Mllustrivie Zeitung. er mit feinen Briioern cine Stuotenreife nad) Stalten, wo oie drei Pringen in Pija von einem Нина фей Kieber befallen wurden, dem Bring Clemens zu WAnfang de3 Nabrs 1822 1010 erlag. Фе Reije vermittelte die genaue Betannt: {фа ded Pringen Johann mit dev italient} en Literatur, fiir welde er fein Leben lang eine befondere Borliebe begte, namentlich macdhte Dante s ,,Gittliche Komsdie” auf ihn den nadbaltendften Gindeud, Gdon 1825 lich er unter dem Namen Philalethes eine Ueberfebung der erften zehn Ge- {ange gur Privatvertheilung druden, und die vollftandige me- Е Heberteagung dev erbabenen Didtung mit fritifden чмо Бот ен Crlauterungen, welde nacdmals von 1839 bi3 1849 in 3 Banden an die Oeffentlidfert gelangte und 1865 in grveiter Wuflage eridien, erhob ihn zum bervor- ragendften Mitglied der grofen Dante- Gemeinde in Deutfd: Tand und Stalien. ; Diefe Studien de3 Hitriten, fein Berkehr mit den aud: gezeidnetiten Mannern, welde die Kitnfte und die Wiffen- jAaften in der fadfifdhen Meftdeng vertraten, die Theifnahme an den UWrbeiten des 1824 geitifteten Sadfifchen Wterthums: vereing und die Betreibung der Landwirthfdaft auf dem von ihm evéauften Rittergut Jahnishaujen gingen aber teinesmeg3 aus der UWbfidht hervor, von einer Wpanage im Hintergrund nur den Mufen und Gragien gu leben. Der hohe Gemeinfinn und die eijerite Urbeitstraft des Bringen Johann verlangten cine BVerwerthung im Staatsleben. Gr_trat demnad fdon 1825 bas Viceprafidium im Geheimen Finangcollegium an, iibernabm, alS feinem Bruder Friedrid) Auguft nad) dem Vorfpiel gréberer Berwegungen im Jahr 1830 die Mitregent: fhaft tbertragen worden war, den Oberbefehl itber die new erridjteten Communalgarden de3 Landes, ging in den damali- gen Gehetmen Rath ther und erbielt nad Auflofung des legtern den Borfig tm Staatsrath. Jn dtefer Stellung war er Mitfhspfer der fidfiiden conftitutionellen ее ит, ntadie fodann von dem Redt, das ihm Sig und Stimme in der erften Rammer verlich, Gebraud und widmete fic) feitdem jagvelang mit nicht ermitdendem Gifer den Verhandlungen ne8 Landtags. Er nabhm hier nicht blop al8 Нате, befonnener und immer Falagfertiger Hedner an der Debatte theif, fondern lieferte aud als Mitglied verfdiedencr Commtjfionen dic {harffinnigiten und umfaffendjten UArbeiten, weldhe er al8 erwablter Referent in der Kammek vertheidigte. Vielleicht hat Pring Johann die gwifden den Jahren 1831 und 1845 liegende Periode ald [eine gliidltchjte Feit betvachtet. Nad Loderung de3 Banns, den die Reftaurationspolitit ver= Hangt hatte, regte fich das politifdye Leben aufs neue, die Deut} hen Mitteljtaaten lenften willig in freiere Babhnen ein und dad WAufbliihen de3 Landes nach jabrzehutelangem Dar: niederliegen, dic crfreulicbe Cinbett der Bfentlichen Meinung und die Cintracht swifden Silrften und Volk verlichen Gad: jen cine nidt 3u unter{hagende Bedeutung. Crit da3 offenc Hervortreten der hodflieqenden Plane, welche die ultramon- fane Partei in Deutfdland verfolgt, follte eine Tritbung deS glidliden Verhaltnifies gur Folge haben. Лафоет Friedrich Wilhelm LV. von Preuben den Standpuntt, welden fein Bater in bem Streit wegen der gemifdten Chen etn: genommen, wol 3u fdjnell aufgegeben hatte, ward von der jdwarzen Partei zundeft durd) die pomphafte Ausftellung des heiligen Rods in Trier die Agitation fortgefest und der daran fid) fnitpfende ие Widerfprucd als demagogil de Unterwithlung der Gefell}haft denuncirt. Der Urgwobhn des eifrig proteftantijchen Sachfenlandes vertraute vorfdnell dem Geritdt, da3 den fromm-tatholijdhen Pringen des Sufammenbangs mit der Propaganda begitchtigte, und das unangeliindigte fdarfe Cinidjreiten des Militars gegen einen Pdbelerceh wabrend eines Bejudhs des бит in Leipzig erzengte un Sabr 1845 tiefe Veritimmung. Die Ве: jonnenen famen fdwer mit bem Hinwets durdy, dah das Regentenhaus fid) unablaffig die Schonung der religiéfen Geriiyle des Volt3 zur Pliht gemadt, dab die von dem Pringen mitgefdaffene Verfafjung den Seluiten teinen Wufe cuthalt im Rinigreich verftatte, und bap gevade der viel: verleumbete edle Mann feinen Gohnen die Reformations: zeit auc) durd) einen proteftantifden Gefdidtatehrer habe jhildern laffen, ,,weil cin Fiirit alles wiffen miijje’. Die Her: Htellung 965 Gleichgewichts war nun etnmal nicht fo Пень und die Bewegung des Jahrd 1848 rip erjt recht die Bevslte- rung mit fid) fort, : Konig Friedrich Anguft IL follte die Wiederbherftellung ded frithern Zujtands nicht lange tiberleben. Wuf einer Reife urd Tirol verungliidte er am Y, Uuguft 1854 3u Brennbidl, und fein in feltener Gintradt ihm verbundener Bruder ber: пали al3 Konig Johann die Regierung. Hohe Cinfidht und unermitdete Pflichterfiillung fiderten ihm eine nidt mehr yu beirrende Unhanalidtcit. Miemand verfdhlog fie) der Gin- fidt, dab dem 9) ое nut das Befte fiir fein Land gut genug ditntte, und da8 Steigen des allgemeinen Wohlitands, Das fortfdreitende Bliihen und Gedeihen gewannen ihm die Herzen des Volts immer mehr und mehr. Wie endlich) die Deutide Frage зи cincr brennenden wurde, wufte jedermann, dah dev Konig alles im Magliche aufbot, um ие едем ве augszugleiden. Wol fonmte fein vedlider Wille die Scwie- rigteiten mit iiberwinden, al3 er aber 1866 nad dem Krieg in feine Erblande suriidtehrte, bereitete ibm die Freunde des Volks iiber die Michtlifung des alten Bandes die fchonfte спид ии. . Kdnig Johann war aud) ein muftergiltiger Hausvater. Dur dte am 21. November 1822 vollzogene Vermahhing mit Amalia Augufta, einer Todjier des gemiithreiden Ni- nigs Maximilian Sojeph von Baiern, begriindete er ein bei jptelgebendes Familienleben. Neun Kinder entfprofjen der glidliden Verbindung, aber dic meiften von den Heipgetiebten, cin Sobn зто По Зо фе, wurden den f а nur durd die Demiithige Ergebung in den Willen Gottes aufrect evdaltencn Yeltern entriffen. So itberleben den Ent: jdlafenen allein dev jebige Konig Friedvid) Anguft (бек, geboren am 23, Uprif 1828, die ет Marie Clifabeth, qeboren am 4, Februar 1830, feit rer Vermahlung mit dent Lringen Ferdinand von Gardinien al3 Herzogin von Gena Schwigerin de3 Kinigs von Stalien, verwitwet feit dem 10. webruar 1855, and Sein Sricdrid) Wuguft Georg, geboren cam 8 Wuguft 1882. Mit ipnen und der tiefgebeugten Witwe Kinig Johanw’s, welde vor nod nidt einem Jahr mit dem atten das Бозе Shejubilaum beging, trauert dad ganze Vand. Giner der Beften ift widt mehr, Wriede feiner Wjde und Tree feinem Wudertken! Ne 1584. 8. Movember 1873. Wodhenl man. Deut[hies Reid. Adreffen an den KRatfer, dte Freude und ben Dank der Untergetdyner fiir ме Ferndeutfde Quriidweifung der papftlicjen AnmaGungen ausfyredjend, find aus einer Anzahl von Stadten nach Berlin abgegangen. Cine Leipziger Adreffe gibt ben Gefihlen vieler angefevener Cinwolhner Ausdrud. Der Kaiferbrief wird davin alé eine unfdjdgbare Birgfchaft beyeidjnet, bag im neuen Neich fortan feine andere Autoritdt gelten метре ald die ded Gefeges unter ber Fiirforge und dem Fraftigiten Dafireinttehen bes Raifers. Michi blof den Breugen, fondern allen Deutfdyen fomime 3ugut, twas dev RKaifer gum Sdyug ded Rechts und der flaatlicjen Oronung gethan habe, und darum Hatten aud) die unterzeidyneten Birger der Stadt Leipgig es fid) nidjt verfagen wollen, dem Matfer ihren Dank fiir diefe neufte fraftige Wah- rung ber Selbftdudigtett, der Ghre und der unantaftbgren Gee wiffensfreiheit des deutfchen Bolfs ausgufprechen. Hreupen. Konig Fohann vou Sadlen. ie Kunde von dem Hinfdetoen des hodbetagten Ko: nigd von Sadhfen ift in den weiteften Kreifen mit tie: er Bewegung vernommen worden. Wus den ergrei: enbden Beileidebegeigungen , welde die Raifer von Deutjdland und Velterreth jammt andern regteren: den Fiirften den Hohen Hinterlajfenen zugehen lie- fen, aus ben Wnfpracdhen, mit denen die Pra: fidenten dex fadhfi{chen Rammern und die Vorjteher der Birger: fdhaften in den grdpern Stadten auf die Trauernadridt die Cinftellung ihrer Gefdafte vertindeten, und aus den Nad: rufen in der deutidhen, dfterreidhifden, italienifaen und eng: . lifden Breffe mag aud) da3 ferne Wusland ertennen, in wie vollfommenem Sinne ber Verewigte den Beften feiner Seit ge- niigt hat. Dem fadfifdhen Vol wird er unvergeflich bleiben. Ergebenheit und Treve find bem deutjhen Gemiith leit ab- gugewinnen, wer aber, wie Konig Johann, die Unhanglictett an feine Perfon gu einem werthvollen Brivilegium des Yan: ded gu erheben vermodjte, mug ein edler und Hodbegnabdeter Mann gewefen fein. Aber ev war auc) ein Fitrft ber Wiffenfdaft, ein Stinger der Mufen, ein wahrhafter Deutfder, an deffen oe wahrend eines langen Leben fein Rojtileden fid) hatte an- feken ténnen, und ein unermitdlicjer Regent, der Tag fiir Zag gang den aufs hichfte gefpannten Wnforderungen geniigte. Selten wird wol cin Firjt Vand und Leute und den dffent- lichen Dien fo genau gefannt haben, wie der jebt in die билан abgerufene Monardh. 8 gab fein Staatsunter: nebmen, dag er nidt vom Wnfang an bis zur lebten Wus- fithrung im Wuge behalten hatte, und die unablaffige Crwa- gung weit ausjehender Reformen that feiner Theilnahme an dem, was die Selbftverwaltung der Gemeinden gefdhaffen, und an den Fortfdritten der Privatifonomie teinen Cintrag. Der Konig wollte alle fehen und fennen lernen. Boll3-, де: werblider und Hoiherer Unterridt, Land: und Forftwirth{daft, Snduttrie, Armenpflege, Hospitiler, м Strapen: und Cifenbahnbau, Slufeorrectionen, Gelehrjamteit und Kunjt durften fic) bet ihm glether AWufmertfamfeit gewartigen, und dic tiefften Rechtaftudten lieBen noch eit gu fcysnwvifjenjdaft: Lichen Horfdungen tbrig, Bon den Bewohnern ded didht- bevdlferten Sacjfenlandes werden wol nur wenige ihn nidt von Wngefidt gu Wngelicht erblidt haben, denn er nahm un: ablafjig von Nothftanden perfinlic) Kenntnib, mufterte von Ort zu Ort die Stfentlicden Unftalten, befuchte die Statten der Betriebfamteit, fpendete oder verfagte feine Wnertennung und vertebrte dabei ebenjo heiter-wobhlwollend als wiirdig mit bod) und gering. ; Die Politi, weldhe der Hingefdiedene in Begug auf die Angelegenheiten de weitern Vaterlands befolgte, empfing ihre Cingebungen von einem tiefen Pflichtgefiihl. Wie fein Bruder, der im Code ihm vorangegangene Konig Friedrich Uugult, verwarf Kinig Johann jenes unfrudtbare Зее mitataprincip, melded die cinmal hergebradie Rechtsform unter allen Umftinden aufrecht halten will, felbjt wenn der Geift daraus entwidjen ijt. Er ftand fiir den gefegliden Fort: fritt ein, Мей den Conftitutionalismus in Chren, theilte dad Verlangen nach einer wiirdigern Stellung Deut} hlands im curopaifden Staatenfyftem und erfannte die Rothwendig- feit von Reugeftaltungen vollfommen an. Daf er hierbei den Redtequfammenhang bewahrt und den alten Deutfiden Bund verbefjert, nidt aufgehoben fehen mote, entiprad) den traditionellen Grundlagen feines Haufed. Sachfen hat nie etiwag mehr oder weniger fein wollen als das beredtigte Glicd eines deutfden анны G8 bewabhtte dem Heiligen Hémifden Reich die Prene bis sulegt, verblieb — allerdiitg3 nidt infolge freier Selbftwahl — bei dem Rcin- bund und hatte fodann den Deutfden Bund alS Central: аб iter fitch. Dte innerhalb deffelben fich hervorthuenden Spannungen und Gegenfage find von Konig Johann weder verfduldet nod genadbrt worden, Wol wufte man in Gad: jen fo gut wie anderwarts, dab die Artifel cined biirgerliden Gefegbuds an hodjpolitijde Streitfalle nit hinanreiden, und dab der Knoten Hier durd) feine Wuseinanderfegungen nicht immer gu lofen, fondern modgliderweife mit bem Sdwert gu durdfdneiden fet. Diejed Geridt der Gejdidte hatte der Konig eines deutfden Mittelftaats an fich [chon nidt angu- rufen vermodt; fobald e8 aber hereinbrad), fonnte der Vtoz nard die Entfdetdung nur anf dem bisherigen Rectaboden iiber 10) етдерем Гаем. Sie hat beiden Lheilen лит Зе. gereiht, und wie der alte Bund fid) gunadit gum Jord: отец фей Bund verjiingte, fligte Konig Johann fein Land und Volk fofort als witliges Glied dem neuen Organismus ein. Dafie erhihten die rihnilide Theilnahme feiner Armee an dem Heerjug gegen Frankreid) und die Erbhebung des Pringen Ulbert 3u den hdchften militdrifden Chren den Glang der fadfifden Krone, und al nun der Verewigte mit den an: dern deutfchen Filrften de? Reidjes Hervlichkeit ibe eee und dem grofen Hohenzollern, feinem langjabrigen Freunde, dic erblide Raifertrone entgegenbringen founte, da modte e3 Den eet te und Wusleger Dante’s gemuthen, wie wenn nurmichr ert der madjtige, wegen feiner tari den Bez finnung aus Sloreng verbaunte Didter gefihnt fei. WMber nod) ganz andeve Schatten wurden dure) den entfdeidenden Sieg iiber die vajtlofe welfhe Anmapung ие Marga: rethe, die Tochter Friedric)’3 1. und Urentelin Barbaroffa’s, зао зи оеп Stammilttern de fadfifden Haufes, der un: lidlide Ronradin_hatte in Vorahnung feine3 Cubed den ет Retter и den Hreudigen sunt Erben er: nannt, und fo 3ahltc Napoleon eigentlid aud) mit fiir Gre: gor IX, und Karl von Anjou die fpdte Bufe. Aus dem an Pritfungen und Chren reiden LebenslauF des Hodfinnigen, gelehrten, jest fo tief betranerten Hiteften find folgende Daten hervorzuheben. 008 Sohant Nepomut Maria Sofeph, geboren am 12. December 1&1, war der dritte Sohn de3 Prinjen Mavimilian und deffen erfter Gemahlin Maria Therefia, ciner Pringeffin von Parma. Unter den Mu: gen de3 Завета und feines mit manntider Nachfommenfadaft nidt gefegneten Ohcting, Konig Friedrich Uuguit’s 1, erbielt der junge Sitrft mit feinen altern Briidern, Friedrich Auguit und Clemens, dic forgfaltigfte Grsichung. Wte und nene Spracjen, Gedichte, weiterhin Kriegs-, Redts- und Staats: ое bildeten die Hauptgegenftinde de8 Unterridts, den nadjeinander General v. Sorell, Frbr. v. Weffenberg und General у. Wabdorff leiteten. Im 20. Lebensjahr trat Pring Yohann, um den prattifden Dienft tennen gu lernen, in das Damatlige Gebcime Finangcollegium. Kurz darauf unternahm Die Meubiloung ded Mitniftertuma iff nun geordnet. Der bisherige Minifterprafident Graf Noon fryeidet aus, und Suri Bismare tbernimmt wieder den Borftg. Oamit er mic gefdaftlicyen Gingelheiten nidjt belaftet werde, ift ifm in der Perfon bes Minijters Camphaufen ein Stellvertreter gegeben worden. Graf Eulenburg, dem fein hihered Dienftalter ‘einen Anfprud) auf dte Stelle ertheilt haben wiirde, hat freiwillig darauf vergicytet. Der Ansgang der Wahlen last fidy fo stemlich wber- fehen. Die ultramontane Partei darf auf feine erheblidje Ber: mehrung der thr angchivigen Landtagemitglieder recynen, wenn fle audy in der Mheinproving und in Weitfalen etne Neihe von Giegen erfocyten hat. Dagegen ift fie in mekrern fepletifdhen und weftprenfifdjen Bezirfen unterlegen, wo fie friher dte Mehr Heit hatte. Wns vielen Stabdten, wo die liberalen Parteten um Ginverfidndnif waren, fommen Nachrichten yon einem glangenden Gieg devfelben. Von Bedeutung ijt dag Unterliegen der Parti: culaviften in den annectitten Lindern. Selbft die ehemaligen Hauptftidte wahlten liberal, und in Hannover bradjten es die Karticulariften faum auf etn Gedhstel ber Stimmen. And} in Oénabriice, Celle, Lineburg, Ofterode, Harburg, Hildesheim, Reine, im naffautfehen Rheingau, in Karléhafen, Wikendorf, Alendorf, Hersfeld, Rotendurg, Melfungen, Felsberg und Hiinfeld wurde liberal gewahlt, Sn ber Stadt Bromberg wurden nur deutfdhe und liberale Wahlmauner gewahlt, im Kreis Bromberg gingen aug det Waflurne 60 deutfde und 12 polnifehe Wahlmanner hervor, Die Siadt Pofen wahlte 142 Wahlmanner dentfdher und 55 polnifder Nattonalitat. Berlin wird durch Lowe, Iinge, Sell, Birdow, Cherty, Klos, Duncer und Merit vertreten fein. Der Kveis Wefthavelland fayrcft ftatt dev frihern Confervativen et Liberate. Potsdam hat fic) fiir den MNationalliberalen Wulfeheim, Frankfurt a. Mt. flir Laster entfdjieden. Much aus anbdern Wahl Ereifen meldet man Miederlagen der Confervativen, fodaB die Itberalen PBarteien nicht gefchwacht werden, wenn fte aud) am Qbhein und in Weftfalen gwoslf Gike an ме Ша: montanen verloren haben follten. Uebrigens find auch mitten in ultramontanen Besirfen liberale Siege vorgefommen. Sn Krefeld hat ber Nattonaltiberale Seyfarth iiber Reidhenfperger, in Mors ber Fretconfervative Wegidy uber Schorlemer-WAlit gefteat. Safer. Фет Lod des Konigs Johann hat aud) auferhalb des Landes, nicht nurim Dentfdjen Meid), fondern aud) in Oefter: тек allgemeine Theilnahme und Trauer hervorgerufen. Sn der aweiten Kammer gab der Prifident Sdyaffrath den Gefiihlen YAusdrud, weldje diefer Verluft evwedt. Uufer Baterland’, waren fetne Worte, ,,hat den rechis-, vertrages, verfaffungs: und pflidjigetreuften Regenten, der Deutfdje Kaifer einen feiner treuz ften und guverlaffigten Bundedgenoffen, Deutfrjland aber einen warmen Freund fetner Ginheit und Freiheit verloven.” Bon dem nenen Rdnig Wlbert theilte er mit, баб derfelbe bet dem Empfang ber ftdndifdjen Deputationen gedufert habe: Sch bin aus der Standeverfammlung hervorgegaugen, werde mid) auf die Kam- mern ftligen und mit diefer Unterftiigung der Sufunft getroft entgegengeben.” Die SHhinuburgifden Mecefhervfdaften wurden in der giweiten Kammer gum Gegenftand einer Debatte. Diefe Herridhaften (Waldbenburg, Hartenftein, Glaudau, Nochsburg und Wecdhfelburg) gehiven gwei Flirflen und gwei Girafen, die ПО тиши Meceffe mit der Krone Sachfen gewiffe Hoheite: und Suftizredjte gefidjert haben. Der politifcye Mterwarr, der daraus entfleht, wurde vom Abgeordueten Stang in einer Snierpellation gefdhiloert. Jn feiner Antwort machte der Staatsminifter von Moftig-Wallwig die Mittheilung, das awe Mitglieder des Haufed Sdhinburg die Anerfennung ihres Me: ceffes durch bas Deut fe Reich und einen Bertreter im Bundes: та} mit Sis und Stimme verlangt Hatten. Die Megierung habe diefes Gefuch abgefdlagen, Der Minifter а hingu, dap mit dem Haufe Schinburg Berhandlungen gefiihtt witrden, die nod nicht gum UbidhluG gelangt waren, und daB die Megierung allen allgemeinen Gefegen Gachfend und des Deutfdjen Neichs in den MeceBherrihaften Achtung gu verfchaffen Шен werde, Wiirtemberg. mt Sn der gweiten Kammer wurde dad Geridht sur Sprache gebradjt, -baf bie Regierung die Poften an bas Reidy abgutreten gedenfe. Minifter v. Mittnadjt verfidjerte, dag an der Sache gar nicjté wahr fet. Sn derfelben Sigung wurde feltgeltellt, ba® die bem Staat geforigen Berg: und Hitttenwerfe einen Nein: ertrag von 450,000 FL, die Saltuen von аб 250,000 $1. {iefern, und daf bet der Bletdh: und Appreturanftalt yu Wei- Benau jabrlicy 12,000 Bl. gewonnen werden. Oeflerreidifd-ungarifhe ЭПонат фе, Die Wahlen find beendet und haben der Verfaffungs- parter ben ungiweifelfaften Sieg verfehattt Sie verfiigt ber 227 Stimmen, denen mur 126 der ithrigen Parteien gegen: iiberftehen. Gine Sweidrittelmehrheit wird fie dann ethalten, wenn Ме cyechifdjen Abgcordneten fortbleiben. Dagu ift alle Aunsfidjt vorhanden, denn auf einer in Brag abgehaltenen Ber fammtung haben die Uliegechen den Belching, vom Neicherath erngubletben, gegen die Sringeechen durdhgefest. Den Landtag wollen fie befdyiden. Die Zahl der Oppofitionsmitglieder fanute ficy nidjt uncrheblid) vermindern, wenn ber Rachweis gefubrt wiirde, bag bet ben Wahlen in den galigifcien Stadten, die gu Gunften der Polen ausgefallen find, die ungefeglichen Mittel, von denen die Seitungen faft aus allen Orten Beridte bringen, wirklich Anwendung gefunden haben. Die Lhrontede, mit welder der Kaifer am 5. November ben Reidjdrath eviffnet hat, und aus weldjer cin freier Geift und eine freudige Suverfidht (price, begriipt ушей den Sufammen: ivitt der neuen Reidhsvertretung felbft alé den Beginn cines nenen verheifungsvollen Ubfdnitte im Hfterreidhifdjen Verfaffungs- leben. Die Rede verweilt mit befonderer Genugthuung bei der Thatfache, dafi es Oefterreich im Berein mit feinen gropen Stachbar- ftraten (Deutfejland unb Station) gelungen fet, ben Grieden in Guropa durch flarte Birasthatten echerauitellen. —mrankretd. Dte Krifis. — Die ganze Gachlage bat fic) wie mit einem Sdjlag verdndert. Bor furjem waren die Monardhiften fieges: gewif und glaubten nidjt nur der Mehrheit in dev Kammer ебет ju fetn, fondern auch gentigende Mtittel gu befigen, um die Rube ti den Provingen aufrecht erhalten gu fonnen. 3war wurden