№ 1497. 9. Weary 1872.
	Sllustrirte Zeitung.
	plaren wird fie von reid) und arm gefauft und gelefen, und tm
Galaft wie in her Hiitte ijt fie der Familienfdas geblieben.
Uber dad Volt will dielen Scag unverfalfdt, ohne confeffio-
nelle Farbung, ohne eine dogmatifdhe Felfel; frei_von_ den
fiinftlicen Deutungen, durd) welche die Rirde jeder Confejjion
beftrebt war, den Lert fitr ihre Bwede audzgulegen und dien t
bar 3u machen. „Заз Воть, Пе {о [еп lafjen паб!” Die Hor
	Dering, Die man an jede neue Bibelausgade jtellt, ijt, dap die
	Mahrheit und Reinheit des lidten Worts nidt getriibt werne
durd die Diinfte und Rebel einer fpecififeh getftliden Wu:
faffung. р
Bon dem dargeftellten Gefidtspuntt aug ijt die ,,.dlluftrirte
Prachthibel fir Sfraeliten’’ 3u betradten, welde yum gropter
Theil vollendet vor ung liegt und ein in feiner YArt epode:
madjendes, Schon jest dieffeit und jenfeit bes Oceans wettver-
breitetes Bibelwerf bilbet. Der ungemein reide tinitlerifde
Samu diefes Unternehmens, an den die rithrige Berlags-
handlung ihre beften Krafte gewendet hat, die gediegene Wuss
ftattung in typographifder Begiehung befriedtgen {don auf
реп ен Blic 903 Wuge dve3 Lefers. Die uniibertroffene Cin:
fachbett eines Schnorr v. CavolSfeld, die intercffante und effect:
reiche Muffaffung eines Doré find freilid) bedentlicje Concur:
renten; mit diefen einbeitliden, von der Qndividualitat bes
Kinitler3 ourchdrungenen Compojitionen fid) 3u meffen, ver:
mag diefe Bilderbibel nicht. Aber fie enthalt doch einen fo un-
geheuren Bilderreihigum, und neben mandem Ueberflitffigen
und Gejudten doc) jo anfpredjende Runftblitter (von denen
wir hier eine Probe: ,,Debora neben Barak das Siegeslied
fingend’ deifiigen), dab das Wuge und die Phantafie eine fait
iibermapige Nahrung empfangen. Wm vorgitglicdjten find die
grbpern Hijtorifden Gcenen zu nennen; aud) die zahlreiden
landfdaftlichen Darftellungen figren in die Scenerie Pa-
laftinad angenehm ein, wahrend die vielen fleinern QUbbil-
unger, weldje naturwiffenfdhaftlide, ethnologijde und ard do-
Logifde Gegenftande behandeln, in einer finftigen Wuflage gum
Theil wegbleiben finnten, da fie bas Werk fonft zu einem mit
Vluftrationen angefiillten Orbis pictus maden.

Hat fo die Verlagshandlung in begugq auf Wusitattung
alles aufgeboten, um eine Bradtbibel herzujtellen, fo ijt eS wm
fo meh anguerfennen, daf fie neben dem artiftifden Theil
pes Werks den literarifden durch die glidlide Wabhl eines
der bedeutendfien ifraclitifden Gelehrten der Gegenwart au
einem werthvollen gemadt hat. Prof. Dr. Julius Fitrit,
welder cinerfeits das Wefen der jidifden Religion grimolid
fennt, andererfeits durd) feine Langjdbrigen Studien itber die
hebritfche Sprache und itber die bibltjde Literatur und durd)
eine Meihe der gediegenften fadwiffenfdaftliden Werte jich den
Nanten einer Wutovitdt errungen hat, war wie wenige geetqnet,
eine folcje Bibel fiir Sfracliten herauszugeben. Die Firaeliten
haben gegenwartig fein dhnliches Bibelwert, da die cingige
illujtrirte Bibel von Bedeutung, die Philippfon’ide, hinfidt-
lid) der Bilder wejentlidh zuvitctteht, itberdtes vollig veraltet
erfdeint und einen von finquijtifcen Bemerfungen und Cita:
ten alljujehr purdfegten Commentar enthalt. Redynet man
hierzu die erbauliden bomiletifden Betradtungen deffelben,
fo mup man fagen, dag bei der jebigen geringern Renninif des
Hebraifchen und bei dem niidternen, rationaliftifhen Sinn
der Gegenwart da Bediirfnif einer neuen Bibelausgabe fir
Sfraeliten vorlag.

Neben einer forgiamen Wiedergabe de3 Urtertes war viel-
fach eine neue Uebertragung nothmendig, da die vorliegenden
Ueberfebungen aus einer Beit ftammen, in welder die heb
fhe Spracwiffenfdhaft und Cregefe nod) in der Rindhert war,
Das Deutiche jelbft nod nad Vollendung rang, aus einer Beit,
in welder die religidjen Ritdficdten den Ueberjeger nod — halb
unberwubt —3mangen, tendenzids zu itbertragen und die wiffen:
Чате, ipradgemibe PWiedergabe jelbjt yu verftiimmeln.
Xn verfdiedenen Confeffionen befigen wir В nunmebr fanc:
tionirte, feft eingewurzelte Ucberfegungen, die dad Geprage
der Steifheit und Unwiffenfdaftlidteit an fid tragen und mehr
oder weniger Firdlid) gefarbt find. Gben{o find die Mrmer-
fungen dem jeweiligen confeffionellen Swed angepabt. €3 war
baber bei diefer Bibel fiir Siraeliten doppelt anzuerfennen,
bah Hiirjt beftrebt war, den Uvtert objectiv, dem Standpuntt
der neujten Spradwiffenfdaft gemap, fret von homiletijdhen
Betradhtungen und pietijtifd-doqmatifden Ctnflediungen zu
itberjegen und 3u erlautern. Gtatt der fitr dad grofe Publifum
unniigen fpradliden Grilarungen, die er dem Renner fdon in
feinem grofen hebraifdjen Wirterbud) dargeboten hat, gibt ev
hier AnmerEungen, die a3 fadhlide Veritindnif erletdtern
und meift dem Gebiet ber Gefdidt: und Sagenforfdung ent:
nommen find, gewiffermagen popularifirte Stellen feiner ,,Ge-
Тебе ber biblifden Literatur”. — Wir gweifeln nidt, oaf
pas Werk fic) qar bald innerhalb der ifraclitifden Rreife als
ein Haus: und Familienfdag einbiirgern, aber and auperhalb
derfelber manden Freund gewinnen wird. Der fpradltd und
qeiftig frete Chavatter diefes Vibelwerts wird ihm einen blet-
benden Werth fidern.
	Toptenfajau.
		Sriefwedifel mit Allen fir Alle.  
	3. ©. ш 3. — 3 der Wahl der Hirmajfdinen fur Sdwerhorige mug
man mit einem Ohrenargt Riidipradje nehmen. Das Otaphon von Web=
fter it Gondon ift nur eine OGrilemme, die man inter bie Ohrmufdel
legt, um da3 WUuffangen der Sdhallwellen au begiinftigen. Wllein diefes
Qnftrument leiftet weniger al3 die jogenannten Sdalfanger und die
Horrogre. Wn haufigften wird in der Meugeit das fogenannte Gsppert’-
jdje, aus Guttaperdja gefertigte Horrohr gebraudjt und verdient em-
ppoglen gu werden. Bur Bequemlichkeit faun an demfelben ein Gummi-
	Hippert’fhes Horropr.
	Mbrahan’s Vhriricdjler.
	feine Novelle , Der Better von sjames Park (1850), etre hodit
originelle, nhantaftifde Ergablung, die einerfeits ganz dem
Areis der Nomantit eines Urnim, Hoffmann, Sean Baul an:
ehirt, andererfeits aber in ihr Gedanfennes ‘die goldenen
Faden einer hohen und fic) felbit Haren Weltanfdhauung hin:
einwebt. Gs war dbaker nur folgerichtig, dak Sung in fei:
nem nadften Bud, ,,Das Geheimnip der ebensfunft” (L8hR),
eine vollfommene Bhilofophie iber die Heinen und groper
Mofterien des menfhlidjen Lebens aufftellte. Gung erretit
fich darin al8 ein zavt organifirter Фей, der die jdauerliden
Abgriinde wie die lidten Hohen der MenfAheit mit einem in
fid verfdbnten Gemiith burdfdjaut. Er will einen vernitn{ti-
gen Optimiamus rechtjertigen und cine ebenfo anregende als
guiinbdliche Belehrung geben. Der grofen Menge wird Jung
oft al& ein Scwarmer evfdeinen, weil alle jeine Gedanten
einen 3uq ur Grhabenbeit haben, aber in dieler Begiehung
befindet ev fich in dev belten Gefellfdhaft aller Zeiten. Man
mus fein Bud nidt al8 cin wifienfdaftlices Spitem, fondern
alS poctijden Verfud einer religidten Wuflifung des Welt:
rathfel3 betrachten.

Ginige der Heinern Sapriften Jung’s ftehen au feinem ,,Ge-
heimni® der Sebenstunit” in naherm Verhalinig. Die eine ift
eine politifde, , Ueber die Freifinnigteitinnerbalb des Gefeges”’
(1845), Gie ijt diejenige, in melcer Jung fitr die Rreffretheit
getimpft bat. Gtne gweite behandelt Schelling, eine dritte
Franz v. Baader. Der verwandte myftifde Bug in dtejen
hilofophen drangte die Cinwirtung Henel’s und Herbart s
тебе in den Hintergrund feines geiftigen Sein3, dod) nidht fo
weit, daf der fo gang nitdterne Shopenhauer ohne Crnflup
auf thn geblicden wire. Jung ftrebt eben iiber das, was er die
Ginfeitigtetten aller diefer Bhilofophen nennt, zu etner freiern
Lojung der Wufgabe der Rhilofophie hinaus.

Wie er fich diefe LHfung {peciell dentt, hat er in feinem
griften Werk, ,Rosmarin oder die Schule ded Lebena“’ (1862),
durdhgetiibrt, G8 tft ein Noman, in weldem die Thatfachlictett
der Begebenheiten von vornherein bem Kosmos der Gedanten
antergeordnet ijt. Sir bas gewshnlide Leihbibliotheten-
publitum ift da freilich teine Nahrung. Qung’3 Gryahlung
Idwantt zwifden Novelle und Marden. C8 jehlt nidt an
farbenjatten Gemadloen der Wirklicdteit, aber dann verdammert
wieder der fcarfe Umrif der Geftalten in den Mondfdein-
{dimmer weider Traumerei. Cine Menge intereffanter Per:
jonlidteiten, wunderbarer und wunderlider Sttuationen, foft-
lider Naturgemalde, humovriftifdher Contrafte drdngt fic) in
unbefchreiblicher Fille hervor. Gn jeder Zeile, in jedem Wort
funtelt die fpradgewaltige Schipferluft etnes Autors, der fid)
auf die Kunft und Mufik des Stils in allen erfinnliden Sor:
men mit Langgereifter Meifterfdhaft verfteht. Bon diefer Seite
ift Sung’s Homan ein betfpiellojes jtiltjtijdes Panorama.
Die Hauptfade aber bleibt, dab er jene dret Grundideen, die
wir am Gingang diefer Sfizze alB den Kern feined Wirtens
bezeidhneten, in lebendiger Realitat entwidelt, jodap die Poefie
aur Tragerin einer erleudjteten Philofophie wird, ohne in
Ditrre Wllegorie auszuarten. Daf der Held deB Romans
jehlieblich Schriftfteller wird und mit feiner Verhetrathung den
Peweis liefert, dab ev durd) feine Sehriften Geld verdienen
fan, bat etwas befrembended und profaifdes an fid); aber
hier mufs man die hohe Bedeutung erwdgen, welde Jung
nem Wort, ber Sprache, dem Stil, iberhaupt dem Autorthum
beilegt. Gin guted Buch gilt ihm fir die Cultur mehr ald eine
pemonmiene SdHlacht. Der Beruf bes Sehriftftellers ijt ihm

eilig.
В Sn diefem wabhrhaft priefterliden Sinn hat Jung fid als
Autor wie als Kritifer an dem WerdeproceB unjerer Literatur
nie taftend betheiligt und nod) in jitng}ter ait geiftvolle
Fetvachtungen itber die Meltliteratur, itber die Mtittel zur He:
bung de8 literarifden Vertehrs, ither den communiftiiden Bug
unferer Задезутейе in einem Brodhaus den Journal oruden
faffen. Sung’s neujtes Werf, das in furgem erjdjeinen foll,
betitelt fic): ,, Darwin. Gin fomifd-tragifder Roman in Brie:
fen an einen Beffimijten.”

So darf Sung in feinem nok febr riiftigen, von Jugend-
rife ded Geiites durdathmeten Greifenalter auf eine lange,
reidhe, tiefbewegte, rubmvolle Vergangenheit диет.
	Eine iluftrirte Prodthibel fir Zfraelttew.*)
	Dos Bud der Bitdher, die ehrivitrdige Gammlung der
(don durd ihr Wer, heiligen”’ Sadriften des Wen Teftaments,
ift und bleibt not aller Rampfe fiir und wider ibren duntlen
Uriprung ein Boltsbuch im beften Sinne, mit dem wir aus
den Tagen der Kindbeit vertraut find, und bem wir die erften
tiefern YUnrequngen verdanten. Hat fic) aud) in unfern von
der Sonne de3 Rationalismus befdhienenen Tagen, unter oem
Ginfluf getft- und muthvoller Bibelforfdher wie Straub, Schen-
fel, Henan u. a. fo lmanches von jenem wunderbar-mojtifden
Plitten{taub unmittelbarer gbttlider Ueberlieferung abgeltreift,
jo hat dod) der niidterne, froftige Sinn der hiftovifdjen For:
fhung, indem ev den Wurzeln jener Wunderblume des Geiftes
nad{pittte, den Sauber derfelben nicht gerftdrt.

Dag Volk liebt feine Bibel nad) wie vor, e8 lielt fie gern
und [apt 9 von ihver Hand willig in die Urgetten der dha:
pfung a fibren. Die findlide Naivetat eines blinden, halt-
Lofen Glaubens ift freilid) nicht mehr diefelbe; an die Stelle
hetliger Sdjeu trat die Kritit, welde dad poetifde Bild und
Gleidhnif von ber gefdicdhtliden Ueberlieferung fondert, ohne
su vergeffen, Dab die wiirdige, jedem vertraute Schriftwert,
worin die erjten Nadrichten iiber die Cutwidelung der Denia:
Бей, ihrer Cultur, ihrer Gitte, ihres Glaubens niedergelegt
find, unfere Chrfurdt verdient.

Pedingt nun diefe Auffaffung der Bibel, die allein unjerm

egenwartigen Bilbungsijtand entipridt, und die lyon jedem
Вией getheilt wird, Theilnahmlofigkeit fir die altejte
Urfunde deS menfdliden Geiftes? Sit e8 wirtlid) fo jdlimm,
wie die Frommer in jeder Confeffion un3 glauben madjen
wollen, dak unjerer an aller Uutoritét rilttelnden Beit der re:
ligidfe Sinn abbanbden 3u tommen drohte? Yft die Mtenfabbeit
gottlos geworden, weil fie die Bibel mit dem erhebenden Be:
wuptjein de3 Berjtanded Пей ить nit mehr mit dent aller
des unntiindigen Hergen3? — Nein! Und abermals nein!

x ben verfdjiedenjten Gewandern, ewig jung, fehen wir
bie Bibel alljabrlid) neu erfdeinen, bald fdlidt und einfach,
bald pradtig und funftgefdmiidt. Yn Taujenden von Crem:
	*) Blluftvirte Pradibibel fur Biraeliten. Bit bem maforettiden де
инь пецех beutfder Ueberfepung mit erlauternden Bemertyngen von Prof,
	Lr. Sulius Slirft (eipzta, BW 9. Babine).
	fclanch angebracht werden, 5ех 9 Тебе м dew Gehorgarg einyuge.
Mud Hat man Tange elaftife Hsrrohre aus mit Draht umfponuenem
Leder mit swei Wnfigen von Horn, deren einer in ben Gehirgang ein-
geidoben wird, walrend der andere, tridjterfirmige Anja dem Spre-
Genden al3 Mundftiid dient. Das neulid) von dem Frangojen Frank an-
qepriefene Snftrument ift gag ahnlic) dem Dbrtridjter von Abraham,
der mur bet Verengerung des Gehdrgaugs nitgltd) ift.
_Germanift’” in Roburg. — Der Gprud) heift wol urfpritnglid:
	Halt die Buk шасит,

Geuf wit au viel in Darm,
Rud den Magdlein nit gu mau,
Wit pu werden alt umd gra.
	ТопииЕ абех dba und bort in berfdiedenen (tie wus опий оетоотбепеи)
MeBarten vor. Er joll fig) auch unter einem dex Direr’jden Wand-
gemilhe des Rathhausfaals gu Miirnberg finden.

¥. Cf. in Madrid. — Maria Laura Forfter, Todjter bes Profeffors und
Didhters Karl Fsrfter, wurde am Y. Wpril 1817 gu Dresden geboren und
ftavb dafelbft am 28. Upril 1856. Qhre gefammelten ,,Gedichte’ erfdjie-
nen gu Seipgzig 1857. — Quliug Marl Reinhold Sturm, geboren am
21. Suli 1816 gu Koftrig, Fiirftenthum Reuf, lebt al8 Pfarrer in feinem
GeburtBort. ,,Gedidte’. 3. Wufl. (Leipgig 1862); ,,%romme Lieder’.
5, Uufl. (Ghd. 1364); ,Mene Gedichte’. (Ebb. 1956); ,,Reue fromme
Bieder und Gedichte’. (Chd. 1862); ,,Bwet Rofer, das Hohe Lied der
$166“. (Ghd. 1854). — Dr. Johann Georg Fifer, Brojeffor in Stutt=
qart, iff am 25. October 1820 gu Grof-Gitffen in Wikrtemberg geboren.
Bedeutender Vyriter und Dramatifer. Dramen: ,,Saul’’ (1862), ,,rieb-
rid) der Bweite pon Hohenftaufen’’ (1863), ,,Glorian Geher”“ (1866) und
„Яайег Maximilian von Mexico’ (1868).

3. ©. м6. — Fore Anfrage wurde von uns foo in Mr. 1485 vonr
16. December v. ¥. beantiwortet, aber im polytedjnifdjen Briefmeddfel,
шоб der Gegenjtand jeiner Natur nad) gehirt. Da das Ueberfehen
pon Geantwortungen, die fiir ben Frager oft von Belang, fiir ung
aber mithevoll und geitraubend find, Leider nicht felten iff, jo bitten
wir alle Betheiligten dringend, aud) bem polytechnijden Briefwedfet
ihce Aufmerfiamfeit suguwender.

KR. C. in Wien. — Die Frage, welcye Mtaleratademie die bejte und weldjen
Werth die wiener Akademie hat, ТаБЕ fid) in diefer allgemeinen Faffung
gar nidt beantworten. Was Fhre gweite Frage betvifft, fo pflegt man
jebt im Gegenjay gu der Goethe fdjen Gcandirung3{iudt bet der Lectitre
der Gerfe mit Recht a8 Hauptgewidht auf das Hervorheben des Sinus
gu legen, da man denfelben bet ftarterer Betonung bes Metrums nur
allguleidt verlegt unb in den monotonen Versgefang verfallt. Ueberall,
wo e8 ofne Berlegung bes Ginns gefdehen fann, fol das Versmaf
thunlid{t guc Geltung geSradjt werden.

@. KR. in Hamburg. — Ju die Botanit fiihren die Biider: ,,Die PAlangen-
tunde in populdver Darftelung’ (in mehrern Wuflagen in Leipzig
bet ©. $. Winter) und der ,,Grundrig der Botanit’ von Prof. M.
Geubert (2. Uuflage, ebendafelbft, 1871) recht gut ein. Milglic) ift and)
ber ,,Geitfaben der botanifden Gormenlehre oder Bnleitung gum wiffen-
{dhaftlicken Befdreiben der Slittenpflangen und gur KenntnifR der bota-
nifehen Runftausdriide’, ein Метез Фе mit vier lithographirten Ta-
feln (Btirid), Schabelis). Gir Scjulen fomie gum Gelbjtuntervicjt jdjrieb
Dr. ©. W. Thome ein ,,Lehrbud) der Botanik’ mit gahlretden Фо
ftidhen (Vraunjdwetg, Vieweg und Sohn). — Specialwerte iiber die Una-
tomie der Bflangen lieferten frither Unger und insbefondere Mohl. Dor)
wird, wie man bernimmt, Prof. be Bary, der jest von Halle nad) Strag-
burg berufen wurde, т бек Seit ein wiffenfdjaftliches Werk iiber den
Ban der Pflangen verdffentliden. Gitc alle Fader der Botanik ijt Sachs’
,Mehrbud) der Botanif’ gu empfehlen; e3 enthalt im 1. Bande die Wna-
tomie und Bhyfiologie. Mit ber Mikroffopie der Pflangen befdaftigen
fic) mebhrere Seiticriften, 3..B. die ,,Botanifde Zeitung’ von H. b. Mohl
und O. be Bary jomie die ,,Gahrbiider fiir wifjenfdaftlide Зои”,
pon Pringsheim. Cine deuticje Beitidrift, die fic) fpectell und nur mit
ben Sortidritten der Mikvoffopie befchaftigt, gibt e3 nidt.

©. ©. ш 6555. — Die Bueher’fdjen FeuerlHfdjoofen erfreuen fid) uidjt nur
der alten Wnertennung itberall da, wo fie feit Jahren tn Anwendung
find, fie erobern fic) aud) ein immer gréger twerdendes Gebiet, tie
fle Denn erft jiingft 3. 3. in Pelt vom Magiftrat fiir fammtlicje ftddtifdje
Gebaiude eingefithet und vom ungarifden Minifterium des Junern mittels
Circular allen Comitatsbehirden empfohlen wurden. Wdreffe: Wnjtalt
der fdnigl. fadhf. patent. Feuerlofdymittel, Rofplay 9, I. in Leipstg.

Xylograph in Berlin. — Fic die Honorirung von Zeidnungen einen feften
Tarif aufguitellen, ift unmbglic). Derartige Urbetten laffen fid) nur паб
erfolgter Borlage abjdagen; auc) Lommt e& neben dem Werth des dar-
geftellten Gegenftands darauf an, von weldjem Ritnftler die Wrbeit her-
riifet, und welder Urt die Ausfihrung ift.

6. K. in Speier. — Unter Segugnahme auf unfere Rotig im Briefwedjfel
per Nr. 1494 unferer Zeitung benadjridjtigen wir Gie, dak foeben int
Verlag von Vogler und Veinhauer in Stuttgart eine etd) iiuftrirte
Феб der ,, Commune in Baris’ bon Ludwig Wittich erfdtenen iff.
	3m Berlage её Ипесдеиеент ИЕ erjdjtenen und ourd) ale Oucyhand-
{uttgqen gu beziehen:
	Die Landfdafts-Oartneret.
	Sin Handbuch flir Gartner, WUrdjttetten, Gutsbejtger und Freunde
pet Gartenfunft.
	Nad Humphry Repion’s ,,The Landscape Gardening”.
Bon 8. Behold.
	Mit 10 in ben Text gedrudten erlauternden Figuren und 20 Тао] фата
Unfidhten nad Originalgeidnungen von Frieder. Preller und Carl Humonel,
	Kreis 5 Shir. — Sn engl. Ctnbanbd 5 Thlr, 20 Veqgr.
	Leipzig, J. J. Weber.
	Nationalrath Бей Зетно[о уви Wallenftadt tm Can:
ton St. Gallen, langjahriges Mitglied der fdjweizer Bundes:
verfantmlung, f in Bern am 19. Februar.

William Nicol Burns, englifder Oberft, der eingige
Sohn des heriihmten fehottifchen Dichters Robert Burns, fF gu
Cheltenham in der lepten Februarwodhe, 81 Sabre alt.

Ludwig Freiherr v. Edelsheim, badifder Staats:
mintfer a. O., + am 13. Februar in Konftanzy im 49. Cebens:
	jabre.
	Dr, med. §. Evening, Profeffor in Mtostau, ale prattifcher
MAryt in ganz Rufiland von Ruf, t dafelbft, 77 Sabre alt.

Rretherr J. Kv. Goltfrein, von 1858-60 Minifter des
Auswartigen tr Holland, + laut Madjriht aus dem Haag vom
22. Kebruar. : :

Gharles R. W. Lane, General der Snfanterie bet der
indifdjen Wrmee, det feit 1807 faft in allen Krtegen in Sndien
focht, t am 18. Februar in Verfey, 85 Sabre alt.

Guftay Sieber-@yfi, Oberitlieutenant und dergeitiger
Prafident ded fchweizerifehen Alpenclubs, ft in Bitvidy in dev
Nadyt auf den 1. Mary.

Dr. Martin John Spalding, Srgbifeyor yon Baltimore
und Primas der, fatholifden Kirdje in den Pereinigten Staaten,
ein eifriger Verfedster der pdpitliden Unfehlbarfett, 1810 bei Le:
banan in RKentudy geboren, Т am 8. Februar in Baltimore.

Alfred Paddington, Grinder der Canadas und Pacific
eifenbabn, t in Ottawa (Canada) am 26. Februar,