.№ 1489. 13. дайцах 1812.
	Allustrivte Aettung.
	qweije an. Savoyen fing da3 Jahr am Oftertag, das Pays de
Vaud und Bisthum Laujanne am 25. Mlarg, und die itorige
Schweiz wahrend deZ 14. und 15. Jahrhunderts am 1. За:
muar an.

Зи Deutfdland fing da3 Gar unter den Karolingern am
25, Warz, ей dem 10. Jabryundert am Weihnadtstag an,
dod) fano diejer Gebrauch nicht allgemeine Berbreitung, und
in Koln 3. B., wo man das Jaber mit Ojtern begann, blteb
man wenigitens in weltlicen Sachen bei der Ojterrednung,
die man den ,,Hofitil” nannte, obgleich ein 1810 dort ge-
paltenes Conctl ausdriidlic) Weihnadten als Jahresanfang
eingufiipren befabl. Wuch die filner Univerfttit bebielt те
Meife, vor 2d. wWrarz gu Datiren, bei und wurde darin in der
Graffechaft Mart nadgeah mt.

Am вит ИФ, wo man von alters her da3 Jahr
nit oem Ojterabend nach der Rergenweihe anfing, ward 1343
per Beginn deS Jahrs auf den Weihnachtstag verlegt, und
in Trier, wo man jdhon 138u7 das Jahr vom 22. Yidrz an
Datirte, nabm man fpater, ohne jedoc) die alte WWeife gang
aujjugeben, den 1. Januar als Anfangstag an, den Kaspar
Vanderley gwifdhen 1652 und 1676 ausjdlieplid) dagu be-
jtimmte. Jn Many, wo e3 itblid) war, bas Jahr mit Weih-
nachten зи beginnen, fam feit dem 15, Jabrhundert der
1. Januar allmablig in Uujnahme, und in Lotbringen, wo
man dag Jahr bald 3u Weihnadt, bald am.2d, Par; uno
bald mit Uitern anfing, machte ein Sdict de Herz0g3 Karl LU.
бот 15. обетбех 1209 der ewigen Unficerbett ein Ende,
indem er dent. Januar gum Anfangstag des Jahre felt}este.

Jn Strapburg und dem Slfap ping bereits im 11. abr
hunvert das firaliche Jahr mit dem Felt der Befdnerdung
(1. Januar), das biirgerlige Jahr aber geradegzu mit den
4, Januar an, der iverhaupt nicht nur in Deut}dland, 1012
dern auch in den Niederlanden, in England und Franfreid)
den Jtamen Neujahrstag filbrte, obwol ver eigentlide Unfang
des Jahrs duperjt felten von ihm an gerednet wurde, Yd
die пи ym verbundene, noc) aus den WSmergeiten jtamuende
Sitte des Berdentens hat fic) ftets erhalten, wenngleid) die
urfprimglige Bedeutung derfelben риф dad Berlegen des
Beginns des Jahrd Hier und da verloren gegangen war.

Seit Anfang deS 16, Jahrhunderts wurde e& bei den
fatferlichen und Reicsgerigyten Braud, das Jahr mit dew
1. Samar yu beginnen, und nad) Ferdinand i. wurde diefe
Sitte auch in dent taiferlicden Kangleten eingefiihrt. Jn Ungarn,
wo man im tz, und 18, Jahrhundert das Jahr mit dem
25, Midxz, fpdter mit Weihnacdten begann, folgte man nad,
alg man 15387 den Gregoriani}den Kalender annahm.

Die Spanier hatten in friihjter Zeit ihre eigene Wera qe:
Habt, die mit dem 1. Januar anfing. Sie wurde zuer{t von
Goncil von Tarragona im Забте 1150, feitdem durch finig-
lice Gdicte 1350 in Urragonien, 13858 in Valencia und 183
in Cajttlien verboten, um der chrijtlicben Zeitreduung Cingang
3u ver{cjaffen; aber die alte Gewohnpeit, den 1. Januar als
Anfangstag des Jabhrs gu betradhten, lies eS jpdter modglic)
werden, dab der Beginn des Gahrs mit dem 1. Januar
jtdtt beg 25. December oder 25, Marz ohne eine bepondere
Berordnung allgemein angenommen wurde.
	wrhr. v. Reinsberg:DitringSsfelo.
	Wodenf dan,
	Зеи/ГФе5 Weid.
		Die Fnterpellationtiber die Bermipten des Krregs
fat in der Sigung ver Abgeordneten vom 8. Sannar_ ihre Зе:
antwortung erhalten. недбтиийек @утаГ Noon erflarte, dap
yor ber Armee des Mordbunds, einfchlieplid) der Badener, je-
pod) ofne die Gucdhfen, 3241 Mann vermift wurden. Sach-
forjcjungen haben ergeben, dag in den Pyrenden, auf der Sufel
Dleron und in Wlgier feine Gefangenen exifticen. In Frantretd)
befinden fid) nod) etwa hundert nidjt transportfabige Berwundete,
die wohlverpflegt und verforgt werden. (Ss fet wenig Murs ficht
vorhanden, jagte Graf Noon mit Bedanern, раб ет Berloren-
geqlaubter wieder zuriidfebre; hinfichtlic) ber Todederfldrungen
merde das Mothige verfugt werden.

Gin praftifhes Borgehen in der focialen Frage ift
per Gegenftand von Befprechungen gewefen, die im Handels-
minifterium ftattgefunden faben. Wn denjelben haben auper
mehrern Юббети Beamten auch vier Mtiglieder des Reichstags
und Fadmduner ans den Kreifen_ des Handelsitandes und der
Landwirth{haft theilgenommen. Sehulje-Deligfd) hat mit dem
Hanveldminiter eine befondere Befprechung gehabt, welder ein
fchriftliches ‘Brogramm yu Grunde gelegt murde.
	Sadjfeit.
	Der Sahresanfang,
	Waren ifdon im Wlierthum die Bolter nicyt einer
MAnfict iver die Zeit des Fahresanfangs, indem
die cinen die Hriihlingstag: und ‘Madtgleide,
die апреги die serbittag: und YNadtgletde dagu
bejtimmten, fo wurden die Meinungen. daritber
nod gefpaltener, als man beqann, die Sabre
nad) Chrijtti Geburt zu заем. Bet den romaz
nifden Bolfern allein gab eg bald fiinf verfchiedene Weijen, daz
Jabr angufangen: an 1, ху, пе ме Romer in altefter
Beit, am L. Yanuar, wie die Mimer feit Numa Bompilius, ant
25, December, dem Geburtstag Chrijti, am 25. Plarz, dem Tag
jeiner Empfangnif, undzuHftern, dem Felt jeiner Wuyerftehung.
Die Wnhanger ver beiden legten Weijen waren wieder unter:
einander dariiber uneing, ob jie den 2b. Marg, vor: oder nad):
ger, und welden Tag dev Ojterfeier fie gum Jahresanfang
wéiblen follten. К

So war in Delft, Dortredt und Brabant der Charfreitag,
in den Brovingen Holland, Flandern ud Hernegau der Ojter-
tag jelbjt und in sranteeid itberall, wo das Jahr gu Ojtern
anfing, dev Charjamgtag als Begin des Jahre ,,ab Incarna-
tione Domim” itblicy, und 3war bildete in Svantreid) dte
Weihe der Ofterterze oder des Laufwajjers, in Antwerpen und
Brabant die Weittagsitunde des Sharfreitags den Jahres:
anfang, fodas man 3. B. im Secretariat von Antwerpen im
Jahre 1575 am Chartreitag morgens noc) 1574, nadymittags
aver 1575 feyrieb. Jn den Gegenden JFlanderngs dagegen,
wo der im Bisthum von Tournay iiblice Stil galt, fing nas
Jahr am Gharfreitag nad) der Mefje, und in Bruges, wo man
tie) nad) dem yogenannten ,,Uivedbter Stl’ rvidjtete, wie im
Histhum Utrecht, vor 1338 am 25. лу, пафбег сли 25. Зее
cember an. Yue) in Weldern, Friesland id andern Provingen
Der Miederlande war der Weilnadcdhtstag dev Jahresanfangstag,
bis das Blacet des Statthalters der Nrederlande, Herzogs von
Hequefens, vom 16. Suni 1575 allen diejen Verjciedenheitert
ein Snde madte und mit der Cinfiibrung des Gregoriamijden
Halenders jzugleic) Dent. Januar allgemennt zum Jahresanjang
verordiiete. :

би Заре рёбеь, от 31. Зи 1576, gab Konig Btlipp UL.
von Spanien dienimlide Berordnung fiir die Grayfdaft von
Burgunr, wo IS dahin der Weihnadhtstag als Jahresanfang
galt.

Ueberfaupt war der 25, December fajt iiberall in Frank:
reich, wo nicht dev jogenannte ,,Gallijde Stil” hervjdte, der
pom DOjterfonnabend ап рай, der erjte Tag des Jahrs, und
diejer Braud) war namentlicy tt Dauphiné jo feytgewuryelt,
dap man ihn anderwarts le style delplinal nawnte, Эй т
per Provence fcwanite man zwifden Weihnacdhten und dem
1. Sanuar, in Montbéliard gwijden dem 1. Jamar und
 . Mtirz und im Фаидиев’ос зюйфеи зем 25. У und

Теги.

Jm Sprengel, von Rheims fing im 13. Jahrhundert das
Jahr am 25. whiz, ап mtebrern Orten der Preardie am 1. as
may und in der Lrocefe von Limoges bis 1301 am Ojtertag,
nagber am 2d, Wirz an, und in Befancon galt bei den
GerichiBhsfen der v5. Marz, bei ben Stadtbehirden, wenig<
jtenS wahrend des 15. Jayrbunderts, der 1. Yanuar als
Jahresanfang. YWuf Befelup des dortigen Parlaments vom
AY, December 1.574 wid 31, Juli 1575 verfiigte Kinig Philipp L.
von Spanien am % Sanuar 1576 den Wegfall diefer Ver-
jiedenheiten, wahvend fiir ganz Frantreich bereits Konig
Rarl LX. пи Yahre 1568 dure) etn Sdict, das er am 4. Wuguyt
1564 in Noujjillon noc)mals verjcharjte, den 1, Januar jum
Wnfangetag des Yabrs feltgefebt hatte. Gleicwol najm das
parijer Barlament diefe Beroroanung des Kinigs erjt 1567,
vie Kirche von Beauvais jogar erjt 1580 an, und e3 bedurfte
eines weuen foniglicden CdictS vom 10. December 162, um
dem verbefferten Wregorianifden Kalender in gang Frantreic)
aligemeinen Gingang 3u verjdaffen.

Jn England pjlegte man bis jum 13. Jahrhundert das
арт ebentalls зи Weihnadten, nachher aver am 25. Vtarg
angufangen und bebielt dieye Weife bis zur Ralenderreform
unter Georg LL. bet, wonac tm Babre 1753 das gejeplide
Заре пи dew 1. Januar begann. Yur die englijden pijtoriter
und Shronijten yatten fcon jeit Langer Bert den 1. Januar
als Jabresanfang angemendet.

ju Schottland ward bereits am 17. December 1599 durd
eine Proclamation verordnet, dap vom Jahre 1600 an das
Jabr mit dent 1. Januar ftatt mit dem 25. Marg beginnen
jollte, doch blieb auc) dort bis 1753 der alte Stil in Braud.

Das angel[dcdjtide Sabr fing mit dem z4. December, das
alinordijebe mit unferm 29. Movember, das altflawijde mit
bem September an. Spater nabinen die Slawen die rémijde
Gewohnheit an, das Yahe mit dem 1, Madr; зи beginnen, und
als in hubland dev griechifde Kalender eingesithrt wurde, galt
abweehjelnd nad) der indictio Constantino politans 11d Caesarea
entiweder ber 1, September oder der 24, September als Neu-
jabratag, bis Peter der Grope durch 3wei Ufaje vom 15. und
19. December 1699 fiir das bitrgerlide Jahr den 1. Januar
al3 Unfangstag vorjdyried.

_ Фа Hultanijde Kalender blieb indeffen, und von der
Kirde wurde dev 1. September als Meujayrstag beibehalten,
wie im Bereich der gejammten griedijcen Kirde.

Dap auch auf der Ynjel Sardinien vor zeiten das Jahr
mit Dem September begann, beweijt dev Name diefes Ptonats:
Cabuannu oder Cabuaauni, Jabresanfang, wabrend ander:
warts in stalicn vorgugsweife der 25. Wary eine grofe
BVerbreitung als UAnfangstag gatte. Mur fing man in Bija,
Luna, Lodi und Siena dte Jahre der Incarnatio um 9 Vtonate
7 Sage frither, in Floreng und den Stadten, die iym folgten,
un 2 Monate 25 Tage {pater an als wir, тобав beide Sradte
in der Angabe ihrer Yahre gerade um ein ganzes Jahr ver-
jehieden waren, bis endlich 1749 eine Veroronung des Gro:
yerzog3 Aran L. den Calculus Pisanus fowol wie den Calcuius
Klorentinus aufhob und den Unfang des Jahre 1750 fiir gang
Toscana auf den 1. Januar feltjepte. у

Su Venedig began das biirgerlihe Jahr ftets mit den
1, Januar, das gefeblicde dagegen, defjen man jie bei allen
Urfunden bediente, am 1, 9, und blop vas hijtorifdye
am 25, Wiirg, dem Griindungstag Venedigs (421 n. Chr),
von weldem die Seitrednung ,,more veneto” ihren WUnfang
пали. Rom, Pailand und viele andere Stadte Ftaliens hatten
im L3., 14, und 15, Jahrhundert die Gewobnbeit, das Jahr
mit vem Зена аа gu beginnen, und die Papjte wandten
in ibren Bullen rein indtyiduell baty dte, bald jene Datirungs:

 
	Mus dex gweiten Kammer. — Mit dem neuen Sabr be-
ginnen nun die BVerhandlungen iiber bie widjtigen BVorlagen, urd
welche die Negierung alten MWrinfdjen ther eine Beffergeftaltung
per innern Berhaltntife gerecht 3u werden fucht. Ju dev Sigung
yom 3. Januar gelangten mebrere derfelben aur fenntntp ded
Haufes, vie fid) auf rie Grvichtung von zwei nenen Schullehrerz
jeminavien, auf eine neue Gtadte: und Gemetndeordnung und auy
pie Meform der Werwaltung beziehen. Ueber die beiden legt-
genannten Gefese will die stammer eine PYorberathung im ganz
zen Haufe halten, damit die Anftdhten jid) flaren, die verfdiedenen
(Srjahrungen zur Sprache fommen founen und der Musfdyup, an
weldjen die Gefege dann yu verweifen find, fiir feine Urbett ernen
Muhalt befist. Der Beldhlug, fo gu verfahren, wurde einftimniig
gefagt. Зи derfelben Sigung gab die Rammer der ЗЗетотрииив
pom 6. Suni 1871, die Ausfibrung des Bundesgefeges liber Den
Unteritigungswohn{ik betreffend, einhellig ihre Sujtimmung.
	HATE.
	‚Фе @Ншшипа der Kammermehrhert lagt itd ald
eine gereiz3te, jedoch nicht gum Bruch entfdjloffene bezetcynen.
Nachdem die Patrioten den Ginfiihrungégejeben zu dem Reichs:
jtvafgefegbuch ihre Quftimmung ertheilt haben, ift eine Art yon
Gompromigé zwifthen den beiden Barteien hergeftellt worden. Die
gevetzte Stimmung madt fic} tropdem jgumeilen Luft, tie fich
dies namentlic) bet der Berathung der Negierungsforderung von
360,000 $1, oe fiir die Belohuung des Berfonals der BVerEehrs-
anftalten beftimmt find, 3eigte. 3wei Hedner der Batrioten er-
gintgen fid) in beftigen Mngriffen gegen das Ninifterium, welded
vielleicht die Hobern Beamten mehr als die wirklichen Arbeiter
beritcffichtigen und die zahlreidjen Geijtlichen, die fic) rer Liege
der Verwunvdeten und Kranfen gewidmet bitten, leer ausgehen
laifen werde. GehlteBlicy wurde die Borlage an den Finany:
ausichus guriicgewtefen. Der Befchwerdeausjdhup hat vte_ Cine
gabe ded Bifcyors yon Mrgsburg megen Yerlepung vertaffungs-
mapiger Rechte mit 6 gegen 3 Stimmen fir begriinbet erflart.
Gine Minijteranflage begwecit vie Mterheit nad) ihrer eigenen
Grflirung nicht, und die Patrioten fdjeinen nur den einen Swed
im Auge zu haben, bet der Berathung in der Kammer fic nach
Hevzenslutt aus{precyen зи fonnen. Ohne alle Bemerfungen wurde
die Antwort ausgenommen, welche dev Finangminifter auf die An-
Trage gab, wie vtel von det и Kriegsentfdardigung ar
Kater qeqabhlt wip wie atefes Geld verwendet worden fei.
	OeflerrethifG-ungarifhe Wonardie.
	Der Adrepausfdup des WMhgeordnetenhaujes Hat
Dr. Herbjt mit dem Cutwurf der Wdreffe beauftragt. So vtel
man tber die Berhandlungen erfahrt, hat dad BVerhaltniB ju den
Polen die evfte Stelle etugenommen, und ift die Mtehrheit dariiber
einig qeworden, раб ме galizifdje Frage nur im ungertrennbaren
Sujammenhang mit der Wabhlrerorm tn Berhandlung genommen
my der Бима yugefihrt werden fonue. Sn der Mirchenfrage
erwattet man die baldige Borlage derjentgen Gefesentwiirfe,
weldje fdjon im vorigen Sahre ausgearbeitet, aber von dem us:
gleidjaminiftertum juritefgeleai worden iwaren. Was die beffere
Bejolbung der niedern Geiftlidjfeit betvifft, fo верен тан аш]
ben WAutrag von Gingel yuriikufommen, nach dem die ана
purdy Wiedereinfubrung der yom RKaifer Jofevh vorgeydjriebenen
Berteuerung der Ginkinfte der Bifddfe, Domberrn und Stifter
befcjafft werden follen, jedoch unter der Bedingung, dag dem
Staat ein griperer Ginlup aut die GCryiehung der Geiftlidjtert ge
wahrt und dad geiftlicke Studienwejen tberhaupt reformirt werde.

Die Herbit frye Adreffe liegt dem У[отебанвфив Бег
reits vor. Der Thronrede eng jich anfehliefend, fpricht jie per Re-
gierung dad vollfte Vertranen aus und wendet fidy Darin gegen die
Faveralijten, welche die Staatsgrundgefege fir uidjt verbindlich er-
тей und ibnen ein bihmifdes Staatérecht gegenitberitellen, in
pem Bohmen als ein felbjtandiger Staat behandelt wir. Die
Befeftigung des verfaffungsmiapigen Rechtszuftands, ТабтЕ die
Mdreffe fort, fonne mur onrel eine felbfiindige, won den Yandtagen
unabbangige Bilbung der Landesvertretung ervetcyt werden. Dre
padure) bewirfte Kraftiguug der Gentralvertretung erletdjtere die
Berptandigung tiber eine befondere Berucfidjtiqunug Galijtens in
Sefesgebung und Verwaltunig. Hinfichtlicy der Stellung zur Mirdye
jtetlt die Aoveffe vie Grundfage auf, die mm Worepausjchug (Tiebe
oben) geltend gemacht worden find, und betont, dap die Ginflupnahme
des Staats auf die Befegung der Brareftellen gefeplicy fichergeitelt
wid erweitert werden miffe.

Die Fdderalijten. Die flowenifden Mbhgevrdueten beab:
fichtigen eine Dentteyriit an die Krone зи стен, weldje die
Itaateredjtliche Stellung RKrains varlegen und einen, Protelt gegen
directe Meichstagswahlen erheben fall, Gn Bohmen at zwipchen
реш Yandes}dhulrath und dem Landesaus(dyuf ein Conflict ent:
ftanden, weil der Leptere, da er_an die Befdhliiffe des Yandtags
gebunden fei, die Sablung von Gdulbeitrdgen verweigert. Die
Statthalterei hat fid) davurdh yu der energifchen MRaprege! ver-
aulapt gefunden, yon den Geldern, weldye als Landesmmlage
an die Kandesfaffe abjufiihren find, fiiy den Dtonat Nuyvember
140,000 Hl. 3ur Decfung rer Sehulauslagen juriidsubehalten.

Der ungarifa-froatifcGhe Musgleich tft gefdyettert.
Die Verhandlungen swifcyen den betderfeitigen Bevollmadstigten,
pie in Msien ftattfanden, haben am 4. Januar ihren Abfehlup
gefunden, der in einer yollftdubdigen Ubwetfung der von der Ноа:
tifdven Nationalpartei geftellten Forderungen beftanden hat. Die
Kroaten find auf ihren Landtag, als die Kdrperjdaft, welde Убе
trage gu ftellen Бабе, дедмеен worden, dod) bat man thnen
fernere Befprechungen in ‘Pelt in Musfidht gejtellt. Die Ueber-
geugung faben fie von Wien mitgenommen, daB fie mit mage
lofen MWaijprichen nicht durchdringen werden.
	ние.
	Cin Sdreiben des Grafen Arnim an Thiers hat
gwar nur den Charafter einer Beglucwiinfdyung fiir das neue Sabr,
erhalt aber durdy die yorhergegangenen, den Franjofen allein bet:
qumeffenden Storungen des Berhaltniffes gwifdyen Berlin und
Perfailleds eine politifdye Bedeutung. Das Sehreiben des deutjdyen
Botichafters, per fein Beglaubiquigsdreiben ingwijchen bereits
liberreicht hat, fpricht den Wunjeh aus, dap Thiers bei ver Erfullung
feiner fcjwiertgen und patriotifcjen Aufgabe all den Erfolg haben
moge, den er yelbjt nur wiinfdjen fann. Muf frangofijder Seite
hat diefer Musdrucé verfihulidjer Gefinnung ven beften Cinvrucd
gemacht. Ingiwifdyen hat die Bismard faye Befchwerde den Erfolg
gehabt, Grlaffe der frangdfifehen Megierung an die Brdfecten der
nod bejepten Departements hervorzurufen, in denen diejen Beamten
die gropte Strenge bei Musydhreitungen der Bevblferung gegen die
deutychen Truppen zur Bylicht gemadyt wird.

Die Verhandlungen uber einen Poftyertrag mit
Franfreia, die lange Zeit fir hoffnungstos gegolten haben,
nefinen mit guter Musfidyt anf Grfolg wren Fortgang. Dem Hohern
deutfden Potheamten, der fie m Baris filet, wird fich der
Generalpoptdivector Stephan in udehtier Zeit wieder anfdyliepen.
Mud) Verhaudlungen mit Hefterveic) uber einen neuen Poftvertrag
ftehen bevor; in ‘Berlin befdyiftigt man fid) bereits mit den Bore
arbeiten.

Preufeu.
	Die Eatjerlide Veewjpahrsrede. от miayt langer Sert
war die Welt beim Sahreswedfel tmmer angftlidy gefpannt, weil
man fich von Paris einer neuen Uniiindigung eines Friedensbruchs
vertah, wie dad Neujahr vom 1859 fte gebracht hatte. Die рей фе
Katjerrede am Meujabr fteht mit jener trangdftfdyen im erfreulidypten
Gontrajt. RKatfer Wilhelm betonte betm Neufahrsempfang,
jept muffe das Beftreben aller paranut gerichtet fein, den Frieden,
der uns ja Hoffentlich auy lange Zeit gefichert fet, nugbar gu madjen
По ме Starkung der Grundlagen, auf denen wir yu der jepigen
Grbfe gelangt jeien, und fiir oie Gutwickelung und ‘Bylege aller
geiftigen und augern Gtiter des Bolfs. Die miniftertelle ,, Brovingials
Sorrefpondeng” fubrt diefen Gedanfen weiter aus, indem fie die
Yufgabe ber Zufunyt dahin fast, die gefdyichtlicy gewordene Gigenart
dev eingelnen Glieder des Meichs gu {chonen und neben der пой)
wendigen politifecjen Sinbeit gugleich ver Mlannigfaltigfert der
Geftattung deg innern Staatentebens freien Raum зи gewabhren. Se
mehr hiertber bet allen Bundesregierungen Ginveritindiip herride,
defto grdper fet auch die Uebereinftimmung und Bereitwuligfert,
die wahrhaft gemeinfamen Staats: und Bolfsintereffen mit dem
Nachoruck und Gewiche einheitlicher Behandlung wirkfam gu firdern.
Neben diejen Kundgebungen ijt eine fernere ftarfe Friedensgarantte
gu ermafnen, welche dte dfterreichifey-ungarifche Mriftofratte физ
ihr felr gahlretches Cricheinen an ven Enwfangstagen des deutfchen
BWotfdafters gegeben hat. Notabilitdten aller Barteien haben den
Botfchafter begrast, um ify Ginverftindnip mit der безИфен
Hrveundfehayt an den Tag gu legen, die ywifehen den beiden Kaifer-
hofen von Wien und Berlin Без

Cine Aufforderung ves Neid stags an den Fiiriten
PBismard, cine Unterfuchung in betreff der Mtisftande un
(Sifenbabnverfehr зи verantaffen, hat eine fchleunige Beritchfidy-
tiguug gefunden. Gin MAusfeyug von Gachverftdndigen wird зи
viefem Stwecf gufammentreten. Derfelbe foll aus 15 Mitgliedern
bejtehen, yon dene je flinf die Gifenbahnen, die Candwirthfdjaft
und den Handel wie das Gewerbe vertreten. Sundchit will man
eine Verftandigung tiber die Gutertarife und deren Bereinfachung
ervstelen, dod wird fich die Unterfuchung allem Anfchein nad) auch
auf die ubrigen Mtisftande im Gifenbabnvertebr erftrecen.
	Die Rationalverfammlung hat thre Steungen am
4. Januar wieder erdffnet. Gleicy bet der erften Berathung erlitt
die Megterung eine Fleine Miederlage. Sudem namlich die Ber:
famunlung nit 472 gegen 92 Stimmen befdjloB, daB ein Abgeordneter
etn begablies Staatsamt nicht annehmen diirfe, aber gewiffe Mus:
nahmen guliep, beantragte die Regierung, dag diefe Mudualymen
auf die ‘Brajecten und Unteriiaats ecretare ausgedebut werden
follten, und erlag bet der Whjtimmung. Gin newer Swiefpalt
swifdyen dem DMetinifterivm und der MeHhrheit lapt fidy bei dem
Rolfs\chulgefeb erwarten, das auf der Vagesordnung obenan jteht.
Die Mehrheit ift bemyelben durchaus abgeneigt, weil eg den Grund-
fas ver Gchulpflichtigfett und den Unterridt durch nichtgeittlicbe