Hllustrirte Zeitung,
	_ Фоки фан.
	Ne 1586. 22. Nobember 1873.
	Ubonnent in Ohrijtiania. — Юезпа der Titel der frangijifden Forft-
und tibrigen Seamten vathen wir Qhnen, in Blod’s ,,Victionnaire de VAd-
ninistration frangaise” nadgufchlagen, weldhes Werk fic обие Ziweifel
in dortiger Univerfitdtabibliothek befinbet. — Den Bart und jeine Moden
betvejfend, giit e8 feine nenern Gpectalwerfe. Gie finden inbdeffen die
Veranderungen in der Xradjt de3 Varts in Werken fiber Kleidertraditen
unter andermt aud) in der culturbiftorifden Abtheilung oes Brodhaus jdjen
 Bilderatlas’”. Cigentlice Gelewe tiber das Tragen des Bartes gibt es
unfers Wijjens nidjt, jedenfulls teine Gefesfammlungen, fondern bios
hier und ba vorithergehende Verordnungen, die jedod) nidjt verdffentlicht
werden, da fie ihren Urfjebern dod) nur den Gpott ber Welt sugiehen twitr-
den. Gegentwartig gibt e3 wol taum melr einen Staat, in weldjent bie
VBartireiheit im biirgerligen Leben nidjt allgemein wire.

©. E. in Memmingen. — Madhbem die Mode Sommerfproffen exfunden
Hat, Halten wir fein Ding bei ihe fiir unmiglid. Die ,Damenhiite gunt
Grrithen’’ find folgendermaffen conftruirt: Wn den Bindebindern der-
felben befinden fic auf ber innern Geite ein paar Heine Stayitlampen,
tweldjc, wer die Dame fid) vernetgt oder ben Mopt fentt, die Wrterien
an betden Grjlifen driiden und fofort bas Blut in die Wangen treiben.

gr. R.... im Cffen. ~ Der Ausarud Fiasco machen rithrt von einem
font beliebten GSarletin in Floveng, Namens Biancolelli her, dem e8 einmal,
af3 ev mit einer Feldflafche, dic in Bergamo Fiasco heist, anftvat und
dariiber Wige gu machen verjuchte, ourdaus wieht gelingen wollte, Gei-
fall bet bem Bublifum gu finden, und der jomit an diefem Woend durdj=
fiel. Geitdem fagte man, wenn ein Schaufpieler oder Ganger dafjelbe
Sdhidjal hatte: ,,Das ijt wie Biancolelli’s Fiasco”, fpiter, ,,.Dags ift ein
Fiasco’.

  Cin Deus. — Cin durd RMarheit, Sauberteit und Scarfe dev
Tinftlerijdjen Unsfiheung ausgegeicjnetes Stahlfticyportrdt ves бе:
marfdalls Moltfe, weldjes der Rupferfteder Wired Krauje in Beipsig
nad dem von Profeffor Qulius Sdrader in Gerlin nach dem Seben ge-
malten Original geftodjen Hat, ift im Verlag von Sehuberth u. Co. in
Reipsig evidiienen. Frither at die im Diirr’fdjen Verlag erfeheinenbe
wUfigemeine Modengeitung’ cin eines Portrat Moltte’s in Stahlitic
veviffentlinht.

Stud. phil, in Brag.— Das werthuollite und ansfiifrlidjte nenere Werk
liber die Philippinen ijt: ,,RMeifen in den Philippinen’ von J. Yagor
(Berlin 1873). Gie finden dort auch die genauften Hiftorijden Mach-
vidjten nad) den fpanifdjen Quellen daxgeftellt, Wefer diefem ijt gu empfery-
fen: „Зе Philippinen und i}re Bewohner’. Secs Stigzen von Dr.
G. Semper (Witrgburg 1869). Die commercielleftatiftijden Berhaltnifje
fiatd entiwidelt in ,,Gacymannifdje Berichte tiber bie Hfterreidijd-ungarifae
Grpedition” bon Ur. R. 9. Scherzer (Stuttgart, 1872 (SG. 163—174.
	Kaplan M. in B.— Cs tft unfjern Bemithungen gelungen, eine Wovildutg
	der jelienen ЭЖебае, гоетФе ант 01е Фебисё сои Эви  Заиро бе дез
fdlagen worden ift, aufgutreiben, Gie trigt ba8 Datum des 29. Gey-
tember 1820 und geiqt auf dev Hauptieite die Mutter Heinrich’s (Wart
Ferdinand Maria Dieudonnd) im Wodjenbett, wie fte dad Fleifdy ge-
wordene ,,Brincip’’, das jest nad} 53 Jahren Frantreich erretten jotlte,
ber begliidten Welt zeigt. Der Himmlifche Gegen traéufelt formlic) auf
fie Herab. Der Неше Diendonné (View nous ta donned) fejeint bereits
gu fithlen, ba® e3 ifm nicht gang qlatt im Seben ergefen twerde, denn
ev ballt bie Handdjen in trogiger Boxerparade. Hinter dem Bett ftehs
	еще Фан[е mit ег ЭШ {ее Vaters, des am 14. Februar deffelben
Jahrs menuchlevifd) crmorbeten GHersogs vou Berry. бан бий Тебе
	wit cine Sehauptung, die exft etivas jpdt gur allgemeinen Geltung   зи
Tommen fdjeint: Nos coeurs et nos bras sont a lui. Die Ridfeite
iff offenbar bon einem mit prophetifdjem Geift begnadeten Miinftler
(Wayrarb) gefejnitten worden; fie geigt den finftigen Roy al3 Gt.
Midjael, wie ex den Satan mit Flammenjfehwert und Kreugihild be-
fiegt.

M. G. in Leipgig. — Ueber die Sdandlidteit bes chinefifdjen Rulihandels,
dev nidjt viel andere’ a18 Gtlavenhandel ifi, finden Sie intereffante
Urtifel in Rr. 44 und 45 bes ,,Magaging fitr Viteratur des Wnslands’.
Mit hiefem hinefifdjen Kulihandel ift die Ruliauswanderung виз ОЙ
имел, weldje unter Wuffidit befonderer Regicrungsbehsrden ftattfindet,
nidt gu verwedjfeln, Diefe Nuli3 gehen meift nad) Mauritius, Britify-
Guyana, Trinidad, den Heinen Wntiffen u. f. w., und ое Защеное
fehren, jobald ify YArbeitScontract abgelaufeu ijt, in thve Heimat guriicd,
theilweije mit einer nidjt geringen Gabe.

M. Sh. in Witten a. d. Ruhr. Das Ozonivaffer von Radlaner und
Schmidt in Verlin gehict nicht gu den fogenannten Geheimmitter und
enthalt nad dec Gerficherung von Chemitern, die daffelbe unterfudit
haben], wirtlic) Ojon. Gine andere Frage ift die, ob es in gewiffen
Krankheiten Hiilfe leiftet. Hieviiber find freitid) die Unjidjten nod ver-
thieben.

  M. im Grlig. — Die Griinde dev Wahl bes Mictela ale Mini:
metal, weldje der Ynduftrie von NeufilSerroaaren (die aus einer Mifdjung
von Rupfer, Bint und Nickel beftehen) fehr unerwiinfdjt tommt, find in
dem neuen Reihsmiinggeley angegeber. Das Nickel ift feye im Breife
gefticgen; ein Bfund, weldhes vor nicht gu Tanger Beit 1 THe. 10 Ngr.
foftete, witb jegt mit 4 bis 5 Thaler begagit.

FR. in Meiinejen. — Wir fllgen unferer in Nx, 1583 gegebenen Moti
бер die ruffifecjen Waldmenfden ergingend hingu, ав Brof, VSirdow
in dem angegogenen Bericht auf einen intereffanten Unftand aufmertfam
macht. E8 gibt némlich in dem aftatifcjen Minigrete) Moa cine Familie,
in welsher ein Abulider Haarwuds evblich ift und anjer diefer Gigen-
бай mectwiirdigerwerfe ebenfalls cine mangelfafte Bahnbilbung forterbt.
Bei der Familie Undvian ift diefer Mangel an Bahnen nod) auffalender,
inbem eigentlic) mur Der Wuterticfer Bagne hat, nee Obertiefer bagegen
bis auf cine Linken Edgahn gang gehulod ift. ,,Wenn man’, fagt
Birdow, ,, bei dem Anblid der Gefidjter vom Andrian- und Gohn
den Gindcuct eines 018 ди бет Эбщенайен ober Mifenpinfdjer juris
weidenden Wtavismmus erhilt, jo tann man fic) dard) den Zahumangel
bei denfelben od) weiter ritdwarts His gu den gaynTofen Wirbelthieren
fitgven Laffer.’  

@. F in Halle. — Dev Genevalintendant der f Cheater in Bertin ift
Kammerhere v. Hitlfen, ber Generaldirector des №, Hoftheaters in Drege
ben Meidhsgraf von PBlaten- Gallermund.

H. Sal, in KBftviy. — Die gewiiniehte Mmweifung evhalten Gie ans dent
Yirglid) exidienenen Wertdjon von G. F. Ramete, ,,Die Titwlaturen bes
deutidjen Raiferhaujes uebit allen abrigen Standes- und Untstitulaturen”
(Berlin, Nicolai’irje Verlagsbuchfandlung.).

6, ©. ш Dresden und mehrere andere. — Gine Separatausgabe der
in ber ,,QUuftricten Zeitung’ enthaltenen Bilder von der Wiener Welt=
ausfteting ПЕ Bisjeyt von umferer Verlagshandtintg niet beabfidtigt
porden.

Ge. H. in Leipgig. — Ullerdings evfejeint ein folejes Blatt, bas Geftimmt
tft, bas Patois ves Wwanbdtlindifdjen Oberlands gu erhalten wid tveiter
gu Gilden, das gu der Seitung) .,Le Messager des Alpes“ in Wigle im
Canton Wallis Heraustommende Beiblatt wh’Agace.**
		Sihlok Willnik ber Dresden.
	H. Veer und verivatft liegt jegt die Statte, wo Rdnig Sohant
vom Leben Abfchied nahm. Die matte Gonne des Spat:
herbjte3 fann ihe teinen Giang mehr verleiven, Blatt fatlt
auf Blatt, und cin Gtrwas wie jtumme Cntfagung breitet fid)
tibet die Landfdaft, bis der wallende Nebel alles verhitllt.
Зи Небе Зе Тали man nicht leicht befdretben, welche Wn-
дебила Топ Pillnig ansguitben vermag. Die janft ges
  бюциденеи О ббензйде, der belebte Strom, welder hier etne
durd Partanlagen verfcjonerte Snjel bildet, die reidange-
bauten Ufergelinde, die fdattigen Haine und das in jeiner
Regellofigtett dod einen gitnftigen Gefammteindrud hervar:
bringende fénigldhe Salob bieten ber regierenden За:
milie eine angenehme Gommerfrifde und den Bewohnern
ber Та Фет Refidens einen belicbten Sielpuntt fir Wus-

иде. oo
Das Luftidhlop Pillnig ift 24, Stunden oberbalb Dred:
den8 am redjten Clbufer gelegen, C3 befteht aus vier gropen
зе щен Pavillons, die durch Fligel und Corridore mit:
einanbder in Verbindung ftehen. Bon dem alten Sdlog, wel:
ches die Herren v. Lop als frithere Gigenthimer bed Ritterguts
1616 erbauten, ift nur noc ein Theil vorhanden. Mach man:
Gem Wedjel fam das Gut 1720 durd Wuguft den Starken
in den dauernden Befik deB fachfifden Regentenhaujes.
ciedrich Muguit U., der Sohn und Nadfolger Augujt des
Starlen, lieB 1734 bas fogenannte Waller: und das Berg:
palais erbauen, Der damals herrjdende Barodftil wirkte auch
auf die fpdtern Vergrdperungen beftimmend ein, Som vere
dantt das Sehlof die chinefifd ausgefdhweiften Dader, weldhe
von за тебе Gpigen in der Form von Glodenthiirmeyen
elront werden, Der dftliche Vheil de Sdloffed, dad neue
alai3 3ur Rechten des Beidauers, ИЕ паб Servitirung dte-
fe Sliigels ourc) cine Feuersbrunjt in den Jahren 1819 und
4820 erbaut. Sn dem neuen Palais befindet fid) die fatholi-
{фе Kapelle mit не ме Vogel v. Vogelfteiv’s,
das Leben der Maria daritellend. Derfelbe Kiinjtler hat aud
ben durd Oberlidt erbellten Speifefaal mit den allegorifden
о der Mufit, Vilbhauerei, Bautunft, Bhilofophie,
Poelie, Liebe und и vergiert, Hinter dem Wajfers und
Pergpalais beginnt der Schlopgarten, welder hier nocd in
altfrangofijdem Gejdmad angelegt ijt, Sein freter gehalte-
net nirdlidjer und norbddftlider Theil enthalt grobe Gewada-
Haufer und die von Friedrich Uuguft, dem {con frither heim:
gegangenen Bruder Johann’s, mit BVorliebe gepflegten bota-
nijden Unlagen. Das пабе bei Pillnig elbabwaris gelegene
DorfGen Hofterwig ift mit dem Sdlopgarten durch eine
1150 Glen lange Raftanienallee, die Mtaille, verbunden. Wn
bas neve Schlof ftspt ein bedeutende3, in vollem wirthfdaft-
lichen Betrieh jtehendes Kammergut. -
	ох ое Тито е8 абех 1е Итдебиивен, тоеФе сей УИ:
enthalt in Pillnig duferft angenehm madhen. Sdattige Cin-
fcnitte fiilbren auf den Ramm der den Hintergrund gegen
Norden fdlicbenden Hohen дм оу фен Plagen und den
reigendften Uusfidhtspuntten. Wm befuchteften ijt bier der
riedridSgrund. Dur) ihn fihrt ein woblunterbaltener
fad bald recjts, bald lints de3 Waigbads, der swifden
Helabliden in tleinen Cascaden herabriefelt und aud in den
eibeften Tagen erfrifdende Rithle verbreitet, aye Meixmihle,
Don wo aus in einer Viertelftunde der Gipfel des дебет tau:
fend Sub tiber ben Mteeredsfpiegel fid) erbebenden Borsberg2
mit feinem in ganj Rorddeutieland beriithmten Banorama
erteiht wird. Das Clbthal, abwart3 bis ae Meiben und
 aufwarts bid nabe an die bohmifdhe Grenge, feffelt gunadit
den Blic, und in tym, auf den gegeniiberliegenden Bergziigen
und viidwarts nad Norden unter} heidet man in dem garten:
mapig angebauten Land gegen dreihundert Фе, Gegen
Weflen breitet fic) Dresden aus, Hinter ihm begeidnen
die Thiirme des Doms und der Albrecdhtsburg die Stadt
Meiken und am fernen Horizont ddmmert der 8 deutide
Meilen abgelegene Kolmberg, die Warte der Ojdaber Pflege.
Nach Yordweften fdliehen den Gefidjtstreis da meipener
Glbgebirge und die Gegend bei Gropenhain und Morigburg.
Rac Norden zeigt fid) ein anmuthiges, urd) das Sdlop
Schonfeld gesiertes Hilgelland, welded die Kénigabritder
Hohen und der Auguftusberg abjdliefen. Gegen Citden
erheben fid) die Stdote Pirna und Pobna und mitten unter
gablreidhen Dorfern die Sdlifier Sedlig, Gamig, Borthen
und Bodwig und der Thurm vom Sdlof Weefenftein. Haber
hinauf winten die Kirde von CherSdorf in Bohmen, Peters:
walde, die Nollendorfer Hihe mit der Kapelle, die Neujtadt
u Wltenberg, Frauenftein, die reidftadter Bergtirdye и. 1, Г.
en Gidoften erheben fid) die walle und faftellartigen Berge
der Sadhlifdhen Schweiz, unter ihnen dev Lilien-, Ko:
nig: und Papftftein, dev grope Winters und Sdneeberg
bei Bodenbad, und gang farfe Wugen entdeden aud) den
Rofen: und Prefdjtaberg, die Kaltenberge und links ganj
nirdlid) die Laufee im Lanfikergebirg. Schlagt man den
Riidiweg itber da3 tleine Dorf Borsberg ein, fo gelangt man
von da in einer Viertelftunde nad der Ruine, einem von
Hriedrid) Auguft angelegten Baumert in Geftalt eines Burg:
fliigel3, defjen Zimmer den Hof guweilen wahrend des Som:
mers aufnebmen, Wuf der Tervajje vor dem Gebdude, die fid)
180 Gllen iiber den Clbofpiegel erhebt, ift die Musficht groar
nicht fo umfafiend, aber durd) den nabern Cinblid in das ge:
feanete Flupthal nidjt minder lohnend, Ginen ebenfalls pit
toredten Spajiergang bietet dev Reppgrund mit der Kepy:
зе, welde die vielen Eleinen Wafferfille des Bas auf
ihrem Felagrund gefdajtig umraufden,

Konig Johann wird feinen Blid nidt mehr mit Wobhlge-
fallen auf dem fdjonen Pilnig tuhen laffen. Uber der jept
шт Зое [а verfentten Landfdaft ijt ein frohes Wiederer:
waden befdicden, wo die Uuen aufés neue grinen, die Haine
junges Laub gewinnen, die befiederten Sanger ihr Nelt anf:
jclagen, und dann wird Konig Wilbert, der opm und ой:
dige Nachfolger de3 Hingefdiedenen, dem fein Volf cin glei-
ches Bertrauen entgegenbringt, in Pillnib wieder das Hoflager
abbalten, getrdftet wegen des fchweren Berluftes durd das
Beugnif der verfiingten Natur filr die Е abet
aud getriftet urd das Bewubticin treufter Pflidterfillung
im Ginne de3 Bollendeten. Gleich dem edeln Vater hat er
dem Namen des Landes inner- und auperhalb des Deutfdyen
Reichs bereits Adhtung verjdafft. Auf den frangzofifden
Sdhladtfeldern erwarb er den Marfhallsftab, und er wird,
dies wiffen wir alle, weldje die Thatigkeit des vormaligen
Kronpringen in der Stdndeverfammlung anfniertfam verfolg-
ten, fic) nicgt minder in den Ritnften des Friedens bewabren.
	Gonrad Ubée, dev Leste Furheffiyde Suftizminifter, 1366
auth Borftand des Minifteriums jv dad tuvfiirftlidge Haus und
bie dufern Wngelegenheiten, t am 8. Movember in Marburg.

Sofeph Axmann, befannter Stahl: und Kupferftecher,
Mitglied der wiener Meademtte der Kinfte, + in Salgburg am
Y Muiuyember.
	Dr. med. Hermann Hieronymus Beer, ordentlicher
Profeffor der gerichtlidjen бел und PBfydjologie an der twiez
net Univerfitit, 1797 gu Vrebitidy geboren, ¢ am 13. November
in Wien.

Sécile, franzdfifher Biceadmiral, + yu GainteGervan am
9. Rovember, 86 Sabre alt.

Dr. med. Ludwig Ditteri&h, prattifcher Wryt und anger:
ordentlicher Brofeffor an der medtcinifcyen Hacultat der Univerz
fttat in Diinden, tichtiger Balneograplh und Herausgeber einer
mebdicinifdjen Zeitung, 1804 in Wiirzburg geboren, + am 6. Moz
vember in Minden.

Profeffor Dr. Heinrid) Kitngel, bis 1869 Lehrer der Geez
ffichte und Ltteratur an der Meals und hohern Gewerbefdhule
in Darmftadt, ale Berfaffer werthvoller hittorifcher, Ahhand-
fungen und Ueberfeper hervorragender Werke auslandifcer Aue
toren fowte als Ethnograph und Publicift verdient, am 28, Decem:
bet 1810 in Darmftadt geboren, Tt dafelbft am 11. November.

у. Lepel, Eurfuritlicy heffifcjer Stantaminifter a. D., rer
fegie nod) am Leben getvefene Diplomat, der 1815 die Wiener
Bundesacte mituntersetchnete, 1 аш 10. Movember in Roburg
ий Тай vollenbdeten 94. febenstalr.
	xord George Lennox, jzwetter Sohn des wierten 35213098
yon Nicjmond, getwefened Unterhaugmitglied, in der Schlacht
bet Waterloo und wahrend der Occupation von Paris dev Udfu-
tant bes Herzogs von Wellington, TF Mtitte Movember laut Mele
bung aug London, 81 Sabre alt.
	_ sobann Lipner, Director des Symnafiums zu боет, Ней:
licker Bhilolog, + dafelbf am 10. November,
	Nord Lyveden, in der politifdjen Welt beffer befunnt als
Robert Vernon Smith, friiher Mtiglied des englifdjyen Unter-
aguales und mehrmals liberaleéd Gabtnetemitglied, jpdter gum
eer ethoben, im Sebruar 1800 geboren, fF am 10. >. M. yu

Farming Woods bet Oundle.
	Brofeijor Thomas Overflow, etuer der fruchtbarjten und
tidhtigften Schrifttteller Danemarfs, Verfafier einer Methe gern:
gefehener DBiihnenftice, t in Ropenhagen am 7. November,
15 Sabre alt.
	© цеутеЕ Pada, Gouverneur von Wlbanien, durd) einen
Un fal ertrunfen, tT laut Melbung aus Konftantinopel yom 10. Moz
vember.

Firftin und Wltardfin Charlotte yun Galm-Metfferz-
fdeidb-Krautheim, geborene Prinzeffin yu Hobenlohe-Wal-
dbenburg-Bartenftein, feit 1856 Witwe des Fiirften Gonftantin 3u
Salm, fam 11. November auf ihrem Sdhlog Meu = Gilli in
Steiermarf im 66. Lebensfahr. .

Antonin v. Sdhlidhtegroll, Ё bairifeher Oberbanrath
in Penfion, der in feiner Jugend als bairifder _Genievffizier
mit nod) einem Ramevaden im Feldyug gegen Wrankreich 1813/14
bie Brie bet Hiningen falug, aut welder das Corps des
Siiviten Wrede ither den Nhein ging, ein gebvrener LHiringer,
фи иен wm 15. Movember im 81. Cebensjahr.
	Lrehouart, Woratral der frangirtfeyen Marine, + in Wrea-
dion am 8. >. O., 73 Sabre alt.
	Sricfwedhfel mit Allen fir Ale.
	S. v, Me. it Dresden. — Die Mucdlehr gur ,,Wetalwahrung” tit abjolut
nothiwendig, wenn man nicht die griften. Gefahren heraufbejdwiren will,
ben ,, fortgefebte Bapicrcirculation“ Lift fehr bald den MaGftad fir
ben Werth der Dinge, was ja dod) die Beftimmung ded Gelded tft, niiht
mehr erfennen; der Preis der Dinge fteigt auf eine fejmindelnde Habe,
bis cin gevingfiigiger Umftand bad gange Lin tlidle Фебаное Aber den
Saufen twirft.

Gg. in Wernedl. — Yhre Anfidjten iiber das Bantnotenuntwejen find 3um
Theil vidjtig. Die Vantnotenfrage ift Wbrigens gur Galfte bereits ges
lft, da bon 1876 an Staatd- wie Privatbantnoten nur in der Hige
pon 100 Mark und baritber ausgegeben werden. Wir verweifen Gie auf
den ,, Gutadtlicen Theil des Qahvesberidhts ver HanbdelSbammer gu Leip=
jig 1871 und 1872”,

3. UL. D. G. in Wien. — Hatten Sie Horagen8 Math: AWN du Ге
Бен, ша werth fei, bak man eB Iefe, fo (Side willig Gejejricbened aus’
befolgt, fo twiirbe un8 die Sectiire Jhres Poems, das Sie felbit einen
Adwaden Verfud) betiteln, erfpart geblieben fein.

§ @B..... cg in Minden. — Gir Foren Bwed eignen fie) unter andern
»Dte gartlidien Verwandten” von KR. Benediz.

Br. in Gnect. — Das gewiinfdhte Зи билет © спи beften сие Tritb-
ner u. Go. in London begiehen.

я. & S...... in Samburg. — Davin follten wir ung die Chinefen gun
Mufter nefmen. Yn China iff jeder Staatsbiirger verpflichtet, einen
Hausargt gu Halten und im ein beftimmtes tagmapiges Gonorar gu
gaglen. Gliv die Beit, in der man Frank ift, tvird pom Honora ein ent-
fpredjenber Theil abgegogen; dadurd) werden die Wergte gegwungen, ihre
Patienten fobald al3 miglich gefund gu madjen.

Ulf. В. in Bleidjerode. — Wer eine rvidhtige Uebereinftimmung gwifden
Futter und Setftung Haben will, Halt fic) ‘eine Henne nicht tanger als
pier bid fiinf Sahre. Die meiften Eter, gegen 140, legt biefelbe im drit=
ten Jahr, die folgenden Gahre ninumt bie Bahl der Cier ftetig um 20 ab,
GiB fie im neunten Jahr im beften Fall 10 betragt,

pbinterwalolerin’ in Waldheim (Kurland), — Eine miglichft ausfihrtiche
Gellarung des Worts Aneroibbarometer Haben wir in Mr. 1556 unferes
Blatts vom 26. April dices Jahrs geqeben.

Gophie R. in Nienberg. — Alacoquigmns tft einer der MIrperftelfenculte,
bie unter dem Gadus der Bettelminche und fpater aud) der Yefuiten beliebte
und Iwittjame Mittel geworden, um bie Glanbigen, namentlich das weib-
Liche Gefdjledt, sufammenguhalten. Das Wort riiprt von Margaretha Maria
Wacoque her, die im 17. Jahrhundert lebte und in dad Mlariffinnentlofter
Parayzte-Monial eintrat. Dort erfdjien ihr eines Tags der Heiland,
entdedte ihe ,,die Liebe feines Hergends’, geigte ihe fein Herg und lef fie
ihe Herg in das feinige legen, Das tft der Urfprung der Andadht, der Wall
fabrten und fdjlieBlic} der Politit ,,Qum Gergen Yefu’. Velen Sie die
jiingft in the augsburger ,,UNgemeinen Beitung” erfeyienenen Wetitel von
Martin Sdileid) iber ,,Chriftenthum und Wlacoquismus’, denen obige
Notigen entnonimen fird.

G. S. im Gera. — Yn dev Geraldit Herrfdjt in Begichung auf dic
Hufammenftellang der Farben und Metalle dev allgemeine Grundfag :
3 foll nicht Farbe anf Farbe, Metall nicht anf Metall gu ftehen tom-
men, ebenfo qilt fiir bie Tinctur ber Wleinode als Megel, bah fich dic-
{616е паф den Hanptfarben des Sdjildes ridjtet. Ge miigten demnach
auf dem beregten Wappen Helmbeden und буебеси blau und filbern, die
Bienen aber diirfton nicjt Gold auf Silber} (jondern letwa Glau) fein.
Эи der Beit ves BVerfalls der Heroldsfunft, aus der bas Wappen ftammt,
qebbren indef die geritgten Verftipe gegen die heraldifden Grundregeln
nicht gu den Geltenfeiten, Ucber dic Grunbdgiige der Wappentunde fins
ben Gie in Fehr. v. Gaden’s ,Katedhismugs dev Heraldit’ (2. Auflage,
Reipgig, Weber) die gewiinfrjte Belehrung.

G. YB. in Bareelona. — Profeffor Virdow hat teineswegs, wie Gie mei
en, ein grofied Wert ber ,,Gefdwiire’, vielmehr cin folcyes tber
p»Mranthafte Gefdhwiilfte’ gefdjrvieben. Cin irgeres Wert extitivt von
ihm, das fich ,,ellularpathologie’ betitelt (Berlin, Hirfdywald). Wor
Jhrem BVorhaber, ein deutfeheds medicinifehes Werk au itberfegen, Wnnen
wit Yhneu mee abrathen: dag mitijen Gie Sadjymaunern tiberlaffen.