AH lustvirie seriung.
	gangs vor era. Bube Hat fick) als Lyriler und als бриет,
namentlid alg Balladenz und Nomanjzendidter anerfannter:
mahen cinen der ehrenvollften Blage im Gebtet dev deutiden
Dichttunft der legten fiinfsig Sabre erworben. Gang bejon:
bers gebihrt ibm al8 Sammler und Bearbeiter von Sagen,
sunddyft folder feines Seimatlands Thiringen, dann aud
fiir dad gefammte Deutfdland, unbedingtes Lob. Jm Jaber
1836 gab ervon feinen ,, Gedidyten’’ die sweite Wuflage heraus ;
1837 folgten die ,,Thivingijden Voltsfagen”’ (bereits in
7, Auflage unter dem Tite! ,,Sagentrang aus Thitringen in
Romanzen’’ exvfdjienen), dann ,,Deutfde Gagen’’ (1840),
Oitfried Mtiller’s Todtenfeier’ (1842), ,, Deutfdje Sagen
und fagenhafte Untlinge’ (1842), , Auf Friedrich Bacob3’
Too’ (1847), eine ,, Uuswahl thiringifder Bolfsfagen
(1848), и Sagenjdag fir Haus und Запрет:
jchaft” (1850), ,, Jtaturbilber” (1858), , Batladen und Roman:
jen (1850). Seine vermuthlid) lebte Didtung war bas Geez
Dicht »-Eptiringtf фе Tapferfeit’”, dem 95. Ynfanterieregiment
gewidinet,

Whe poetifdhen Shipfungen Bube’S haben mehrfade,
gum Theil die 10. und 11. und nod) Hdhere Wuflagen erlebt;
fiir immer find fie Gigenthum des Deutiden BVollS und der
deut{den Ltieratur geworden. Und das verdienen jie ja aud
im hddjter Grad. Sie find ansgegcidnet durch rhpthmijde
und fpradlide Gewandtheit, Melodie der Sprache, durd
cine wohlihuende Natiirlidteit und Ginfadbeit 063 Эби8»
drud3, eine feltene Warme und Annuth der Darjtellung. Yn
feinen ,,Jtaturbilbern” ftet ev ebenbiirtig neben Freiligrath,
in den andern Poefien neben Platen, Riictert, Mtojen.

SH habe zum Sdluf noc) ein andered Gebtet gu ermah:
nen, aut dem fic Bube’s Feder bewegte und bewahrte; ic
meine die fablice und verftindige Berchreibung der ibm an:
vertvauten Dersogt. Kunftfammlungen, Wud diefe Crzeugniife
feiner Feder evlebten sftere Wuflagen.

Alle, dte den ausgezeidneten Dichter und vorireffliden
Menj chen farnnten, werden ihm gewif cin freundlices , liebe:
volle3 und dantbares Wrdenten bewabhren!
	Vow der wiener Weltausftellung.
	Das franzsfifde Commiffionshaus,
	L.K. Die Cinvidhturng be3 Pavillon im dritten Sib h of
Der Wefthalfte de3 Anduftriepalaftes verdiente e3 in der That,
durd Bild und Wort hervorgehoben gu werden. Da in den
Raumen diefed Pavillon das Bureau der frangbfifden Wus-
ftellungScommifjion untergebradt war, fo fiihrte das Gebaude
in der Uusftellungsfprache den Namen ,,Frangofijdes Com=
miffionshaus”, thatfadglics aber war e3 in Conftruction und
Cinridtung ein Uusftellungsobject der Société commerciale
de Paris und als folded cine Specialitdt auf der Wusitellung,
da die itbrigen Mobbdelausitellungen im Jnoduftriepalaft fic
lediglid) auf untereinander ungufammenhatigende Simmerein:
rvidjtungen und eingelne Ptdbelgarnituren бе] телем. Зе
Pavillon ftand im viidwartigen Theil de3 Hofs, deffen vor-
derer Raum in einen mit erotifden Gewadfen und Bronje-
ftatuen gejierten Garten umgewandelt war. Unter den legtern
fielnamentlich cine fine Gruppe auf, den mythifden Athleten
Milon von Krotona darftellend, dev, wahrend er die Hande in
einen tnorrigen Baumftamm eingetlemmt hat, von radwart3
durch ein wildes Thier zerjleijdht wird. Aus dem Garten trat
man ineinen aus Ctfen conftruirten, nad) vorngu offenen Rio3t,
und dure) diefen in ein Veftibul, welcjes dure eine Hohe und
{hwere Doppelportidve von dem gropen Mittelraum des Paz
villond, dem Wtrium , wie cS die frangdfifde Gefellfdaft, mit
dem Wterthum Lofettirend, gerannt hat, getrennt war. Diefes
qrope Gemach mit feinen Yrescomalereien, jeiner Stuccatur:
dede und den nabe an der Dede angebradten Fenftern ent:
hielt als Cinvidtungsitiide nureinen madtigen Glastron:
leudjter, dex fchon aut ber Parifer Ausfiellung de3 Jahr3 1867
viclfad bewundert wurde, und zvei [ebensgrobe Brongefigu:
ren, dte Wiffenidajt und die Runft darjtellend. Aus dem
Mitteljaal gelangte man durch eine gleicje Portidre wie die
{don erwabnte redts in einen Salon welder als Gmpfangs:
taal im Stil Ludwig s XVL wit Hellfarbigen Gobelinstapeten
und Vorhingen fowie auc) mit Gobelinsmbbeln cingertdtet
war. Gin Darmortamin, ein Stuccaturplafond,feinige toft-
bare Untiquitdten auf dem Gophatijd) und der Confole gaben
diefem Gemach ein pruntvolles Wnjehen. ; ;

Bur linfen Seite des Atrium fihete eine dritte Por-
tidre in den Speifefaal, der in feiner ernften, Тай diiiten
Pradt die Zeiten und den Gejdmad Ludwig’s XILL in
Srinnerung bradhte. Der grope Speifetifay mit feinen ywalf
Иен, das Buffet und der Spiegelrahbmen aus Sbhenhol;,
die Tapeten aus auf Goldgrund braungepreftem Leder, dev
Kamin aus rothem Marmor, die Fenftervorhinge aus rothem
Sud, dev cafjetticte Plafond, braun getifelt und awifden
dew Balten mit ftilgeredhten Malerveien, Sige und Lehn:
polfter dev Stithle aus fdwarzem und duntelrothem Leder
jujammengefegt ftimmten vollfommen ju dem ditftern Gin:
drud diefes Gemadh3s. Die vierte, im Hintergrund unfers
Bildes fidjtbare Portiere, gletd) den tbvigen aug fcjwerem
rothem, mit Goldfaden durdywebtem Barumwolljtoff beftehend,
flihrte aus dem Atrium in einen Rau falon, dex durdhweg im
maurifden Stil gehalten war. Diefent ent{pracjen fowol die
geterbten Rundbogen auf diinnen Gaulen wie auc) die bunt:
Jarbigen retdyverfdlungenen Arabesten an den Wanden. Die
eingigen Cintid)tungsftiide dietes Galond waren madtige Dt-
vans, deren Ucberzug aus einem naturhanffarbenen Stolf mit
farbiger Tudapplication beftand, wahrend ber dide und
weide и det iiber das папе Simmer reidjte, firfd)-
rothe Farbe zetgte. Nach hinten зы лее fic) diejer maurifde
Salon in einen reich mit Palmen gefiillten Wintergarten, urd
defen Glaswande dad volle Gonnenlicdt qlanste.
	Aus dem wiener Leber.
	Heim hodNern Meurtger.
	Е. 5. Weeine mit den Befonderheiten de3 wiener Le:
bend nicht vertvauten Sefer werden und fonnen diefe Ueber
jdjrift nidt verftehen. Was ift Heuriger? Und wad vollends
bet, bdehte Heurige’? EZ handelt fic) um Wein, und da бе:
queifent fle fofort, dab von cinem folden ded legten Jahrgangz
dic Rede ijt. бек ое „обе“ Wein! at das nicht обе
linfinn? Зи Berlin ja, in Wien nein: denn nur in Wen
	ift ein Heurigencultus moglic), nur hier eine Potengirung
deffelber, nur hier der Superlativ alS Gigen{dartswort, die
	Ne 1587. 29. Movember 1873.  
	ЭНизииде Зеции.
	Wordenkalender,

 

 

 

1873 Broteftanten   Ratholiten   ata Subden ен
Tov, 1873 5634 1290

м November Яо SHhewal
1 ee 1. Mdvent.   1, Wovent. (18. 25.6, 1. Pf./10. 9.

ec.

1M. Rouginus  (Clogins 19. Uhabdias 111. 10.
2.D. (Murelie Bantina 20. Greg. v. D.)12. 11,
3. 0%. rang Xaver Fr. Xaverius 21, Mar, Ope 18, 12, .
4,9, [Barbara Barbara 22, Bhilemon  14. 13.) ФИ.
5. x Untos Sabbas 23. Wmphilod 15, ‚ Ч 14. З/фима
6.6. Mifolaus  -[Mifolaus 24. я . 84-15.) Rage

 

 

 

Mironomifder Ralender.
Culmination

 

 

 

 

 

Sterngeit be8 Mtondes
1878 lim mittlern ber Sonne
Mittag   шин. Beit Bange  Sreite   Uufgang   Untergang
Nov.
30.  168 37/34“   111437 57  200.  -- 20147 2835°
Decbr.
1. [16 44 31] 11 49 20   34 L410 4 0
9, [16 4597   11 4948   48  100   am Tage! 5 25
3  16 49 24] 1150 6   69 1 38 6 55
4. [16 53 90   11 50 30   16 2 43
5. 116 57 17   11 50 55   90 3 40  4has- abd3. bam Tage.
6 17 #113   14 5121   103 [4.4 26 5 30
	ae  ФЫ: Сы а ра

Sonnenaufgang 7 Uhr 45 Minuten. Sonnenunterqang 3 Whr 55 Minuten.
Collmond den 4. December 5 Uhr 30 Minuten friip.

Mond in Erdnihe den 30. November 4 Uhr friih.

Grbgte ndrdlide Whweichung des Mondes vom Yequator ben 6. December
2 Wor Frith.

Culminationsdauer ber Gonne 2/20%,9 Sterngeit (fic Mittwod) gilltig).
	Adolf Sube.
		tajde имо betyallige wuynabime des jonderbaren TitelS in
allen Rreifen, fury, dev ,, hidfte Seurige” ift nur in Wien
dentbar und mégltd). т . .

Das Gebiet de3 Heurigen bilden die Vororte Hernalz,
DOttatring und Wahring, dann die nadftanliegenden Darter
Gringing und vorziiglich Nupdorh, Der Heurige ijt Cigenban
und wurde ur[priinglich nur von den Weinbauern ausgetdentt.
Vor alters og der wiener Biirger und Handwerksmann nad)
deS Tages faurer Urbeit hinaus ind Freie; hier judte ev nad
einem griinen Caatfeld, einem Weinjeiger und einem fdat:
tigen Baum. Mit dem Heurigen ftarkte er Leib und Seele
und verfdeudte die nagende Gorge de3 Tags, Diefe Sitte erbt
fid) fort von Gefdhledt 4u Gefchlecht. Зее jind die Darf-
Lein feither ftattlicye Porftadte qeworden, die griinen Saat:
felder, die freundliden Weinpilangungen find verfdwunden,
und der jdattigen Baume find nur nod wenige tibrig ges
blieben. Wud) die Weinbauern find Langit heimgegangen zu
den Vatern. Weinwirthe traten alsbald an deren Stelle und
fiihrten das alte Gefchatt nad alter Sitte weiter. Beim Heu-
rigen Herrfdte und berrfdht mit nur einer Wusnahme die
gropte Cinfacbeit, Urvfpritnglidteit und Ungeswungenheit.
Gin ebenerdiges Haus, suweilen nod) mit Sdhindeln gededt;
jum Bodenfenfter {ugt eine Stange mit_cinem griinen ,,Bu-
then’! Heraus — die ganje Firma; im Ynnern lange Tifdhe
und Holjbante primitiviter Wt. Der Wirth mit blaver
Schiirge reiht den jungen Sauerling in ordindren Glafern,
wol aud) in irdenen Rannen, nimmt aus der Sciirze die
verlangte Anzahl Brote, legt fie auf den Tifa und lape fig
das Gereidhte fogleid) begahlen — eine in Wien nur in den
Bujdhenfdhanten , beim Heurigen” eingefiihrte Gitte, die mit
Ridjiht auf die Wirkungen des Lethetrants nidt ungerecht:
fertigt evfdeint. Die Beleudtung beforgen Talgterzen, die
mit an Retten befeltiqten Licdtideren gepugt werden. Die
Фе фойе tft etne echt volisthimlidhe, auggezeihnet durd
{totjdhe, anerfennendwerthe Uniprudslofigkit. Den Imbig,
beftebend aus Salami und Raje, beforgen haufirende Ga:
famimiduner, die von Tifd) yu Tif geben, bas Verlangte
vot dem Gajt abwiegen und auf cinem Stid Seitungspa:
pier ferviren. Die Heihen dev Gate werden immer didhter,
die Atmojfphare in dem nicdern Raum immer dider, ja ge:
radezu, wie der Wiener bezeichnend Гаде, ,,zum Sdneiden”,
	  043 Reben wird immer animirter und fujtiger, ме Чнаеий
	lmmer derber, wenngletd tie nur in jeltenen Fallen bis zum
Ungefebliden augartet. Das ift die Gefdidjte de3 Heurigen
biS auf den heutigen Tag. Hat fid) aud jeit der Beit dex
Grobvdter mandjes gedndert, der Durft ijt derfelbe geblieben,
bie “nbanglictett fix dieje Gitte der Vater hat fi intact
erhalten; der Confervati3mus feiert im und beim Heurigen
einen feincr Triumphe, die der Sturm der neuen Beit in den
ibrigen Spharen des Volfslebens allgemac) verweht und
auf ein immer geringeres Mab reducirt, :

Nun tritt aber auf diejem von бег Pietit geheiligten Ge-
biet ein Umfdwung ein. Wir halten aut der Hernalfer Gaupt:
firabe vor dem Hanfe Mr. 33, Die Firmatafel oberhalh des
Hauptthors enthalt die Uufidrift: Johann Weigl’3 Der
Бове Heurige’. Der Fremde mag lopffchiittelnd voriiber:
oder hineingeben, ifm bleibt der ,,hodfte’’ Geurige ein Rath:
jel. Defto popylirer und heimifder tlingt dem Urmiener der
Name Weigh, denn dex Plann, der Entoeder oder Exrfinder
diefes ,,hiditen”’ Reben{afted, ift ein Reformator, ja er ift fo
vedht eigentlid) der Prophet des Heurigencultys fit feine wiener
Mit und Nacwelt. Dank ciner guten Dofis von Intelligen;
undeineribn fite den Raufmannsttand vorbereitenden jorgtal:
tigen Grgiehung febte ev fich’3 in den Kopf, dab der Heurige,
ая al3 irgend ein anbderes Gebiet de3 wiener
Volkslebens, mit den Unforderungen der neven pat in Gin:
Tang gebradht fiir den Confumenten wie fiir den Wirth felber
gletd qute Rritchte tragen miiPte. Wud der Heurige, jagte fid)
der iteue Prophet, fonne von guter, d. h. nidt gefundgeits-
{hadlicer Qualitat fein; auch dem Eleinen Mann tonne er
im netten reinliden Glafe, in einem comfortabel ausgeftatteten
Local geretdht werden. Diefes Raifonnement, das ihm wohl:

efiel, jebte ex raf) in frudjtbare That um. Der Main falug
Fein Yager auf hiftorifdem, edjt claffifdem Boden auf. Er
Taujte das ehemalige Sagdfdlop dev Raiferin Maria Therefia,
{pater Bejigung de3 tunitfinnigen Grafen Ferdinand Вайт,
mit parfabnlidem, in jwet Terrafien getheiltem Garten, in
dem 5000 Perfonen Play finden, Am obern Ende dejjelben
erhebt fic) ein gietlicer Pavillon, wofelbft im Gommer die
, Veteranen: Mufittapelle’ concertict. Dic eine Cangfeite
des Gartensd fdliebt cin riefiger Saal ab; derfelbe ift von dem
tujjifhen Hofmaler Bredow mit interefjanten Genrebildern
reich und gefdmadvoll decorirt und wird durd) drei Sonnen:
brenner beleudjtet. Das Local ijt durch feine originelle Mus:
ftattung ein Unicum und in feiner Urt geradeyu eine der
Sehenswitrdigtciten Wiens. Jn der Mitte de3 SaalZ erhebt
fich cine Tribitne, die alltaglich von 3 br nachmittags bis Mit:
ternadt und dariiber hinaus von einem Ordelter befegtift. Das
Publitum befteht an Gonnabenden, Sonne und Feiertagen,
dann an Montagen vorzugsweije aus der Arbeiterbevditerung
und dem Stand de3 Keingewerbes; an den iibrigen Woden:
tagen find e3 woh{habende Biirgersleute, Fabvitanten, Haus:
bejtger und dergleidjen, die oft aus weiter Ferne per Equipage
oder Fiafer fommen und hier die Stammgafte dilden, Yn den
erjtgenannten Tagen jpielt noc) cine sweite Mufitoande im unc
tern Local, und der Mujie und de3 Spectatels ift tein Ende.
G3 verfteht fid, dab bier nur Mtufifftinde von feurigem Genre
und lebbaftem Tempo sur Wuffiihrung tommen; dabei bietet
id, namentlic) bem Frembden, das dhavratteriftifee Sdhanjpiel,
dab [о das Ом mit dev Dtufitfapelle eins fihle und
diejelbe mit Handeflatiden, Pfeifen, Singen u. {. №. accom:
pagnirt, alfo in diejem Ginne cigentlich mitwittt.

Getrunten wird vorzugsweife, wie felbftverftdndlich, junger
Wein, d. bh. der ,,hdcjite Heurtge’, aber e3 tft aud) fiir den
Heittern Gaumen mit Guten alten Weinen Vorjorge getroffen.
Sereidit werden nur talte Speijen, wie Witte, Zunge, Sain:
ten, ,, Gansl” u. fj. w.; dod joll aud) in dicfer Ridtung eine
wettere Reform bevorjtehen, die tiihn in das Gebict der war:
men Speiien itbergretfen will, Die Bedienung der Gaite
beforgen Hibfde Linjeriunen in fdmuder Nattonaltradt, бе:
ftehend aus fhwarjem Gammtfpenfer, feidenem Kopituc) und
grauem, jupfretem Rodden, geld miidt an den turgen Wermeln
Und dem Halsausjdnitt dev Sammtjade mit rothen und
griinen Seidenbandern. Da ift die fdhone Peppi, die dide Rofel
und die 3arte, [Hwarzdugige Wikerl (Lubdovita), allefammt
bei den Gaften wegen ihrer rajden Bedierung, der uner:
{chittterliden Unverdroffenheit und de8 ewig guten Hu:
mots popular und beliebt. Wher wo man fid) wohl fihlt bei
Web und Wein, разр пай der Gefang nit fehlen. Den
beforgen jumeift Dilettanten, die indeB in dem Hier beliebter
	st. WWm17. October ftarb gu Gotha im 71. Cebendjahr
der thitringifdhe Dichter Woolf Bube. Deut{dland hat in thm
einen feiner vortrefflidyften Sanger verloren, defjen Dictun-
gen ldngft Cigentham der deutiden Jugend, des deutjden
Polls gewmorden. G3 fei un3 vergount, nachftehend eine furje
Stigge feines Leben3 und Wirkens zu entwerfen.

Hdolf Bube wurde am 23. September 1802 gu Gotha als
der Sohn ded damal3 herzoglich tachfen-gotha-altendurgijden
Ricutenant3, fpatern Hauptmanns и Убили Bube
geboren, der am 23. Зий 1862 ии Wlter von 90 Jahren
об. Зи dem Zeitraum von 1817 bis 1821 bereitete er fid
gum fritbseitig gewahlten Studium der fdinen Wilfenfdaften
auf dem Gymnafium feiner Baterftadt Gotha vor. Diefe
Gelehrtenjchule erfreute jid) zur Beit von Bube’3 Befuch der
жж Blitte. Director war damals der alte ehrwitrdige

bring, der Horaz-Renner, nod) in voller Kraft und Riftigkert
thatig; al8 Yehrer wirtten fo hodangejehene Gelehrte und
anerfannte Scriftiteller in ihven Fachern wie der beriihmte
Zheologe Vret{cneider, der Geograph Ufert, die Gef dicts:
forfder und Gefdhidt3fdreiber Galletti und Sdulje, dev
Mathematiter und Phyfiter Kried, рег Hellenijt Rojt und dex
erjte Latinift und Stilift feiner Beit, Srnft Friedrich йе:
mann. Stand Woolf Bube mit allen diejen Koryphaen der
Gelehrfamfeit in lebbaftem, regem Berkehr, den ex zudem
nod befonders auf den ehrwiirdigen, hodigefeierten Friedrid
Xacobs augsdebnte, fo fithlte er jich dod) 3u feinem fo innig
hingezogen alS gu dem ihm theuern Wiiftemann, dem er aud
bis 3u {einem Tod dantbhare Liebe bewahrte. Sdon wahrend
jeiner Schuljeit auf bem Gymnafinm befundete Bube vielfad
Neigung zur Didhttunjt, fie wurde gendhrt und деле ourd
den innigen Berkehr mit Gujtav -v. Heevingen, Heinrid
Stieglik und Ludwig Stord, dem eingigen feiner literaviidh
befannt geworbdenen Sdulfreunde und Gtudiengenojfen, dev
ihn tiberlebt hat. Berfdiedene poctifdhe Verjude Bube’s
ftammen aug jener frithften Periode. Зи Midaclis 1821 be:
30g er die Univerfitdt Jena, Gr widmete fic sunaddft theolo-
gifden und philojophitden Studien, gab aber bald die ihm
nie redt gufagende Gottedsgelehrfamteit auf, um fich mehr
wnd mebr den Foner Wiffenfdatten zuguwenden.

Bon befonderm Werth und Cinflup war fir ibn der Ver:
fehr mit dem damal3 nod geiftig febr regen Dr. Déring, dem
Biographen unfers Didhterfiirjten, der ihn feinerfeits wiede-
rum beim Major v. Knebel und defen Gattin, dem_einit
wegen ihrer Schonheit an Karl Auguit’s Hof gefeierten Frau-
fein v. Nubdersdorf, einfiihrte. Der alte Knebel aber, der at:
tefte und vertrautelte Freund Goethe s, gewahrte ihm nidt
nur in feinem Haus und feinem literarijden Kreife dic edelite
Gaftfreundfhakt, fondern empfaht aud) den jungen Mann,
deffen auftcimendes Didjtertalent er madjtig anfeucrte, sem
damal3 (1823) eben nach Weimar itbergeftedelten Gdermann,
Goethe s Privatfecretdr, Diefer wurde Bube’s tuniger Freund
Und filbrte ifn bei Goethe cin. Wuch mit dem Didhter Frtedrid
Hildebrand v. Ginfiedel wurde Bube befannt und ftand bald
mit dem Satirifer und Bhilanthropen ое Salt, ben
Maler und Kunftfdhriftfteller Johann Heinrid) Meyer, dem
Kunfitritifer Chriftian Scudardt fowie mit ету Эс бо Годен
aut он Voettiger in Dresden in regem wiffenfdaftlicen
Berkehr. а .

3m Jahr 1824 verlieh Bube nad) Bollendiung feiner Uni-
verjitdtstudien ba3 ifm fo theuer gewordene, mit fo vielen
werthen Erinnerungen ihm eng veriniipfte Wetmar und trat
sunddit in Roburg al Erzieher in das Haus des ти.
v. Qindemann ein, in weldem er bis 1829 verblicb. Daraut
folgte er in Dderjelben Gigenfdaft einem ebrenvollen Ruf
0е8 Grafen Gmanuel v. Nensdorf-Pouilly in Maing, dev da-
mals al8 ££. dfterreichifder eldmar{dall-Gicutenant die Stelle
vines Vicegouverneurs der Bundesfeftung betlerete. Sm Sabr
1834 erhielt Bube eine Anftellung beim herzoglich а Фет
Oberconfiftorium in feiner Vaterftadt, und утрат зе mitdent
Dienftpradifat Wrehivfecretér, dann alS Oberconfijtorial-
jecvetdr, gulegt, feit 1853, al8 Wrehivrath. 1842 wurde ibm
dic Leitung des reiden und werthvollen herzogliden Runft:
cabinet3 auf Sdlob Friedenftein iibertragen, daneben ver-
waltete cr da3 berjzogliche Naturaliencabinet dafelbjt, gab
jedod) diefe ettung yn Wnfang der filnfyiger Nahre wieder
auf, um die ihm ibertragene Direction des fo berithmten
herzoglichen Chinefifdhen Cabinets zu ttbernehmen, Seit 1858
war er ое PVorftand des angejehenen gothaijden Kunft-
ereins, dem ev fich mit edelfter Hingebung und unermito:
lider Thatigfcit bid zu feinent Gintritt gewidmet Hat,  
_ Wie bereits angedeutet, verfudhte fic) Bube fdjon in feiner
iviithen Jugend in der Dichttunft. Die erfle Sammlung feiner
Gedichte склеп, irre id) nicht, 1824, dem Jahr feines Weg: