Philofophie verdant, welche unendlidyen Shake, verfdmol- sen, Herarbeitet in det Gemeinbefig und doch urfpringlid) wir in der Form des ftvengen Begriffs zeughar und erzeugt, ung auf all unfern Wegen begleiten; als ob darum, weil wir im Grogen andere Biele haben, Plato und AUriftoteles, Spinoza, Kant, Fichte, Schelling, Hegel bet einfamer Lampe fiudiven fiir un8 feine Aufgabe mehr ware; fury alB ob die Philofophie nicht Gehirn, lettende und Cinhett grimbende Seele aller dcdhten Bilbung und Thatigheit ware und bitebe, in unzdhligen unfidtharen Fdven auch in dte entlegenften Gebiete hinausgriffe. Go trug fic) auch in der Wuffaffung Diefes Kritifers pte enge fldfterlidhe Eriehung des Mannes, den das Buch fchilderte, unwillfirhrlich auf feine Studien al8 ein Symbol geifttger Bereinfamung derjelben ther und er erging fic) in den fahlen Gemeinplagen vom ,,blaffen, grau in grau angelegten Colvrit der modernen deut{den Wiffenfehaft”, vom ,,wiffenfchaftlichen Ariftofratismus es abjtvacten Denfen8”; va8 Behagen in diefen Trivialitater war ein fo vollftindiges, dak er rein iiberjah, wie gerade унии реф Lekte war, der das Reale, Objective, die Ge- {chichte, die Natur, das Leben, das Wirken aufs Leben ither der Phtlofophie verachiete, ja umgefehrt vielmehr ein Bee weis und Mufter dafitr, wie fie von ihren Hohen ins Leben hiniiberfiihrt. 8 ijt von alfgemeinem Jntereffe, gu fehen, wie dann diefe feidten Vorausjegungen auf das religidfe Gebiet angewandt werden, Chen auf diejem Boden hat ja der Berftorbene eifrig, wie Wenige, gemirit. Эхе aber, der Boden ев ihn aus und davon fchiebt pie Kritit der Philojophte pie Schuld gu: fie tange nichts, weil fie mit dem Leben nothwendig jzerfalle, die Verbindungsbritce mit dem BVoltsleben abfdhnetde. Der Gerftlide fol alfo, ев fcheint gundchft die Meinung zu fein, mit Dem Bolfe ganz auf Ginem Boden der veligivfen Vorjtellung fteher und fic) wohl vor der Pbhilofophie hirten, рав fte thm den- felben nicht untergrabe. MNachher aber Yautet eS anners: in der Roliite feien M. und Gleichgefinnte von der Bhee der Republié mit politijcher ,, Paftoral-RKlugheit” pod) pur conftitutionellen Monarcie condefcendirt, in der Religion aber haben fie fic) gu der entiprechenden Bermittlung nidyt verftanden, meil fie nas Wefen derfelben, wie fie nicht biopes Dogma, jondern ein Leben fet, verfannt haben. Und eben gerade umgefehrt verhielt e8 fic): der Phtlofoph, metl ex dte Religion al8 ein Leben erfannte, condefeendivie gum Polk, verbarg mit padagogtidher Vernunft feine innere Мина pom Dogma und wollte mit fehonender Gand dem Puntte der Enthindung von der fixirten mythifdhen Formel, als dem tiefften Hindernif wahren fittlich religtdjen Lebens das Volt anndhern, Das aber рее die Welt nicht und hier be- finden wir uns eben im Mittelpunfte jenes tragifdhen Con- flict8, welchen man mit fo dDiteftigem Rathe, mit fo erfal- rung8lofem Gefdhwage nicht (djen fann. Ron da an fcweigt Straug faft dret Sahre lang. Die Kite, womit etn Werk aufgenommen worden, das ihm Herzensfache war, warf ihn im fic) juried. Der wahre Grund diefer Kalte, weldhe in jenem ungriindlicen Urtheile wie eine bletbend berechtigte dargeftellt wurde, lag in der politifden Stimmung ver Zeit. Denn politijeh war, ja ИЕ noch jet dieje Stimmung trok dent Ricgange der grofen 12 * rung bertdytet. Dte Entruftung war nad) dieler Seite nod) xu frifeh, um thre Kraft gegen die andere yu wenden, wo der Sieg ither die chantifchen Clemente bereits in einem Grade mighraucht wurde, der aud) den wabriten, bejonnen- {ten Gorderungen der niederge(chlagenen Bewegung ins Geez ficht fdhiug; dieR fuk man gerecht bedenfen, aber die Cin- zelnbheiten jener verdrieBltden Dinge hatten allerdings bereits iby Sutereffe verloren. Wenn diefer Theil der Schrift die angegriffene Partet reigte, wenn aus ihrer Mitte alSbald eine Bnvective der gemeinften und robeften Art herverging, fo пах ев пе зи perwunbern und that nicht web. Nicht ebenjo gleich- gultig fonnte eine Rritif in den Viattern fir literar. Unter- haltung (Mug. 1851 No. 114) abgefchitttelt werden, die ohne alle politifde Reibenfchaft, etn reiner Ausprud dev Geringichdgung der flofterlichen und provingiellen Cnge und nod mehr dev ftreng abgesogenen wiffentdafiliden Studien, das Wert der Viebe, des Herzens mit faltem Hohn iber- дов, Dem Weinenden am Grobe des Freundes mit rohem Buden dex Lippen ins Gefidt grinste. Май синие in dem Spotter leicht jene Stufe ner Bildung, dte fich mit Yond{aufigen Gemeinpldgen der WAuffldrung von den Banden рег firehlichen Wutoritdt emangipivt yu haben meint und Diez jentgen, die im ernfien Wege des firengen Gebdanfens die wahre innere Befretung fic) evarbetten, im ernjten Wirken nes BVerufs das Errungene dem Volfe mituthetlen ftreben, gerade ebenjo verachtet wie die Pfaffer, um ihre game Wdh= tung dem Damypf, den Fabrifen, Twiften, eta nocd) Reife- befdreibungen u. dl. worgubdehalten. Doch diefe Bildungs- ftufe erfcbeint oft fetner, in weniger herlofer Grdbe, als Hier, wo jo хе Бани die eingelnen teinen Феихе= ще aus dem Buch herausSgegriffen waren, wm Феи Зои ии pen Lebenden Redner an feinem Sarge als drmliche Duntel- manner, Magifter, metaphyfifche Pfaffletn auf obfcurer Scholle miteinander Lacherlich xu machen. Die Kritif jaloR: ,,fo hat denn ber Frewmid Des Freundes Leben bhefchrieben, mit dem ex fid) wettah von den gewohnliden Metnungen des Sahr- taujends auf {tiflen Weideplaken des Gedantens yujammen- gefunden hat.” Spott thut immer web, auch aus unwerthem Munde, Doppelt web, wenn ex gegen ein Denfmal der Pite- tit gerichtet iff, Doch dieR geht voriiber; ander$ wirlt perfehrtes Urtheil ohne Syott, das von hodherer Bilbungs- fiufe fommt. ©8 macht nicht bitter, aber e8 mifjtimmt als bedenfliches Symptom der Beit. Die Augsb. Allg. Zeitung bradte ein folches Urthetl aus einer feicht erfennbaren, adtungswerthen Feder, itber Deren Gange man fid) die mal billig wunberte. Denn wirklich traf hier in aller Wiirde der Form eine Bildung, von der man е8 nicht erwartete, mit den geiftlofen Borausfegutgen fener witrdelojen Mritif wufammen. Der Verf. wollte gegen die Ginfeitigfett phtlo- fophi{cher Bilbung fprechen, welche Die concreten Studien veradhtet, welde dag Band verliert, in das Weite, auf das Volk yu wirten, und ftatt deffen fprach er gegen Die Philo- fophie iiberhaupt, al8 oh darum, weil unjere Bett flr die ие Butunft andere Aufgaben hat, als die Weiterbiloung de8 firengen, metaphyfifden Denfens, nur gefdhwinde ver- geffen werden diixfte, was unfere game Cultur, eben auch in ihrer jegigen Wendung yum Realen und Concrete, der