Hilusivivie sertung,
	Limgebdung des Menfden weift er vor allem oem Boden wo
‘einer Befdaffenheit etne wefentlice Rotle gu.

Wir dityfen nidt ет Dap eine qrope Wnsahl vow
Ucrzten, weldhe Gelegenheit Hatten, grobe Cpidemten un-
niittelbar 3u beobadten, den Поет PMeinurngen Pettentofer’s
feineSweas juftimmen. Sebt find die meiften Wergte Deutch:
lands in der Cholerafrage Contagioniften in dem von Petten:
fofer frither abdoptirten, jebt aber nicht mebr fejtgebaltenen
Ginn, Gor allen ift es Dr. F. Gander, Wrjt am Stadt:
franfenhaus ju Barmen, der mit fcarfer Kritit gegen Petten-
fofer’s jiingite Sdwentung gu Felde gieht.*) Cr halt ed fir
wenig oder gat nidt erwielen, dab der Boden einen fo hervor-
ragenden Ginflup haben foll, wie thm Pettenfofer sufdreibt,
und haf die Vervielfaltigung des Choleraketms fid) uur im
Boden volljiehe. Ginem fo einfidtsvollen Gegner gegenitber
weift denn Pettentofer nodmals auf die Undeutungen hin,
die ex namentlid) durd die fogenannte Jmmunitat sablreteher
Orte gewonnen gu haben glaubt, indem gewiffe Bodenverhalt:
niffe die Cholera nidt auffommen zu Laffen fdeinen; aud
formulirt er die Uufgaben dex fiinftigen Beobadtungen ge
nauer: man foll den Ginflup des Berfehrs, per Boden:
befhaffenheit und dev individuellen Dispofition der Bevdl-
ferung der von den Cpidemien heimgejudten Orte ftudiren,

Wiiniden wir, dap e3 den Mannern von Fad) gelingt,
miglidjt bald Lidt im die Hier angedentete hodwidtige
Ungelegeneit su bringen. Von ihrem vorurthetlsfreien Be-
obachten und Wuffpiven der urjadliden Beziehungen der
Rerbreitung der leider fon vedt vorgefdrittenen Cpt-
demie Hdngt das Wohl und Webhe von vielen Taujenden
ab. 38 аби, wo ihre Urbeiten Refultate ergielt haben
werden, fordern wir im Sntereffe der Bevdlferung zweierlet:
sunddft die lautere Wahrheit ther den Stand der Epidemic
dure) regelmagige officielle Verdffentlidung der Crirantungs-
wid Sterbefalle in allen mehr oder weniger ergriffenen Ort:
{dhaften, und grveitens eine miglidft popular gehaltene um-
jatfende Belehrung ber das perjonlide Verhalten des ein:
zelnen gegentiber der Epidemic,

Sn erjterer Beziehung wird 3 fid) vorgugsweife deshalb
empjeblen, da3 Bublitum fort umd fort iiber den Stand der
Epidemie in Kenntnif zu erhalten, weil c3 weit jdhadlider ijt,
Thatjachen zu verheimliden, als durd Mitthetlung der vollen
Wahrheit einen Theil ber Bevdlferung einigermapen su dng-
ftigen und jum Grgreifen zwedmapiger Bortehrungen zu no-
thigen. Mande Gemeindebehsrden ftehen in deni Verdadt,
nab fie den Gefundheitazuftand threr Ortfdaft durd) gu gtin-
{tige Berichte fiir beifer ausgeben, alS ev tft. Jnr allgemeinen
find jedod) die bidber befanntgewordenen Zablen йбех Cre
frantungen und Tode3fille gewif al3 диета зы Бег
tradten, Dtan fann im gropen Ganjgen als Crgebuip aus
ihnen den Salus ziehen, dab die Cptdemie fcjon eine stemlicdh

rope Ausbreitung gewounen, d. h. verhaltnipmapig viele
Babe befallen hat, dah aber die \ntenfitdt, mit der die Seudye
auftritt, faft iberall nod eine recht geringe ift. Ste (abt fid)
im eingelnen itberfehen und vielleidht nod) beberrfdjen.

Wodurd) aber, fo fragen wir felieplid, it mart int
Stand, eine Hervfdaft wher die drohende Krantheit ansgu-
fiben? Gine tpeciell cingebende Untwort (apt fich von uns
nidt in fo nitglider Weife geben, wie dies in dem mewer-
lich von Pettenfofer im Wuttrag der miindener Sanitats-
commiffion gefdriebenen, hidft {efenswerthen Werkden ge:
fdieht: ,, Was fannman gegen die Cholerathune”
Rlaver alg in diefer Schrift, die zwar vorzugSweife fiir Mim:
den berejnet, doch aud) fiir jeden Bewohner griperer Stadte
lehrreidh tlt, fann man wol faum da8 Regulativ fiir das per
fonlige Berhalten gegeniber der Cpidemte auseinanderfegen,
Ym allgemeinen handelt e8 fid) um hodft einfade Napregeln,
deren Beadtung das Gefithl der Sicherheit und Rube ver:
(eit und einen wirklich jdiigenden Erfolg haben wird, foweit
per Meni fich iberhaupt den bisweilen tibermadtigen Gin:
Милен der Natur gegenitberunabhangig ju madenim Stand if.
	*) , Unterjudungen йбег ме Фбоега ит ihren Begiehungen gu Boden
und Grundwaffer , Fe focialen und Bevslferungs - Ber haltni fer, formic gu
pent Miigaben ber Sffentlidjen Gefundjeitspflege.” Bon Vr. Friedr. Ganber.

Wout 1872.
	AUS Spates.
	Meifefliggen von A. Meylar.
IL. *)

Wie bereits erwahnt, haben die Pyvenden an manden
Puntten eine Breite von 2 Stunden. Das Gebirge beftebt
and einer zufammenhangenden Reihe vor hoben und niedern,
perddeten rid frudtbaren Bergen, Hie und da mit didhten
Maldern bededt, in denen eine gange WUrmee einen ficbern Ber:
ited finden wiirde, Man wird deShalh begreifen, warum der
Krieg in denfelben fic) fo lange hingiehen Tonnte, wd warunt
die beften Generale faum tim Stanoe waren, fich gegen dic immer
neu auftaudenden Bander suwebren. Die Regiermgstueppert
maridivten bald hierbin bald porthin und пи ен beftindig
auf dev Hut fein, weil fie fortwabrend belaftigt wurden. Was
niigt im einem engen Thal cine Cavalevieegcorte, waz nitht
die Bergartillerie? Beide find, hier mehr cin Hindernifs als
eine Wehriraft. Wir fiihren ein Beifpiel an, aus dem man
dic Art de3 Gebirgstriegs evfennen wird.

Gine vom General Yavarro befehligte Colonne verfolite
jeit cinigen Tagen cine teinere, unter dem Commando von
Edhevarria ftehende Barbe, Mehrmals viefen_die Offiziere
reudig aus: ,,Sebt Haber wir fiel’’ und tt der Hise der Per:
Folgurtg Lief fic) General Navarro verloden, die Hauptitrape
su verlafien. Ploglid) theilt fich feine Colonne, pte Ordiuung
(ijt [о auf, da Dtarquis Baldespina, dev Vefeh(Shaber der
Carlijtencavalerie, an dev Sypige von 200 wilden Reitern
wie rajend auf die Truppen eindringt, die tberrafdte Snfan-
terie iiber dew Haufen wirft und mit dem Ruf ,C3 lebe dev
ginig!” alled vor jis niedermegelt, General Navarro felbjt
wurde vow dem Retterfihrer gefangen genomuen, Diefe
traurige Katajtrophe hatte den Goldaten der Novdarmee eine
gewifje Sheu vor den Bergen eingefldpt, in denen fie jid
iiberall vor Feinden wid Bervathern ино faben,

Wuf der Hauptftrape, einige Meilen von den carliftijden
Grenjpoften, begegueten wir ciner Truppenabtheihing, die
fury vorger im Gefedt gewejen. C8 hatte Todte und Ver:
wundete gegehen. Legtere fafen sum Theil auf Maulthieren
andere fdleppten fic, von ihren Rameraden unteritiiét, mii:
fam der Colonne nad. Die Offigtere fpahten angitlid) nad)
det Malbern, Sager liefen lints und vedts der Colonne vor:
aus, das Gewelr gum Sener Тена. Neben den an der
Evike ber Trappe rveitenden Offigieren ging cin Bauer als
	 

*) Т, Небе Mr. 1570,
	‚ № 1572, 16. Wuquit 1873.
	 

 

_ Зее Deilung.
	Wodenkalender,

 

 

 

1873   Broteftanten   Rathotiten   и Зибея   Sirten

ug 1873 5683 1290 D{dem:
у Auguft ob деф

17. ©. 10, п. Зент, Ел. и о   5.10. ©. 1.1.24. и

13. 96. Auguitina Helena 6. Sirtus 25. 23.

19. D.  Gebald Qulius т. Domitins 24,

20, a Bernhard Bernardus   s. Emilian 25,

21,    tnaftatius Xohanna Fr.  9. Matthias «lor

т . ЗИфбои8  бушфрбот.  10. Qaurentius 27, Dichuma

 

 

- ©. Ва Bul Вен. ju. Germann [3°- ©. Her. 28

 

 

Afironomifder Balender.

 

 

 

 

м о и deB Mondes
Muguit   нар mit bit Binge  Breite   Aujgarg   Untergang

 
	17.  9’ 43^36“/  190 3749“   920 [4 9049 111230’abbs.
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	Sonnenaufgang 4 Uhr 55 Minuten. Sonnenunterqang 7 Uhr 10 Wernusen.
Neumond ben 23. Wuguit 2 UHe 20 Minuten fri.

Grifte nbrdl. Abiweidhung des Mondes vam Yequator b. 18. Aug. 6 Uhr abends.
CulminationZdauer der Gonne 2/1071, Gternzeit (fix Mittwod) ди).
	ie Choleraepideme.
	п. би ие Зато, ме ббоетаертоение, ИЕ iiber die
Grenjen de8 Deutiden Reichs hereingebroden und hat jdon
ntitten in demfelben Fuh gefabt. Niemand weib, welche Wus-
breitung da3 Webel gewinnen fann; wobl aber weif jeder:
mann, dab eingelne Sholeraepidemien fdjon mehr Opfer an
foftbaren Menfdenteben gefordert haben als die blutigften
еде. Da fragt man denn vor allem, ob e3 nidt mdglid
gewelen, die Geude von unfern Grengbesirfen fern зы halten?
Collen wir in DeutjGland auc fernerhin, wie bisher, jeder
Gemeinde und jedem Gingelftaat e3 iberlafjen, fid) gegen den
nahenden Feind zu riiften und ihn, falld er feinen Feldjug
{how fiegreich begonnen, ju befampfen, fo gut man eben
faun? Wa8 haben die Getehrten nummer fejtgeftellt ber die
verfhiedenen Urfaden und Hilfsurjaden der Cpidemie,
iiber den Verfehrseinflup, tber die mitvojfopijden Pilze als
Intectungstoft, itber die Natur der Krantheit felbft und itber
die Wirtung der Desinfection als Scdusmittel? — jo
fhwirren im Wnblid der ernften Gefahr die fragenden Stim:
men durdheinander.

Ullerdings unterliep e8 bisher bas Bundesfangleramt des
Феи фен 1108, einbeittiche Sdhugmapbregeln зи organi:
firen: allein e3 geidhah doc) wenigitens etwas. RNadhdem dic
Cholera fdon unfern heimifcen Boden betveten hatte, wurde
fiir Deutfdland eine Commiffion ernannt, die fic) mit allen
Fragen befdaftigen foll, welde mit der Cholera gufanumen:
hangen; dtefelbe joll Unterfudungen tiber Wejen, Urjade,
Perbreitung und Verhiitung der Cholera cinleiten. Зо фени
ра die Frage gevedhtfertigt: warum ijt man jest erft in das Sta-
dium der Unterfudung вы Angelegenheiten eingetreten?
Mande Laien wollen aus oer Befdrantung der Wufgaben
dex Choleracommiffion den ФВ ебет, dab die Yad)
manner, welde diejer Commiffion angehoren, bet ihren bis:
herigen Beobadtungen faum bis zu dem Grad dev Vetannt-
idaft mit der Cholera vorgefdritten fein migen, um fdon
jebt pofitiv cingreifen gu tinnen. Die Laien haben fogar in
Srfahrung gebracht, dap die Choleragelehrten wnter fic) in
vielen Hauptpuntien gar nicht einig find, ja dab fogar bie
vorgitgliditen Bertreter dex Lehre von der Uebertragbarteit
der Cholera durc) die Dejectionen Kranter ploglid nich von
diefem Fundamentalfag losgejagt Haben, Cin Wheil des Pu-
Hlifums mbdhte nun cubig abwarten, bid die Sade mehr ing
Reine gefommen ijt, urd halt ote geringen Untoften, die man
bisher fiir DeSinfection ausgab, fix unndthige Opfer, gu
welchen man fic) nicht noch einmal verjtehen will.

Diefen Salus laffen wir jedenfalls nicht gelten, Nehmen
wir die jitngft crichienenen Streit{driften zur Hand, in welden
die widtigiten Fragen der Choleraangelegenhert digcutirt
werden, fo finden wir swat, dah der Matador in diefem Fad,
Obermedicinalrath Dr. Mt. v. Pettenfofer, welder aw der
Spite jener Commiffion fteht und dem wir feit 1856 die бе:
dDeutjamften Muffejliiffe iber die Bedingungen der Cholera:
verbreitung verdanten, jeine frithere Meinung in vielen
Punéten abgedudert hat, dab aber zahlreide Werste es vor:
jezogen Haden, an mehrern Sagen feftsuhalten, welder
Pettentofer jelbjt О guftimmte, Bid noch vor Низем er
tlavte egtever in Lebeveinitimmuntg mit den meiften Merzten
die Cholera einfach fite cine contagtdfe Rvantheit, indem
auc) et behauptete, fie fei dDurd einen von den Dejectionen
erzeugten Anitecungsftoff itbertragbar und veridjleppe fid
demmnach durd den Vertehr. CS witife jedod), unt dic Cpt:
demic in einem Crt yuermbgliden, leyterereine Cmpfinglicteit
dafite befigen, d. h. einen fiir die Reproduction des Krankheits:
Giff qeetgneten pordjen Boden haben; am gefahrlicften hin-
fichtlich der Empfanglicleit fei aber die Seit, in welder аз
Grundwaffer von einer ungewshuliden Hive auvitdftitte.
Von dem Ginflus ve3 Trinfwaffers auf die Choleraverbret-
tung, auf welden namentlic englifde Wergte ein gropes Sez
widt legen, hielt Bettenfofer wenig.   ря

Сеноми Pettentofer diefe, freilid) nod hypothetijden
Sage aufgeftellt und dann als prattijde Schupmapregel die
Desinfection der Wborte, Wafde u. jf. w. empfoblen hatte,
jtubdirte er Dic immer nen auftretenden Epidemicn weiter,
namentlid) verfolgte ev dad MAuftreten der Cholera auy
Siffen und ihre Verbreitungsart wr Sndier, ihrer Seiat,
Ym Rerlauf diefer Arbeiten gelangte ev фепи дама пемет
dings зи Шен, die von ferent frithern Ort dying:
verfuden fehr abweiden. Gr felbjt fagt: Cs wurde mit
immer Elarer, dah die Cholera wol eine durd) den Vertehe
verjgleppbare, aber deshalb durdaus nod nidt eine con
tagidfe Rrantheit fei, dak dic Urfade dev Vermehrung des
CHoleraanftedungs{toffs in dex Umgebung des уе ем зи
juhen jet und nicht im Menfdhen felbft,” *) Wns dev ganze
	_ *) Weber pert gegentwartigent Stand der Cholerafrage und wiber die
nichften” Aufgaben aur weitern Ergritndung iprer Urfachen’ von Or.
v. Nottentofer (Mitndjen 1873).
			Slihrer. Kounte man diefem Navarrejen trauen? Jedenfalls
war Die duperite Vorfieht nothig. Bald verfdwanden die
Hegierungsivuppen hinter dem nadjten Felfen, um den fig
bie Strage Herumjog.

Зи einent fleinen Stadicen fticeBen wir auf eine andere
Hbtheilung, welde dort Halt gemadyt hatte. Der Huffdmied
einer Gebirgsbatterie behandelte die Wunde eines jdonen,
in die Sdhulter gefdoffenen Graujdhimmels mit Jod. Wr:
tilleriften Hielten das Thier bei den Mitftern feft, bas bet jeder
Beriihrung mit dem Wegmittel gufammenjudte. Cin junger
Sergeant vom 22. Linienregiment erzahlte uns von dem Geez
fect, in dem e8 fehr heib hergeqangen war. G8 waren bereits
14 Soldaten und hingetabr 20 Carliften beftattet, und eben
wurden auf dem Artedhof Graber gegraben, um die dret
legten Tobdten gu beerdigen. Der Sergeant fihrte uns inter
die Stadt; dort lagen fte am Fub einer Art von Monument,
auf weldent ,,A Angel guardian” su lefen mar, eben die
fen drei Opfern — fie gehirten dem Bauernftand an — lagen
nod gefiillte Batrontajden; die Bekleidung dev Todten be:
Кало aus einer fleinen Soppe und langen fdwarjen Ga:
majfden. Bon den Leuten aus der Gegend, welde vortiber:
gingen, sogen die Manner den Hut ab, die Weiber betrengten
tid. Das ganze Sdhaujpiel madte einen unbeimliden Cine
drud auf den Befdaner.

Hier, wie in allen tleinen Stddten der Gegend, erwarteten
die Stadthehorden, in fdhwarzer Meibung, ein rothes Barret
auf dem Kopf, die Durdreijenden, um von ibnen Nadvidten
iiber die Sicherheit der Wege, die Truppencolonnen und die
Carliften 3u erhalten. Wengitlicy Hdrten fie su. Der Wlealde,
ein liebenswitrdiger Mann, fdien ganz entmuthigt. ,,So
geht eS in etnem fort’, bemertte er, , wir bleiben ohne Nad:
richten , wir wijfen nidts von dev Wubenwelt, wir ftellen den
elegraphen ntorgens her, und abends ift er von nenem 3er:
teiummert.’’

Wm Wbend diefes Tags vollte unjer Wagen gen Tolofa,
der Geburt3fiadt de berithmten Ygnaz Lopola und der Hei:
mat deS beriichtigten Carliftenfiihrers Manuel Yofé Santa
Cruz. Unterwegs, am Gingang eines Tunnels, [ад ет
Gijenbahnjug von ungefabr vierzehu Wagen im Graben, die
Rader nach oben, das Ynnere jerfdlagen und gertritmmert,
ein рощи trauriger Anblick.
	Die Hyanenhunde int Doologidjen Garten
г Koln.
	N. F. Bor jwei Jahren gelais e3 dem Zoologiiden Gar:
ten in Kdln, dvet Gremplare des in joologifden Garten ber:
aus jeltenen Syadnenhundes (Lycaon pictus) зи erwerben, da:
mals die eingigen lebenden Reprafentanten ihrer Gattung
auf dem europaifden Continent.
	Der Hydvenhund, aud) gemalter und oreifarbiger Hund
genannt, wurde von Temmint mit dem Namen Hyena picta,
von DeSmaret und Rilppel ntit dem Jamen Canis pictus
und von Griffard mit dem Namen Canis tricolor bezeidhnet.
Man war lange unent{dhieden, ob man a3 Thier zur Gat:
tung der Hydnen oder der Hunde zaHlen folle, Зи den erjtern
redjnete mam e8 wegen feiner vier Behen an den Border:
wie den Ginterfithen, зи den Legtern wegen dev Structur
deS Sdddel3 und Gebiljes, die mit jener ber Hunde mebr
Unalogie zeigte. Spater erfannte man das Beditrinib, dem
Thier eine bejondere Stellung zwifden beiden einjgurdumen,
und fo entitand da neue Genus Lycaon, unter weldjem der
Hydnenhund bisjebt als eingiger Neprafentant ftebht.

Der Hydnenhund ift eine auffallige Cxfheinung im Ge-
biet dev Natur, Cr hat die Gripe und Geftalt eines einen
Wolfs oder eine’ mittelgrofen, hodbeinigen Hundes; der
Ropf und die fart feitwarts ftehenden Obren find die der
Hydne, wahrend der lange, abwartshangende Sarwar mehr
an den Wolf erinnert, Die Farben, weib, odergelb and
{hwarz, laujen itber den gangen Rorper in buntem Gemifad
durdeitander, dhnlich wie in qewiffen italienifden Marmor:
arten, und verlethen dem Thier ein eigenthiimlides Wus-
jeben, Wie Brehm rvidtig bemerkt, gibt e3 nicht zwei diefer
Hunde, die in der Zeichuung einander gleid find: nur die
Scichnung 068 Kops und Nadens ift ftets diefelbe. Die
Srundfarbe fdheint das Odergelb gu fein, in weldem fi
mehr oder weniger grope weife Fleden jeigen, weldye mit unz
regelmapigen, wellenfirmigen fdwarjen Randern eingefast,
вели мании find.

Der lange, bis nabe an die Ferjen herabreidhende Sdhwany
ift an dev Wurgel gelb, in der Mitte tehwary und endigt ir
einem weifen Haarbitfdel, Die Sdnaujze ift fhwary, und cin
ebenjolder Streif lduft mitten iber die Stirn bis swifden
die Ohren. Die verlangerten Haare de3 Gelidhts bilden eine
Urt Badenbart

Nach Riippel bewohnt der Hyinenhund dag Srnere
Wirifag, vom Capland bis an die Witfte von Corti und bis
in die men von Kordofan, wo ev in zablreiden Rudeln
umnberftrei t und alles anfallt, was ihm begegnet. Nicht nur
Lowen, Panther, Biiffel und Antilopert, aud Menfden wer:
den von а angefatlen. Schr gepahrlich find dic Gyanen:
литое Их te Sdafe der VBewohner der genannten Gegenden,
unter denen fic juweilen cin wahres Gemegel auridten, Bet
Nacht, wenn fie in Maffen beifammen find und durd) irgend-
etwas beunrubigt werden, geben fie Tine von fie, welde
идем, als ob Menfden fprdden, denen die Zahne tlappern.
Sammelw fie fic » Dat ftofen fie cinen Laut aus, der etwa
tlingt, fagt Canuming, wie der sweite Laut des Kutuls;dreies,

Die drei Cremplare diefer Species, weldje dev fdlner Boo:
logifde Garten befigt, haben fic) durch ihe munteres Wejen
langft den Beifall aller Befuder erworben und geben jeden
Lag Stoff gu neuen und intereffanten Beobadhtungen. Mo:
gejehen von der fddnen Geftalt, weldhe durd die bunten
Nuancen des FellS nod erhoht wird, felfeln diele Thiere die
Aujmertfamfeit dev Bufchauer befouders durd die Lebhaftig:
feit ihrer Bewegungen, ihre Vehendigteit und Wachfamteit.
Sie find faum einige Minuten im Zijtand der Hub: ohne
Aunfhsren fpielen, ypringen und zanten fie miteinander, be-
tmerten jedod) alles, was um fie vorgeht. Jhre Clafticitat im
Syringen ift flauncnerregend; fie ftehen in метет Hinfidt
feinem andern Thiere nad. Befonderd Тони] ijt das Sdau-
fpiel, das fic gur Beit dev Fittterung bieten. Das Durd-
einanderlaufen, Uebereinanderwegipringen und dag gellende
Gefdhrei, welded fic alsdarn ausftopen, wahrend fie am
Bitter fcharren, flovfen und fragen, bid die еше ап Пе
	fommt, garantirt пен зе ЭпитехНатией рез Bubliiums,
DAS nicht mide wird, id an dem Uheraus tomifden Shaufpicl