Illustrirte Zeitung,
				  № 1494, 17. Februar 1872.
	 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Феротоеи ооп Защеи оегатЕ
gefejfelt, bap er bet Berwirt:
ltdung jeines Plans an_diefer
feeundliden Statte Теней.
troh 3ablveicjer vortheilhafter
Anerbietungen anbderer Orte,
Die Stadt befigt aber auch viel
anjiebendeS, was eine jolde
Auszeidhnung vollig redtfer:
tigt; Natur und RKunft haben jid
vereint, um ihr einen heitern
Reis gu verleihen, und fie macht
auf jeden Fremben den gefiallig-
fien Gindrud. Sumitten eines
weiten, frudtbaren Thalkeffels,
den nad Nord und Oft die Hs:
hengtige des naben Е:
и e3, im Gilden freundlid)
ewaldete Berge umfaumen, am
rechten Ufer de3 Rothen Main
gelegen, befist Baireuth einen
weit grofartigern Wnftrid als
die meiften DdDeutichen Dittel-
ftddte von gletdher Cinwobner-
aahl. Breite, regelmiapige Stra:
en mit gut gebauten ет,
unter denen nicht wenige fid)
purd Balfone und jfaulen:
gelcymitdte Portale auSzeichnen,
verfcbiedene Cururids ausgeltat:
tete Balafte mit berrliden Mn-
lagen, {chattenreiche WUlleen,
welde die Stadt im Commer
mit einem in frifdem Griin
prangenden Gitrtel umfdlie:
pen, lafjenes erfennen, dag hier
einjt ein Fiuitengefdlecht wal:
tete, welcheS mit Borliebe den
anmuthigen Ort fid) sum Wufe
enthalt erfor und mannigfade
Segnungen itberihn ausgefireut
hat. Bon 1603 bis 1769 war Bai:
reuth die Reftdenz der Regenten
aus dem Hauje Brandenburg:
Baireuth, fiel dann nad dem
Nusfterben deffelben an die ank-
бафег Linie, ward 1791 von
Marigraf Werander anPreupen
abgetreten md 1810 mit Baiern
vereinigt. Yest ijt e8 die Haupt:
ftadt bes Rreifes Oberfranten,
befjen BVerwaltungs central:
behirbden hier ibren Cig haben.
Die Ynwohnerzahl belauft fic,
ungerecjnet eine Garnifon von
2000 Mann, nad) der neuften
Aufnahme auf 17,484 Seelen.
Musgezeidnete monumens
tale Bauten befigt die Stadt,
wie fdon erwabnt, melrere: 03
find die’ die hinterbliebenen
fteinernen Seugen verblicjenen
Glanzes. Vie meiften dicfer
Pradhthauten ftammen aus der
Beit des Martgrafen Friedrich,
fo die neue Rejidens mit ihren
weiten Galen und Gemadern
und dem gefdmadvoll angeleg:
ten Hofgarten, vor deren Haupt=
fronte jid) dad Reiterftandbild
deS friegerifden Markgrafen
Chrijtian Crnjt ethebt, Ferner
das qrofartige und verfdwen-
derifd ausgeftatteteOvernhaus,
1749 nad J. Galli Bibiena erz
baut. Aud раз а ©4108,
	dle gothi}dhe Stanttirdye und die
im Renatffancejtil erricdtete
	Her Fellort der
{iibelungenfpiele.
	Baireuth, die ето фе
frantifcde Stadt, foll mit einem
mal 3u einem Mittelpuntt deut:
iden Runftlebens erhoben wer:
den, Der Ort hat eine glan:
зепое Bergangenheit, deren
Spuren noch therall зи Заде
treten. Gtnft war hier die Mee
fideng der Markgrafen von
Brandenburg Baireuth, und
in den Tagen de3 pradjtlieben-
den Markgrafen Friedrich), des
Gemabhls der geiftooflen Wil-
helimine von Breufer, fonmte
Baiveuth figlid ein Klein:
BVerfailles genannt werden; von
Den —3eitgendffifden Sadhon-
geiftern ward e3 damals als
ein Sig der Mufen und Gra-
gien gepricfen. Diefe fitrjtlicje
Herrlichteit ijt Langit verfdwun-
Den, und Batrenth   anf gu einer
jtillen Brovinjialftadt herab,
bis vor furzem Richard Wag:
net dafelbft erjchien gleich) bem
Pringen im тен, um die
idlafende Shine 3u nenem
glanzvollen Leben 3u erweden.
Hier. foll der neue Tempel der
SutunftSmufit erftehen, wo der
Mieifter feinen gropen Cytlus
миа без Dramen, “da
Элен тие ,,Der Ring des
Nibelungen”, aur Wuffihrung
bringen wird. Die Mustiihrung
Diejes grofartig angelegten
Projects ijt bereits nach allen
Seiten Hin gefidert, und зи
einer Sorbderung find in den
gripern deutjden Stadten, in
Berlin, Wien, Dresden, Зее
aig, Mannheim, Minden rc.
Wagner-Vereine ing eben ge:
treten, Die jid) gu gemeinfamen
Birten verbinden, und deren
Centralftelle nad Baireuth
verlegt wird, wo aud Wagner
jelbjt feinen Wobnfig nimmt.
Der Gefammtfoftenprets des
Uitternehmens iit auf etwa
300,000 Thy. veranfdlagt, und
die Befhatfung der Geldmittel
gefdieht durd) Wusgabe von
о ом, deren Sahl
jie urjpriinglich auf 1000 bez
faufen follte. Bu ben bobhen
Protectoren der neuerjteben-
ben RKunjtanftalt gehdren der
Deutfdhe Kaifer, der Konig von
Baiern und der Grofherjog
von Sadhfen = Weimar. .

Ridard Wagner fam nad
Baiveuth in der Mbit, das
dDortige gerdumige Opernhaus
einer Britfung 3u unterwerfer,
ob eS fir fetne finftlerifcben
Bwede tauglich fei, Das Gee
baude entfprac) nun gwar den
uitentionen de3 Meifters nicht,
dod filblte fic) diefer von den
dortigen Verhiltniffen, den maz
levijden Umgebungen und dem
jeinen Blanen fo giinftigen Ent:
gegenfommen der Ман фен
	 
	 

iq
			 

 

 
		 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DY iss = --
Е = ~
Е Е =
= = =

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

aa

 

 

 

 

 

 

 

Е ЕЕ = af aaa

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

‘mM ПУ

на    ‘pes ql MORSE опти

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 
	Der Marttolak in Baireuth. Nach einer Lithoagraphie
	aus vem Jubtiaumsalbum von Baireuth und Umgebung.