Silusirirte Aettung.
	wahren und fie in allen ihren woblerworbenen «Ледуфей und
Stellungen gu fhitben. Sie fei ferner entfdloffen, oa religidfe
Grziehungsredht der Weltern gegenither dem Dogma der Unfebl-
barfeit anguerfennen; wie fie die cingelnen Gegner deffelben
fortwabrend al3 Ratholiten anertannt Бабе, jo werde fie aud
die Gemeinden anerfennen und denfelben alle Redte, weldye
jie gehabt batten, wenn fie vor Creirung de3 Dogmag gebildet
worden waren, guerfennen. Gndlid) fet die Staataregicrung
feft entfdloffen, jeden Gingrtif in die Redjte des Staats abu
webren und Verfiigungen gu treffen, wodurd die volle Un-
abhbdngigfeit deS Staats von der Kirde gewahrt werde.
Jn der Begriindung dtejer Antwort erflarte Herr v. Lug
unter anderm, e& fei fein Sweifel, dab die allen Baiern ge:
withrleijtete Gewifjend- und Cultusfreiheit , die Gleichberedti-
gung der Confeffionen, der Uusfhlup phyfiider Gewalt fir
Sadcen de8 Gewiffen3 und die Unitatthattigteitder Verhangung
zeitliber Strafen ourd) die Rirde, bie Unabhangigkeit der Ge:
jeggebung, die Verbindlidfett des Verfajfungsetde3 (vom Pla-
cetum regium дат пе Е зи fprechen), fur; die ganze Selbftdndig:
feit beS Konigs und des Staats durch bas Dogma vom 18. Зий
1870 und die fraft deffelben mit dogmatijder Geltung ver:
fehenen papjftlichen Grlajje einer drobenden Gefahr gegenitber-
geftellt feter.

Der Cultusminifter ijt alfo jeinem jdon frither begeidneten
Standpuntt vollfommen treu geblieben, und da8 Ptinijterium
Зее fic) bereit, alle praftifden Conjequengen deffelben zu
zichen. Die in Uusfidht geftellte Ldjung der Bestehungen
gmnifdhen Rirdhe und Staat auf dem Wege der бе ebung
mag principiell von noc) graferer Bedeutung fein als jene
Sufiderung ; allein fe abt jich nicht improvifiren, fie mup mit
Der gropten Vorfidht und Umfjidt ind Wert gefebt werden. Sie
fann alfo wol, glicdlich und weife burdgefiihrt, titnftigen Con-
flicten vorbeugen, aber den gegenwartig entbrannten Sirett
iImup Der Staat gundchft auf dem Boden des beftehHenden Staats:
und RKirdhenredht3 durchzufediten fuchen.

Nidt ohne Grund hat man den auf Bildung alttatholifder
Gemeinden geridjteten Beldlub der miindener September:
verfammlung als deven eigentliche That angufehen. Um wirt:
fam gu werden, beburfte dicfer Befchlup oer ausdritdlicen Cr:
Eldrung ber StaatSregierung, dab fie diefe Gemeinden al8 fa-
tholifde anerfennt und in ipven Rechten fchiiben werde. Dieje
Unerlennung ijt unter bem 14, October v. J. erfolgt, und da-
mit ift der tatholijden Bewegung Raum und Luft gefdaffen.

Die Wirtung der Rede de3 Herrn v. Lug war etne unge-
feure. Die beiden Fractionen der fogenannten patviotifden

actei in ber baivifden Whogeordnetentammer waren nur in
der nationalen Frage auseinanbdergegangen, in firdliden
Dingen ftanden fie auf dem romifden Gtandpunt, und die
Gefahrdung deffelben durch die о iberbritdte fofort
die Spalte, Die Unterdritdung dev altfatholifdhen Bewegung
erfdjien der ganzen Bartei alS eine LebenSfrage erjten Rangs.

Dap diejelbe ein fo entichiedened Wuftreten der Regierung
nicht erwartet hatte, beweift die ты, bie fie infolge
defjen ergriff. Sede Bildung einer altfatholijden Gemeinde,
jede3 Gintreten der Regierung fiir foldhe ift ein mirfjamer
Sdlag gegen thre Gequer.

WUndererfeits erging fich dev Вар in einer UWnjpracdhe vom
27. October v. F. an die Cardinale in heftigen Sdhmabungen
der, wenn auch ntdt mit Namen, doch verftan lich genug begzetd-
neten bairijden Regierung und belobte den Erzbifdof von
Minden ausdritclic) wegen feiner Haltung ihr gegenitber.

Die fatholifcen Bifchofe Preugens Hatten von Fulda aus
am 7, September 1871 tn einer an den Ratfer geridteten Uorelfe
Rroteft eingelegt gegen alle und fede Gingriffe in das innere
Glaubens: und Rehisgebtet der Kirche und von ihm Recht und
Ubhiilfe erbeten. Die Antwort de3 Kaifer3 darauf zerdynete
fic) ebenfo febr durd) ме Зенон ино Cntfdiedenheit aus,
ntit der die Befchwerden der Petenten zuriidgewiejen wurden,
al8 durch die feidenfdaftalofe und mapvolle Wiirde der Spra-
фе. Jenen Ungriffen gegenitber betonte der Kaifer, dab dev
Papft bisher felbjt anerfannt habe, daB dte fatholifdhe Kirdhe
fic) in Breupen einer fo gitnjtigen Stellung evfreue wie faum
in einem anbdern Lande, fowie dab in der Gefeggebung, wel:
dhe fich bisher der Unertennung de3 Epiffopats zu erfreuen ge:
habt, feine Menderung eingetreten fet.

Bur felben Zeit traf ote flerifale Bartet in Deutidhland ein
nod harterer Schlag: in der Bundesrathsfibung am 16. No-
ventber ftellte Baiern den WUntrag auf ftrafrechtlide Verfolgung
der Geiltliden wegen Mimtitber}drettungen durdh Misbraud)
per Rangel.

v. Lub begriindete denfelben im ReidhStage und betonte
namentlid), bab e8 fich im wefentliden um eine gemeinfame
Ungelegenheit handle. Hatten die Gegner, gegen welde man
in Baiern famoyfe, erft eirmal dort den Sieg errungen, {o ой:
den fie fic) mit ihrem Grfolg nidt begnitgen. Das Gegen:
einander der weltlidjen und geiftlichen Regterung im Staat,
weld legtere von den Rlerifalen angeftrebt wiirde, fonne nidt
ausbleiben, wenn fich jene diejer nit einfach unterwerfe. Dte
Wolge davon war die Annalhme des fogenannten Bufagpara:
graphen, der eS dem Klerus unmiglid) madt, auf der Kanjel
gegen den Staat su agitiren. Wie in Baiern, wurde durch die
Shronrede bes Konigs von Sreuben vom 27. November das
Fefthalten an ber Glaubens: und Gewijjensfretheit betont.

Ginen Augenblic fier awifden der aviftofratifdhen und
demotratifden Fraction der ultramontanen Partei ein heftiger
Birgerfrieg entbrannt 3u fein, aber der Friede war wol infolge
hdberer Weifungen bald wiederhergeltellt.

Nad der Unterwerfung der oppofitionellen Bifdhofe glaubte
man in Rom gewonnenes Spiel 3u haben. Denn der hte und
da in der Latenwelt fic) fundgebenden р glaubte
man ebenfo wenig Gewicht beilegen gu mitffen wie dem fort:
gefebten Widerjtand einiger deut}den Theologen. Toch hat
nant fic) dabei verrechnet, indem man die Kraft des dbeutjden
Geiftes und Gewiffens nicht in Unfag bradjte. Da die Pritfung
ber neuen Dogmen nicht zu ihrem Vortheil ausfiel, fo evtlarten
пд Го alle bedeutenden fatholifden Theologen Deutfdlands
gegen diefelben.

Und die Oppofition der Theologen hat denn dod) einen
unerwartet grofen Untlang in der Gaienwelt gefunden. Die
alttatholifdhe Bewegung fehreitet allerdings, dant dem Jn-
differentismus in religidjen Dingen, der alle Klaffen der Getell:
fhoft angefrejfen hat, nur fangfam fort, die Bahl der neuen
Gemeinden ift verhaltnipmapig tehr gering, nod feblt es ihnen
faft tberall an Rirden und Fonds fir den Unterhalt ihrer
Geiftlicken, aber Verfammlungen tragen den Retm der Vez
wegung dain und dorthin, namentlich unter die landlide
Venslkerung, welche mit freudiger Ucherraldung jieht, dap die
treugebliebenen Priefter ihren Beruf nidt al% Crwerbs quelle
qusbeuten, Die fritifhe Bett, mo man pie Bewegung raid
	  Ne 1496. 2. аж» 1812.
		unterdDriiden Гоп, ИЕ voriiber. Der eigenthiimltc) gefapte,
einlenfende GrlapB dev rémifden Curie an den Crgbisthums-
verwwefer in Freiburg beweilt, dab man im Vatican die Ge-
fabren ber deutfcben Oppofition recht wohl fennt. Man fieht
ein, dab der Uugenblic nicht ginftig ift, um durd einen ver-
fdharften Drud die Stimmungen nod) mehr 3u reigen.

Aber die Bewegung ift bereits au weit entwidelt, um dem
Verfud, fle mit verdnderter Methode todtgufdweigen, Cr-
folg gu verfpreden. Sn Baiern wird dtejer Verjud gar not
einmal gemadt werden finnen, und wenn die alttatholifde
Bewegung in Baiern ihre Lebenstiaft bewahrt, jo hat fie die:
felbe titr gang Deutfdhland bewahrt.

Die bairijche Whgeordnetentammer hat nad mehrtdgigem
heftigen Redefampf die Befdwerde des Bifdhof3 von Augsburg
wider die Staat3regierung in Sacen des Bfarrer3 Renftle in
Mering mit 76 gegen 76 Stimmen guriidgewtefen, So hat die
ultramontane Ytajoritdt ihre т verloren, und
dag ift viel mts nod) mehr Bedeutung aber hat e3, dah die
Debatten die gefeblide, verfaffungsmapige Begriindung bes
minijteriellen Gtandpuntts unwiderleglic) dargethan, Das
fann nidt verfeblen, eixen beilfamen, ermuthigenden, er:
frifdenden Ginflup auf dad Land ausguiiben.
	Codtenfcjau.
	trojen da hermatlide Gejtade. Uniwillttirlic) pdwetfen unjere
Gebdanfen in die Ferne, wit machen in unferer Bhantafie den
Weg mit und traumen von aller Welt ежи. Фор те!
fic cin Schiff aur Ubfahrt nach Brafilien. Nod deckt der Reif
DeS norddentidhen Winters und Friihiahrs die Dtaften und
Заце 0е8 Schiffa, Ctaftiicte treibt die Globe an ben Blanten daz
hin, und doc), wie bald wird die Glut dev Tropen itber oa8
Ded dabhinhauden. Wir tragen noc lange den Winterrod,
wenn der Matrofe feine Handjchube und wollenen Tider in
den Winkel geworfen hat und auf tiefblanen Wogen fdautelt.

Ber wollte Da nicht traumen, mit feinen Gedanfen in aller
Welt umber{dweifen, wenn man an einem Puntt fteht, wo fic
die Faden bes Weltgetriebes vereinigen, an einem Puntt, wo
fic) Reichthiimer haufen, gegen welche die Gerrlidfeiten fo
mander Firften: und Herjogthitmadjen verfdwinden. Wabr:
lich, wer empfinden will, was e3 Grofes und Gewaltiged auf
der Erbe gibt, her blide in dies Getviebe, und ex wird fid) ftau-
penb vor der unverfiegbaren Kraft des menfdbliden Geiftes

eugen.

Daf diejer gropurtige Verfehv aud) den Bewohnern Ham-
burg ein beftimmtes Geprage aufgedritdt hat, ijt mol felbjt-
verftindlid, Bor dem Kaufmanngitande und den Sdhiffern tritt
alle3 in den Hinterqrund. Die Vertreter aller Whftufungen die:
fer beiben Stanbe jind e3 denn auch, die und zuumeift begegnen,
und die wir aud) in den fraftigen Mannergejtalten unfers
Pildes fofort Herauserfennen. Yn behaglider Mupe und
qruppenweife miteinander pladbdernd, Cajfen fie ihre Blice in
nas gefchaftige Treiben auf den Sdiffen hinausmandern; dah
eS jedodh nidt Leute find, fiir die bas Miiptgfein zum Tage:
wert gebort, das Tefen wir auf ihren Gefidtern, in denen
ein Leben voll emjiger Thatigteit feine unvertennbaren Spu-
ren suritdgelajfen bat.
	Die Fihrer der Altkatholibken.

R. U3 wir in Nummer 1476 der Jlujtricten Zeitung vom
14, October v. J. das Bildnif de3 batrifden Cultusminifters
о. Lub bradten, Enitpften wir cine furze Uebherfidht der Ge:
fhidte der Katholifenbewequng in Baiern daran und hielten
ung unt fo mehr dazu beredtigt, al8 die firdlide Reform:
bewegung gunddft von Batern, insbefondere von deffen
Hauptitadt, ausging und eine um fo grépere Bedeutung daz
vurd gewann, dap Baiern ein vorberrvfdend tatholifdher
Staat it.  

Зи оеш [апдеги Wrttfel derfelben Nummer, welden wir
dem Ratholifencongrep in Minden vom September vorigen
Xahrs widmeten, batten wir Gelegenbeit, der meiften jener
muthigen Manner зи gedenten, deren Bildnijfe wir heute

- unfern Gejern vorlegen.

Da ift Dr. Wollmann aus Braunsberg, deffen Grildrung
gegen das neve Dogma von der Unfeblbarkeit des Papjtes der
preupifden Reqierung mit den evjten Unlab gab, gegenitber den
Rirdhenbehirden von Braunsberg Stellung yu nehmen, der
frithere Pfarrer vow Unfel am Mhein, Dr. Tangermann,
ber auf die Chre Unfyruch hat, unter den erften genannt зи
merdent, welde тег GlaubenStreue halber von den Bidhofen
gemapregqelt wurden ; der Univerfitdtsprofeffor Dr. Johannes
Huber in Minden, der in der oftgenannten Oftermontag:
verfantmlung im WMufeunt dafelbft mit fo fchneibigen Worten
die Gingriffe ber Kirche in die baivifche Verfafiung zuridwied,
und [pater den Erabifdhof von Mitndhen-Fretfing, der ihm in
einem feiner Sirtenbriefe den Hehdehandfduh hingeworfen,
jo fdjtlich abfertigte; ferner Profeffor Dr. Midelis aus
Braunsberg, Dr. Wollmann’3 Gefahrte und Leidensgenoffe,
ferner der in Dejtervetch zum Felthalten an dem alten Glauben
aufgefordert, Bfarrer Alois Wuton aus Wien, deffen Sner-
nie die Grimbdung ciner gropen Gemeinde in der sfterreichi:
  феи Raiferftadt su verdanten. Dann fehen wir Profeffor
Dr. Friedbrid, oen Sdiiler Jgnag Déllinger’s*), der al
Theologe dbe¥ Cardinals Fitriten Hohenlohe dem Concil im
Vatican beiwohnte und uns in feinem Tagebuch fo intereffante
Muffhliiffe бег das Treiben der Mtehrheit der ConcilZvater
und tiber die Miacinationen ver Yefuiten gab; he&gleichen den
а(8 hervorragenden Redner bewunderten und zugleic&) ge:
fiivdteten Brofejfor Reinfens aus Breslau, dem Эа
des Ultvamontanisnus tm ditlidhen Preuben, den Pfarrer
Re nfile in Mering bei Mugsburg, deffen Gegnern, den ЗЕ
{ehof von Augsburg an der Spibe, e3 nicht gelang, thm feine
Pritnde gu entretben. Den Saluf endlich macht Brofeffor
Dr. Ritter v. Shulte in Prag, der tiefe Kenner der Gefege
der Kirde und bes Staats, einer der gefihrlicften Gegner
ber neien Lehre.

Wir haben in dem zweiten der eingangs erwahnten Beridte
aud) de von den Delegirten zum RKatholifencongre® gefabten
PVefdhluiies aedacht, Vereine yur Unterftitgung der fatholi-
chen Reformbemegung зи qriinden, einen deutfdhen Pfennig
qu ftiften gunt bejter der Rirche und sum beften des Vater:
Candes im Gegenfak aunt rdmifdhen PeterSpfennig. Der (и:
flang, den diefer Uufruf fand, reizte die ultramontane Breffe gut
der Verdadtigung, die ganze geqenwirtige firchlide Bewegung
ет ОВ зи dem Bwed in Scene gefekt worden, um die bairijc:
Табо фе Зтеце gu erjdhiittern und fo den Verpreufungsideen
in Sirddeut{dland leidtern Gingang ju verfdaffen. Хай
gur felben Beit befdhmerte fic) der Heilige Stuhl in Wien itber
die Hinderniffe, die der Verkiindigung der Concilsbefdliiffe in
Defterreid) bereitet witrvden, fonnte aber eine Discuffion de3
betreffenden Sdriftitids nicht erveidhen, das einfady) gu den
Acten gelegt ward. Und wenige Tage darauf nahm der Broz
teftantentag in Darmjtadt jene befannte Refolution an: die
Siderheit, Redtsordnung und WAutovitét der Gefebe und der
StantSgewalt, die Wohliahrt der bitrgerliden Gefellfchaft,
die Wahrung des confeffionellen Friedens, der Sauk der
Geiftesfretheit und der Geiftescultur erforderten das jftaat-
lide Berbot des Yefuitenordens. G3 fet die ernfte PHidt
der neutfden Broteftanten und der ganjen deutfden Nation,
mit aller Kraft dabin gu wirken, dab iede Wirtfamfeit in
Schule und Kirde den Angehsrigen und Wffiltirten ves Yefuiten:
orden’ entaogen werbde.

Cine weitaus hihere Bedeutung fitr die Cache des Ratho-
licigmus hat die Beantwortung der Herz’fdhen Snterpellation
purd den Cultusminifter v. Lug in der bairifden Mbgeordneten-
fammer am 14. October v. 3. Ste lautete dabin: die Staats:
regterung fet gewillt, allen tatholifden Staatsangehsrigen,
Geiftliden und Laien, welde die Rehre von der Unfehlbarteit
nicht anertenmen, den_vollen in den Landesgefesen begriinde:
ten Shug gegen den Mtisbraud) der geiftliden Gewalt gu ge:
	*) Das Portrat Doflinger’s findet der Vefer in Mr, 1454 Бет Зин:
fen Rettuna,
	Graf Miorig Bratrba, БПете ет Feldzeugmerfter und
getwefener Oberhofmeifter des Erzherzogs Mibrecht, + im Wren
cum 20. Februar.

MAdyocat Forqeur, einer der hervorragendften Mtdnner der
liberalen Bartei_ in Belgien, 1830 Mitglied des confttintrenden
Nationalcongreffed, feit 1851 Bertreter feiner Baterftadt Lititich
int Genat, ¢ am 17. Februar in Liittich.

Gamuel Haberftich, pfeudonym Wrthur Bitter, etner
ber beften neueren Lyrifer und Momanfdjriftfteller der Sdhwei;,
1821 зи Умер ип Canton Bern geb., 7 am AL. Februar in Bern.

Dr. phil, Peter Kaufmann, auferordentlier PBrofeffor
ver Staatéwiffenfchaften an der Univerfitit Bonn, + dafelbft in
der dritten Februarwocde.

Profeffor Dr. M. W. Lewy in Breslau, befannt in der
wiffenfcdhaftlicyen Welt als Sprachforfeher yon Muy, f dafelbft am
23. Februar.

Marquis de Miraflores, fpanifder Diplomat und Staaté-
rathéprafipent, + am 20. Februar in Mtadrid.

Dr. Ernft Nizze, penf. Gymnafialdirector in Straljund,
ausgezeichneter Sdhulmann, 1848/49 Mitglied des Frankfurter
Parlaments, ein ehemaliger Ltigower, 1788 зи Mibnig in Meck
lenburg geboren, t in Gtralfund.

__Dr. theol. Guftay Friedrid Oehler, orbentlider Pro-
feffor der Theologie in Tubingen, nambafter Orientalijt, + daz
felbft am 20. ®ebruav.

‚ Kerdinand Pettrig, hervorragender deutfder Bildhaner
in Rom, ein Sdytiler Thorwaldfen’s, 1835 in Bennfylvanien,
{pater in Brafilien Leiter einer Kunflafademie, 1789 in Dresden
geb., tT in Nom am 14. Februar.

Karl Maximilian v. Woisty, fonigl preugtfcher Oberit-
lientenant in Penfion und Ritter des Cifernen Mreuzes, einer der
wiirdigften Veteranen aus den Kreiheitsfriegen,   in Dresden am
21. Kebruar, 81 Sabre alt.
	Griefwedlel mit Allen fity Alle.
	тот. v. St. ш Menjaudec (Galtgien). — Die numisniatijde Handlung por
Adolf Jungfer in Berlin befindet fidy gurgeit BriedvidjSftrake 79, 1.
Cingang, 3. Stod.

Gammier in Heidelberg. — Wir empfehlen Fhuen UW. Mojdjtan’s ,,Maga-
ain fite Markenjammler’’ (gu begiehen im Buchhandel ourd) C. C. Diege
in Dresden), eS enthalt viel Yntereffantes unb Wiffenswitrdiges ans die-
fem Gebiet und exfdeint uns fiir den foftematijden Cammler al3 cin
geradegu uncntbebrlidjes Hitlfsmittel. Wud) ber in Samburg erfcjeinende
„ЭИвешете Briefmarken-Angeiger’’ fucjt mit gutem Erfolg fic) den
Sammilern nitglid) gu madden.

©. B. t 15 in Burg bei Magdeburg. — Gegen Oftern ecfdeint im Verlage
bon J. 5. Weber in Reipzig eine ,,StalienifdGe Grammatif’ son Werder,
meldje Yhren Wiinjden befonbders entfpredhen bdiirfte; wollen Sie Zhre
Gtudien fofort beginnen, fo entpfehlen wir Fhnen H. G. Ollendorff’s
p»statienifde Grammatit’ Leipzig, Gitnther) und F. W. Weber s ,, Warter-
bud) der italtenifden Gprade’ (Leipzig, Solge).

6. KR. in Neiffe. — Die auf bem Griff bes Ehrenfdwerts fiir General
5. Werder fidtbare Figur (f. Blluftvicte Beitung Nr. 1494) tft bie ,,Offen-
five’, Die auf der entgegengefegten Seite angebradte Figur dacatfterijirt
bie ,,Defenfive’, und gwar fo, da fie mit dem hocherhobenen Saild
gegen den anbdringenden Feind fic) dedt, das Sdwert gum Gegenfdjlag
bereit haltend. Die Unterfdjiede find jo fein, bag, wer nidjt beidbe Figuren
feunt, wol awetfeln mag fiber die Bedeutung der einen, wahrend bei einer
Vergleichung beider fein Brweifel auffomimen fan.

6. SG. in Rin. — Deu Staub fann man durd einen einfaden Yaumwoll-
refpicator von feinen Uthmungsorganen abhalten; allein John Tyndall s
Refpicator Hat nidt biog, wie Sie meinen, die Aufgabe, unfere ЗиН-
тббте und Lunge vor Staub ди fdjiigen, foubdern auch vor Raudj und
veigenden Dampfen, 3. B. vor den Galen, die von brennendem Gary er-
qjeugt werden. Diejer Refpirator bejteht aus folgenden, gwijdjen Draht-
neg befindlidken Schicten: mit Glycerin befeudjtete Baumwolle, trodene
Baumwolle, Kohlenitiide, trodene Baummolle, Aewtalk. Dieje Reihe
Taun fibrigen3 ohne RNachtheil fiir die Wirkung verandert werden.
Feuerwehrileuten То man einen foldjen Apparat fiir ihre gefahrlide
Arbeit mitgeben. Nadchtheilig finute der WApparat nuv durch Misbraud
yperden.

 
	fin die Ludwig- Seuerbacy-Sammiung
	абет те оон феи. 6. $. Sdjulge tm Peft 2 Ahir. erhalten und an die
epebdition ber ,,Gartenlaube’ abgeliefert. — - J
Expedition ber Ylluftrirten Zeitung.
	ast Verlage bes Untergetchneten ijt foeben erfmientu und durd) affe
Bucdhhanrdlungen zu erhalten:
	Nie Retikunk
	tn threr Unwenodung auf
Canpague:, Энни: шо щи: Зе Него.
	Bou Adolph Kafiner,
	Ritimeriter ег 101191. 1401. ешее, ег des ТоитаГ. 14 . ЗИбтедиа:
Orden3 und hes fSnigl. preuj. Nothen Wdler-Ordens mit Schwertern.
	Mit 66 it oen Lert qedrudten WAoOHtldunger.
	Sivette, vermebhrte und verbetferie Wuflage.
	_ tthalt: 1, Ueber Gig und зиртииа 068 Meiters, — 2. Gebraud) und
Wirkung der Bigel, Sporen, Ruthe, Ritgel fowie fammtlider Hillfen, —
3. Bon der Bearbeitung de3 PBferdes ole und mit dem Reiter. — 4. Bur
Charafteriftif bes Brerdes. — Wnhanag: Meber ben Reitangug.
	ев 1 5. 15 Ут,
Leipzig, Berlag von 3. 3. Weber.