№ 1512, 16. Живий 1878.
	— Briefwed lel mit Allen fitr Alle.
	MW. ©. D...... im Dillenburg, — Es find fohon fo viele verfehlte Berfuche,
oft mit Aunfwand betrachtlicer Roften, in betreff dev Venfdarkeit des
Ruftballons gemacht worden, dah es fehwer alten wird, filr die йе
[pielige Ausfithrung eines derartigen Projects jemand зи getwinner.

5. H. in Frankfurt a. M. — Wir fennen fein anderes alZ das freilid) te
det Regel fruchtfofe Mittel der Cinjendung’ de3 Manuferipts ar ver-
fhicdene Theaterdirectionen. Cin Brouillon behatten Sie fic) ja guriie,
damit ,,ber Sefag, wie nod) Feiner Da war’ dev Nachwelt widht verlorci
qebt.

OH. B. und G. Mt. in Mordhaufen. — Leihen Sie fic) auf ein Viertelftiindder:
ivgentdein Converjationslerifon wid lefen Ste die betreffenbden (ее паб.
	waurgiahriger Woonnent wut Hamburg. — WIS „Лапдабищет Эбоппацеи“
feheint eS Jhnen dod) entgangen gu fein, dah wit erft in Ptr. 1516 (von
20, Quli 1872) Wnfiehten ans Zitvidy und vom Bitriderjee gebracht haben.

У. J. in Menftadt a. d. H. — Wn einer untfaffenden und gritudtiden Dare —
ftelfung de Meijtergefaugs fehlt e3 noch gang; mod) immer ift Wageu=
jei’S Wohandlung das Befte und Zujammenhingendfte, was wir iver
diefen Gegenftard haben; nebenbei find gerftreut einige ergdéugende und
Wweiterfithrende Beitrige evjehienen. Den Anfang gur Wiederaufrahme
dev betreffenden Studien Hat Dr. Fr. Seymore v. Carolsfeld in jeiner
Sephichte des deutichen Meiftergejangs” qenadht.
	#. D. in Fr. — Ehen werden gwar im Himmel ge fchloffen, twie der atte
Bahriprud fagt, aber nicht durch Egevermittelungsburcauy, Berfdjmerger
Gie die Gingahlungdjunime und fohliegen Gie fic) der californifejer
Sunggefellenreifegefeltfhayt nad) Wien an, von wo kein Kheilmehmer gu-
viidftehren barf, ohne ,,cin holbed Weib errungen’’ gu haben.

—h— in Glan-Miindweiler. — Fragen, die Sie fitch in jeder Budpandiung
beantivorten faffen finnen, cignen fic) nicht fiir unfern Brieftafter.

M. M. in Orlowes (Mufland). — Der cingefandte Beitrag geugt dene
doch bon gar gu groper Naivetdt. Wenn Sie glanben, dak e& Hierorts
Feine Gajen gibt, fo irren Sie fic) gewattig.

G. H. in Wiener-Menftadt. — Den jet antiquirten Wnsdrnd ,,aus dem Che-
Lbffel effen Terren miiffen”, welder man Hie und da nod int Anfang unfjers
Jahrhunderts hirte, brauchte man jpottwetfe bon sank und ftreititidtiger
Sheleuten. Die Juftiz frtijerer Sahvgunderte fperrte mimlicj joldhe fo-
Lange gujamimen und tiej fle mit dent пати фен Roffel, der dem tra-
Ditionellen Namen EHeldffet fiihcte, aus einer Sdhitifet ejfen, ovis fie
fich vertrvagen Yernten, Die Wntiquarifche Gefellfhaft in Biivieh itt im
Bvofig eines foldhen EHelb Fels, vow dem wir Hier eine Woody gebvert.

 
	53 rf eit aus Lindenhols geidnibter Doppelloffel, an dent cin Metres
otnamentales Lojfelehen gewiijermapen einen gweiten Stil giwifdjen der
Geiden Echalen bildet (cin Symbol der Verbindung, welche dfe Kinder
swifehen ben Aeltern herftellen). Das eiferne Ketthen, das am 51
befeftigt ift, diente wahriceintich gum Wufhdngen deffelben im Geriehts-
паг.

Sreihere vor W. auf Cy. — Provingialardivar Kiembhein и Сети, dev
int Verein mit Krag ,,Matriteln und BVergeidnijje der pommerifejer:
Ritterfdaft vom 14, bis in dag 19. Jahrhundert’ Heransgegeben hat,
wird hen ant befter Mustuntr erthetlen toner.
	Witer Whonment mt BWenediy. — Haman, ,,Wufgucht der Hihmer, HaAhue und
Capaunen’, Wegener, ,,.Hihuerducdh’, und Chrenfreng, ,,Anleitung gun
Erziehen und DQreffiren ber Hunde’. $

3. ©. ш ЖаЦань. — ее @фуебщейе ботора, pharmacevtifdh ac. tft ci:
Reft der fogenannten Renchlin’fdhen AWusfpradhe griechifher Wérter, vie jie
fic) auch bet uns noc) vereingelt findet, 3. B. in Rhevma, rhevmatifay.
Sn einigen Theilen Cefterreihs Halt man an diejer veralteten Echreib-
und Spredjweije по Те.

R. H. in Girlig. — Den Sehreibjehler im evjten Artifel dee Rr. 1370,
60 Thr. = 100 Fl. ftatt 60 Thi. = 90 Fl, Hat unjer Mirarveiter,
Teider erft nad) dem Erfdjeinen des Blattes, aus dem Эшапиненбана der
Stelle mit einer Brocentberechuung erflirt und der abfpannenden Bulie
pipe fehulbgegeben.

о. Z. in Veipgiq. ~ Wir empfehlen Ahnen den Rathsgariner O. Wittenberg
und den Kunft= wd Handelsgariner G. W. Rohland in Зе.

GH. Sdh..... in Witrgburg. — Von englifder und frangbfifder Seite wird
die Austwanderung dev arbeitenden Mafien nach Canada befiirwortct.
Die Klaffen, denen die Answanderwutg dahin angevathen werden tam, Ино
Handwerker und Hausdienfthoten, wahrend fic} fiir Perfonen von geijti-
ger Berufsthitigteit und junge Kaufleute eine Wusfidht gum Fort-
fommien bietet. (Bgl. Me. 1527 vom 27. October 1872, Auswanderungs-
angelegenheiter.)

$. бе. ш Зилабин аи. — Зе Redeweife ,,den vothen Hahn aufs Dad)
fegen’’ bedentet joviel alg Geuer anlegen und ijt wahrideinticy auf
den Heidnifejen Cultus des flawijcen Gonnengottes Swantowit зи
sufiinren, dent man ald Feuergott rothe Hine opferte.

Vejer in Vcipszig. — Der Wahrungswmedfel muh msgtichft rajd bolfgoger
werden, HSiergu gehdrt aber ein Bedeutender Borrath vener Meiinzen,
unt die alten in fiirgefter Frijt gu eriegen. Joe Verlangen, oak man
den Behe und Bwangigmarkitiicen nidjt lok veveingelt im Bertepr ve:
gegne, wird von dem Tage an Befriediguig finden, an tvelehem die Meiedys=
regiernng mit nraffenvafter Cingiehung dev Thaler beginut.

TH. H. im Forft. — Miingen find flix den Gtaat, der fic auspradgt, tein
Handelsartitel, fondern Werthzeidhen gu Feftem Preije, beven einftige Gr:
jebung dure) uene Stiice nur Berlufte bringen tann, Sie irren dager
Bei dev Wnnahme, dak 0aB Deutfdhe Reich, wenn ed fic) ded dfterveidifdjer
Silberguldens erwehrt, den aus den fewigen dohen Goldpreijen hervor:
gebenden Gewinn fice fied) monopolifiven wolle. Dev Withrungswerhfer verajtet
im Gegentheil unfere Finangen mit einem Kojtenbetvag von etwa 14 Mit,
ThHiv., imbem die alten Sitoermiingen den Bnhabern gum votten Nenn-
twerth mit Goldftiiden begahlt werden. Зее Mugen fol migtieyit ver
ReihSangeybrigen verbleiben, weldje ja die Koften der Miingreform atte
gudringer haben, nicht aber eintgen auslindifhen Specutanten guflieRer,
die unjere Thaler mit dftervetehifwert Gulden (einer Baare gu fewanter-
pen Preifen) auffaufen, den Cinvediclungsprofit in die Tafehe fehieben
und uns auf vie Beit warten laffen wollen, wo dev Gulden einen Werth
pon 2 Mark Bola crreigt haben wird.
	Fitcrarifde Anzeige,
	Hllustrivie Beitung.
	utomumentale Bterde gu verleiben. Der Srbauer dev Ruoolfs-
babu, Baron Sdwar;, ertlarte, den Gub einer neuen Statue
а RKoften gu ibernehmen. Das Land fpendete fechs alte
Kanonen, uid die Stadtgemeinde lies da8 Ptedeftal des Dent:
mals evridten. Die Xusfihrung der Statue wurde einem
ftrebjamen RKiinftler, F. Pouninger, tiberlafjen, der diefelbe fo
siemlic) nad) den Formen der alten Statue modellirte, mah:
rend ber Bronjeguh von der betannten wiener Crjgieberet
von F. Pinninger und 3. RHlid in gelungener Weije aus-
gefithrt wurde.

Das Monument jiellt die Raiferin iberlebensgroh im un:
garijden Kromunggornat dav; ein golodurdwivttes, weit
ausgeichnittenes Kleid umfadlieht die ftattlicde Frauengeftalt,
pon deren Schultern ein faltiger Sermelinmantel bis auf den
Socel fallt und sum Theil um den Linken rm gefchlangen tit.
Das portradttren ausgefiihrte Haupt dedt cine sterlide Krone;
in der Pedhten halt die Kaijerin den Scepter, in der Linken
das Medaillonbtld ihres Gatten. So fdwer eS aud) fiir den
Kionftfer fein modte, die Statue in folcher Weife ohne Ueber-
lading durdhsufithren, fo bat er dod) mit gropem Gejdid
jediwede Schwerfalligteit vermieden und hiftorijde Trene mit
tiinjtlerifcher Harmonie der Formen vereinigt; tiberdies zeigt
Pinninger’s Maria Therejia in fchdner Vereinigung dte
Hobeit der fraftvollen Hervjderin mit der Grazie der jdonen
Frau. Cas Dentmal ift in Udter Bronze ausgefiihet und
rubt auf einem 12 Aub Hoben Poltament aus blaugranem
frapthaler Ptarmor. Dafjelbe wurde in Klagenfurt unter
MAnteitung des Architeften Bayer vom Steinmepmeilter Vogler
auagefirhrt Wit drei Seitentajeln find in Golbdlettern
Widmungsinfhriften angebradt. Die Tafel an der Border:
feite De Monuments tragt den Namen ,, Maria Cherejia”’,
die linte die Jui dhrift: ,, Lie Stdnde Rarnteng erridteten der
gropen Raijerin Maria Therefia im Jabr 1764 eine Statue,
welde von Balthafar Moll, einem Shitler Rafael Donner’s,
in Blei ausgefithrt wurde und ganzlich verfallen im Jaber
1871 abgetragen werden mubte”’, die Tafel recta: ,, Ste
Stadtgemeinde unter ihrem Bitrgermeijter Gabriel Jefferniag
vereint mit ibrem Ghrenbiirger Karl Arbr. v. Schwarz ev:
euerten Die Crinnerungen ait die grofe Kaijerin durch cin
neues Denfmal,”

Das Standbild blich ither ein Halbes Jahr verhillt am
Neuen Blak arfaeftellt. Man wartete auf die Anfunft des
Rronprinjen Rudolf, der cine [ingere Studienreife durd) das
an Naturjhinheiten und Metallfdhagen fo reiche Rarnten
Unternehmen und in Stellvertretung des Ratjers dem feier-
lichen Wet der Cuthiiling beiwohnen follte. Mm 4. ult. 3.
fand nun tin Beijfein des jugendliden Bringen unter ent:
Hprecbenden Feierlidfetien bei berrlidhem Wetter die
Snthiillung jtatt, die fich gu einem fchdnen Felt geftaltete
UND aufs nene Die Sympathien der biedern Sohne deS pitto:
resten Karntnerlandes fily das Kaijerhaus bethatigte. Cre
Rlagenfurter beabfidtiqen, den Blag, auf dem das Denfmal
ftebt, in Maria-Sherefia-Blag wumgutaufen,
	AUuswandcerungsangelegenheiten.
	Arop aller Warnungen gegen dad leidhtiiunige MRustoandern
und troy aller Verfdjarfung dev Controle bei der UAhreife von Auswanderer-
giigen werden immer nod) grofe Mengen deutfdher Wrbeiter und Hand=
werfer nad) Brafitien verfordt, two цен die Agenten goldene Berge ver-
fpredjen, welche fic} fiir vie Bethdrten in unfiglickes Elend verwandeln,
gegen welches thnen dort nicht einmal dev Sehuy des Vaterlauds gewahert
werden fann. Die Musmanderer werden namentlid) in den Provingen
Brenpen, Sdlefien und Pofer angeworben und nach Wntiwerpen befsrdert,
unt dort nach) Brafilien evingeidifft gu werden, wo ihrer cin jurdtbares
2038 wartet.

Da in nenerer Beit die Wuswanderung aus mehrern dentiden
Staaten, namentlih and) feitens Militarpflidtiger, febr iiberhand genom-
тен, Jo Hat e3 das Е. flehfifde Minifterium des Bnnern, um den hieraus
entftehenden Uebeljtdnbden twenigiten3s einigermafen gu begeqnen, filr ar
gemeffen eradtet, dag alle Auswanderungsagenten und Werbeemiffare,
welde fic) nicjt im Befigs der dentichen Reidsangehivigteit befinden, ans
dem Vand ausgewiejen werden. Den Poligeiobrigkeiten wurde folehes mit
der Muweifung ervdjfnet, das Weitere gu verfiigen.

Im Wuftrag mefrerer meclenburgifder Gutsbefiger begibt
fic) eit gewijfer Borneman nach Binois, Wisconjin und Jowa, unt woz
mdglid) Dorthin ibgrjiedelte meclenburgifdje Vandarbeiter gu veranlaffen, in
igre alte Heimat guriidjutehren. Die etiwaigen Wiedereinwanderer be-
abjidtigt man im Land gu vertheilen und als Apoftel gegen die amerifas
nifdhen Verhaltniffe und Bujtéude und al3 Aergte gegen die ,, Auswanderungs-
Тебе“ зи bermendert.

Die Mormonenmifitonare Haben neverdings namentlid) die
ffandinavifden Linder gum Feld ihrer WAnwerbungen fitr den Mormonen-
ftaat am Galgjee auserfefen. Unter den 990 in Curopa angeworbener
Mormonen beftand die weitaus grégere Bahl aus Standinaviern. Вене»
dings foll die Schweiz gum Ptijfiondsfeld oer Mormonen erforen worden
fet. — Das fehom fett Jahren fdpweberde Project der Grindung einer
eoangeltfch-Inthertidhen Emigrantenyerberge in Neuyort tft jegt verwivtlicht
worden. Gin geeiguetes Haug in dec MAge von CSaftfegardens ИЕН
30,000 Doll. evworben worden. Aft die Eturicjtunyg vollendet, wogu nod)
15,000 Doll, erforderlicd) find, fo famt die Aufnahme dev Gimvanderer
ftattjinben. Die evangelifeh-lutherifdje Herberge Hat dew Bwed, dew in
Reuyork Tandenden deutidjen Cimanderern 618 gu ihrer Weiterretie nad
dem Frnern Berpflequag umd OCbdad gejeu magige BVergiitung au дез
waren.
	Codten{dan.
			verlor und ims За ftitrzte, und Ташее дибер емо
dem Sieger fowie bet dem iibervaus drajtijhen Sdtub,
der fait allen Betheiligten ein files Bad bevettete. Dre
Mufit fpielte dazu patjyende Weifen, und der freundlide
Wnblié all der buntgefehmitdten Menicen in Dieter о
Gartenpartie feffelte Sinn und Wuge mit swingender yewalt,
Gin Feftzug oer Betheiligten [dhlop dieies trefflich arrangirte
Wafjerturnier, Das jedem, dev e& gefehen, einen bleibenden
Gindrud hinterlafjen haben wird. Cin gropartiges Feucrwert,
Mufié, Tanz und Gefang bei fhaumendem Wein, Bier und
Exrdbeerbowle bifeten den hettern Schlub diejes edhten
Ritrrftlerfejtes, das, vow teinem Miston getvitht, allen, die
dabei mitgewirit, veiden Dank erwarh, Mage der Kinijtler-
verein Maltaften darin die befte Verheifung einer glirélichen
Rufunft кофе!
	Vou der wiener Wellausfeilung.
	Acapplide Handwerker,
	Г.К. Dev Palaft des Chedive auf dem Wusftellungsplas
ift von einer gangen Colonie dquptifcer Handwerfer bevilfert.
Man durchjdhrettet die Teppich-belegten und Divan-umjdaum-
ten Gemadder, man durdjftreift die Gange und Galervien des
Prachtyebdudes, und iberall findet man die bizarven Geftal:
ten vor dent Ufern de8 fagenvetdhen Nils, theils als Wadter,
theilS als Hausdienerfdatt. Su dem Wirthfdhaftshof finden
wir die originellen Rameel: und Bilffelwarter, und m dev
Mofdee figt mit gekreugten Beinen unbeweglig ein Mioslim,
den Unglaubigen den Gintritt wehrend. Wm interefjantejten
aber find die Handwerfer, welde in den Buden an der Wupen:
feite des Balaftes nad рений фест, uns recht frembartig an:
muthender Landesfitte ihre Gewerbe audsithen und ihre бт
gouge an das ftets rethlid) verjammelte Publifum ver
aufen.

Die Fabrifation von Pfeifenrdhren und deren orientalijd
blendende Wusfohmiting mit Silber: und Golddraht, mit
bunten Ganmt= und Geidenfledden — die folide ем ое
Tabadspfeife, unfere trene LebenSbegleiterin aus ftudentif der
Burj henjeit bis ing qraue Wlter, fennt derlet Hlitterpus nidjt
— die Goldftiderei, die funftvolle Mofaifarbeit aus gedrechfel-
tem Berlmutier, Elfenbein und fofthavem Holz, diefe mit
mcift redht primitiven Berkengen geitbten Handarbeiten fehen
wir in urfpriinglider Scenerie vor unfern Augen fid) voll-
ziehen. Ungefabr 3 Fub uber dem Crobooen hoden die Sdhne
Kairos in einer Urt von Kafig, den nad aufen zu ein Hdljer-
nes, zurvitdfhlagbares Vordach iberragt. Wuf dem Eleinen
Bild fteht der Lefer jene Wrbeiter, welche die gribere
Arbeit verridhten, das Hol; fatten und an einer primitiven
Drehbank DredSterarbeit vornehmen, aud) dte Durch:
bohrung der Bfeifen beforgt wird, wobet dev ttaunenswerth
gelentige Aeqypter auper den Handen auch dic Fithe и пей:
lider Weife praftijd mithelfen lapt. Die qrbpere lluftration
zeigt uns die Bude der feinern Wrbeit. Der ete der Urbeiter
windet mit groper Pracijion Silberdraht um das fertige
Rohr, der andere fidt mit feinem Golddraht auf blauem,
rothem , griimem Gammt die herrlidften Wrabesten, Gr ver:
fertigt Bantoffel, Tabadksbeutel, aud fojtbare Teppide, Von
legtern hangt ein Meijterftiid in der Bude, cine von Gold-
jtickerei ftrogende Tifdhdede, deren vier Felder gritnen, blauen,
zinnoberrothen und purpurnen Gannnt zeigen. Wd Bure
nuffe aus sajdniv_in allen Farben, те mit weiber wi:
geswirnter Setde geftidt hangen wie in dem Cihaufajten eines
Modewaarenntagazins an den Seitenwanden der roben
Steinbude; die Art des Sticens ijt ibrigens eine_gang etu-
fadje, wie fie unfere Damen ebenfalls tiben. Der Gammme ijt
cingsum in einen groben Leinenjtoff eingendht, welder in
einen gewshnliden Stidrahmen geparint ijt. Nur wird der
Draht ftatt in cine Radel in eine Wet Halden, das an der
Spike durchlddhert it, gefabt und durch das vorgejtodenc
Cod im Gammt durcdgezogen. Man darf der dgyptivden
Husftellungscommiffion wirtlid) dafiiv Dank wilen, dah fie
uns durd die Vorfiihrung diefer Handwerfer, welde vor den
Mugen des Publifums und ganz unter gleider Umgebung
wie zu Haufe thre Gewerbe treiben, cinen intereianten Blid
in das alltdgliche Leben und Treiben des dortigen Bolts
werfern (apt.
	Das Maria-Cherelia-Denkmal ит Klagenfurt.
	ejterveich ИЕ im Vergleid su feinem gropen Territo-
rium und gegentiber dem metfien andern europadijden Staa:
ten ziemlid) arm an dffentliden Werken der plajti}dhen Kunit.
Vie Steinmonumente und Criftatuen auf den Вен ет
gropern Stadte vererrliden jumeift die hddjten Bertreter
Der chriftliden Rirdhe, die Martyrer und die Hetligen der vd:
mifden Kirde, die CandeSpatrone u. f.w. Godann find es
getvonte Hervjder und verdiente Feldherven, denen man
Sffentlide Dentmale ervidtete, waihrend das Gedaidinif gro-
fer Dichter und Kiinftler mur felten durd) Ponumente gechrt
wurde, Weldhe warmen Sympathien das sfterveidifde Volt
jeinent angejtammten Raiferhaus entgegenbringt, ift befamnt.
Gerade in Cefterveich findet die Vslfertugend dex Liebe jum
Hevefdherhaus nod cine Pflegftdtte und bildet namentlid in
nen Ulpentdndern ein Yervorftedendes RKenngetden des
Poltsdharatters. Coldhen foyalen Gefithlen verdantt aug
сит Низ in Klagenfurt, dev idyllijdh gelegenen Saupt:
jtadt des bergummgiirteten Rartnertandes, enthiilltes Dent
mal der Kaijerin Maria Therefia, deren jegensreides
Mirfen fidh tief und nacdhaltig ins Voltsbewuptfein cin
prigte, feine Cntftebung oder, beffer gefagt, feine phonix-
artige Grnenerung. Sn Wnfehung der Verdienjte, welche fig
dic gefrante Frau und willensftarte Megentin um die Mon:
ardjie fowol als fpeciell um Rarnten erworben, ervidteten
iby dic Stande diejes Landes anlapltch ihrer Wnavejenheit
in Klagenfurt im Sabr 1764 eine Statue aus Blet, das erjte
Dental Maria Therefia’s in Cefterreidh. Wllein diefes Dent:
mal, welded Balthafar Moll, cin Seiler des beriihmten
Donner, i dem damaligen itberladenen Gejdhmac ausfiihrte,
wat, wie alle Bleijtatuen, night von Dauner. Sonnenvige und
Regenwetter fpiclten demjelben bel mit, und bald forderte
die uNnfdsu gewordenc Dentmalsfiqur den Зо дебет
fich beraus. a oo,

Das Monument wurde fdlieblich abgetragen, alletn dic
Pietit der Karniner fity ihre Raijerin Lieb es nicht ju, Daf der
Play, auf dent das alte Standhild Maria Therejta’s ficy ev-
hoben hatte, lange verwaift bleibe. Batd war ein Ausweg
gefunden, unt ctiterfeits den Manen der verehrten бете
cit chrendes Dermal gu widen, auderfeits der Stadt cine
	Gamille Dbacinthe оон Barrot, Mdyocat und
frangofifder Staatsmann, befonders durch feine parlamentarifdye
Thatigkett wahrend ver Sulimonardjie und ver gweiten Frangi-
фен Убери ИЕ Hervorcagend, am 19. Suli 1791 yu Villefort tm
Dapariement Lozere geboren, Tam 6. Muguft auf fetnem Landfig
in Bougtval bet Paris.

Hberfhulrath Dr. Miller, emeritirter Director des Gymz
Nafiumsd in Rudolftadt, f am 4. Wuguft tr Gatzurgen.

Anguft №. Moos, Piniftertalrath im baivifdyen Staats:
и dev Finangen, Fin Miindhen an 8. Auguft, 58 Sahre
alt.
  Dr. Sarl Cbriftian Shiller, Oberlehrer am Gymuaftum
in о in der gelehrten Welt ourd) feine Studien tber dag
Mittelniederdenticye befannt, TF dafelbft am 4. Wirguft.

Зарнй Keller Fehr. v. Sajleithetm, f baivtfdyer
Genevallieutenant, vormatiger Commandant ded Geniecorps,
7 in Miinehen am 8. идий, пп 80. Lebensjabr.

_ Rheodor Swanowit{d Зи фею, ще Фе und
Prajivent ves augwartigen CSenfurcomités, t am 27, Suli in
SaréfojesSeto.

Luba Vufalowitfey, der Wofewode der Hergegotwina, be-
Faunt alg Agitator und Infurgentenfithrer, f+ am 18, Gull im
Dorf Saltattfayi.

Guftay Wolff, Brofeffor ant Werder fdpen Gymnafium in
Berlin, + dafelbht au Ende dev erften Auguitwodse.
	Sm Verlag des Untorgeidneten 1 i
Handlungen 3u begiehen: Shaneten ft ecfienen und turd alle Budh-
	Die Ddjule des GifenbaGnwefens.

Rurjer Whrifs dev_Gejhidte, Technié, Wominiftration und
Statiftié der Gifenbabnen.
Von ЗМ. М. Freiherrn v. Weber.
Mit 97 in den Tert gedructen Mopilaunges.
Dritte, vermehrte und verbefferte Muflage.
Preis in Umfejtag droid. 2 THe. Fn engl Cindand 2 THlr. 15 Nor,
	Leipsig, Verlag vor 3. 3. Weber.