Glends” — ruft fte thr zu — und madi padurch pas fine ftere Rathfel nur noch werwmicelter. Зи Пишен Wet erfabren wir, рав der vergweifelnde Perens fich felbft entleibt hat, und nun dringt Cyniras aufgeregter und ftdrfer al$ je in Myrrha, Daf fie befenne, wen fie liebe, denn Dafp fie Liebe, fet gewif. Sie ant: wortet: den Tod habe fie werdient, fie verlange Danadh ; aber-da8 verlangie Gejtindnif absulegen, fet unmiglich, bis, pa der Vater ihe mit fetnem Haffe drobt, ihr pte Morte entfehliipfen : Oh madre mia felive! ... almen concesso A lei sara... di morire... al tuo fianco! Weld) flrrchterliches Licht im Drefen Lauten! ruft Cynte ra8, worauf Miyrrha thm tas Schwert von der Sette xeift mnd fich durehbobrt. Und diefe Tragddie jo eine Beredelung und Vergeiz ftigung der Gelchidte int Ovid fein! Bielmehr verlegt fie den wabhren fittlicen Ginn, das ticfere Gefithl noch un- gleich mehr. Aus dem Bereich bes empirten Blutes, der Пимен Slamme in das Herz verlegt, in die Region, wo pie feelifche Empfindung herricht, fann diefe Gluth der Reidenfchaft fein GefithY erwecfen als Grauen und Whfdheu. Kein verfshnender Whjdhlug berubigt, fein berubigender fann erdadt werden, wenn uns eine menf{chlide Seele vorgefiihrt wird, innerlich fo gerfreffen, Daf fie gu Grunde geht an einer ungeftiffter Begier der widernatiirlidften Art. Die Surien der alten Dichter hefter fic an vie Svhlen des Verbredbers wegen einer That, fir die e8 eine Sithne gibt; die Furien, von welcher @Wifieri feine Myrrha zerfleifden (ВЕ, mitffen fie mit fic) hinunteriehen in den ewigen боди. Was {oll wol eine Mutter, dte, dem Rathe des 312 ter8 folgend und vertrauend, eine unjduldiqe Tochter in fein Stir gefithrt hat, thr antworten, wenn fie fragt: fann, man denn einen Vater zu viel lieben? Mas мии die Ltebe. зи einem ebeln Bater zum Berbrecen ftempeln? Se aus- weichender und unbeftimmter pie Untiwort fauten mug, je mebr wird fie die Phantafie verwirren, je groper wird dte Gefabhr fein, fie qu befleden. Wie viele andere Veifptele abulicher Wet Певеи fich nod anfihren und erbrtern! Aber die gegebenen werden hinreichen fiir meinen Bwecl, der fein anderer ift, als einen Protelt einzulegen gegen die unniike Sorgfalt, mit der man eingebildete ober fehr geringe Gefahren zu befeitigen ftrebt, und dartiber die wabhren Gefabren verfennt, einett ео, der vielletcht hier und da Gemand zu einem weitern Nach- benfen veranlaft. Denn bie Befeitigung des vorbherrfdjen- ven Vorurtheils witrde auch ungleic) beredteren Stimmen al8 die meinige nidt gelingen. Man wird fortfahren, Eritis sicut Deus und Alfiert’s Myrrha fiir mindeftens un- fchddlice Poefien zu halten, und Shakspeare fir einen zum Frommen der Sugend a veritiimmelnden Dichter, bis etnmal die Strimung der Beitmeinungen wieder eine andere wird. Rom und Poppelsdorf. 8 find etwa bret Jahre her, dag ,,Catull’8 Sud) der tieder in dbentider Nadjbilpung non Theodor Heyfe” bei Wilhelm Hers in Berlin evfcien. In jahrefanger, liebevoller Pflege unter pemfelben Himmel, ver einft res alten Dichters Tage bejdiencn hat, gezeitigt, war Ddiefe Frucht gunddhft tur um ihrer felbft ен entftanren und ,am Gunde ganz 3ufrieden, dah fie da war.” ,Gie founte, fagt ver Verfajfer, ,,fdjon vor Sabren ev= fcheinen, und hatte, wenn ¢8 nad) miv ging, evft nad meinem Tobe vie Welt erblidt.” Oak er dem Drangen Mabheftehender nadgab, und bem Bublifum, an das er ,,cigentlid) niemals ge- pact” hatte, nun ard) ginnen wollte, mas foon fo Dtanden, den fein guted Gefchid nach Pom gefithrt, erquidt hatte, wird ibm, fo hoffen wir, mander Gmpfanglide gedantt Jaber. Unter allen fachverftandigen und денив щен Зееги ftand eg, foviel wir wiffen, feitdem feft, af} die deutfde Ueberfesungéliteratur (wir fdliefen htervon natitrlic) ohne Weiteres alle befteltten and ephe- meven Fabrifate aus) durd ein Meifterwert erften Ranges bereidert war, Nidt nur, dak Wes, was Sprache und Vers тит und feit Goethe gelernt hatte, in ebenfo смен und retnen al8 innigen und warmen Tinen wiebderflang, рав vie Mtannigfaltigfett und Melovie ver antifen Rhythmen mit feinftem Berftandnig und fidevem Catt nachgeahmt, und rags zartefte Detail wie ver Ge- fammtcjavafter ber Catull fden Dichtungen burdy cine Ве Mifehung von Frethett und Trene fauber und rund aunsgepragt mar: bie eigentlide Weihe ver ganzen Leiftung lag in dem eben= bitrtig vicjterifden Genius, der fie burdjathmete und ein Whbild gefdaffen hatte, das von eigenem perfinlidem Leben getragen, nidt mie ein Schattenrif rem Original auf die Ferfen trat, fondern wie ein letblider Qwillingsbruder Hand in Hand mit ши депо. „бое vas Bud) einen Genins, fo wird es leben; ift e8 feelenlos und fehlt ihm jener Gejubgeift, fo belitgt e8 fic), aber nidt vie Beit” fonnte der Verfaffer mit rubigem Gewiffen jagen, inbdem ev fein Rleinod, das er aus dev Liefe geholt, Dev Zutunft yum ,,Priifen, Saubern, Gebraudjen” anvertrante. Wher wie wird unfer Freund erfdjrecen, wenn in feine Whgefdieden- ей jenfeits per Wlpen vie trithe Kunde dringt, da man in Deutfdland bereits daran benfen darf, diefes Gefdymetde als ein unniiges Sti Urbeit an dew erften beften Cridler zu verfdpleu- рен. Denn fojon ift ein anbderer Perlenfifder gefommen, dev fic) vithmt, aus demfelben Grunde die edjten Sdjalen hervorge- робей ju haben. Greilid) fein Leben hat er midjt eingefebt, ex ftand пиг fo am Ufer, und xraffte ins Wafer ober in dent Shlamm: hinein, aber die Nizen tandten guvorfommend aus ihren Grotten empor, und madjten fid) eine hre paraus, dem neuen Narciffus die verborgenen Sdite ohne viel Umftande ettt= gubanbdigen. Gin fidrer Herr Theodor Stromberg aus Poppelsdorf bei Bonn ift diefer Gitterliebling, der uns fo eber mit einer allernenften Ueberfegung von ,,Catull’s Gedidjten (Leipzig, F. A. VBrodhaus, 1858) iibervafdt hat. Wis ein Wefen befonderer Wrt, mit dem nicht zu fpaBen ft, giebt er ftd) gleid) auf dem Umfdjlage durd) folgende energifdje Verwahrung zu erfennen: Ras nicht gufammengeht, bas foll fic) metben ! $ hindr’ euch nicjt, two s euch beliebt зи weiden: Denn ihr feid neu und ics bin alt geboren, Madht was iby wollt, nur laft mid ungefdoren! Goethe Фа Бат muh ein gramlidher Meergreis fein, dadjten wir alg wir un8 fo angefabren fahen, und {еше Heerde, die er ané 7 *