Hllustrirte Zeitung. mann, Caramantran genannt, entiweder ins Wajfer geworfer ober verbrannt. Sn Bspmen pflegt man an einigen COrten eme grope_ausgeftopfte mannlice Figur, Bacchus genamnt, auf einer Tragbabreherumgutragen wnrd gulege ins Wafer suwerfen oder tm Geynee gu begraben, in andern Gegenden, befonders nach deni Niefengebirge gu, eine alte Bafgeige, von welder man die Saiten weggenommen, mit weiper Leinwand gu itbergiehen und dann durcds ganze Dorf 3u Grabe gu geleiten. Ciner geht mit ciner an etne Stange gebundenen brennenden Yaterne voran, die Spiellente blajen einen Tranermarjd) dazu, und Widnner und Weiber begcigen durd) verftelltes Weinen und sammern ihren Antheil an dem Tod des Fafdings, weldem die [ее Thre exwiefen wird. Jn der Mahe der Dorffchule wird dann die eide tm Sdynee oder in dev Erde vergraben. Frither wurden felbjt Mtenfdyen, welche den ,, Faftnadtsbar” oder daftnadtanarren” vorgeftellt hatten, unter Stroh begraben oder ind Waffer geworfen, und am Harz, namentlid in Ojte- rode, wird nod) jegt einer dev Wirthshausgajte in einen Bac: trog gelegt und mit Trauergefang an cine Stelle getragen, wo ein Lod) gegraben ijt. Gn diejes Yoch aber wird ftatt jeiner ein Glas mit Branntwein geftellt, indem dabei eine Rede gehalten wird, deren Thema it, dak man nidt Шен tonne, ob der oder jencr nadjtes Jahr wieder den ,,Fah’labend” mit aus: graben iverde, und ob nidt dann jon mander von пен ebenjo in оег Стое [аде, це {евр оег „Зав’(абено”. Dierauf begeben fic) die Anwefenden wieder in das Wirthshaus guritet und tauden aus langen feifen, wie fie bet Begrabnifien inblich find. Зи Weftfalen wird an einigen Orten cine Strohpuppe mit Subel und Gejdrei ins Wajfer geworfen, an andern ein Stroh: ferl in Rleidern auf sem Tangfaal in einen Winkel geftellt und dort gelajjen, bis man ihn begraben will, Goll das gejdeben, giehen junge Burfden mit Vtebitangen unther und mefjen. alle Dimgerhaufen, worauf fie die Figur einem bringen, der fid) mishebig gemadt bat. Denn man halt den fiir befdhimpft, auf defjen Dimger tdtte der ,,Faplawent’ стае Фан оо. Un der War trug man bis vor wenigen Sabhren eine Stroh: puppe unter Gefdngen gum Thor hinaus, wo man fie ver: brannte, und in Ricterjdwyl am Siriderjee wird noch alle Sabre ein Strohmann auf einer Bahre von einem Bug Ver: mummter nach einer Wiefe getragen, wo er an eine hohe Stange befejtigt und dann mit Faceln angegiindet wird. Bur legt wird feine Ufde ,,verlodet”, d. h.in ein Yoch geworfen, und fo die ,,alte, Fajmnacht begraben.”” Um aber die Dauer dev nun folgenden langen Fajtenseit feidhter berechnen 3u fdnnen, bringt man am Uy chermittwod in vielen Gegenden Grantreid)s iber dem Gerd in dev Rite eine pajjende Qufdrift an, welde jo viel Buchftaven enthalt, wie die Fajtengett Tage hat, fodaf man jeden Abend einen Budjtaben ausldfcen fann. Ym Departement Haute-BVienne - Iautet fie alfo: Mors — Imperat — Regibus — Maximis — Minimis — Denique — Omnibus. si Neapel hangt man ftatt defjen eine Citrone oder Orange mit jehs Federcen und etwas hoher eine tleine Puppe iiber der Hausthiir auf und gieht nun jede Woche eine Feder aus, wabrend man am Ojterjonntag da3 Pippen mit Pulver in die Luft fprengt, und in Madrid fertigt man 3u demfetben Swed eine Figur aus Gips oder PBappe mit fieben Beinen ат. Sie hat die Gejtalt eines graémlicyen alten Weibes, it mit Spinat- und Gauerampjferblattern betrangt und halt ein Scepter in ber Hand, Fhre fieben magern Beme jtellen fym- bolijd die fieben Woden der Faltengett vor. Bur Везет und Kinigin der Faftenzeit ausgerufen, wird dieje Yuppe, von eincr ungebeuren Menfdenmajje begleitet, unter Trauer: gelangen im Xriumph durd die Strafen und Wage der Stadt getragen und gulegt an einem eigen dazu bejtinten Ort untergebradt, wo da3 Publifum fie die gange Fajtengeit ier befuden farn, Sede Woche am Samstag Abend wird eing der Beine der Kinigin abgeriffen, und am Gonnabend vor Ojtern, fobalb die Gloden die Wiederauferjtehung ve% Herrn verfitnoen, wird die verjtiimmelte Majeftat mit gropem ‘Somp nad dem Grofen Play gebradt und dort unter dem Jubel der Bufdauermenge enthauptet. et eel о. эт. о. Reinsberg-Ditiring3 feld. Ио феи Г an. $11965 Beid. № 1493. 10. Februar 1872. } Gentrumefraction fie) Slemente angeeiguet, die nichts mit it gemein Hatten, als die Feindfchaft gegen das ФеиНфе Meidh und Breugen. Die fatholifrhe Abtheitung im Gultusminifterium fei ausgeartet und habe feplieplich blog die Rechte der Kirche ведет den Staat vertreten. La fei ihm ein papftlicher Nunrius Lieber gewefen, und ev fei von per Sdee einer Muutiatur in Berlin mur ребра abgefommen, tveil er fowol an hohern Stellen als auch m der iffentlichen Mecinung eine febr Пал Alneigung dagegen porgerunden Gabe. Nur im abfoluten Staat habe die futholifche Mbtheilung des Sultusminifteriums einen Einn gehabt, un con: jtitutionelten twiderftreite Пе der Minifterverantwortlidy Feit. Die PBaritét im Staatérienft herzuftellen , in dem Sinne, wie die CSentrumspartei wolfe, miiffe er gtundfaglicy abweifen, denn das тебе den Staat *nad) Glaubensbefenntniffen aujldfen. Эн ре folgenden Sigung festen fic diefe Kampfe fort. Sundehit fret- lid) hanvelte e8 tidy um Bewwilligungen_fitr die Verwaltung ber evangelifdyen Rirde. Gin von der Sortidrittepartei unterpiigter Antrag forderte die Berweigerung aller Ausgaben fiir den evan: gelifejen Oberfirchenrath. Der Gultusminifter рта den Munfch aug, 1pm Zeit zu Laffer, bap er fic) mit den besiglidjen Berhalt- niffen genauet befannt made. Mach Cangen Debatten, wurde der Antrag der Fortfehrittgparter abgelehut. Bei bem ndchften Ub- fdjnitt bes Gtats ging Birdow jehacf gegen die Katholifen vor, tabelte bad Berhalten der deutfdjen Bifehofe und hehauptete, рав ме Paritdt in der Befesung der Staatsamier den Satholifen geneniiber nidjt verlest merde, Bon Fatholifder Seite trat ifm Mallindrort entgegen, fprad) von der endloten Berwirring , Die tn Gebret_des Proteftantismus hervfdje, vurey die e& И and) ere Hare, раб Эр Feine Sree davon habe, twas Або fei, und wary bie Worte in die Berfammlung: Bas die або фе Sirche lebrt, dag ift die Wakhrhert.” . Gegen feine Behauptung, зар die Geutrumsfraction feine confefftonelle Bartet fei, nam Hirt Bismaré das Wort und fiihrte durch Thatfachen den Be- weis, daf fie allerdings eine confejfignelle Partei fet. Rament: lid) verlag er einen yor furzem erlaffenen fcylefifdjen Эва Ган nf der Ultramontanen, welder im Namen Ghriftt die politifcyen Geguer verleumbet und fie befchuldigt, die Kinder der Glanbigen ju Heiden. und gu_Sflaven der Unglaubigen Imagen yu wollen; fo fude man die Stimmen der polnifdjen Wahler gu erfdjleichen. Wine Bartei, dic jtd) auf ein foldhes Programm jin ergange, Гоппе pody nicht WUnfprudy datrauf erheber, dab ive Mitglieder in das Staatséminifterium, in die Oberprafidien gezogen twiirden. Nady diefen Debatten wurde der Gtat des Cultus und Unterrichte in rubigerer Weife erledigt. Fir die Berbefferung der age der Bolfsidhullehrer bewilligte bas Gaus 500,000 Thlr. — Gin Gefes liber die Grweiterung des Gifenbahunebes wurde genehmigt. Die Megierung wird dadurch ermadstigt, mit einem Gefamimtanfrand yon 22,750,000 Thlr. die folgenden Cifenbabnlinien yu banen: Tilfit-Memel, Bebra-Kriedland, Harburg-Stave, Mrnsdorf-Gaifen und Gfdhofen-ambera. Daffelbe Gefes beftimmt aur Ber: mehrung des Betriebématerials per Staatshahnen 4,250,000 Thlr. Das Hervrenhaus hat die Kirchenfrage gelegentlics einer Bittfeyrift aus Sdhlefien, welche eine enttprediende Dotation der evangelifdjen Ride Preugens forbderte, beriihrt. vy, RKileifteMegow bemerite, af der Staat verpflichtet fei, die Mitiel Пи die Kirdhen- _verivaltung bergzugeben, aber Fein Recht habe, in diefe Berwaltung Hineingureven. Diefe Gnthaltung fet um 10 néthiger, als der Staat mehr und melr entehriftlicht werde und die Kirdhe зон unchriftlichen Mefrheiten, die iberhaupt Fein Gere hatten fiir die Heilswahrheiten, nicht abhangig fem ое. Graf Dork erinnerte den Gultusminifter, daB der enangelifehen Rirde die Miglichteit der Gelbjtgeftaltung yu gewahren feine Hauptaufgabe fei, und dag ev fich nicht damit begnitaen diirfe, den Ueberariffen der fatholifchen Kirche entgegenzutreten. Gegen den Unsorud rllebergriffe’ pro- teftirte Groat Brihl, wurde aber yom Grafen Dork durd) die Hinweifung auf die Gingube der Bifchife zuriidegemiefen. Sthlieg- lich fafte das Herrenhaus den Bejdhlug, den der CGultusminifter twiinfdjte, indem es die Bitt{hrift ver Megierung zur Grwagung” iberwies, nidht ,,j3ur Beriikfidhtigung’, wie Graf Dorf beantragt Вол рае. : Sachfen. АГеми о. р ле Лоо паб ое Sonntag Cjtomibi, mit wel: wild M chem in ben tatholifden Lanbdern die piergigtagige ЗИ Haltengeit beginnt, hat feinen Namen УП ети оф, Z f Wichentag oder Wfcdhtag von dem im der rimif chen (а Kirde iibliden Braud erhalten, dah an diefem =) Tage vor bem Anfang der УЛеЙе der Priefer Wyde von geweihten Balmgweigen mit Weihwajjer ver mifeht und damit allen Gliubigen, die gugegen Тито, etn Kreng auf die Stirne malt, indem er ihnen dabei die Worte guruft: », Gedente, o Лет, dab bu Mice bift und auch wieder ju WUfehe werden wirft!” = Die буефет пентен diefen Mittwod), der vorgugSweife zur Bupe und frommen Selbjtjdhau bejtimmt ijt, meijt skareda stheda, finftern ober unfreundlicen Mittwod, was der im Mittelalter hiufigen Bezeichnung dies ater entfpridt, und die Gerben fatholifden Glaubens haben ihm den amen éista sréda, reinen oder reinigenden Miitthwod, gegeben. Sn allen itbrigen Gpraden heipt er wie im Эви ет, Nur bei den Vlamingen wird er von den niedern Standen gewshnlidy Kruiskensdag, Sreugdentag, genannt, weil е8 bei thnen Gitte ijt, die Rreuge wenightens den Tag ther ftehen gu laden. Chedem gab 3 jogar Preve fiir die jungen Madchen, welde die {Minjten Kreuje Hatten, und dagjenige von ihnen, weldes jein Areug bid gat Oitern unverfebrt au behalten verftebt, erhalt un Limburgijden nod) jegt von ,,Meinherr dem Bajtor” ein neues Reid. Um aud) auperbalb der Kirche an die Berganglickeit veg Lebens зи mabhnen, haben die Deutfen in einigen Orten Graubiindends und namentlid) im Praitigau die Gewohnbeit, jeden, der fic) am Ufchermittwocd auf der Strafe zeigt, mit ЭИфе gu bewerfen, und in den proteftantifden Gegenden Norddeut}hlands, wie in der Mark, im Harz, in Sachfen und Thiringen, pflegt man durd) bas fogenannte YWejdern oder Uidabtehren an die friihere Bedeutung diejes Tags zu ev: шиеги. Wer ndmlidy guerft ermacht, wedt die Sdlafenden, mie anderwirts gu Lidjtmep oder au Fajtnadt, mit Juthen: idlagen. Bejonders ift e8 in Leipzig noch allgemein itblich, dap die Kinder mit bandergefdhmictten Tannengiveigen Frith morgend gu den Ueltern ang Bett treten und nachher zu den Pathen herumgehen, um ihnen mit den ,, Ajdhenruthen “, wie fte jagen, ,,die Ufehe abgufehren’’. Sie betommen bafiir in der Hegel Pfanniuden, die am Ajchermittwod nocd maffen: Yafter verbrauct werden alS am Haftnadhtdienstag. Am Harz treiben die Kinder die Crmadhjenen mit Birken: reijern aus dem Bett und erhalten ,, Brejetn’ alB Lostaufs- geld, und in den Dirfern gwijden Halberjtadt und Braun: jdweig giehen die jungen Burfden mit Tannenreifern von Haus gu Haus, f{uchen die Bewohner zu peitidhen ind em: pfangen iiberall Gaben, welde in Cpwaaren bejtehen, in einem Sorbe gefammelt und am Whend in der Echente ver: gebrt werden. on Schludenau im leitmeriger ЯтеНе pflegen dic Rinder Я буре gu tvagen, um an die furdhtbare Reft von 1555 au ers innern, weldje fo wilthete, dab nur zwei Shepaare ganz ver: icont davon bhieben, und daB in jedes Haus ein Korb geftellt wurde, um an deffen BWieberherausfegen erfennen zu fonnen, 06 das Haus nod) nicht ginglicy ausgeftorben fei. Yet den Deutigbsymen wird haufig am Wiehermittwod in Ghnlicer Weile wie zur Faftnadht bei den Czecen ein Mann, mit Fellen behangen, als Bar herumgefiihrt, und in Reiden- berg Liefen fonjt Caricaturmasten, mit Yaternen und Ujdenfacen verjeben, die Strafen auf und ab, ,,um деп ата зи fuchen”. Aud) war eS dort iblicd), an diejem Tage ein Warmbier зи trinten, weldeS ,, Baumolbier” genannt wurde, und bei den deutiden Bewohnern der Grenggegenden Bshmens hat fid nod) jegt wie bei den Czechen die Sitte erhalten, dab die ver: Heiratheten und unverheiratheten Minner ihre Frauen und Piddden direct aus der Kirche ins Wirthshaus fihren, um fie dort mit Cffen und Irinfen 3u tractiven. ait Oberidlefien verfammeln fic) die im Laufe des ver: floffenen Sabrs Verheiratheten ип Wirthshaus und faufen fic) ourd) Bewirthung der ltern Dorfbewokhner in deren Gemein: daft ein. Wer von den Feftgebern nicht erfceint, wird von den Gltern Weibern, nicht felten mit Gewalt, geholt oder тиф, wenn ev nicht felbjt sugegen fein will, wenigitens cinen angemeffenen Beitrag зи реш Felt, da3 Comler, Zimmer, heipt, geben. Oft werden jogar Qurehreifende angehatten und aur Thetlnahme am Felt cingeladen, um fo von ihnen einen Beitrag au erpreffen. Auch in Belgien ift_es auf dem Lande Braud, unmittelbar nach der Mejfe in die Schente 3u wandern, um dort, wie die VBlamingen jGerghaft fagen, ,,das Rreugden zu evtranten”, und felbjt die Madden warten am YWusgang der Rirde aut ihre Liebjten, um fie mn die Schente gu begleiten. Nur im Lim= burgifden begibt man fic guevjt nach paufe, um nad ег wobnter Weife den ,, Hering gu beifen”. Gobald man namith aus dev Kirde fommt, wird etn Hering mi ten in einer offenen hie oben am Ihirgefims angehangt, und nun тии jedes Mitglied der Familie mit, gefdlofjenen Beinen, die Wrme feft cm den Leib gedritdt, in die Hibe jpringen und dabei ein Stir абзибефем fuden. Der Hering jpielt wberhaupt eine grope Holle am Wibernittwod. Denn da diefer Tag auger in Ха land, wo er nach Ambrofianifchem Ritus noch zum Carneval gehort und deshalb ,fette Ntttwode” heibt, in der ganzen fatholijden Chrijtenheit einer dev ftrengjten gebotenen Fafttage ijt, an weldem weber Mild) noch Raje genoifer werden dart, jo bilden in Srantreich, wie in Belgien Heringe mit weifen Bohuen das Hauptgeridt des Tages. Mi manden Orien Belgien werden noch befondere tleine Brobtden gebadcen, welde in Antwerpen ,Weden”, in Namur ,lunettes” Heipen, und зи denen man in (egterer Stadt ,,mé- lasse’’, eine Urt Honigmeth, trintt, und in Koln am Rbein, wo die Carnevalslujtbarteiten’ am Wjdermittwod mit einer groken Kaffeegelellfdaft, ,,Bifitt” genannt, endigen, foll dev an dicjem Lag tblide ,,pirrings}dhlott” oder Heringdfalat wieder gut maden, was der an dem vorhergehenden Abend guntel genoffene Wein verdorben hat, Зит ©} 068 Carnevals ijt e8 in vielen Laudern Sitte, am Wfdermittword) die ,, Fajtnadt 3u begraben’’. Jn Neapel gefcieht e3 in Geltalt ciner Buppe, die man jingend durd) die Strafen geleitet und dann begrabt, in Dalmatien wird die Sigur, welche den Carneval vorftellt, feterlic) verbrannt, und in Yangued oe, bejonders zu Ugis, wo aud) dev beriihmte Tang des Bouffets’’ an diefem Tage jtattfindet, wird ein Stroh: RO ee mee, me ee ee on en es te es i cee > ие ot ЗЭте зшетЕе Kammer nahm den Beridt des erjten Aug: fdhufies iiber pas Gefek, die Gehaltéverhaltniffe der Lehrer an den Bolfsfdjulen betreffend, entgegen. Sener Beridht beantragte, dem Gefeg mit einer etnzigen Auénabme in allen fetnen Theileon zuzuftimmen und die Regierung um Grirterung ju erfuchen, wie die Schuigemeinbden von feiten des Staats unterftugt werden finnten. Auch der Bericht des Finanyausfchuffes aber die Grhdhung der Staatsdienergehalte ging cin. Senes Gefes riber die Schullehrer- gehalte wurde in 3wet_ Sipungen durchberathen und einftimmig angenommen. mm 5. Februar begann die Berathung tiber bad Ginnahmebudget. Diefes Budget ergibt ein febr etfreuliches Rez fultat, indem faft in allen Ginnahmezweigen fich grifere Grirdge herausftellen. Oefterreihifdh-ungarifhe Wonardhie, Уи der gweiten Kammer des Reidhsraths wurde der neue Lloyd-Bertrag genehmigt und gugleid) eine regelmapige Dampffdfiverbindung gwifdyen Trieft und Bombay fichergeftellt. Die Wahlen des Lihmijdhen Grofgrundbefiges wurden alg gultig anetfannt. Der Prafident theilte mit, рав das von heiden Haufern befchloffene Gefes, hetreffend die Reidhsrathswahlgebiete in Bihmen und тен, yom Kaifer beftatigt worden fei. Die PBerhandlungen des galizifchen Unterans- fhuffes nefmen alles Sutereffe in Wnfpruc, und in der That hangt von dem Grgebuip derfelben der Fortgang der Arheiten yur Befettiguug der Berfaffung ab. Wie man hort, find die ue: fichten flr eine Verftdndigung ginftia. Die deutfche Partet bez fret nicht (Qnger auf der BVerbindung der galizifdjen Frage und der WMahlreform; bet den Polen fcheint nur noch dad Bedenfen befettigt werden 3u miiffen, daf thre Nachaiebigfeit vom Land- tag in Lemberg iibel autgenommen werden finnte. Sn Galizien herrfeht unter der polnifehen Bevilferung eine mit Abfpannung und Mistrauen gepaarte Merwirrung, aus per fic niemand heraugfinden fann. Die Ruthenen fesen ihren Wibderftand fort und verlangen jest, Daf aus den ruthenifdjen Gebieten, falls pie Polen mit thren Norderungen durdhdringen, ein eigened Krone land gebildet werbde. Das ungarifde Finanggefes it nach einer 3ieeimonat: Пен Budgetberathung am 1. Februar зи Gtande gefommen. Wann die Bantfrage, die noc) im Stadiunr der vertraulidjen Belprechungen Пес, пи Unterhanfe gur Verhandlung fommt, ift nod} nidjt beftimmt. Der ndehite Gegenftand der Tagesorduung ift das Wabhlgefes, das im Club ber Dedk-Partei angenommen wor: den iff. Зи der Hffentliden Grirterung fpielt eine im Gefes nicht beriibrte Frage, namlich die er Ridhtwah barkeit gewiffer Beamten, die Haupirolle. Vie Linke beftelt varauf, baff jeder Staatsbeamter, Die Minifter nicht ausgenoummen, vom Reichstag auégetchlo ffen че 4 > ие ЛЬЕТ ЕР EE IE EIEN GES EE TES EF arankreid. Drei widtige Mhftimmungen ver Mational- fein folf. Dret widtige WAbftimmungen der National: vetfammlung find in lester Seit erfolgt. Sag Gefeg tiber bie Handelémarine hat mit 422 gegen 239 Stimmen Annahme gefunden. Die Megierung betrachtet diefen Gieg als eine erfte Abfchlagszahlung auf weitere jhugzdlnerifche Trinmphe, welche Пе guverfidtlid) erwartet. Die Steuer auf die Rohjtoffe, шее bie Verfantmlung im grogen und gangen veripart, wird min den Steuerzahlern im cinzelnen und in fleinen Gaben verabreicht werden. Gin yweiter Sieg der Sdhuggiliner ift die Mindiguig der Handelsvertrige, welche die Nationalverfammlsng ausgefproden pat. Man wird fidy evinnern, daG der SHandelsvertrag mit Eng: and ein grofer Erfolg der faiferlidyen Negterung war. 6s mag treitig fein, 06 er dem сна бен обет Frangofifden Sandel grigere Borthetle gebracht hat, gewig ift aber, bag er Пи ме politifchen wus dem Bundedsrath. Bu den neniten Vorlagen gebiri der Gutwurf eines Gejeges, durdy welcyes pas Gefeg yom 21. Dez cembev 1871 uber die Befcyrdntungen des Grundeigenthuma in den Unigebungen von Feftungen aut Glfag-othringen ausgedehnt werden Joll. Wud) der Griindungsplan der Univerfitat in Strage burg ift dem Bundesrath gugegangen. Der GCtat der Hodyfejule ijt fiir dad erfte Jahr auf 200,000 Chir. feftaefest worden. кецелт, Mus dem Landtag. Die ultramontane Partei hat neuer: dings wieder einen der Ramyte hervorgerufen, вит die fie fic felbjt Niederlagen yuzieht, wabhrend die Regierung Gelegenheit erhalt, ihr Ginverftindnig mit der Bfrentlichen Meinung darzu- legen. Das Mistranen gegen die innere Politif PBreufens wird auf dDiefe Weife immer mehr befeitigt, und die ultramontane Barter erwirbt fic) um die Befeftigung unferer Suftdude ein wabres Rerdienft, wenn fie den Meichsfangler ndthigt, fete libes tale Dehandiung der firchlidjen Frage yu_beweifen. Der Wngriff der meift aus Мафон beftehenden Gentrumépartei erfolgte gletd) bet Griffnung der Debatte iiber den Gitar ves Cultus, derden(perger, Mallincrodt und Minothorit nahmen nadeinander bag Wott, um tiber Beeintradtiguug der Paritét und liber die BVejeitigung der fatholifeyen Mbtheitung im Sultusminijterium Hage gu fithren. Shnen entgegnete dev Gultugminifter Fait und in fehv ausfithriider Rede der Reichstangler. Der Gultusminifter lagte von fener Abthetlung, dag ihre Leiftungen oft einen (haz ratter getragen hdtten, als ob fte nicjt yon einer Staatse, fous Dern vou einer Kirdhenbehirde hervithrten. Gr werde als Surift па тебе ито паб Пи unpacteiifey fetn umd fich nicht purely bie wiramontanen Musftreuungen betrven Laffer, Dap er die faz tholifcye Rivde anfeinden wiirde. Hurt Bismardé feste ausetnz auder, wie die Megierung und er felbft nur durd) die фиш ет Gentruméparter in сте @уздпет ай gegen Ddiefelbe gefommen feien. Bet feiner Riicfehr aus Sranfreidy habe er gu feiner Ueherrafdung gefunden, daf der Ultramontanismus gegen den Staat mobilifirt habe. Gr fei bemiijt gewefen, ficy mit per fa: tholifdjen Partet anf einen quten Fug zu ftellen, aber diefe felbtt abe dag durch те Wngriife auf den Gtaat unmabglicy gemacht. Mit Betribnip und Befrembden habe ev gebirt, dap pie Mall: reden und PreBerzeugniffe jener ‘Bartei an die Leidenfchaften der untern RKaffen appellirt batten, um eine Mufregung gegen Dic Kegierung Hervorurufen. ЭВабтено ver Rapit und die Bifchife etfldrt hatten, dap fie mit Breugen qufrieven feten, habe ме