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	<8 Dovember 1858. o-
			_ дов Фишадзи.
		Deutiden Miunjthlattes.
	Redigirt von Paul Heyfe tn Минфен.
	gen nennenswerthen unjered Lheaters unter den Sinflliffen der
Romantif fein. 

Bir haben von je gu den warmen Verehrern Grillparjer’s
gehirt, und fo ift e8 natiirlid), bak wir uns nidt damit begnit=
jen, wenn man feine Leiftungen ,nennenswerth* findet. Wir
glauben nadweifen gu finnen, daR fie aud) nod) rect fennené=
werth feien, naff e8 der Gegenwart fehr gum Bortheil gereider
wiirde, fie nidjt der Vergangenheit anhetmyugeben, und ber BVor=
wurf einer ,gewiffer Dtanier” foun ung darin nicht trre machen.
Von diefer find felbft bie Werke unferer groften Dichter, gumal ans
fpdteren Lebensjabren, felten ganz frei, und man mag {id) immer-
hin damit vertragen, wenn ein Dramatifer nuv fonft verftanden
hat in feiner eigenen Mtanier fic) darguftellen. Wie {ебу dies
bet Grillparger der Fall ift, erhellt aus dem Bile, as ber ge-
narinte Viterarbiftorifer von ihm entwirft, nidt im Gevingften.
Und died ift fein Wunder, da e8 ein faft ourdgehender Mangel
des Sdhmidi’fdjen Buches ift, vie formelle Seite yu vernadlafft-
gen und mehr mit fadlidem und fittlidhhem, al8 mit afthetifdem
Heingefihl Inhalt und Tendeng ver Dichtungen зи analyfiren. Wenn
pies Lyrifern gegenither — wir erinnern an Platen — am deut-
lidhften wird, fo wird dod) auch ein Dramatifer, dev dte ftumliche
Seite ber Kunft nidt obllig vernadhlaffigt, im Cidte einer foldjen
Kritif nicht gu feinem Rechte gelangen founen. Den Madjweis,
wodurd) Grillparzer fic) bas Fortleben auf unferer Bithne ver-
Фей habe, iff man un fehuldig geblicben. Wher freilid) hat
per Gefdhidht{dreiber der morvernen Didtung, felbft wenn er mit
Geift und dem beften Willen ver Unparteilidifeit ausgeritftet ift,
ein Sutereffe dabei, dad verbhalinipmapig Wlte als ein WAbgemad-
ted hinguftellen, eine Reihe itherwundener Standpuntte aufzufin-
bet und fo den Sdhein gu retten, als handle er itherall von Fer-
tigem, 508 {don ein Eudurtheil gulaffe. аи hat gu Calberoné
Beit aud Lope fiir iibermunden angefehen; ex war aus der Mode
gefommen und galt fiir abgethan. YWber dieje Chbe und Flut
be8 Beitgeiftes beweif’t nur, dag wir unter Fem Deonbe Leben,
und fann die wabren, feften Grengen des Seinen und Grofen
nicht verriiden. Man ift gu Lope und mandem anderen оси
per Move Ueberfliigelten jguritefgetehrt, und wird bhoffentlid)
aud) 3u Griflparzer ven Ridweg finden. Dies aber ift um
fo nithiger, weil nad) feinem Berftummen bas Theater nidt
einmal, wie in Spanien, erheblidje Fortfdritte gemadt hat. Denn
Otto Ludwig, die eingige groke und reine Kraft, vie fic) neben
Grillparzer ftellen darf, fdjeint Leiner рихф den fdjmanfenden
dugeren Erfolg feiner ,,Dtatfabder an feinem Beruf irre gewor-
ben gu fein, ba doch fon feit bem ,,Erbforfter” unter allen Uvr=
theilsfahigen nur Gine Stimme darither war, bak Dentfdyland

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	Thence too the Mightiest of thy * Minstrels far
Who yet delights and warns, Grillparzer hight,
Shines, through obstructing clouds, a giant-star;
Envy and rancorous rage obscure his light,
Yea, hoped to whelm his name in mutinous night,
For that he Woman’s wrongs presumed to trace:
Show’d grand ,Medea’s“ soul of tragic might,
And in his loveliest ,Hero“, blent with grace,
An energy and will that shocked the Teuton race.
	Songs of early summer. By the Rev. Archer Gurney
London: Longman ete, 1856. ©. 971.
	Menn wir Heute den Yeamen des veut(den Didters nennen,
pon dem Lord Byron vor mehr alB drei Decennien fagte, vak
ex {dmer ausgujpredjen fet, Dag aber die Mtufe-fid) bavan ge-
wihnen miiffe, ibn auf den Lippen gu filhren, fo weiff nuv feine
Bfterreidifdye Heimath, daff jenes Wort des edlen Britten fein
falfdjes Prophetenwort gewefen. 3m ibrigen Deutfdjland, fo
einftimmig und laut man den Mangel an grofen dramatifden
Didtern gu belflagen pflegt, lebt man des guten Glaubeng, dafi vox
vierzig Bahren ein Wiener Poet, Grillparzer genannt, mit einem
haarftrdubenden Gefpenfterftiid aus Бег ие феи Sdyule
Auffehen gemadt habe, mit fpdteren WArbeiten einer befferen Mid
tung gefdeitert fet und nur dann und wann durd) die Borliebe
flix da8 einheimifdje Talent, am Burgtheater wieder yu sweifel-
haften Ehren gebradjt werde. Wenn die Beitungen gelegentlich
melden, Heinvid) Laube habe ,,Rsnig Ottofars Gliid und Ende, 
die ,Sappho ober des Wreeres und ver Uebe Wellen” neu in
Scene gehen laffen, fo flingen viefe Mamen fremd und wie ver-
fdollen felbft foldjen Leuten ins Obr, die einigen Wntheil an den
Buftinden unferes Theaters nehmen. Sie wiffen aus mehr als
Ciner Gefdhichte der neueren Literatur, da} Grillparzer von der
Sehidfalstragivie ausgegangen fet, und 58 geniigt, um den
SGhlug gu redjtfertigen, dag man ihn gu den Todten werfen
milffe. Феб ии Literarhiftorifer, wie Julian Schmivt, der
©28 Werken eine ldngere Kritif widmet, fertigt ihu fchlteBlich
mit dem Hihlen Uusfprud) ab: ,,tne gewiffe Manier hat er nidt
vermeiden finnen, umd fein dramatifdes Leben rwiirde durd) etwas
grifere Kraft und биение nur gewonnen haben. Trogdem ift
eine fo reine poetifde биуфешииа durdjaus bhodyubalten, und
auger Heinvid) von MMeift, der ihn fretlid) an dramatifdem Ta-
lent bet weitem itherragt, piirften feine Leiftungen bod) die eingic
	* Leutonia wird angerebet.
AieratureBlatt, 1858.