die GHausfrau, vie fich auf feinen redjten Arm und feine SGdyulter ftittst, Glidtt ihn mit forglider Giebe an. Luthers Linke ruht feg- nend auf dem Haupte ver Todjter Margarethe, der eingigen, die ihm geblieben; das Bild der vorangegangenen {Фин пебем dem Bitde des grofmiithigen flirftliden Befditgers und dev Hausfrau pie Wand des Bimmeré. Hier tritt Lutas Cranady’s, des Haus: freundes, wilrdige und ftattlidle Geftalt vor Augen; ancy Bugen- Hagen ift gugegen, und Melandthon, der, etwas in den Hinter- grund getreten, ren beiden jingeren SGihnen Luthers, die mit dem Glteften, Soharnes, den Vater begleiten follen, gute Lehren auf pie Meife mitgiebt. Fehannes, cin hodjaufgefdjoffener, fdjdner Siingling, fteht in rubiger Haltung, wahrend hinter ihm die alte Cuthers Aufhebung vermummt waren, vom Kopf gum Hub ge- panzert waren fie auf feinen Gall, weil bas ebenfo unndthig al8 hichft befdymerlic) gemefen wire. Wher e8 gab eine Beit, pie mit Goethe s Gig von Berlidingen begann, in welder ver Begriff eines Ritters mit dem Harnifd) fo verwandt war, wie man fid) beim Worte Ci ftets and) die Sdhaale veffelbent hingudentt, Damit foll vem biedern Kiinftler in fetnerlet BWeife wehgethan merden; die heutige Miinftlerjugend madt jest andre Gtudien und mu fie maden, al8 man im fedigiten Lebens- jahx macht. Das Alter Halt germ am Jugendgewobhnten felt; aber инете Ух ши [Тем anders ansehen, als vie Reden in Gouque’s Frauentaldenbud, fer Lingliden Wndenfens. ПТ. Зои feinem Pathos, der Wartburg, entritt Luther bisweilen, von einem trenen Knecht begleitet, und bielt da und port Ginkehr, pflog aud) gern Qwiefprad mit den Leuten. Go fom er andy auf der Miidfehr von der Wartburg in den jdwargen Biren nad Sena, und unterbielt fioh eben fo freundlid) alB ge- Lahrt, unerfannt, mit gwei Sdyweizer-Studenten, die nad) Witten- berg gu giehen im Begriff waren, und mit gwet fpdter hinguge- fommenen vreifenden Raufleuten. Sft mun diefeds filr das dritte Blatt gemahlte Ereignif weder in perfinlider nod) in gefchidjt- lider Beziehung ein bedeutendes, fo bot e& dod) dem Kitnftler in preierlei Hinficht dantbaven Stoff. Cinmal founte er vie burd) ein oft nachgebilpetes Gemalde Lufas Cranad’s martirte Geftalt Luthers gctdnen, wie fie fic) als Sunter Jsrg auésnahm, und pie® hat er mit befriedigender Treue {ов ber Meinheit des Vilves gethan; dann bradte er’ einen gutgewahlten Doment aus Luther Leben, dev ficy in des Kunftlers neuer, liebgewonnener Heimath, ет Lande Gadfen= Weimar, in Wirllicjleit ereignet hatte, glethfam fiir diefed Land gurv Darftellung, und endlid) bot die Gtube ves Gafthaufes zune fdywargen Baren, den Jena’s Otudens tenfcjaft oft und viel angebunden haben mag, wteder der dem Kinftler eigenen Borliebe fiir hauslide Scenerie eine hidft will fommene Staffage. Da tft Sdhankfdrein und Anvidte, da Ш ein madhtiger alter Radelofen, ba finn Naunen мир Ятйде, SAliffel und Sdhiiffen, ЗаВфен und Tridjter, da feblen nidjt muntere Rnoben, ein dicer behabiger Wirth, etm ruhender Puvel, nit Reifegepac und Mantelfac, nicht Hiitfhe (thitving’ fd) fiir Gupbinkden) und GStiefelfnedjt; umd jede Figur, Ме Leben athmen fann, athmet feben, IV. Luthers Bermahlung зи Wittenberg, den 13. Suni 1525 in Wittenberg, ift die Unterfdprift des vierten ver Sehwerdgeburth’jdhen Lutherbifder. Зе mehr ein finniger Bejdauer fid) in den Unblid diefer Bilder vertieft, je aver wird ihm, was eigentlich der Siinfiler mit diefem Cyflus wollte, und wie aud feinem warmen Herzen, vielleidbt unbewuft fogar, die Sdee in feinen Griffel ftrimte: in feiner Weife darjulegen, nak Luther ein reiner, edler, trener und guter Deenfd war, ganz abgefeyen von defjen weltgefdidtlider Bedeutung, Grdpe und Thatkraft, die nur in dem Hauptbilde erfaft und dargeftellt wurde. Liebe und Freund[daft hiegen ihn м Уха die Blutéverwandten auffuden, Dankbarkeit erfiillte fein Herg filr pie Freundligkeit, die ihm де aud) gu Mtdhra ergetgt ward, al8 ex nod tn. Gifenad) cin Gehitlerfein mar und mit in ber Currente ging; Gehorfam gegen feinen ihm gilnftig gefinnten Fiirften und Gerrn liek ijn willig feinen verbhitllten Fiiyvern fol- gen und fid) einer Haft fligen, gegen die vod fein hod): und fret- ficebender Geift fic) ftrduben mufte. Gendhrt im Freundestreife gu Erfurt mit der Mild) ver Humanitat,— denn die Humaniften jener Hohfdhule bilveten ja Luthers Krang der Freunde, — zeigte er itherall, wie dort in Sena, offenes Wohlwollen gegen Ieder- mann. Зои ver alten Rirdhe hatte er fic) nun einmal lodgeriffen, ihrer Bande war er fily immer ledig, fein Geliibde ner Kenfdh-