bie Hafder eben erveidhen, БиЕ сх felbft in den Wrmen der Whufrau todt zufammen.— Denn allerdings hat vies Gefpenft fic) haufiq genug, war- nend, drohend und gitrnend feben Laffer, und wir werden mit der weitlaufigen Grzahlung unterhalten, wie fie Durd) mannige face Schuld den Flucdh tiber das Haus der Borotin gebradjt habe und nur nad feinem vblligen Unsfterben zur Mube fommen tonne. Wher ver ganze Spul ift gleidfam nur eine bengalifde Glamme, welde das Bild unbeimlich belenchtet und die Local- farben beeintradtigt. Nirgend gefdieht, ber Borausfegung des $148 зи Liebe, das Wbhfurde, nivgend etwas, das nit mit Moth- wenbdigteit aus der bloRen Gerfledtung der CSharaftere gefolgt wire. Und wenn e8 nidjt gweifelbaft ift, рав dev gelpenftifde Apparat wefentlic) gu dem ungemeinen Biihnenerfolg ves Stitces beigetvagen hat, * fo liegt doc) {don in der nadten Fabel, wie wir fie erzahlt, ein fo madhtiger dramatifdher Nnoten, dak man pie Gebiloeten in Sduk nehmen mug, wenn fie bei ber Dare ftellung mehr als ven blofen Gefpeniterfdauder empfanden. Dak der Dichter dennocy fich nicht mit der Crfhopfung aller menfd- lid) erfdiitternden Motive feines Stoffes beguiigte, fonder die Mafdhinerie ves Wherglaubens herangog, Hatte vielletdt feinen Grund in dem dunflen Gefithl, dak e8 gur ecjten Tragif nod an irgend etwas feble, ba Vater und Tochter fapwerer gu Leider haben, als ihnen nad) dem Mah einer weifen poetifden Gerech- tigfeit gufommt. Das Beinlide, das bierin fag, fuchte er vurd ein Hindenten auf unverantwortlide Mtidhte, die ber Vater Siinde an ben Enfeln heimfucden, gu miloern, das Uebermak des Mit= feipend durd) einen Beifag von Grauen zu ddmpfen. Wie fehr er fic) dabei vergriffen, braudt nidjt ausetnanbdergefest зи werden. Dte feenifde Technif viefes Stiids ift faft einftimmig aud) von den heftigfter Gegnern gerithmt worden. Unb in der That ift eine fo ficere Hervfdjaft iiber alle Biihnenmittel, ein fo Huges MaB in ben Proportionen bet einem стен ОНИ ftaunenswerth. Dagegen писи wir dem Stil nur ftellenweife das Lob geben, das 3. Schnivt ihm ertheilt, da® man nimlid) ,weder mit dem hergebradien Schwulft iiberfdpitttet nod) durch Vrivialititen be- Те werde. Qur felten ,,fpreden vie Perfonen fo, wie 8 ihrer Lage angemeffen ift, und dritden, was fie empfunden, deut= lid und edél aus.” Neben Stellen wie: ИИ Losgeriffne Winde wimmern Durdh die Luft gleich Machtgefpenftern SGeint dein Blid gleih VYtondenjdimmer Ueber etner Bbendlandidaft, © th mei, ev fann aud tBbdten! finft per Stil wieder vollig in unrbythmifde PBrofa guriid: Und bir th niet mirflich фир? Wenn aud nidt als Grund bes Zornes, Ad, bod als fein Gegenftand. oder: Denn fie fann e8 nur vorberfebr, Mh eS wenden fant fie nicht. — ftch wieder gu einem Dramatifer Glide gu witnfden Бабе. Und wenn diefer madhtige Geift aud) in mander Hinficht ither Grill- parzer hinausgefdritten tft, wie ja fdon fein erfies Stiid von einem Mealismus durddrungen ift, der dem Wiener Dichter im- mer fern gelegen hat, fo haben dod) gerade die Mtaffabder wie- der in den ftarfen, 118 C@rbabene binaufftrebenden Soealismus elngelenft, defen Fahne Grillparzer тих аи ЯашьЕ der Beit Hindurd) body erhoben und gu fo mandem еде vorangetra- gen bat. 68 war im Jahre 1816, als der fedbSundswanzigfahrige Dichter fetne ,,Whufrau” in Wien beim Theater an per Burg общее. Der Cinflug von Werner’s und Miilner’s fatalifti- fhen Dramen, der dem Iuhm Grillparger’s nachtheiliger werden follte, af8 feine furze Dauer irgend abjehen lief, ift in per Whn- frau freilid) unverfennbar; aber dennod) redynet Julian Оф fehr mit Unredt dag Stiid ,unter die tollften Wusgeburten der Оф аще. Wer naher gufieht, entvedt, dak ver Bue fammenhang mehr dugerlich ift, afi eine gefunbere poetifde Kraft, bie fic) entfdhieden antiindigt, nur auf ber Oberflade angefrantelt erfceint, Denn wenn vas Gerwerflide per Scidfalsdramen im moderne Ginne davin befteht, da die Gandlung nidht aus den Gharatteren entfpringt, die Mtenfchen iby Фе nidt in ihrer Bruft tragen, fondern gegen ihre Wbfidhten, ohne Wiffer und Willen das Jod) eines eifernen Verhangniffes tragen mitffen, fo gehirt die Whnfrau nur durd) einen tritgevifden bsfen Schein еее Gattung gu. Der Verf. hat it feiner Borrede felbft Бахаи! hingewiefen, ba ,,ber verftdvfte Antrieh gum Bifen, der in dem angeerbten Blute liegen fann, die Willensfreihett und die mora- {фе Quredhuung nidt aufhebt. Gr hatte noch weiter gehen биг nen und fagen, da der Spuf, der pas Stlid ourdygieht, auf der Fortidritt ber Handlung, auf nie Sduld, vie beqaugen und gee bigt wird, nicht den mindeften Cinflug bi. Cin Sohn wird feinem Gater al8 Kind von Raubern entfiibrt, wadft unter ihnen auf, fommt, al8 er zum Manne und zum Haupt der Vande herangeveift ift, in bie Nahe feines vaterliden SGloffes und rettet, ohne fie gu fennen, feine Gchwefter, die fid) tm Walde verirrt hatte, aus ben Handen feiner eignen Lente. Das Mtad- chen dantt ihm рае а Leidenfdjaftlicher Giebe. Sie halt ihn fiir einen Fremben, der von edler Abfunft, aber verarmt, nicht wagt, bei bem veichen Grafen Borotin um die Hand feiner Todj- ter ju werben. Der Vater, der feinen Gohn ertrunten glaubt, will wenigften die Todjter gliidlic&) fehen. 98 der Hrembe, gejagt bon Soldaten, die den Miubern auf rer Spur find, im SeHloffe Zufluckt jut, heift ihn der Wlte als den Brautigam feiner Todhter willfommen. WAber die Solvaten dringen ins Sdlof, der Grof flies fic) gu einem lebten nadhtliden Kampf gegen die Bande ihnen au, Savomir, der feine alten Rameraden in der Moth nidt tm Stice Laffen will, getellt fic) ihnen hetmlic) rwie- per gu, und die Wunde, die er davon tragt, entdedt feiner Ge- Пебен das Gebheinmiz. Er laugnet nicht mehr, wei aber ihr Herz zu rithren, indem er alle Hoffnuigen eines ernenerten Lebens auf ihre Viebe haut, und bemegt fie gu dem Berfpreden, Nachts mit ihm an den Mhein gu fliehen. Dies Wlles gefdieht, wahrend praugen der Kampf forttoht. Jaromir verlaft pann feine Ge- Viebte, wird draufen von nenem in den Kampf verwidelt und еде den Grafen, der ihn gu fangen tradtet, Dem When erthiillt furz vor bem Lode einer ver Rauber das GebheimnifR von Saromirs Geburt; der Sohn hat den Vater getddtet, vie Sdwefter fic) dem Brurer verlobt. Wls fic) im flinften Act ver Mauber an der Sajloffapelle einfindet, um auf feine Geliebte yu warten, wird aud) ibm bas Furchthare enthiillt; er fteht fetnen Vater im Sarge, feine Schmejter am Ort des Stelldicjeins als Leide wieder, da fie bad ihr anvertraute Gift getrunten bat. Ws ihn Dennod) blidt purch alle [prifde Ueberwudjerung, weldye dre Sllufion ftdrt, urd alle profaifde Unbeholfenheit, die dann wie: per in den dramatifcen Gefpradston eingulenfen fudjt, eine rin- gende didterifaje Kraft durch, die uur vor Wllem die Feffeln es Trohaus abftreifen mufte, um зи reineren Geftaltungen durd- gudringen. Denn e& war eine arge Taufaung der Romantifer, bah fic) per тама Ге Bers ver Spanier auf unfre Biihne ver- * €8 wurde in Wien tm Laufe dev nachften 32 заме 60 Зи дедебен.” 5, Sdutidt a. a. O,