Заз ФиШаци.
	(Sdhlup.)
	— шт 36 Giovanna,

Nun Legt ein weifes Hemd Фи аи!
— Geit fieben Sahren

Bog id fein weifes Hemd mehr an.
— Mein Wei Giovanna,

Nun gieht Cucdh bunte Kleider an!
— GSeit fieben Jahren  

Bog id) fein buntes Reid mehr an.

  — Mein Weth Giovanna,
Saget, ich fet gur Jagd hinans!
8 flopft an ber Pforie,

Drei Mitter halten am Haus.
— © fagt un8, Зо,

Bo ift die Herrin von diefem Slog?
— Bin feine Bofe,

Die Herrin bin id) von diefem Sajlog.
— Geliehte Sdwefter,

BWo find deine rothe Wangen bin?
— Meine rothen Wangen

Зе Пер 14), шо 4 зи Gaufe bin.
— Geliebte Sdwefter,

Wo find deine Kindlein wonnefam?
— Der Herrgott weif es,

Der Herrgott, der fle gu fich nabm.
— Gelichte Sdwefter,

Bo weilet mir dein Gatte werth?
— Gr jog jum agen,

Nicht lang ifs, bis ev miederfebhrt.
Shre Lippen fagten’s,

Shr Finger unter das BVetie wied,
Wo fie ihn fanven,

Wo ihn ihr Degen vas Herz ourdsfties.
	Hie Macherin. Aus Wleffandria.)
	Die alte Welt hatte dem Didhter gegeben, was fte thm geben
fonnte, Bom Bwang biftorifdjer Ueberlieferungen unbeengt, hatte
ex bier, gleidfam mit der Menfojennatur unter vier Augen, feine
Kraft, Leivenfdhaften in Handling zu fewer, gur Reife gebradht,
an einem weitfdhidtigen Gagenfreife gelernt, gum Bau ves Dra-
mas die rechten Steine gu miblen und die Proportionen gegen-
einanter yu ftimmen. Sein Stil, der Wnfangs gu Ueberhadufung
mit Bildern neigte, erfcpeint in der Trilogie des golvenen Vliewes
rein оси jetem rhetorifden Sdhwulft, mit finnlider Lebhaftigfeit
eine pragnante Kiirze, Strenge und Klarbeit vereinigend. Go
ребе die Hidfidjt auf die Biihne dem Dichter gegenwirtig bleibt,
fo glaubt er darum dod) nirgend, wie e8 die Wiener Sdule nur
gu leidht gethan, auf die Leste Durdydringung der Form mit perfanli-
fcer Frifche verzidjten gu ditrfen. Wirgend verftattet er der iibliden
Theaterfprade ben Bugang. Er {bleibt, wenn auch der dramatifde
Werth ver Situationen dourd) fic) felbjt angiehend genug gu wirken
permite, fabpferifd im Wort. Dagegen ift er allerdings der
Verfuchung mit immer entgangen, gu Gunften der Mimif und
Geberdenfprade auf das Wort yu vergidten. Mande Scenen
leiben bei dex Lectiire unter ber Scheu des Didhters, comprimirte, ние
fortfdreitende Seelenprozeffe, befonters in naiv angelegten Ia-
turen, durd) die villig articulirte Rede gum Ausprud gu bringen.
Die eingeln hervorgeftofenen Maturlaute, in denen die Gefiihle erft
fic) felber flay gu werden ftreben, find dann faft tmmer von er-
greiferber Wahrheit. Wher diefe Weife ves pramatifden Wus-
prudes fteht nidjt felten in offenem Wirerfprud) mit dem grane
biofen Bufdnitt ber Contpofition, die durdjaus nidjt der profaifden
Wirklihteit UGermigige Bugeftindniffe madt, fondern an dem
Redht ves Dramatifers fefthalt, im grohen fymbolijden Bilgen
pas Geficht ber Welt nadygubiloen. Indeffen verdanfen wir diefer
Heinen, an Manier ftreifenden Sdwade ohue Zweifel einen gro-
fen Theil ver Borgiige von Grillparzers Stil, Sein Tatt fiir
den naiven Ausorud ber Leidenfdaft halt itberall die Diction
yon der Bhrafe rein und fidert den Geftalten, in welder Iegion
per Mythe ober Gefdhidjte fie fic) bewegen migen, die Unmittel-
barteit und Ginfadheit, die pas wirflidje Leben felbft in den
griften Montenten bewahrt, weil es itberall an natiirlidje Be-
pingungen gebunden bleibt. Wir erfennen hier einen unlaugbaren
Gortfhritt Hber unferen gripten deutfdyen Dramatifer hinaus.
Man mag Schiller nod fo hingebend verehren und die Reihe
feiner grofen Tragdvien als die fidjerfte Bitrafdhaft betradjten,
dak, wenn wir fein dentfdes Theater haben, e8 an den veutfdben
Didhtern nidt allein gelegen hat: das aber wird midt gelaugnet
werden fonnen, dah Ме Феде Hoheit res Sdhiller’fdyen Stils
nur burd ben Berein all feiner individuellen geiftigen Krafte da-
vor gefdjiigt wird, die Grengen dramatifder Wahrheit gu iiber-
fliegen. Mit andern Worten: Um ven Stil gu itben, wird man
bei ihm nur mit grofer Borfidt in bie Schule gehen. Wer da-
gegen bie Unfpriide unferes heutigen Mealismus nidt gang ver-
adjten will, ohne rarum anf vie formelle Wiirde bes Uusdruds
gu berzidhten, dem hat Grillparjer in ,inig Ottofars Glid
und Ende  (1825) ein fcpwer gr erreidhendes Meufter hingeftellt.

Drei Jahre liegen gwifden vicfer hiftorifden Tragdvie und
ver mythifdjen Trifogie. Die legtere war in ihrer einfam fdjauer-
lichen Grdfe unverftanden am deutfdjen Volte voriibergegangen.
Rein Dramatifer aber fann vas Edo feiner Nation enthehren.
Und fo griff denn Grillparzer, in dem Glauber, nur durd) den
frembartigen Stoff die Kalte des Empfangs verfcjuldet gu haben,
in dte beutide Gefdhidite hinein, nad) der pamals, wie in unferit
	(Canti Popolari etc. raccolti da Oreste Marcoaldi.
©. 166.)
	XD fieh nur, Monferina,
© Пер раз Фен о.
Wohl drei urd dreipig Iungfrav’n
Siubrt’ id) an jenen Ort.
Gie weigerten mir Liebe,
Da floB iby Blut fofort.
	— Here Graf, et was Shr revet,
Gi, gebt mir Cuer Schwert, —
O fagt mir, Monferina,
Warum Ihr es begehrt?
— Gin Bweiglein abjubauen,  
Bum Sdatten fiir mein PBferd.
	wm GSawunge mit dem Weger
Gie in das Herz ihn traf.
— Fahrt hin, fahrt hin ins Dididht,
Gute Nacht, gute Nat, Herr Graf!
Die Dornen und vie Mattern
Bebhitten Curen Sdhlaf!
	Genova 1855,