Und, wie vor dev Sonne Sivahl die nadht ge Hinfterniz entweidt,
Gloh ver Morawiden finftre Kegerei, von dir verfdeudht.
Du, der du Vergwetflungsvollen aufthun fannft vie Kettungsbahu,
Diefe Briefe fieh, die Boten, die dir hiilfeflehend nahn!
Woblgefteuert burd die Meerfiuth fam ein Sahiff in deinen Port;
Du, o git ger Herr, fo hofft e8, giunft ihm einen Bufluchtsort.
Hin und her vom Sturm getrieben, gwifden Felfenbant und Iiff
Auf dem Ocean gefdhleudert, war bem Sinten nah dies Sdyiff:
Da, fo wie ein of die lebten RKrafte nod zufammenrafft,
Um ans Biel gu fommen, flog e8 hafenwaris mit lester Kraft,
Und, wofern e8 ihm verginnt ift, fift e8 bemuthsvoll den Thron,
ЗВ феи Эбби Beferia heiligt, Whrul Wahins Sohn.
©, bag ift и ЗЫ, vem viele Konigreidhe dienfthar find;
Зи ben Mantel feiner Gnade Hiillt ev fie und fchirmt fte lind.
Serer Wanbdrer driidt auf feine Hand mit Chrfurdht einen Kus;
Ungliidfel’ge, die ihn fcauen, abnen ihrer Leiber Schluf.
Nicht verfeblt fein Pfeil die Sterne, wenn fein Bogen danad gtelt;
Dienftbar iritt die Erdengrenze vor thn hin, wenn er befiellt.
Seine Macht und Grife wirft zu Boden jeden Wiverftand,
Und bas Schidfal tragt vie Fahne feiner Herrfdhaft in ber Hand.
Seine Stirne leiht vem Cage allen Glanz, in dem er blintt,
Mit ber Mwthe feiner Wangen hat der Vtorgen fic) gefdmintt.
Bwifden Langen, welche fterngleich bligen, ift er wie ner Ptond,
Und ein Hof von Ruhm hangt funfelnd um den Sib, auf dem
ev thront.
Bor ihm beugen fich vie Verge, denn er tft der Erde Herr,
Nur am Himmel die PBlejaben find erhaben, fo wie er.
	Ueber Spanien, hoher Kinig, ftetg’ im Glanz der Weajeftat
38 Geftirn empor, vor dem der Glaubensfeinde Macht vergebt!
Alle offen, dak du neues Leben diefem Lande {фей
Ind mit Blut ver Chriftenfdn’ge feinen diirven Boden trantft.
Sa die Schmach, mit dem der Franken Fufiritt ihn gejdhandet jilnaft,
Wajdhe ab, indem mit Blut ou feine Fluren veidlicy оби!
BWirf ein Geer an feine Kiiften, vas die Feindefdyaar belviegt,
Bis jedwedes Chriftenfelbherrn Haupt vor bir im Staube Пед.
Deinen Dienern Hilf, die thranenvollen 90188, 204) mit Vertrau’n,
Зи dem Often Wndalufiens raftlos fpdhend nad) dtr fawn.  
Ganglid) dir ergeben, mitffen fie erfcyspft, burch Krankheit matt,
Dod) erliegen, wenn nidt bald du Hitlfe fendeft ihrer Stadt.
Did auch wird e8 freuen, wenn die Runde, Herr, zu dir gelangt,
Dak mit edlen Moffen, blanfen Waffen Andalufien prangt;
Sag’ uns, wann auf deined Heeres Uniunft Spanien offen mag,
Und wir wiffer aud, nicht ferne ift ded Feindes jiingfter Tag.
		Und nad 568 Paradiefes ew’gen Wonnen
Sih fehnt, wo Schatten find und Hihle Bromen ?
Du, den nad Sieg im Glaubensfampf geliiftet,
Dem innern Rufe folge! Gel’ geriiftet,
Voll Hoffnung und Vertrau’n dem Фе entgegen ;
Wer wohl geleitet ift, vem folgt der Segen.
Du aber, der du denkit: Was foll ich ent
Bu Gott mid) wenden? morgen ijt nod eit  
Beden!’, wie Keiner dir verbiirgt, raf morgen
Du nod) am Leben bift! Dir éft verborgen,
Wann vid) der Cod ereilt; dod glaub’ mit nichten,
Die Sdhulo, die alle Sterblidjen entricsten,
Set div evfpart. Wenn heute nidt, pod) bald
Mut du verfaffen diefen WAufenthalt ;
Die Keife, weldje vor dir liegt éft fahwer
Und von da drithen feine Wiederkehr;
So nimm denn, um did fiir die Fohrt zu ftavten,
Dir einen Borrath mit von quien Werken!
Der frommen Werke erftes aber ift
Der Glaubenstrieg; benuse deine Frift
Und gieh nad) Andalus gum heil’gen Streit,
Denn Gott Liebt den, dev foldem Kampf fich шеф.
Von Slindenvoft ward dein Geftcht gefdjwarst;
Drum forge, da der Flecen ausgemerzt
Unb dein Gefidht durd) Thranen, die du weinft,
Gevreinigt fei, eh’ du vor Gott erfdjeinft !

Wer folgt dem Beifpiel des Propheten nach ?
Wer fchittelt oon fich feine Siindenfdymad
Und flieht gu Gott, damit von jedem Febhle
Sm Kampf fiir ihn er autre feine Geele?
Kinnt thr Gefallen finden an ven Stadten
Dev Fetude, wenn fie uidt gu Wllah beten?
BWollt thr die Chriften end verhihnen Laffer,
Die an dvet Gstter glauben und uns bhaffen,
Weil feft wir hangen an dem Cinen Gotte!
Was trugen wir nidt {oon von diefer Motte!
Wie viel Mtofcheen find in unferm Lande
Bu Kirden umgemandelt! O, ver Sdhande!
Sterbt ihr vor Sdhmerzen nid, wenn ihr e8 feht ?
Nun hangt vie Glode auf vem Minaret,
Den Priefter fieht man fteh’n auf feinem Dach
Und Wein flieft in dem GHanje Wah’s — Ach,
Nicht hirt man dort ber Glaub’gen Stimme jdallen,
Die betend vor vem Herren niederfallen,
Man fieht fictt threr in ben heil gen Gangen
Sich freche, glaubenlofe Sitnder drangen.
Wie viele Manner unfres Bolfes fdmachten,
Wie viele Frau’ n in threr Haft unh trader
Umnfonft nad) LSfung aus dem finftern Swinger!
Wie viele Jungfrau’n, die als Rettungsbringer
Sn ihrem Зе den Tod erfehnen, tranern
Verlaffen in ver Chriftenfiinte омеги!
Wie viele Kinder, deren Eltern weinen,
Dah fie gur Qual gezeugt die armen RKleinen!
Wie viele Fromme, die, in eh’rne Klammern
Gefdhmiedet, doch fic) jelber nicht bejammern,
Mein, ihren Machbar nvr, weil ans pen Ketten,
Worin er fenfzt, fie nicht thn fonnen retter.
Wie viele Marthrer, von Sdwerterftreiden
Dahingeftrvedt, bededen nicht als Leichen
Mit Wunden fonder Bahl das Sdladhtgefild !
Den Engeln droben, vie e8 fcau’n, entqutllt
Gin Thranenftrom und Mtenfden, veren Herg
	Dieles Gentcht ii aus ahnliher Veranlajjung, wie
Das vorige, ent{tanden. Fbn ul Ahmar, Kinig von Granada
und Grinder der legten maurijden Dynaftie, die in Spanien
geherridt hat, Не е8 von feinem Gebeimfdretber Why
Omar verfaffen, um den Sultan Abu Buffuf aus dem
Herrfherhaufe der Meriniden, dem e8 1275 in Algeciras
vorgetragen wurde, mit neuem Gifer zum Rampfe wider
die Glaubensfeinde yu erfiillen. (Der avabifche Text еб
in Ibn Chaldun T. II, pag. 288. Die gwet erften Doppel-
perfe find bier weagelaffer).
	Hier liegt der PBfad nes Heils. Bjt Ciner da,
Sei es in Spanien, fei’s in Wfrifa,
Der ihn betreten will? ver die entflammte
Gehenna fdeut, die Strafe Ни Verdanimte,