№ 1490. 20. Sanuar 1872. Mlustrirte Beitung, Wodenhalender. 1872 Broteftanten Ratholiten ни Зифен Tiivten 25632 1288 san. Srhebat Diut-tade 21. ©. 3. п. Cpiph. [3.1 Epiph, 9.1.5. m. Gy. i. 10. 22. 9%. ниенниз Зикенние 110. Gregor Mif./12. 11, 33. D. (Charitas Matarius 11. Theadojius 13. 1, 24, M.\Simotheus, Limothens 12. Tatiana 14. 13. 95.D. Pauli Sek. [Pauli Bet. 13. Hermylus 15. 14 GL. Lage 96.%. Rolnfarb olpfarpus 14. Rahaus 116. Пай 15.7 Зуфита Polhtarp olHrarpus adaus 16. [iach io. 28. leon 6097. Зо тт. т ый Want 965. 17.6.3862 16. aUironomifdjyer Ralender. бииииамяон bes Monbes 3 Sterugeit 1872 e ber Gonne im mittlerit, пай Lange, Breite Aufgang Mntergang Yanuar Mittase mitt. Beit 21 208 0“ 334* 12 111“ 28“ 75° — 0° 367 41 357 ейБ 22 20 429 {12 45 86 10 37 5 40 28 90 8 26 {1212 1 98 1 30 } am Sage} 6 35 a4 90 19 22 12 12 16 110 2 29 7 25 25 90 i6 19 12 12 30 192 3 22 56 90 20 16 12 12 44 134 4 6 5115 абв. 5 590 9419 219 56 146 44 40 655 fam Lage Gonnenaufgang 7 Whe 50 Mit. Gonnenuntergang + Иух 35 Wert. Neumond der 25. Januar 6 Uhr 5 Min. abends. Mond in Erdferne ben 23. anuac 1 Uhr frith. Griste ndrdlidie Wbrweichung des Mtondes vom Aequator ben 23. Sanuar 6 Пух абеноз. Sulminationsdauer der Gonne 2/167,3 Sterngeit (fiir Wittwod) giiltig) Ans Karl Werner s ИИ, Wie lemnonsfauten. Hllustrirte Bertunyg, etwas gewubt, und ebenfo wenig diirfte heute jemand раз @lid haben, den Klageruf des Memnon dafelbit au ver: nehmen: dah aber nicht sdeftomeniger da feltfame Tonen des Steinhilds eine geraume Zeit wirflich flattgehabt und vielfadh wahrgenommnien worden, Fann nad den in artechifdher umd Табе riifcher Sprache abgefaften Anfahriften, die wir an der Aufen: feite des Molojies [efen, nicjt wol in Whvede geftellt werden, Mehr denn hundert Perfonen, welche die Stimme des Gottes gehirt haben wollen, haben an der Statue хе Namen etn: geldyrieben, Hohe Wiirdentrager, mehrere Monarejen und Pro- curatoren, act Statthalter, ja der Kaifer Sadvian und feine Gemabhlin Sabirta befinden fic) darunter. Lebrigend {cheint c8, al8 ob da3 Wunderbild des Menton nicht an jedem Morgen und nidt jedem, der dorthin gepilgert, feinen Gefang sum beften aegeben habe, wie auf {uftigem Berges: qipfel angefomimen, dem Wanderer nod feineswegs dad herrlide Schaufpielcines fdonen Sonnenanfgangs gefidert ift, fo fdeint aud fite dic in quiedhifah-rimifcher Seit Aeqypten bereifenden Hremben der Sonnenaufgang bei der Ptemnongitatue nicht im: mer ein glirdlicjer gemefen su fein; wenn etnzelne vornehme Rb: merinnen verfidern, dap fic gewiirdigt worden, die Sttmme pes Gottes mehreremal 3u vernehmen, fo fdeinen wiederum andere bas Unglié gehabt 3u haben, fie gar nicht su boven. Die erfte und gewif suverlaffige Nachridt von dem Klingen der Statue bringt uns Strabo, der wenige Fabre vor Chrijti Ge- burt Aegypten bereifte, und deffen Befud) bet den Mtonumenien von Theben wir etwa in das dritte Jahr nad dem dafelbft fiattgehabten, fitc unfere Statue bedeutungdvolien Erdbeben fegen ditvfen. Э(и8 dem Bericht, ben uns der witdterne und idharffinnige Beobachter gibt, geht hervor, dah man dantals piefem Umitand nod teine befondere Widhtigkeit beilegte, und рав ме Memnonsfage fid) damal8 nod gar nidt an jenes . Rlingen des Steinbilds Eniipfte. Diefer Vtythus bildete fid erft nad) und nad aus, die Nadridten werden nun inumer zahlreidher und beftimmter, und in der dem Wunderglarben fo geneigten Beit Hadrian s erfanat die Memnonsitatue ihre haicite Bertihmtbett. Nachdent fie ber 200 Jahre getont, {hweigt nun auf einmal, und zwar um niemals wieder gehort зи werden, bes Memnon flagender Morgengrufb, meldes Rerjtunumen wol mit der wabricetnlih unter Septimius Seve- m3 (193-211 n. Chr.) vorgenommenen Reftauration der Statue zufammenhinat. Unter den manderlei Vermuthangen, die man, das wun derbare Vonen de3 Steing ju erflaren, aufgeltellt hat, find alle diejenigen, welde c& auf irgenbdeinen Betrug der dquy- tifehen Priefter suriicfiihren wollen, unbedingt au verwerfen, denn bei den alten Weayptern hat die Statue ihres Rinigs Amenophis mit dem Homerijhen Helden Memnon nichts au thun, und ebenfo weniq иен fie etwas von dem Hagenden Gefang diefes Steinbilds. Wo waren tiberhaunt Thebens Tempel und deren Priejtecfdhaft, als Menmnon s Klageruf zu ténen berann? Strabo, der al dev erjte uns von dem RKlingen des Steins Runde gibt, wandelte bereits swifden Ruinen; fchon au feiner Zeit lagen Thebens herrlide Tempel: palajte sum qropen Theil nTriimmern, {бои damal2 ftanden die beiden тез Heiligthums beraubten Amenophis - Statue ifolirt in dev weiten thebnifcen Shene, die ndrdlide von thnen, hie fpdter in bad Bild bed Memon umgewandelte, bereits et durd Erdbeben gefpaltener Rolo. Ich witrde diefer Deutung deS Rhdnomens, die eine qangliche Untenntnif des agypti: {den Ulterthums befundet, gar uidt evft gedenfen, wenn nicht niefelbe wunderbarerweife auch noc heute hin und wieder ihre Pertreter finde. Die allein ridtiqe Grilarung fiir das myiteridfe Klingen jene3 Steinbilds fcheint mix bdiejeniae qu fein, welde те nes Wiffens suerft Letronne im fetner ,,Statue voeale de Memnon’’ betitelten Abhandluna gegeben hat. Machdem er dort das fpdte Entftehen der VemnonSfage nadgewielen, fpricht er im weitern Verlauf der Arbeit die Unfit avs, dab da8 Rlingen der State wol hervorgerufen fein moge durd pie glithenden Sonnenttrablen, weldhe unmittelbar nad der NadhtFalte bes Morgens auf den Stein gefallen; das Tonen jet evft feit 27 v. Chr. vernommen worden, in weldem Sabre ег ЯВ ourd) ein Grdbeben, deffen aud Strabo десен, vonetnanbder geborften fel. Seit Septimius Seve: rus, unter dem man die beiden Theile wiedersufammenvefitgt, fei dann dad RKlingen nidt mehr qehirt worden. C8 hat diefe einfadhe Grilarung fon aus dem Grunde viel fir fic), weil man in Uegypten unter dhnliden Serhaltniffen diefelbe Baber: nehmung vom Zerfpringen und Rlingen der Steine madcen fann und atch vielfady gemacht bat. Sch qebore zwar nidt xu den Glidlichen, welche fitr da3 Tonen der MemnonSitatue Zeugnif ablegen fdnnen, fann aber beftdtigen, dap yodhrend meines mehrjabrigen Berweilens bei den Monumenten im Nilthal and von mir au wiederholtenmalen bed Mlorgens dad Springen und ein damit verbundenes, febr vernehmt: haves Mlingen an einzelnen Steinen beobadtet worden. Lep- fing, dev mit Ruijfeger, Rarthen, Brug{dh und ander der WAn- jicht Getronne’s beitritt, faat in besug bievauf S. 283 feiner _ Briefe aus Aegypten’: ,Der Mythus von her flingenden Statue des Memnon bildete fich, wie Letronne nachgewiejen, erft ipat, weil bas eigenthiimlide PHhanonen des hellen, zitternden Yong, welder beim fenellen Grwarmen des nachtlich erfalteten Steins durch раз Berfpringen fleiner Theilden entitand, ert pamal, alS die fon vorber zertlitftete Statue durd) ein im Jahre 27 v. Chr. evfolgtes Crbbeben sum Theil in fich felbit aitfammendeftii3t war, auffallender bervortrat. Фе биде: ming der flingenden und fpringenden Steine in dev Wiifte und auf grofen Ruinenfeldern ift in Uegupten nicht felten, gang befonbders neigt dagu aber die Itatur bes harten Riefelconglo- merat3, aud dem die Statue befteht, wie auch die ungahligen grofen und teinen Gpriinge bewetfen, welde felbft dte in qviehifder Beit befdeiebenen und folalid) damal3 nod une perfehrten Theile der Statue in allen Ridtungen durdfurden. Nuch ift 8 auffallend, wie nod) immer mebrece von den ab: qeipaltenen und nur fofe hangenden Stitden metallhell fline gen, Wenn man darauf flagt, wabrend andere daneben villig bumpf und tonlos bleiben, je nadbdem fie durch ihre gegen: Jeitige Lage mehr oder weniger geddmpft werden.” Die zahlreihen griedhifden und rémifden Qnfeheifien, weldje auf der Statue eingeqraben find und den Befuch der Krembden melden, hejonders wenn fie fo qlidlid) gewefen waren, den Morgengrup gu hdren, beainnen ск unter Nero und reiden nur bis zur Zeit des Septimius Severus, vor roelchem wahrideintich die Reftauration der urfpritnglich monolithen Statue herriihrt. Seit diefem Wiederaufbau des Obertheils in eingelnen Blocen fceint alfo die Eriheinung de3 flingenden Fond, wenn nigt ganz aufgebsrt yu haben, doc feltener und weniger ausfillig ‘geworden ju fein. Die Verwandlung dee aud) damal8, wie bie утфтШен lehren, nog nicht vergetienen Amenophis in Memnon wurde wol hauptiadhlich ourd den Ramen diejer ganzen weltlichen Seite Thebens ,,Memnonia‘’ herbeigefithrt, den die Grieden fid) durd) , balafte de3 Mem- non’! ertlart 31 haben fcheinen, wabrend dev Jame (hiero- alypbifd) mennu) im allgemeinen Prachtgebdnde, Palilte be- dentet : — und, wie ich nod hingugitfiigen mir erlaube, in erjter Qinie bie Bedeutung ,, Monument, Dentmal” hat, movon die porgenannten erft die abgeleiteten find, juriidgehend auf die Murzel men ,,felt fein, bauern, bleiben”, und dann da3 Bet: бей ии Фей, „И erinnern, gedenten, Undenten’. GS еб in dem altagyptifden men ganz und gar das qriedjifdje pév-e.y und bas lateinifche man-ere und mon-ere, etn Urfitanm, der пе Зена! fehr treffend bemertt, neber vielen andern in den ети еп und indogermanifdhen Spradhgruppen fic bis auf unjer deutfdhed ,,mabn-en” hin durdfidtig erhalten hat. Rlingender oder nidt Elingender Stein, Wmenophisbild oder Memnonsftatue, die betden Rinigetoloffe, die nun idon ither 3000 Sabre in ber thebaifthen Chene ihre einfame Wadht halter, find von Hohem hiftorifden Yntereffe; find aud) die Reiten voritber, in denen man in dem RKiingen des einen den Rlageruf des Memon git hiven glaubte, vor redenden Gteinen ftehen wir aud) heute nod hier, vor Stemen, die uns erzahlen von der Gefdhidte ded dauyptifden Reichs, deffen meltheherr- fdhenbe Ronige ehedem hier ihren Sig batten, wo fie den Gattern su Ehren und fidh yum bleibenden Wndenten Monu- mente erticjteten, die in ihren Triimmern nod unfer geredhtes Staunen in Unforucdh nehmer. \ Эотигояфен. Gentaloe bom iran, Veeverhermm, Yohannes Dimiden. L. P. Wehr und mehr form bei der gitnftiger fituirten Minoritat ber menfcdlicen Gefellfchaft aud in deutfden Stabdten jene icine CSitte wieder in W2ifnahme, das eigene Haus, die Raume, welde dem Leben der Ramilie und der Gefelliqteit sum Sdhauplag dienen, aud folder Beftimmung entfpredjend in ebdlem fitnftlerifden Ginn gu geftalten und in gediegenem, wabhrhaft gebilbeten Gefdmad auszuftatten. Man hat angefangen, fic nidt mehr an dem bewegliden WMandfdhimud genitgen yu laffen, welden eingerahmte, auf: acbanate Oelbilder und Rupferitide an ber beliebiq tape: jitter Wand geben. UWnfere reichen Ynduftriellen und Ban- fier [ernen einen Gaal oder Zimmerraum, ein Treppenz haus oder Boudoir alS cin befonderes, cin individuelles Ganje auffaljen, das eine in fic) harmonifde, gu ihm Danernd gebhdrige, nicht Sloh duperlich Heran: oder hereinz qebrachte, fondern mit feiner Urehttettur organifch vermachfene, malerijde Sierde verlangt. Die Wrehitetten ber neuen Genera: tion find beftrebt, ее тие бег ihren Wuftraggebern ebenfo febr anguregen, al8 fic den dahin gehenden, etwa vorhandenen angubequemen. Die Maler, die wirtlid) gu malen veritehen, Jehen fich heute nicht weniger etfrig um becerative Wrbeiten au folden Sweden angegangen al8 um Staffelet- und Cabinets: bilder. Yn Berlin find mance ttichtige Talente feit den feb- ten Yahren oft von der Wusfibrung von Wand: und Blafond- gemalden gdnalid abforbirt. Das Bild, weldhes unfer бо fehnitt wiedergibt, aebGrt зи etnem derartigen бои von qropern, in eine Wand itber dem hohen Socel eingefitaten Ge- malden, mit welden ein berliner Runftfreund, Bantter Maanus Herrmann, einen Gaal feines Sanfes von den beiden Bri: bern Kranz und Baul Menerbetm vor zwei Sahren decoviren (ев. Die Gegenftinde diefer Compofitionen follten die deut- fchen Volkmardhen geben: Afdhenbrddel, Dornrdachen, Scnee- witthen, Rothfipyden, die bremer Muftfanten. Frans Mevyerheim, der altere Sohn des berithmten Genremalers RKrofeffor Cduard Meyerheim, hatte bts dahin fetnen finitle- rifchen Ruf fait allein durch Cabinetitiide fleinern Mapitabs von einer auferordentliden Genauiaqkeit unh Bracifion der Зефиита und detaillirender Durdifithrung beqritndet. Die Xujtrirte Zeitung bat wiederholt Holafdhuitte nach derartigen, ibve Stoffe bald dem tivoler Bauern: und Rinderleben, bald den Sitten de3 foatern Mittelalters entlehnenden Bildern von ihm gebradt. Der Wuftrag zur Mugsfithrung von areien der genannten Marcenbilder, dem Dornrgden und Sdinee- witthen, gab ihm Unlaf, fich einmal an nahegu lebensqrohen Figuren zu verfucjen. Darftellungen aus den beutfden Bolfamarden theilen mit pen ver Bibel entlehnten einen unichagbaren BVorqua, пит welchen fie die oft bedauernSwerthen Maler der Weltgejdhichte beneiden miiffer: fie beditrfen feiner Grfldriung, feines bei: geftigten Commentars. Der Maler hat nicht die ganglich aufer: halb feiner finftlerifden Wafgabe lienende Qual, feinen Be: fchauer aunddft ither ben Vorgang und deffen eigentlide, im Bilde fetrreswegs fictbare Bedeutung ins Kare au fewen. Со hatte auch hier cin erflirender Tert eiaentlich feine Be: rechtigung. Sede3 Rind, ia bag erft recht! weif ja, bak Dorn: ré3hen von der Spindel Stich im Thurmgemacd mit all ihrem Shlobgefinde entichlafen war, dak Schlinapflangen und Dor= nen die ganze Herrlickeit mit didter, undurddringlich fcheinen: ber Hee ummudhert hatten und hundert Jahr lang verboraen hielten, bid der qlitdlide Pring fommit and 116 feinen Weg purd die tebendige Mauer, burch die Sale und Hallen und pen im Sauberfchlaf gebannt gehaltenen Hofftaat 613 aur {hinften Ronigstocdter bahnt, den Ruf auf deren bliihende Gippen dritdt, der den Bann bridt und fie und alle Schlafen- ben зи nevem, froblichen eben erwedt. Hier fist fte, allerdings fitv einen hunbdertidhriqen Shimmer cin weniq unbequem, aif der Bank im engen Thurmgemad, wo fte der Spindeliticd traf, das Tteblide Haupt zuriidgefunten, im tondhnlichen Sauber: {hlaf, der fretltd die Suaend und Frifche von ihren Wangen nicht verwifden fonnte. Wie von Entzitden qelahmt durd den Wnbli€, beugt fich der Bring, gdgernd und dod mit unwider- ftehlicher magneti{dher Gewalt zum Rub hingezogen, 3u thr vor. Die bHlittenveichen Mtofendornyweiae nicen durds Thurm- aemad, — etwas yu fparfam fretlich Гис jenen Gindrud der Ucherfitlle, de3 jahrhundertalten iiberfdwengliden Wadhs- бита, defen Vorftellung bas Marden ermect. Die fchonen Gigenfhaften, welche die Maleret dteles Я ета ausjseidnen, find von ihm and bet foldhem Bild: mabjtab nidt verleugnet: Feinheit und Cauterfeit der Cmpfin- bung im Wuffatfen und die Liebevollfte Durehfithrung tm ein: zelnen bet trefflider Gefammtwirfung der Farbe, Эш Beit, wenn der Wegypten erndhrende Strom aus jeinen Lfern tritt und nad) allen Seiten bin bas беги: tende Glement fic) ergieBt, dann erfitllen die iiberflutenden Gewafier bis Hin zum Sftlicen und weftliden Gebirge die meite thebatfde Ebene. Den Blid nad) Siiden gewendet, be: merfen wir dort in der ма nad) Medinet- Habu sei hodragende midtige Statuen. Schama und Tama werden piefe beiden Steinbilder von den Heutigen Wrabern genannt, pon ignen alfo wol als gwei bdfe Geijter angejeben, da in dev Glaubenslehre Mohammed s mit diefen beiden Namen cine Wert hallijden Feuerd bezeidynet wird. Losgelsft von dem in der Gegenwart génglid) ver} dhwundenen Tempel, an den fie ebedem wol ju beiden Seiten des Portals fid) anlehnten, jteben fie, das Untlig dev _aufgehenden Sonne jugefehrt, als die beiden eingigen an diejer Stelle iibriggebliebenen Monumente heute einjam in dex weiten Sbene, die zur Beit der Ueber dwemmung pas Anfehn eined grohen Sees hat, aus weldhem alB Jnfeln pier ein griinendes Feld, dort von Palmen und Dtimofen um: rangte Ortjdaften mn lieblider Wowedfelung emportauden. Diefe beiden Rolojfe*) find e8, welde in der iv itberaus effectvollen Doppelbefeudtung von Mondlidt und Generfchein Karl Werner auf feinem umftehend in po chnitt reproducirten Aquarellbilde**) uns zur Unfdjauung bringt. Von thnen ift der ndrdlice derjentge, an welden fid) in griedhijd-rémifder Beit die Sage vom jdsnen Memnon ай der an jedem Morgen beim Uufgang der Gonne mit Hagendem Gefang feine Mutter Aurora begritbt, wahrend fie in Trauer itber den friihen Helden: tod ihred geliebten Gohnes die fteinerne Wange deffelben mit ihven Thauthrinen benegte, Yn Wahrheit aber hat viele Sta: tue nicht3 zu thun mit bem Homerifden Helden Mtemnon, ,,bem jugendliden Sohn der rofigen Cos und des Tithon, an Sdin- heit felbjt den Curypylos iberftrablend, der mit feinen dthio- ой фен Зет ит den Trojanifden Krieg 30g und von Adilles yanden der Tod fand; deffen Grab alljahrlid von einer Sahar athiopifher Bigel durd) einen liftigen Wetttampf ge- ebrt wurde, um defjen Frithperweltte Schonheit die Mutter Cos noc) inumer mit ihren Thauthranen die Erde nebt, und deffen falte Bildfaule, vom Morgentuf der gottlidhen Dtutter be: riibrt, von wonnigem Sdjmerg durdhfdauert, dem aufiteigen: den Lidt entgegentint.”’ Die Memnonsfage ijt ourdaus Helleniid), unjere otatue aber eine echt ignpti}de; fie ftammt aus eben jener Bett, aus melder der gegenitberliegende Tempel von Lugor herrithrt, und denfelben Herrider, der diefed herrlide ciligthirm Der Ammon ju Chren auffiihren lief, ftellt file dar. Ste tft, wie aus ben in der Ritdfeite eingemeipelten altagyptifdhen Qufdriften hervorgeht, dad Sinnbild eines Ronigd, der im U5. В dert vor unferer Zettrechnung ruhm-: und glangvoll tiber Aegyp- ten regierte, de3 Kinig3 Wmenophis IL. Mit der Gottin Cos ftand fie in gar feiner Begiehung, und was das mofteridfe ingen detrifft, bas bald mit dem Kageruf eines Menfden, bald mit dem Ton der Salpiny oder dem SHwingen einer Saite vergliden wird, fo tft von den alten Aegyptern diefes wmunderbare Phanomen fiderlidh nod nidt beobad tet worden. yer Weltruf hat fid) unjere Statue etjt mn О аби cher eit erworben; jur Beit der alten Xegypter war fie nidt be- fannter als ingenbeiner von den vielen Rinigsfolofjen, wie folde, den Grbauer bes betreffenden Heiligthums darjtellend, gewdhnlid, paarweife am Portal des TempelS oder aud) in einem dex Srnenraume ihren Plas hatten. Die alten Aegypter haben alfo weder mit bem Sobn der Cos unfere Statue in Be- siehung gefegt nod) von dem wunderbaren Rlang derfelben *) Die Hife der ndrdlidjen Statue, vom Kopt bis gum див детефиеЕ, betragt 4515 Зив. Dagu tommit die alz bejondever Blod davon getrenute Balis von 13 Fuk 7 Boll, wovon geger 3 Fuh durch eine herumgelegte Gtufe werdedt werden. Demnac erhoben fic) uripriinglicd) diefe Statue пабе аи 60 Fuk hoch iiber den Lempelboden. Der Stein, aus dem die Gtatuen beftehen, ijt ein Riefelconglomerat vou itberans Harter und {prider Natur. BD. Red. **) Unfere Ubbilbung ift wad) dem aus der Urtiftifden Wuftalt von Guitav 38. Sei it Wandsbed herborgegangenen Uquarellfaciimile der Werner’= fden Nilbilber hergefteltt und vermag freilic) nur cine annithernde Bor- ftellung vom dex etgenthiimlid jhinen Farbenivirtung des betreffenden lattes зи geben. Die vorgiiqlid) gelungenen Chromofacfimiles der Werner’fden Nilaquarelle, vor welder bisfebt eine Ricferung vorlieqt (Verlag pou Guftav Seig ш Жапозвеф), haben wir bereits in Mr. 1483 dev Qilu- ftcirten Zeitung etter eingehenden Befprechung gewiirdigt. Wir ténnen bas foftbare Werk, weldjes im gangen 24 Blatter umfajjen fol, aller Runltfreunden auf das attgeleqentlichfte empfehlen. $. уе,