Hllustrirte Zeitung.
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1171791
	 
	INe 1581. 18. October 1873.
	ihrem Roman ,,Ariedridh der
Grobe und fein Hof” hatte
jie al3 eine Befonderheit des
populdren Hiftorifcen Ro:
man3 die Crbjcaft der
Paalzow angetreten und be-
Безе in diefent Genre
vollitandig ben Markt.
Richt tief ging ihr За:
lent, aber e% war reich und
wubte lett эм geftalten.
Mit einem Blid fonnte fie
eine hijtorifdhe Scene zur
dialogifden Wusnugung fitr
den Roman erfaffen, im Nu
fid einen gegebenen Cor
ratter der Gefdhidte fir
ihren Bwed guredytitugen.
Dabei ging fie nicht ohne
(©) дез ито Gewiljenhaf-
tigkeit gu Werk. Ste ver-
fdaffte jid) die ergiebigiten
Owuellen fiir ihre gefcbict:
licen Romane und gab fic,
nacdem fie unbeltritten dte
efuchtefte deutide Schrift:
tellerin und damit wobl:
babend und ohne Sorgen
um ihre Erijten; geworden,
bei aller WrbeitS{dnelligkett
einer gewiffen, frither nit
getannten Gelbjttritif bin.
So fdjvied fie gegen frither
ire lebten Werke gejdymad:
voller und fudjte auch deren
Tendeng zu vertiefen, thnen
01:09 Behandlung der Beit:
fragen oder Darftellung
der frifchen Beitercigniffe
einen bedeutenden Gebalt
gu geben, 10 weit fie bei
ihrer, mit unverfennbaren
Scharffinn gepaarten Nai:
vetait dies vermodte. Sn
Den legten Jahren dictirte
fie nur nod ihrem Steno:
taphen, und durch) ее
Rethode gewann fie mehr
und mehr Mundung der
Darftellung, CGleganz der
Form und Hlitffigteit des
Stils, Wuch ihre Verfude
mit Theaterjtiicen find Te:
diglich ihrem  literari-
fen Chrqerz zugzulchretben -
	  qebriad bat jie, befonders
	mit hiftorifdjen Stitden, fidy
die Biihne yu erobern ge:
fudjt, obue dab e3 ibr ge:
lingen wollte. Die dramaz
tifhe Geftaltungstraft, dte
fie fiir den Roman oft tme
ponirend aufbieten Ротице,
crmies fic) anf der Biibne
		erhalien fonnten. Wenn je
die Chrennamen Gattin,
Mutter, deut! hes Weib ver-
	Otent waren, Oo waren jie —
	5 von der Frau oes Dro
felfovs Theodor Mundt,
Nidts von dem bemerfte
man an ihr, was man
Blauftriimphigteit nennt;
aber fie wupte das gemeine
Dafein gu adeln und зи
verfdinen, e3 geiftig yu be-
leben und gu erbiben. Geift
und § Sey hatten ie pel
beiden Gatten aufs in:
nigfte miteimander ver
mablt, fHlict und relia)
fodap ¢3 gmijden ibnen
feine Taufdung und feine
Kinftelei gab,

98 1 junge Frau wurde
Quife Miiblbad Roman:
‘ath т Ч evbielt
it ihrem Gatten gleidfam
den Lehrmeifter dafiir, We:
nigften3 in Bejug auf Form
uno биз тута de Cin-
zelnen. Sie machte Glitd.
Der Name Luije Mihload
gewann einen Plas in
der Unterhaltungaliteratur,
und gar wol nur 063:
wegen, weil die Schriften
diefer Wutorin nidt mehr
bedeuten wollten, al3 fe
oerth waren, СЁ gaben
fich ohne Hoffahrt als blope
Unterhaltungaiwerte, wie
fid) die Berfafjerin felbft
immer nur als ein gemitth:
reithes und geiftig lebbaftes
Web ohne Gefpreiztheit
und Kitn{telet gab. Theodor
Mundt ftdrte nichts in die:
jex  Naturwmidfigteit des
Talents feiner Этом. Gr
mt te fogar felen, dab ihr

т ФО bamit ward,
ae 3 ibm mit fetnen. weitaus
aeiftvollern und gebalt-
	reidernt р ЛОМ
nein. melche er in per leg:
	nen, welde ev in_ der leb:
ten Beit feines Schafjens
faerieb, Mit ihrem Crfol

gewann uife Miuhlbach
an Gelbjtbewubtfein, mit
ber einbredjenden Krank:
eit und Urbettaunfahigteit
(те Фета ап Эли
	barleit, Wit битфоеи в
	ей ibrer Wrbeiten das
	aus in dem gewobnten —
harafter fein behdbiaen
	Gharalter fein bebabigen
Comfort? 3u erhalten, Geit
	 

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