AHilustrivte seitung,
	Vubilaum erft im Ниидет Bahr gugleid) mit der Cintycifung des Krieger=
ben¥mals gefeiert merden foll.

Die Kathedrale von Cly begelht vom 17. bis 21. October die
Gritndung von St. Etheldrada, bas Бе ihr 1200;aHriges Yubiléum.
	Эесомонафек си.
	Ne 1581. 18. October 1873.  
	оне ие еценренен.
		ernannite Vtagifter verpuppte jich aber in den Dr. Mifes, um
burd) jeine ,,Stapelia mixta’’ (Ccipzig 1824) felbft einem
sean Raul wobhlwollende Wufmertiamteit absugewinnen.
Sin gleid) glidlicher Wurf war die ,,Vergleichende Wnatomie
der Cngel’ (Leipzig 1829). Mihfame Unterjudungen gingen’
den ,, Mapbeftimmungen iiber die galvanifcye Rette” (Leipzig
1831), dev Ueherfegung von Biot’s ,Lehrbud der Rhyne”,
deffen dritten Band Fechner felbftindig bearbeitete, und Chez
nard’3 ,Lchrbud der Chemie” vorher, und die Redaction
deS _,, Bharmaceutifden Centralblatt3’’, de3 ,, Repertoriums
Der Grperimentalphyit”, des ,, Mepertoriums der neuen Ent-
decdungen in der anorganifcen”, der,, Neuen Entdedungen in

ber organifchen Chemie” fowie der eriten Uuflage des ,, Haus:
	lertiond” (Leipzig 1884—1838) hatte nad der jebigen Sdhabung

woe yp omy
	 gur Sejdaftigung von wol vier gleidhwerthigen Rraften hin-

oo ow
	gererejt, Wein der Vielbegehrte war dod gwtfdhendurd im
Stande, die ,,Sdhubmittel fitr die Cholera’ (Leipzig 1832) 3u
(dreiben und mit dem ,,Biidlein vom Leben nach dem Code”
(Leipzig 1836), den 1842 herausgegebenen ,,Gedidten” und
dent ,, Nathjelbirdhlein’ (3. Wuflage, Leipzig 1846) auch auf
weitere Rreije finnig био зи nehmen. WUnhaltende torper-
fiche Leiden feit Wusgang der dreipiger Jahre gaben dem
jebigen Qubeldocenten Gelegenheit, jeiner 1823 zur Dispu-
tation geftellten Thefe geredht зи werden, dah der Sdymer3
im aflgemeinen fein Uebel, fondern etwas Gutes fei. Gerade
in jene Zeit mitfjen ndmlic) die naturphilofophijden Bez
tradtungen fallen, denen Fedjner in den Schriften ,,Ueber
das Hidite Gut , dtanna oder iiber das Seelenleben der
Pflanzen” (betde Leipzig 1846), , Bend -WUvefta oder aber die
Dinge de3 Himmels und des Yenfeits” (8 Theile, Leipzig
1851), ,, Weber die Seelenfrage” (Leipzig 1861) und ,,Die dret
Motive und Griinde des Glaubens” (Leipzig 1863) einen
feffelnden Wusdeud verlieh. Dab jedoch Fechner der eracten
Horfdung fid) nidt entzogen Yatte, died beweifen aufer meh-
vern Abhandlungen in den Sadriften der fachfifden Wtade-
mie der Wiffenidhaften feine ,Phyfit und philojophifde
Utomenlehre (2. Wuflage, Leipzig 1864) und die ,,Glemente
der Piydhophyfit’ (2 Bande, Leipzig 1860), worin er die Bez
siehungen gwijdhen Seele und Rorper in bahnbrechender
Weife Yarftellt.

Der retdhe innere Lebensgang der beiden Jubilare jieht
fich т febr_einfaden о Linien bin. Brofelfor
Drobifdh erblidte dad Licht der Welt gu Leipzig am 16, Auguft
1802. Naddem er gundidjt auf der Nifolaijdyule feiner Vater:
fart, dann auf der Fitrften[dule su Grimma die erforbderlide

orbereitung erworben, widmete er fich feit 1820 in Leipzig
dem Studinm der Mathematit und Bhilofophie. Sm Gabe
1824 trat er bereits als Docent auf, erhielt 1826 die Gr:
nenmurtg als auperordentlider Brofeffor der Philojophie,
1827 als orbdentlicer Brofeifor der Mathematif, lehnte 1838
einen Ruf nad) Kiel ab und evlangte dafiir 1842 aud) die
ordentlide Profeffur der Bhilofophie. Um die Univerfitats:
verwaltung madjte er fic) Hocverdient, und zur Begritndung
ber   ое У(соение роет Зе фаНеи, ое(фе 1848 {8
Leben trat, gab er die erfte Verantafjung.

Profeffor Fechner ift der Sohn eines Predigers 3u Grob:
Sabhrden bei Ruston in der Niederlaufiz, wo er am 19. Upril
1801 geboren ward. Schon im 16. Jahr безов et die Univer:
fitat Leipzig, auf der ex anfangs Medicin ftudirte, nad:
gehends aber den Naturwiffenfdaften fic) suwandte. Die
ordentlide Profefjur der Phyfit ward ibm 1834 itbertragen.

om Dienfte der Mufen und in der lebendigen Besiehung
gur atademijden Jugend altert e3 fic) langfamer, und fo
werden Ddiefe pref Agen Lehrer hoffentlid) nod lange Beit
ibrer Hocfdule al8 Zierden erhalten bleiben.
	ии Я.
	(ein ай oer Erinucrung,
	Den feipziger Vuchbinderetbejtbern ut yom @едитТенуетет
cin neuer Qohntarif vorgelegt tvorben, nad) tweldjem eine Erhihung de3
Зобиз unt oucehfdnittlid) 3341, Proc. gefordert wird. Die Principale haben
bejdjlofien, ое Forderung abgulehuen und diejenigen Gebiitfen, tveldje
fid) an einem ‘ettua andsbredjenden Gtrife Betheiligen twiirden, mur im Fall
ihres Uustritts aus dem Gehitlfenverband wieder in Arbeit gu mehmen. 

Su der dresdener Waldfhlifdenbraueret haben am 4. October
bie dort befchaftiqten Buttdhergebitlfen bie Arbeit cingelteltt, weil ihnen dex
geforderte hihere, Urbeitslohn nicht betwilligt wurde. €8 [djeint iberhanpt
in Dresden, cin allgemeiner Strite der Bittdhergehiilfen beboranfteher.

Sn Libeck tft der Strife im BaugewerE jest factifds beendigt,
und gwar diesmal dDurd das WAusharven ber Meifter und eine rechtgeitige
Arbeitsausiperrung der Bimumerer, auf deren Unterittigung durd) BVeitrage
die ftrifenden Maurer wefentlic) gerednet Hatten.

Sn Meron ift mit dem 1. Cetober eine Urbettseinitellung
nev Schuhmacheraejellen cingetreten.
	Cholera ~ Gullettr,
	Dte 6, Generalverfammlung des Фе ен Frauenvereing
wurde am &. October in Stuttqart erdffnet.
	Die 1. Plenarverfammlung des Beretns fur @Фоскфройие
wurde аш 12, October in Cifenad eviffnet, Зи 048 Prafidiunt touvder
Prof. Gueift aus Berlin, v. Grok aus Weinrar und Director v. Steinbeis
aus Stuttgart gewahlt, Wnmwefend waren unter andern Geheimrath Enget,
Prof. Sdmoller, Max Hirjch und andere Delegirte dev Gewertvercine, die
Grofefforen Wagner, Knies und Brentano. Die Verjammlung trat fofort
in bie Berathung der Cuquete iiber die Dareflihrung ciner Reform dev
бен фен Sabritgefebgebuig cit. Die betveffenden Antrage ber Referenten
fowie cin Unitrag von Eckardt (Hamburg), det MeidSstag in einer Petition
	ди jeiner Weitwirking in diefer Angelegemfeit anfgufordern, fartden Wn-
пабе.
	Зе 6. Sabhredverfammlung ег Фен фен Oruithologifeen
Gejelljdaft fand vom 6. bi8 9. October in Berlin ftatt. Bum Bor-
jigenben derfelben tourbde v. Homevyer, gut deffen Stellvertreter Oberjt v. Bitt=
wig gewaglt Wm 7. October befidjtigte dic Verfammiung den Zovlogifdjen
Garten, wovan fid) eine Fefttafel dafelbit fehloh, auf dic amt Abend eine
Sibung folgte. Wm 8. d. M. гало еше Befidjtigung de3 Loologifdjen Mu=
fenms ftatt, wobei Dr. Cabanis itber peruanifhe Bigel und Graf Berlepfch
fiber amevitanifee Gigel fpradjen. Wm 9. wurde die Sdhlupfigung ab-
gehalten und dem Aquarium ein Befuch abgeftattet. Bet diefer Gelegen-
Heit fpradjen v. Gomever ier bie Geerftragen dev Vigel, Dr. Brehm
1) ither die Bienenfreffer im Sreifeben und in der Gefangenfdjaft, 2) ither
bie Vogelfdjusfrage, 3) tiber Mitglieder der Gruppe Garrulag in der Gee
fangen{daft.

uf dem focialwiffenfdjaftlidjen Congref yu Norvwidy wurde
in dev erften Wotheilung unter anderim tiber bie Verbefferung des Stils der
Gefese und has Gejehgebungsverfahren gelproden und disceutirt. E38 ward
bie Cinfebung einer Commiffion von Experten befiivwortet , welder dic
Gefege, entweder bevor fie im Barlament aur Spradje fommen oder madj-
her, guv formelfen Redaction ibergeben werden follen. ‘Qn ciuer andern
Ubtheilung wurde die ‘Franenfrage behandelt und Wimerita als Beifpier
angefithrt, wo bas weiblide Gefdledit von dev Gelegenheit, Unterridjt git
детщевей ито dem Brotermerd nadgugehen, den beften Gebraud made,

Зита Це.

Um 4. OSetober eveignete fich bet bem Wbreifen der fatho-
lijdhen Rirche in Sierlohn, melee wegen der bedenklidjen Bodenfentunger
poligeitich gefdjloffen worden iar, cin Unglitd. Ws nimlid) die Urbeiter
befdaftigt waren, den Dachftuhl absunehmen, ftitrgte das Dach gufammen
und begrub mehrere Urbeiter, wovon ciner fofort todt Glieb, ein anderer
tidtlid) verfegt wurde. Sebterer verfdjied im Rrantenhaus, Nod) einige
anbere evlitten fojwere Verlesimngen.

Sn die ehemalige Ubtei Steinfeld bei Gall Megierungsbesivt
Madjen) fue am 7. October bei einem Gewitter der Blig, infolgedefjer
bas pradjtbolle Gebiude in Flammen anfging. Dev Thurm und ein
Theil des Kirdendadja find durd) deu Brand gerftirt. Das Whteigebinde
jelbft erhielt geringe Berlegunger.

Das frither dem DentfcyzOrbden gehivige alte Schlo# зи
Magenbach bei Clivangen tft am 7. d. M. ein Raub der Flanmmen ge-
worden.

Sm mericanifhen Meerbufen hat ein furdhtbarer Sturm gez
iwiithet, infolgedeffen der amevifauifde Dampfer Miffouri bei den Bagamas:
Snfeln mit einer Vadung von 500,000 Doll. unterging. Wud) der fpanifehe
Dampfer Maift fdjeiterte, und 24 Veute ertranten. Noch andere Unfille
	ил Gee werden gemelbet. Ym Silben von За Hat ein Heftiger Orfan
дтове Serfidrungen an GHaufern und Sdhiffen verurfadt.
	Bawvet Fubilare der feipsiger river fitit.
	Selbftlofe Gingebung an die Wiflenfchaft weiht, unablaf:
fige3 geijtiges Schaffen verlangert da3 Leben, und Generatio:
nen tiber Generationen, die nadeinander yu den Hilpen ve3
Lehrers faben, bewahren mit trenem Gedddtnib feine ourd:
geiftigten Ziige, verwerthen fetne Unterweifung und betheili-
gen fid) an dev Feier jeiner Gedent: und Chrentage.

US folche Gedenttage wurden jingit in Leipzig dev 6, und
21, September begangen. Bor 50 Sahren hatte fic am 6.
Sentember Magifter Guftav Theodor Fechner, Baccalaurens
der Medicin, mittels der tbliden Disputation als Docent bet
der philofophifdhen Facultat eingefiihet, und am 21. Sep:
tember erwarb einer feiner Opponenten, Morig Wilhelm
Drobifdh , dev Mathematif und PHyfit Beflliifencr, den Grad
als Doctor der PHilofophie, um bald davauf cbenfall3 die Lehr:
Tangel gu befdjreiten. Beide find feit diefer Beit an dev Uni-
verfitat Leipzig gu grofen! Chren gelangt. Das Зенона
vergeidnif der Hodidule filhrt den Geb. Hofrath Dr. Dro-
Bib, orbdentliden ао or der Philofophie, а(8 Сешют бег
philofophifden Facultat, Comthur und Ritter hoher Orden,
den Е det Phnfit Dr. Fechner, Ehrendoctor der Me-
dicin, Comthur des fadhfifden Wioredhtgordens, als sweiten
ovdentliden Profeffor jener Facultét auf. Zu nod griperer
Auszeichuung gereidht aber diefen freundlic)-jugdngliden,
anfprudatofen, mit jugendlidem Geift fortwirtenden Ge
lehrten dic dantende Berehrung, welde ihnen viele Hunderte
von Zubdrern in Gemeinfdaft mit den Fadhgenoffen des
Snz und Auslands fir die durd Wort und Serift gewahrte
wiffenfdaftlide Fdrderung widmen.

Davon, das Profelfor Drobifsh Mathematif und Philo-
fophie gleidhmapig viteat, gibt dic Gritndlidteit, die Ge:
ichloffenheit und Klarheit feiner Vortrdge Beugnib. Cr tritt
in der Bhilofophic entichieden fiir Herbart cin und hat durd
feine ,, Beitrage sur Crientirung tiber Gerbart’s Syftem der
Philojophie’ (Leipzig 1834), ,,Neue Darftellung dev Logit”
(8. WAuflage, Leipzig 1868), ,,Grundlehre der Religions:
philofophie’’ (Leipzig 1840), ,, Cmvirifde Ply dh ologie” Weipsig
1842), ,,Crite Grundlehren dex mathematiiden Te
a 1850) forie dure) sahlreide Whhandlungen tn wijjen-
{chaftlichen Beitfariften dte Феб бе Оф wefentlich yur
Anerlennung gebradt. Dabei find die Orvundziige dev Lehre
von den hohern numerifhen Gleidungen’ (Leipzig 1834)
Und wiederum mehrere Whhandlungen in den Schriften der
Sablonowstifhen und dev tiniglic) faditiden Gefellfaft
der Wilfenfdaften fiir die Thatighett des Qubilarg als Ma:
thematiter besetchnend,

Profeffor Fedner’s Rome hat fiir der Pbhyfifer, den
Acfthetiter und Philofophen einen gleich quten Klang, Cine
Summe dev griimdligjten Renniniffe bilbet bet thm fein
Gegengewidt fiir die heitere Gyinnafti— des Geiftes , und dic
nitdterne Veobadtung Lape gleidseitig den freiften Humor
gemabren, Snnerhalb der ernften Vorbereitungen fiir fein

Jebramt fand dev faum gur Volljahrigkeit Geranceifende dod
die Jit fitv feinen ,Beweis, dab der Mond an3 odine be:
ftehe” (2. Muflage, Seipzig 1882) und den ,, Paneguricus dev
jebigen Medicin und Naturgefhidte” (Leipzig 1822). Der neu:
	Зи Berlin creigneten jidy gu Wufang der gweiten Cctoberz
modje tvieberum alltdglicy) inehrere Choferafille. Bis gum 8 waren im
gaugen $79 Crirankurger und 588 Sterbefiille vorgefommen.

Зи SGtettin ift dte Cpidemte fehon feit einiger Beit im lang
famen Erlifdjen. Эш gangen eveigneten fid) 288 Crivanfutgen und 176
Sterbfitte.!

Зи Hamburg find vom 14. Suni bis 21. September im ganz
gel 1328 Cholergerfranfungen und 97L Sterbefatle vorgefommen; dagu vom
21. bi8 27. Geptember evfranft: 20 Berfonen.

Sn Heilbronn find vom 26. Auguft bid 1. October ‘an der
Cholera erfvantt 172 und aeftorben 82 Perfonen. Jn Grantenbad (Amt
PeilGronn) waren vom 12, 018 30. September erfrantt 20, gejtorben 14 Lente.

Su der Feftung Glag ijt die bereits erlofdjen geglaubte Ghv-
Tera am 6. October von neuen ausgebroden, und gwar unter den Mannz
{haften in der Rajerne Mr. 6.

Sn Speier hat die Gholera in dev erften OQctoberwoche ftark
gugenommen, Bis gum 11. b. Mt. waren 412 Berfonen davon ergriffen
worden, vor denen 144 geftorben find.

Su Wien war der 7. October der evfte Lag, an dem fein
cingigey Cholevafall gemeldet wurde. Qn den GSpitilern wurden vom
5. зи 6. 5. 9, nur 4 Sholeratvante aujgenommen. Die Gejammtzabhl
	оег аи оег суета Erleantten betragt vom 16. Qult bid 7. October 3020,
nie ber Geftorbenen 1230,
	Зе аи fettgettellt wurde, haben fich in Holland einige
Sholerafalle im Dortredt und Bergen op Boom gegeiat. Е
	«Den Legten Nachridjten yufolge Hat die Cholera auf aller
uniter des tiirkifden Gebiets aufgehirt.
	slauniqtaltiqhettew.
Hofnadridten,
	Katfer Wilheli ии am 17. Lctober von Baden-Baden in Wren ош
und wird wafrend feines Wufenthalts dafelbft in Schdndrunn wohnen.
Gleidgeitig mit ign fommen dev Grofherzog und bie Grokhergogin von
Baden, meldhe in dev Gofburg abjteiqen. Wud) Pring Karl von Prengen
mit feiner Gemahlin wird in diefen Tagen im Wien erwarict.

Die vermitinete Rinigin vow Preufjen ift am 10. d. M. von Stolgen-
  fel8 nad) Berlin guriidgetehrt.

Dev Pring und die PBringeffin Karl von Preuben werden mad cinem
Aufenthalt in Benedig nod) im Lanfe des Monats October in Wien ein-
treffen.

Jn Mikefidht auf den leidenden Bultand de3 Minigs von Sadjen wird
diesmal bon bem Herbftaufenthalt in Weefenftein Woftand genourmen, und
has Minigspaae twird bik gur Ueberfiedelung nad Dresden in Pillnis
bleiben. Was daB Vetinden bes Rinigs betrifft, fo hat dex greife Monarch
	ill qlitigiter Beit viel an Grhlaflofigfett qelittert, doch ПЕ пи gangen eine
	Sexrpeylimmerung o€S Hultands micjl eutgetrecen.

Dem Kvoupringen Albert von Sadjen fat am 11. October abends ein
exitfter Unfall betroffen. Gein Wagen ftieh mit einem Laftfuhriert gu=
fantmen und wurde in den Gtrafengraben gefdjleudert, wobei der Pring
utter den Wagen gu (tegen fam wd cine Contufion in dev Seite erlitt.
Der Rronpring befindet fich in dvgtlider Behandlung gu Pillnig; glitettider-
weife ift fein Buftand ohne alle Gefahr.

Der Grofhergog von Sadhfen-Weimar ift am 8. October durd) Leipgig
nach feinen Giitern in Sdjlefien qereift, wo feine Gemablin bereits ver=
weilt,

Die Grophergogin Marie oon Medlendurg-Schwerin ift am 10. October
pon einem Peingen entbunden worden,

Der Erbgrophergog Fricdrid) Anguft von Oldenburg Hat fic) langere
Beit in Wien aujgehalten und ift am 5. o. Me von dort abgereift.

Die Rinigin= Mutter von BVaiern uimmt Wnfang November ihren
Mufenthalt in Minden, und Konig Ludwig wird algdann оон © Berg
nad) HohenfGwangau itberfiedelt.

Der Raifer von Oecjfterreid) hat fid) mit dem Pringen Leopold von
Baiern am 6. October паб) 655805 бедебеи,

Dex Groffiieit-Thronfolger von Rufland ift mit jeiner Familie am
9. 5. Mt. vow Barsfoje-Sfelo nach Livadia abgereift.

Dic Kinigin von Grieenland iff am 7. October aus der Krime iter
Rratau wieder in Wien angefommen; am 12. erfolgte die Weiterveife nad)
Uihen. Ihre Schwefter, die Groffivitin Bera Konftantinowna, ift gleidj-
geitig in Wien eingetroffen und am 8. von ba nad) dev Sdweig weiter-
qexeift. :

Ehrenbezseiqurgen.
	Dem von Berlin паб Умифен itiberftedelnden Profeffor
y. Holgendorff ift vor feiner Abreife cine von gwslf Vereinen vorbereitete
Dantadreffe fitc fein qemeinntgiges Wirlen iiberreidjt worden. Diefetbe,
ein Runftwerk in talligvaphifder Begiehung, war untergeidnet von den
Spigen der Behdrden von Berlin und Charlottenburg, einer Wngahl der
angefehenfter Stantsbeamten, von Bolksverivetern und Biirgern aus allen
Lebenstreifen.

Der SAjrififteller Dr, Levin Gepiicting in Muinfter erhielt
008 Ritterfreng evfter Mlaffe des grobyergogl. Hheffifdcen Verdienflordens
Philipp’s des Grofimitthigen.

Die Societa scientifica letteraria artistica ed umanitaria
El Ghark (Der Orient) in Ronftantinopel Hat ben Verleger der ,,Quuftrirten
Зенита”, Johann Fatod Weber, gu ijrem correfpondireuden Chrennritglicd
ели,

Die f. baivifche Hoffchaufpiclerin Fraul. Klara Sabu in Mine
den Hat (anlaplid) ihres 2 jdhvigen Dienit{ubildums vom Kbnig die
Auowigs=Medaille (Wbtheiliuug fitr Munft) erhalten.
	PBerfonalnadridten,
	Wenn id) nicht irre, fo [clog fic) bie Che von Luife Miuhl:
bad), um fle gunddft bet ihrem Schriftitellernamen gu nennen,
auf eine durcaus literarijdh-romantifdje Weife. C3 war im
Se 1888. Cuife ое damals 25 Yabre alt, ein
trdftiges, {chines blondes Madden mit blaucn Wugen, mit
einem zarten weifen Teint und rofig angehaudten Wangen,
blihend in Gejundheit und von munterm, lebhaftem Temperaz
ment, Gin energijder Bug ging dur) ibre fonft vollfommen
weiblide, finnige und poetifce Natur, cin Zug von Roz
mantif, der aud) jene Willenstraft und Thatenluft in ibe
vege Hielt, welche lich fpater in dem erftaunlicden Hleif als
Sehrififtellerin anhaltend underfolgretd ausdriidten. Sie war
Die Todjter ded ея том Леибталоенбиха und
am 5, Januar 1814 in diefer Stadt geboren. бе нех
Name war Klara Miller. Ziemlic) forgfaltig in der Provingial:
ftadt erjogen, vervollfommmete fie ire Bildung aus hb
fable Drang durd Lefen und BVerfude, ire poeti-
chen Anregungen in fchriftlide und drudbare Form zu brine
gen. Wud) cine Reije nad) der Schweiz und Stalien tam hingu,
wm ibren judenden Geift anguregen und fie mit einer warnten
Berehrung fir die Viteratur gu erfiillen. Sie {chwarmte fiir
die Mode} chriftiteller jener Beit, fiir Geinrid Seine, Gusto,
Borne und insbefondere aud) fiir Theodor Mundt, defjen
Studien iiber die Frauen in feinen Romanen ibn damals bei
einem gropen Thetl derfelben interefjant machten, wie iiber:
Е die Helden des Sungen Deut} dlands, зи denen aud),
veilid) hddft willtarligy, Theodor Mundt gerechnet wurde.
Klara Mitller begann Nachahmungen diefer im Grund
tranthaften Manier der damaligen {dinen iteratur; fie
fandte ihre Verfude an Mundt, fam darither mit thm in
einen empfindjamen Briefwedjel, madte ihm dann ihren
Bejuch, und aus der Betanntfdaft wurde cin LiebeSverhalt-
nip in aller Form. Und e3 ift in der That auf beiden Sei:
ten feine Taufeung gewefen. 3 Mann und Frau haben
Theodor Mundt und Luije Wii loach 22 Sabre lang in
einer wahrhaft gliidliden Che gelebt, die fie beide durdy die
пати Е ihres Wejens und ihren literarifden Фей зи дет:
edeln, mit ciner geiftigen Weihe gu evfillen wupten. Ws
Viebevolle, sartlige Grau Hat fe in den Ungliidstagen, da
Theodor Mundt in geiftigers Dammerung den Tod erwartete,
ig bingeopfert fiir den verehrten Gatten, Tag und Nacht
id) um ihn geforgt, ihn gepflegt, ihm finnig und zartfithlend
gleidhjam vergeffen gu maden gewupt, dab ev geiftig frant,
Dak ex entfeelt geworden, er, welder mit jeiner getjtigen
Hille bis dabin der Stol; und dad Glid feines Weibes

ewefen war. liv ihre Todhter, die er fo unendlid) liebte,
А fie, i) mbdhte fagen, mit ciner begeifterten Miter:
lidfeit, nadjdem fie von ihrem Vater nur nod gelegentlid
ben tiefarundiqen Blid aws jeinen treuen braunen Wugen
	‚Зи ЭЖениивет уаг роет hergogliche Staatéminifter und Gee
heintrath хе. Gerd. Unt. v. Krvfigh, Minifter fite die yWngelegenheiten
bed Hergogl. Gaufes und bes Meufern, feine Entlaffung erbeten und er:
halten. Der Stantsrath Wibrecht Otto Gifete wurde gum Staatsminifter
per Regierungsrath Heim gum Staatsrath und citer ber Whtheilung des
Green und der Finangcn befirbert. °

Sum Megierungsprafibenten in Cherfranken it der ТР. бай
Minifterialrath Frhr. v. Herma охпапяе.
	Heflhalender,
	Die Stadt Krefeld beging am 4. Lekober die Geter ihres
SOd{ahrigen Beltehens. Befondere Feltlicjtetten fauden nidjt ftatt, da vas