gegen Die vornehm traditionelle pedantifde Sahriftiprace per hohen Literatur ift hier mur der Beweis gefiihrt, рав ein wahres Didjtergenie alle willfinlidhen Sehranten der Modefprace purdbreden und fic) des verachteten Gutes der Bollsrede nac) Bediirfnif bemidchtigen folle. Giufti pflegte zu fagen: ,Wenn ich an8 Sdhreiben gehe, gtehe ich det Nock der feinen Gefellfchaft aus und fabre in das Bauernwamms. Jd mache e8 gerade umgelehrt wie Ane dere, dig Dann erjt redjt ihr gallonirtes Reid anlegen.” — Hiedure aber wird natiivlich eine Ueberfegung der ОШ еп Sativen im engeren Ginne zu einer der fdhwierigz Пен, wenn nidjt itberhaupt unldsbaren Wufgaben. Und faft nehmen wir Unjtand, viefen Beilen, die auf den Dichter aufmerfjant maden wollen, die Ueberfebungen einiger Ge- Dichte hinguzufitgen, die zwar wegen der getragenen Form qu den leidjteren gehdren, aber Dennoch in ihrer tdrnigen und gedrungenecn Gigenheit nur nothdiftig wieberzu- geben waren. UeberdieR zeigt jid) der Dichter in Шией mehr alS yrifer, denn al Gittenfchilderer und Chaz ralterzeicyner, und in feiner Politif mir yon der Seite feittes italidnifchen Patriotismus. Bielleicht aber wermigen dieje Verfuche dennod) dafitr yu zeugen, рав hier ein Dichter erften Manges fennen gu lernen ijt, und den Wunfch, ihn wis ndber yu bringen, in cinem unferer vielen trefflicien Ueberfeger yur That werden zt lalfen. Ceterum censeo. (1846) Hier ift auch der Punt, wo Ginjtt fic) von Beranger, mit Dem man ihn oft verglichen hat, aufs Deutlichjte unter- fcheidet. Go viel fie, neben der Popularitdt, mit etnander gemein haben, Grazie, Derbe Srifde, unfehlhare Macht iiber vie Sprache und eine Sangbarteit, die felbft ihre contempla- tiveren Gedichte fofort in das Geddehinif des Bolfes еше prdgen mute, fo find fie doch im Stern ihres Wefens fo verfcieden, wie eben nur die Voilfer, fiir welche fie vidhteten. Und diefer Mationalunterfdied ftellt fich Зиля als ein Temperamentsgegenfag heraus, Gtujft’s melancholijch fetn- geftimmte, durch den Sechery nuv anf Momente von ficdh felbft befreite Natur ift von Bdranger’s leichthliitig ehrlicher, pon Srivolitdt purchaus nicht freier Heiterkeit fo шей сиё fernt, wie, freilic) in vollig anderem Ginne, fetn Whnberr Dante von Rabelais. Die Worte Giufti s an den Lefer in der Borvede qur erften Ausgabe feiner Gedichte: ,Wenn du dich blok ergdken willft, fo lege Das Buch weg, denn ein Lachen, das aus der Melancholie fiammt, fonnte dir dte Kehle yufammenfejniiren, umd das thdte mix deinet= und meinetwegen leith’ — und die Eagenben Berfe an Capponi: In quanta guerra di pensier mi pone Questo che par sorriso ed é dolore! bezeichnen die fcharfe Grenze zwifchen dem Slorentiner und Dem Framgojen. Der Lektere fderjt, weil er iber den Bue ftcinden fteht, Sener, wm fic) Бег Пе зи erheben, da fie ihn gu_erbriicten drohen. Und man vergeffe nicht: bei Béranger handelt eS fic) unt ein Mehr oder Weniger der Freiheit ; bei Giujti um die game, und was mehr tft, um ein Vaterland iiberhaupt, veffen Der Framofe jeden Rugenblie ficher mar, Noch aber fcheint e8 un8 nicht an der Beit gu fein, die Parallele ywifchen beiden Dichtern, fo fruchthar und Darum antockend die Wufgabe fein wiirde, bis in die eingel- nen Bilge ihrer dichterifchen Perfdnlicfeiten yu verfolgen. Wir viirften dabet auf das Sutereffe des Lefers erjt dann rechnen, wenn Giujt’s Gedtchte fic) auc) nur anndhernd einer ahulicen Befanntheit in Deutjehland зи xrihmen ав ten, wie Béranger’s Chanfons gleich bei ihrem Grjdeinen gewornen haben. Hiesu aber ijt wenig Wusfieht vorhanden. Denn der Genupg der Giujti jchen Poefie wird purch einen ihrer eigenthiimlidften Borziige Dem Nicht - Stalidner erfahwert. Die Sprache ndmlich ift mit fo reichlicher зе finnlidy plajtijcher, volfsthimlicher Wendungen getrintt, jo glitclicy durch den {ebendigen Quel populdver Sprudweis- Heit verjitngt und erfrifeht,* dah, was dem cingeborenen Tos- faner das БВ Entziicfen gewahrt, feine familidrfte Rede- weife gum Уизли hoher didhterifdyer Gedanten gearelt zu fehen, реш Fremben feine geringe Arbeit foftet. Jn der Le Mtynuierfehe Wrsqabe ver Versi editi ed inediti yom Bahre 1852 НЕ viefe Arbeit durch cin Gloffar wefentlid сте (себе. Moc) immer aber bleibt des Dunteln nit wenig suritel, gang jut gefehweigen, Pak nur eine lange Bertrart- Heit mit dem tosfanijehen Jdiom ven ganjen ZBauber des Stils enthillen ии. Man mipverftehe dtef nicht in per Art, als feten dicje Gedichte Dialettpoefie. Gm Gegenjag * Seine bei Ca Monnieny erfechienene Sammlung von Spridywsrtern, geigt, wie eifvig er darnach tradhtete, fic) aus Мет @фаб зи bereidbern. Ипь woju миф ber Ффийе, Без пФ ftellt, Uls fet ev taub, bezahlt bon Ener Gnaden, Der Kerl, der neben uns die Ciefta hilt Und fojetnbar falaft, als Hatt’ ex fdwer gelaben ? Sraun, aus dem Fenfter werft Shr all das Gelb, Un gu erfabven, was Shr ohne Schaden Gitv Given Beutel fahipfen [unt ant Quelle, Hirt 31, und fehretbt’s fein nieder auf ber Stelle! In primis: Welt und Mtenfden, wie befanut, Gebhw ооо mit dev Zeit, die, wie fie fagen, Grob gegen Фиф, bod) gegen uns galant, Der Freiheit zueilt, ohne Cud gu fragen. Shr glaubt uns nicht, und Hirt doch weit ing Land, Was hod im Oom die Glode hat gefdlagen? Sie lautet Laufer ein und Leichenfeier ; — city jeden @фейи, dev ftirbt, erftebt ein Freier. Uljo: Wollt Shr dein Wurm das Dandiwerk legen, Der ftil in Enrem Baw fic made zu fdaffer, Berwebrt’s bem Hufte und ben Mervenfajlagerr, Die legten Lumben anch noch hingiuvajfen. Ober heftedit bie Ammen meinetwegen Buin Kindermord, madt den Herodesaffen : Der Heiland wird befauntlic) dod) geborgen; Witrat Ihr ibn beut, erfteht ev itbermorgen. VBerfhwsrungen, wo ump die Polde Elirren, Sm Stil per Eleinen Robespierve’s und Gracden, Gind alter Trdbel, nur im Cours bei Sbirren, Die ihren Sdinitt mit diefer Waave madden. Sn Beiten des Pipin lies man fich tirren Gon foldem Kram ; heut tft ex nur yum Laden; Heut handelt fich s wim eine fehlimm’re Race, Die nad Gefdhidie rmuft auf cffner Gaffe.