anfprudjslos, faft fdjeu tritt uné der ftille, heitere Ganger der
Natur, ver unfdhuldigen Liebe, des findlidjenaiven Glaubens und
ber [anbdlidjen Rube entgegen und gang gewwahren ihm hier die
Geifter ver Felber und Steppen feiner Heimat, um was er fle
anberéwo (am Gingang зи ,,Brimel und Mola”) anvuft:

„@ВУеВЕ Frieden iiber mid, daff id) ihn wieberqebe.”

Nur mit woblbegriindeter Sdjlichternheit verfuden wir, hier
зе diefer reizenden Genrebilder aus dem Cyclus ,,Marie” au
iiberfesen, da wir uns nicht davither taufden, wie unmiglidG) es
НЕ, jenen poetifden, eigenthitmlid-lofalen Gaud), der ber biefen
Bilbern fdwebt, in irgend einer Weberfebuitg ganz wiederzugeben:
		Mur wenn wir hell in Luft guweilen aufgelacdt,

Dann trug das Echo weit ven Ton durch Waldesnadt,
Denn gwifden Walbern ganz, Gebifcey und dilrrem Meifig
Hingog der Strom gum Meer langfam, durdfidtig, eifig;
Am alten Britdenjedy allein, in fitRem Zaudern
Verbradien wir ben Tag mit Kofen, Laden, Plaudern
Unb fdauten unterdeh die Fifchden all vie fdjnellen,

Die in lidthlauer Flut fich pflegten nachguftellen,

Sid hafdjten bald und floh’n, bald fdaarenweife fdloffen,
Und fongfam sffueten die filberfarb’nen Floffen.

Den ungeftiimen Salm, den Aal, der unter Kiefeln

Am Bord fid bettend lagt die Flut voritberviefetn,

Dann der Infetten mie aus Licht und Luft gewebte
Bunt-leichthefGwingte Sdhaar, die ftets ftromanfwaris ftrebte,
Sduaden und Sdmetterling, Nymphen, behende ShHlphe,
Die vor den Sdwalben oft fid) bargen unterm Sahiffe.
Go ein frembartig Ding fam auf Mtariens Hard,

Und als ic) iin Gegriff e8 gu erbdriicen ftand,

Da het den Sdwingen gart, hellfarbig und durdf{cjeinend
Halt e8 bie Dirne fon und fagt zu mir wohlmeinend,
Wie fie das Thierchen fieht, gitternd in Ang{t und Msthen:
„68 hat fein Leben nur, was wollen wir е8 Феи?”
Mit овен Worten blies ihr Milnvden voll und blithend
Den Falter in die Luft und fieh, fdjon hob er fliehend
Gein Feuer-Hliigelpaar und ftrebte froh nad) oben;

Mud ex in feiner Luft fchien einen Gott gu loben.

Biel hab id) unterdeR gefehen und erfahren,

Denn damals war ich erft ein Kind von fitnfrehn Jahren;
Doh wie voritber aud) mir Tag’ und Sabre gleiter,

Sie lwfchen e8 nidjt aus, das Bild ber Kinbderzeiten.

lind mag die Liebe aud) mir neue Bande binden,

Nie wird mix aus dem Ginn die fchinfte Liebe fdjwimbden ;
Sn meiner Seele Nacht fteht ИФ an Duft und Glan
Die Sugendliebe ftets, wie einft, in Bilitthen ganz.
	So fremd ФЭтцеих аиф ме Rerviffenbeit und dte innern
	 RKampfe etter von Yetdenfdaften unterwith{ter Убит find, fo
	zeigt fic) dod) gumeilen Stwas bet ihm, wte Spuren einer ver=
haltenen Leinenfdjaft, freilic) meift gepaart mit einer gewiffen
Refignation, oder beherrjdjt von einem feltenen aufopferungsfreu-
bigen Rartgefiihl: fo in bem Gedtdt:
	ЗейерТ mur und th will qeborden.
	© modyteft Uinftig bu, wenn wir uns treffen, nidjt

So fhhamroth und verwirrt auf Stirne und Gefidt
Den weifen Scjleier niederfenfen ,

An ved Begleiters rm nicht fo did) fammern bang

Und, wie um mic) gu flieh’n, gefdwinbder deinen Gang
Sn abgeleqne Straken lenfen.
	Wenn fo mein Wild in dir die Meu’ aufwaden heift,

Nac einem fernet Land, wohin dein Wunfd) mid) weist,
Will ih in die Verbannung giehen;

Glid, Frieven, ве einft war deine Liebe mir,

Защ foll mein Friede nicht ben deinen ftdren dir;
Pefiehl nur und id) werve flieher.
	Bon veined Uuges Blau weidst фани Бег оЩЕке Flor,

Aufgehn wird dir ver Tag fo firahlend, wie guvor,
Die Nadt wird fihlend bid) umfadeln;

Hingeben wirft ou vid) ver Siderheit, wie einft

Bol Luft und Unfduld gang, die du fo hold vereinft
Sn deines Mundes Rauberladeln,
	Ou trauter DBauernhof! wte oft erfdau’ id) did,

BWie oft, wenn Rachts am Strand vas Leben tost um mid,
Sel’ ich am Horizont, wo vie KRamine raudjen,

Die Dader peines Dorfs aus Blattermeeren taudjen!
Drauf fhwebt ein diinnes Grau; fein Ton durdhoringt vie Luft,
Uls wenn vem Kind weither vom Feld die Mutter ruft,
Wis wenn ein funger Hirt, inde die Kuh am Pfloce
Vehaglidy grast, anftimmt gleid) einer fernen Gloce

Seitt altbretonif{d Lied, ein Lied fo fanft und weid,
Dak, wenn idy’s fingen witrd’, ihr weintet alfogleich. —
Baldraufdhen, Wiefenduft, Strobhittten, grau und finfter,
Ou fhmaler, weiter Pfad durdy Haidefraut und Ginfter,
Shr [Феб пир vor, wie einft, ba baarfuR id) als Rind
Das Thor erftieg und floh guv Meieret gefdwind,

Und alles das im Geift gu fen und gu belaufden,

Kann heute nod) mein Herz verjiingen und beraufden,
Wud) laff id) jeden Tag mir wiederum erftehn

Strohoad und Waldergriin, wie id) fie einft gefehn;

3h fhaw am Brunnenvad die Magd mit ihren Kriigen,
Su Bliithen fteht der Hanf, umfummt von Bienenflitgen;
Wafhhaus und Tenne hier, dort Felbgerath und Kober,
Hier Aevfel anfgehduft, vort heugefillt nen Schober;

Um Thor des Cinfangs ruf’n vie Odfen aus, dte fetter,
Und auf dem Hausflur hier liegt frifdes Stroh zu BVetten.
Cintret? id), — Wes ift nadtounfel ей und fiunm,

Nur an vie. Dede fdrag fallt auf ein Balfentrumm

Gin lester Sonnenftrahl; nod) will tein Ding fic) regen,
38 Wolfen Staubs, vie fid) um jenen Strakl bemegen;
Dod hell und Heller wird’s; ich fe zur rechten Gand

Das eidyne Himmelbett, gur Linfen an der Wand

Gin machtiges Geftell, bas Tipfe, weite Been,
Milchfpeifen, Roggenbrod und bunt Gefdirr bededen,
Dort Loffel, hier ein Napf, aus Mukbaumbols gefdnibt; —
Dod) tief im Hintergund am Rand ves Herdes fist

Unb fpinnt mit flinfer Hand und beugt fitch iibers Redden
Ein allerliebftes Kind; — 8 ift Marie, mein Marden,
Das fdeu ben weigen Mod herabftreift bis gum Schuh
lind mir mit fanftem Ton entgegenruft: ,Rommft ou?! —
		AWir fafen eines Lags am Britdenbau Kerlo’s;

ЗУ обе hingen wir der Fluth in ihren Sdhoos

Und triibten fidernd bald ben Strom in feinem Glanje,
Exrhajfdten bald im Lauf Gegweig und Wafferpflange ,

Bald unterm Weidenbaum erjdjredten wir den НФ,

Der fid) gu fonnen fam and Ufer griin und frifd.

Rings wilde Ginfambeit, tein Raufden in den Qweigen,

Kein Laut, fein Lufthaud brad ver Thalfdhludt tiefes Sdweigen: