jelbe nicht in Der Whficht, uns fitrdten yu machen, fondern in dem Seelenbediirfnif? Des Dichter feinen UWrfyrung hat! mancdjerlet Meflexionen, Dte m Dtefen Terzinen, Gonetten und Diftichen niedergelegt find, ing еше зи fommen, und die Mithe, die der Dichter felbjt fich nicht gegeben, fic бан fener BVoetenfdaft nicht gu geben brauchte, mm unjrerfeits gu tibernepmen und aus diejem Gejtdber von leidten und fhweren, barocden und fimplen, nothwendigen und itberfliiffi- gen Cinfallen eine runde Weltanfchauung gu ballen? Dies bleibe, wenn e& itberhaupt gelingt, fetnent Biographen auf geloben, dem die Entwidling der religidfen, afthetifden und politifchen Ueberzengungen Hebbels am Herzen liegen mug. Hier fitmmert uns gunddft nur die Wert, wie dtefer maimidh- faltige Snhalt yur Ausfprade gefonrmen, und Hebbel mitfte nicht Hebbel fein, wenn er uns den Genug fetuer Gedan- fen leichter madyte al8 den feiner Gefithle. Les grandes pensées viennent du coeur. Uber wir haben (chon oben angemerft, dag unjer Dichter Wem mif- traut, was aus dem Kern feiner Natur hervorbricht, und nicht von der, wie er meint, oberften Juftany feines ее ftandes LoSgefprocjen ijt, Wir wollen die Unfehlbarteit der- felben nicht unterfuchen. Dag aber bet Иден решен Verhdren jene Gedanten, die wirklich aus dem Herzen ftam- men, ermiiden und an ihrer Hrifche und Unichuld WAbbruch leiden, tinnten wir an hundert Beifpielen beweifen. Nod) einmal evinnern wir an den Hauptmangel des Hebbel fchen Genius, an feine geringe Wulage zur Freude. Wie fie iber der Siindflut der Sdymerzen al8 Taube mit dem Oelzweig fehweben fol, fo ift fie vollends unentbehr- lich, wo рег Фей in einem Meer von Problemen zu ет finfen ото. Das zdhe Kamypfen alfein mit dem grengen- (феи Element, wo Welle auf Welle itberwunden werden mup, ift fein Schaulpiel, das an der Schimbeit Theil hat. Wir wollen die Abgriinde fehen, aber aud) die Geftirne, die fid) rubig darin fptegetn. Nicht als ervinge fic) die Hebbel dhe Speculation пи» gend einen Hafen; aber der Weg gu ihm ift faft immer yon Klippen und Gandbdnfen verlegt, die eine frdhliche Fabre mit vollen Segeln unmodglid) maden. Wie mandhes feiner Sonette hebt in nachdenklicher Klarheit an; aber wir haben die erfte Strophe nod) nicht hinter un8, fo beginnt jener hartnddige Gang, fic felbjt purdy miubfelige Demonjtration ein Geniige yu thun, den vollen Flug yu ftauen und wir find endlich froh, ber bem Bemithen des Dichters, uns Den Weg zu wetjen, ihn nidt gar aus den Wugen verloren gu haben. G8 fann nicht fellen, dak diefe Peinlichteit fich aud) dem Stil mittheilt, und die glitclichfter und phantafte- voljten Wendungen durch vie Nachbarfdaft der abjtractejten Profa verfiimmert werden. Die Relativfike und gehauften Einfdhadhtelungen find gelegentlicy gum Bersweifeln, . Wer an die Weife dent, tm der die alter Staliener, 3. B. Michel Angelo, ihre tieffinnigen Lerjinen bildeten, was foll der gu folgenden Berfew fagen, die ,das abgefdiedne Kind an feine Mutter Gu Weibnacht)” richtet: Sc Бит, аз шапеш имейеин Berlangen Entipridt, und bin’s nicht mehr, fobath mich efelt. Wer alle (Formen), bis zur Hvdhften, burchgegangen, Der wird in feine wieder eingebatelt, Gr wird, und ob s ihn atid) nod vildwiirts triebe, Dod nidt mehr feusde an den Staub vermitelt. Sungfraunbifder, frith erbltden, Su bem Haar den Myrtentrang, Dimmernd fdwebende Geftalten Eteigen auf im Dtondenglanj. Wollt thy mitt ben weifen DHanden, Die den Knaben nie gedviict, Halb verwelfte Rojen breden, Weil fetu Froblider fie pflitat? Wollt wr nut ben falten Lipper, Die fein Silngling warm ден, Aus ben VBliitenfelden trinfen, Die der Sehmetterling vergift? Ober swollt thy jtitl erfunden, Wenn iby wie tm Traunt euch zeigt, Ob euch) ans bem treuften Herzen Rock etre lester Geufser fteiqt? Sine tritt gu mir ans Lager, Ach, ih traumte nicit sow ihr, Uber abendroth-umgoffen (?) Gtebht fie jest, wie etujt, vor mtv. ssmimer lachelnd, ишиех пециоио, Unb erft in реш Геи @фшец Prefte fie, gufammenfintend, Shre Band anfs arme Herz! ($, thy Derg war wie eit Sregel: Ext ale e8 gebroden war, Wrrde mix fein fdhaurigeflifes Himmlijhes Gebhetinnif lar! sou der Wbtherlung ,Balladen uno Verwandtes” begea= nen wir vielen Gedidten vom echteften Gehalt und einer Mannicfaltigtett der Form, die uns doppelt rihmenswerth erfdeint, je mehr eine gewiffe rheinijde Balladenjchule purch pie Cintdnigfeit, in welder fie ihre Unefroten yu retmen pflegt, nadgerade die ganze Gattung in Verruf zu bringen Drohte. Gleid) das erjte Gedicht ,Liebeszauber” ift wabr- haft originell und hat mw bie und da durch Mebertreibung des dramatifden Stils den Anfirid) von Gefuchtheit. 3За8? @1е ШИФИ ип 5 ши ihre Loden? Hilt fid in der Muhme alten Mantel? Sft fie — ober ftad) mich bie Tarantel? Wird fie — die Befinning will mir ftoden! Sin dithmarfifcder Bauer”, S. i, ift ein treffltches Charatterbild. ,Schin Hedwig”, S. 56, ,Die Spanierin”, ©. 64, ,Dte hetlige Drei”, S. 74 ftellen fic) mit in die erjte Reihe unferer claffifcen Balladen, wahrend ,, Vater unfer”, GS. 50 fchon abfichtlicher ijt, und ,Die Фрай“, S. 83, an den Hebbel erinnert, der die Gudith gefdyrie- ben bat. Nod) ift cin ftarfes Drittheil des Bandes itbrig, und Da e8 an Gedantengehalt nicht am Leichteften wiegt, fdhetnt die Aufgabe, bem Dichter gerecht zu werden, ins Unendlice Hinausgeriict. Aber haben wir e8 denn itberall mit dem Dichter Hebbel yu thun, wo wir vent Denker Hebbel begegnen? Stann e3 un8 angejonnen werden, mit den