№ 1492. 3. бебтиах 1872.
	Illustriris Seitung.
	Rene Hindmeffertanone von H. Meybhafer.
	Ghaos jid) binab. Broden in allen Kalibern, Тамйютов 68
gu folden, die an Umfang einem hochbeladenen Grntewagen
gleidhfommen, dagtifden abgelnidte Baumrumpfe, Wurzel-
jtéde und andere Waldrudera — alles durdeinander — denn
von allen Statten greulider Berwiiftung gehdren die Nitfen
gu den erfdredendjten, Der Musbruc) der Riife felbjt, dic
Eniladung, nennt Berlepfd) geradezu beftialifh, brutal,
damonifd; — fie fliebt oder ftrdmt nidt, fondern der Sdlamm:
lub ftdpt Getviimmethaufen bes Gebirges etagenhod) vor fic
ber, eine febendig qeworbdene Selfenruinenwanderung — und
aipar gefdieht dies mit einem unbefdreiblid boblen, alles
libertonenden Gepolter, — in der SGumme de3 tobenden arma
etwa einer Ranonade beim Sturmgeheul zu vergleiden, wo
der ganze Sfandal fic) gu einem gropen, runden, braufenden,
fracjenden Tonballen ineinander verwebt, der ftundentmeit
horbar tft. — Dennod bat die Cifenbabn auch dielem Unbhold
pen anjulegen gefudt; e3 fragt fic) nur, wie Tange fie
alten.

Unfer Gletidherbild zeigt uns die mittlere Partic de3 Gor:

nerglet{hers mit Riffelgrath und dem Monte: Rofa im Hin:
	 
	о

ие

 
		berntederbraufenden
Plagregen und der
Sehnee chmelge, ме
wabhrend de8 groften
Sheils vom Yabre
troden und indiffe:
rent daltegen, aber,
wenn fie gu thun Бег
fommen und rafd in
Mctivitdt  gerathen,
Dann um fo fareden:
erregender arbeiten.
ie fommen in allen
gropenUlpenthalern,
Die in den Forma:
tionen der Sdiefer:,
Ralf: und 50:
gebilde едет und
von ftarren Seiten:
wdnden eingefdlof-
fen werden, gan;
befonbders aber im
romantijden Rhein:
thal vor;  unfere
Slluftration zeigt un3
Die par excellence
fogenannte Grofe
Rife des Sfalara-
Lobel gwijden Chur
uid Trimmis,
SedeRifeerfdeint,
wie durd) einen
Tricdter gefchitttet,
oben am Bergabhang fdymal und breitet nach Yunten im
Thale fic) aus. Steht man hier amRande, fo hat man ein
wiiftes Flupbett von hellgrauen, mitunter filberfdhimmernden
gliingenden Scieferfderben mit reidlic) dagwifhengeltrenten
weifen Seldjpatbroden vor fic); bier hat die Rife, in
ungehemmter Bequemlidfeit jabrhundertelang ИФ aud:
debnend, alles Nugland ring3um mit ihrem fprdden, fand-
attigem Staub, verwitterndem Gebirg3unrath, verwitftet. —
Benn ein Wetter losgeht, weif man nie mit Sicherheit, wo
eine Rife anbridt. Wo man da3 Ungeheuer durd Hobe, fefte
Mauerwille 32 Hemmen gejudht pat miffen dann die Wnz
wobner Zag und Nacht auf der Wade ftehen und fdon am
up der Gebirge, dort wo die fclammgefattigten Strdme
aus den Sdludten hervorbreden, Wht haben, dap fic dad
normale Bett nidt verjtopfe; wird died verfeblt, fo bohrt dag
Wildwaffer fid) neue Bahnen, bridt in die Giiter ein und
ан alles, wa ihm im Wege leat. Darum erfcheint aud
ie Ritfe nicht etwa Ite das Rinnfal eines verfiedjten Berg:
trom, fondern e8 ijt ein Leibhaftiger Steintriimmergletfder.
Wie eine ungeheure Sdhlange windet da3 graue, graufenhafte

 
		эет Фотиес ен ет ипо feine Mordnen.
	tergrunde. Wahrend
dad Bolf alles, was
im Gommer von den
Hibhen weik ins Thal
{himmert, Glethch er
пеши, цией феей
nach Berlepfd die
ен фа! emMaz
terial und feinerDidht:
Бе, feiner Saben:
lage nad, den locern
Hodgebirgsfdhnee
Вбр 10,000 ” Suf
Hdbhe von dem tiefer
vorfommenden griez
felicdh-férnigen Sirn-
fehnee (von, Fern’ —
vorjabrig),und die fen
wieder vom eigent:
Фет, уедет,
compacten Gleticher-
eis, Bon oben nach
unten vorwdrts drinz
gerd, verwartbelt fic
: = 2 eins in8 andere, der
Е ен фе ев ит
Е Gletjderwaffer. Die
Wahl des dargeftell-
ten TheilS des Gor:
nergletfdhers gefhabh,
um eine der mertwitr:
digen Srideinungen
у deffelben, die Nto-
rien, oder Gandeden, aud Gufferlinien genannt, zur Wn-
[hauung зи bringen. Was namlid Hige und Sroft, Negen und
Unwetter an den Gebirgsmauern, welde die Ufer der Gletfdyer
bilben, gerfegen, [oS{palten, abbrideln, das fallt hinunter auf
die Firnfelder oder Gletfderwande und vitdt mit diefen Maffen
fort. Sirn wie Gletfder haben aber eine ausftopende Kraft,
fie letden feinen fremben Stoff in ihrem Я берет, und fo werden
auth diefe Felagebvadel nad und nach auf den Riiden des 618:
Fdrpers “gebracht, und ее Gefteinsiige heiben Morinen.
Зое nun, dab, dbnlid) der Yneinandermiindung jeter
Hlitfle, sei Gletfderthaler 3u einem Strombett fich vereinigen,
fo vereinigen fid) auch die beiden innern Rand: oder Seiten-
mordnen зи einer Centralmoréne. Unfer Bild jeigt dvei folde
Gufferlinten, welde die einmal eingefdhlagene Ridtung mit
qripter Bebharvlicjteit fefthalten. Der Raum gejtattet uns
nigi, den von Berlepfd fehr ausfihrlic) und angiehend bez
hanbelten Gegenjtand hier weiter зы verfolgen. Wer o glitd:
id tit, den Sup felbft auf einen Gleticer ftellen yu finnen,
wird von felbft nad der hier angebdeuteten Belehrung greifen.

 
	aN Veen ene

te Grogke Rife bes Skalarea - Tobe.
Mus dem Werke ,,Die Wlpen, in Natur- und Lebensbildern sargeftellt von H.W. BerleniG.