№ 1499. 28. а» 1812. Hl lustririe Zeitung. Dr. $. vb. Bruden-yod, Landgrafenftrabe 9, Gdagmerfter. Der Medacteur bes ,,Derolb’’ hat mit dev Redaction eine heraldijde Wnftalt verbunden, weldje fich fiir wiffenfchaftlidje Unfragen und Forfdjungen gur Verfiigung bes Publifums ftellt. : Утетантеееет. Yin 11. Mtarz hat der Kronpring yon Breupen — ей dent Geldgug gum erften mal wieder — eine der preufifdjen Groflogen bejudt, indem ег die Urbeit in ben Hihern Graben der Groen Landesloge leitete. Gr wurde mit einer ent{predenden Anrede begriift und erwibderte diefelbe mit Verfiderung jeiner unveranderten Theilnayme an den Veftrebungen des Ordens. Зи allen deutfdjen Vogen hatte die Rede, weldje der Kronpring ира bor dem unborgergefefenen Krieg bei dem Qubilaum der Sandesloge Hielt, eine groge und nacjhaltige Bewegung hervorgerufen. Su Meg ift eine deutfdye Fretmaurerloge gegrindet und der Chef des deutfdyen Bauwejens dafelbft, Baurath Brandenburg , gum Mei- flex vom Gtuhl erwahlt worden. Der Grogmeifter und die Grogbeamten bev grofen ртеивйфен Landesloge werden gur feierlidjen Erdjfuung dev meger Loge am 3. April nad) Meg lommen. Die Freimaurerlogen ju VDoiblhaufen im Slfag waren you dem Prafecten von Kolmar, Frbhr. v. d. Heydt, aufgefordert worden, ihre Ber= bindung mit dem ,,Grogen Orient” in Frantreich aujguldfen. Gegen diefen Befehl proteftirten die verjammelten Qogen, ,,in Erwagung, dak die Frei- matuverei eine Uniberjalgefellfehaft ift, die fic) verfaffungsmagig mebder mit Politit nod) mit Religion vefakt, und dag bisher alle Regierungen den dem Orient geleifteten Cid ber Treue refpectirt haben.” Sm Konigreich Sadhfen beftehen gegenwdrtig 18 Freimaurer- logen (3 in Dresden, 3 in Vetpgig, je eine in Annaberg, Baugen, Chemnig, Sreiberg, Glaudjau, Grimma, Meizer, PBirna, Sdueeberg, Wurgen, Zittau, Bwidan), welde Ende vor. J. gufammen 347u Mitglieder gahlten. Befindet fic) aud) ein Theil der legtern tm Wuslande, jo halten fic) doch wiederum viele Mitglieder auswartiger Nogen in Gadjen auf, jodafi man die Bahl ber gejammien in Gachjen lebenden Greimaurer wol auf 3300—3400 ver- anjdlagen fant. aol Sena wird ш naditer Bett еше neue Fretmarnrerloge erricjtet werben. . Unfalle. a Sferlohn droht dre nordojthidje Sette der Stadt, wol ein Giertel ihves Flackenraums, Hauler, Strafen und Mirden, роде Цит qrabung burd) den Bergbau gujammengujtitrgzen. Der Gifenbahnunfall des Fiifilierbataillons des erften pommer: jdjen Grenadierregiments Kinig Friedrich Wilhelur 1V. Mr. 2. bet Bidjortau auf der Verlin-Anhaltijhen Cifenbagn am 22. Suni 1871 hatte den Tod vow i, Unteroffigieren und Giifilieren, die fcjwere Bertwundung von 30 Unter: offigieven und Dtannfdjaften gur Folge. Siir oie legteri unb die Witwen und Waijfen (4 und 6) fowie die Weltern (vier Paare) der erftern gingen faut Quittung des RegimentScommandeurs Обе о. 318 пи gangen 1945 Thir. ein. Meungelhntel diefer Gumme allein aus Leipzig und Plauen . B. (1201 ThHlr. von der Eepedition des , Leipziger Tageblatts“, 400 Thtv. von der ,,Wartenlaube gefammelt). Unf Steinwarder bet Hamburg iff am 9. d. M. der Sdhorn- itcin deS Oblendorif jden Ctabliffements gur Herftellung de3 fogenannten aufge @lofjenen Guawos der gangen Range nach umgeftiirgt und hat im Gall die an dem Play der Geemannsidule belegene Wohnung des bei oem Inititut angefteliten VBootsmanns derart getroffenr, dah das Haus in der Mitte firmlic) durdgefejlagen wurde. Bum Gli ift fein Menfdyenleden dabei gu Grunde gegangen. Am 20. Marz ift ein Theil des Mfademiegebdudes in Diiffel- borf burd) Gener gerftirt worden. Die Kunfifammlungen jind gerettet. Su der Schafwollwaarenz und Gatinfabrif von Bernhard биде! и. Co. in Briinn brad am 11. d. Mt. ein Brand aus. Der Theil be8 Ctabliffements , in weldem fic) die Gpinnereiappretur und die Blijd- majdinen befanbden, wurde vom Feuer gerftirt. Der Sdaden betrigt 200,000 SI. 3 Adolf Crenvdelenburg. _ Am 24, Januar ftarb in Berlin nad) einem langen fegens- reidhen Wirten einer der verdienteften deutidhen PBoilofophen, ein Dtann, der bei feinem rubigen, gang dev wiffentdaftlicden dorjhung gewidmeten Leben dod auf jeine Zeit einen bedeu- tenden Ginjlup ausgeitht bat. Woolf Trendelenburg wurde am 80. November 18uz zu Cutin in Oloenburg geboren, wo fein Vater Pojtmeifier war. Auf dem Gymnafium jeiner Vater: ftabt vorgebildet und bejonder3 dure) den Rector deffelben, den Kanttaner Konig, fiir philologifde Studien gewonnen, begog ev 1822 die Univerfitdt Riel; er wollte Theologte не diren, wandte fid) jedod) bald der PHilologie und Philofophie gu. Jn lebterer waren Reinhold, dev aber im April 1428 ftarb, und Joh. Crid) v. Berger, der mit Steffens befreundete Uftro- nom und HedtSphilofoph, feine Rehrer. Bon Ptichaeli3 1823 an febte ev feine Studien etn Jahr lang in Leipsig fort; er hirte dort befonders Gottfr. Hermann und war Yiitglied oer von diejem geleiteten Griechifcen Gefellfdaft. Wuf der fidern grammatijden Grundlage, die er in Hermann’s Saule gelegt, Ее er dann in Berlin, wobhin er Wtidjaelis 1824 ging, be: jonder3 unter Bbcth’s Leitung, eine umfafjende Kenninis des griedijden WUlterthums gu gewinnen. Gr hérte hier gugleid Steffens; vor allem aber ftudirte ex die Hegel’fche Phtlojophie, theils bet Hegel jelbjt, theils bet deffen Gditler v. Henning, inde mit der ausgefprodhenen Ubficht, das Syjtem nur tritifd genau durdguarbeiten, da er von dev Unhaltbarteit feines Princips bereits uberzeugt war, Sdleiermader’s Vorlejungen befuchte er nicht, wohl aber regelmapig feine Predigten. Wah- rend feines [еп Studienjabr3 ibernahm er vom Wpril 13 Suni 1826 eine Gtellung alS Hauslehrer bei dem Herrn v. Meufebach, deffen beriihmte Bibliothet ihm fettdem gur Ver- fiigung ftand. Sn der Familie diefes Herren lernte ihn der Seh. Oberregierungsrath Sohannes Schulze tennen, der fid) fir ign lebbaft intereffirte und auc) bet fener Promotion зи gegen war. Lebtere fand dm 10, Mtat 1826 ftatt; die Promo- tiongfdrift: ,,Platonis de ideis et numeris doctrina ex Ari- stotele iliustrata’, erfdien in bemfelben Jahre ип Зи алое! (Leipzig bei Vogel). War durch Sdleiermadher und Bodh im erjten Viertel Diefes Jahrhunderts eine griindlicere Kenntnip der Plato- nifcjen Schriften angebahut, fo judte Trendelenburg in jeiner бета тие diefe Horjdungen dadurd zu ergdnjen, dab er aus Urijtoteles’ Werten alles и zujammenftellte, was diefer iiber оо’ Зее: ито Zablentehre beridtet. Das Bud ift die Hrucht deS griimdlidjten und umfaffendjten Studiums beS Wriftoteles. Diefes Studium war wabhrend der gangen Univerfitdtsgeit der Mittelpuntt feiner wifjenfdaftliden Be- jtvebungen gewefen; auf Grund deffelben hatte ex fic) eine philofophifde Weltanfdyauung gebildet, welche ihm folge- ridjtiger al3 die neuere Bhilofopbie, insbefondere alB die Hegel s {chien. Er bejdylok, dielelbe nad) dem MAWbgange von der Univer: jitat gundehit au vertiefen. Dbgleich ihm fogletd mehrere ehren- volle Berufungen zuthetl wurden, 30g er e8 Dod) vor, eine Haus: (chrerjtelle bet dem Generalpojtmeijter v. Nagler angunehmen, um Zeit zur Fortfegung feiner Studien gu gewinnen. Diefe Stellung wurde ihm durc) Vermittelung von Johannes Schulze angeboten, und durd) die Uebernabme derfelben erdffnete fich Hermann Ubde, Feutlletonift dev Hamburger Madpridjten”, ein geborener Graunfdweiger, Hat vou feinem RandeSherrn in Wnerfen- nung patriotijder literarifder Thatigteit withrend des lebten Feldgugs nas Berdienittreug erfter Plaffe des Ordend Heinvich’s des Ldwen erhalten. UN. Shmitt, Procurijt der Firma B. G. Teubner in Leivjig, hat am 12. d. M. das jahrige Hubilium feiner Thatigkeit in diefer grofen Budjhandlung gefeiert. Die Befiger der legtern бедой ет pen Qubilar an der Spike 5е8 gejammten Gefdhaftsperfonals und ver- finbigten ihm, dah fie ihu als Theilhaber in das Gefchaft aufgunehmen befdhloffen Hatten. Die philofophiiche Facultdt der Univerfitét Jena er- nannte Herr Sdmitt bet diejer Gelegenheit gum Chrenbdoctor der PHilo- jophie, und Geh. Regierung3rath Prof. Dr. Ritjdl in Leipgig widmete dem Gefeterten eine lateinifdje Botivtafel. Franz Noe, Official im dfterveidhifden Miniftertum fitr Candesvertheidigung, hat in Wnerfennung feiner wiffenfcafttiden etftun- gen auf dem Gebiet ber BQyitE die grofe golbene Medaille fiir Kunft und Wiffenidaft erhalten. Der befannte Aftronom Prof. Sdiaparelli im Mtailand hat bon dex englifden Aftronomifden Gefellfdaft die Chrenmebdaille erhalten wegen feiner Urbeiten iiber den Bufammenhang givifden Rometen und Metepren. Jerfonalnadridien. ibm gugletd die Must, }pater eine Profefjur an einer preu: Biden Univerfitat zu erhalten, indem er durd) Herrn v. Nag: ler auch mit deffen Sdwager, dem Mtinijter v. Wltenften befannt wurde. Фа Фет о. Лафег zugleich Bundestags: gejandter war, bradjte die Familie den Gommer in Frantfurt а. Mt. gu; dadurd lernte Trendelenburg den Grammatifer Karl Herd, Beder in Offenbach fennen_ und ftudivte mit ihm eifrig Grammatif, Beder’s grammatifche Theorie erfdhien ifm in vielen Puntten als Bejtatigung jeter eigenen logifden und metaphnfijdhen Unfidjten und veranlapte ihn, dem Bujammen: hang gwifden Logit und Grammatif ttefer nadguforjcen. So Fart er aud), dap der widtigite Begriff der Logit, der der Kategorien, von Wriftoteles, der thn guer}t aufgeftellt, im Nid: blid auf grammatifde Beziehungen entwidelt worden ijt. Was feine arijtotelifden Gorfdungen betrifft, fo fudjte ev einen feften Grund fiir feine Weltanfdjauung betonder3 aus der Bfydo- logie ded Uviftoteles gu gewinnen und arbeitete emfig an einem erfldrenden und fritijden Commentar gu den Birchern itber die Seele. WIS ev nun im Miirg 1833 jeine Wufgabe als Er: gieher bei Herrn v. Nagler beendet hatte und ihm gugleic) eine auperordentlide Profejiur ohne Gebhalt an der Univerfitat Berlin zutheil wurde, etlte er guerft nad) Paris, um die dor- tigen Handjcriften de3 Wrijtoteltjdhen Werks zu vergleiden und die Legte Hand an die Bearbettung defjelben zu legen. Зи Mai trat er feine Profeffur an. oi feinem Wntrittsprogramm (de Aristotelis categoriis) fiigrte er fetne Unfidt iber die Entitehung der Rategorienlehre aus, und in dbemjelben Sabre erfdien feine UWusgabe der Birder iiber die Seele (Aristotelis de anima libri tres), die von dem grdpten wiffenjdaftliden Werth ift. Seine erfte Borlefung banbdelte itber Wriftoteles und fein Syftem; von diefem Wus- gangspuntt verbrettete ex fic) in ben *Porlefunger der folgenden Sabre weiter itber die Фе der Bbhilofophie. Bald fammelte fid) eine gripere Ungahl von Bubsrern um ifn; 1835 wurde ihm ein Gebalt von 800 Thlr. und 1837, al8 ex einen Ruf nach Riel erbielt, eine ordentlide Profeffur gewa бт, ein Jahr, nadjdem er fic) mit etner Todhter Ferdinand Beder’s vermablt hatte, 113 Programm fiir fein neues Wmt fchried ev ither den Blan de8 Platonifden Dialogs а (Ре Platonis Philebi consilio). Gr geht in diejer Garift wieder von Sdleiermacer’s Forfdhungen iber Plato aus und weift nach, wie diejelben erft gum Ahi dhlup gebradt werden finnen, wenn nidt nur der Bufammenhang der Dialoge untereinander, fondern Wnlage und Methode in jedem eingelnen unterfudht werden, eine Wufgabe, die feitdem vielfad in Wngriff ge: nommen, aber nod) immer nidt vollftandig geldjft it Da Trenbdelenburg auch zum Mitglied der wiffenfdyaftliden йе fung8commiffion yu Berlin ernannt wurde, der er 30 Jahre angehirt hat, benubte ev dieje Stellung, um die Jugend fitr die philofophifhe Weltan{dhauung, welde ev vertrat, {don auf ver ©фи[е vorgubereiten. Cr gab gu diefem Bwed 1837 fitr den Unterricht in der philofophifden PBropadeutif die , ilementalogices Aristoteleae’ herau3, eine Sammlung von Uriftotelifdhen Stellen, welde einen Ueberblic itber die ge- fammte Logit des Uriftoteles geben, nebjt lateinifder Ueber: jepung und Commentar. Das Buch hat jedh3 Wuflagen erlebt. Nad den grimodlidjten hitorijden Borberettungen trat Trendelenburg nun 1840 mit feinem eigenen philofophifden Syftem hervor in den , Logifcen Unterfuchungen” (2 Bande). Sndem er die Uufgabe der Philofophie darin findet, die [ев еп Gritnbde der einzelnen Wiffenjdaften einerfeits und ote gemein: famen Brincipien aller wiffenfdhaftliden Methoden anderer- jeit3 зи evforfcben, ergibt fic) ihm als philofophifhe Grund: wiffenfdaft die innige Verbindung von Logit und Dietaphyfit, die Logit im weitern Sinne. Diefe will er aber nicht new be- griinden. Bielmebr erflart er e& fiir ein deutfdes Vorurtheil, dah jeder Philofoph auf eigene Hand beginnen, jeder fein eigened Brincip haben mitjje. Die Pilofophie wird nad fener Unfidht nidt eher dte alte Mtadt wieder erretden, als bi fie auf diefelbe Weife wadjt, wie die andern Wiffenfdaften wadfen, bid fie fich ftetig entwicelt, tnoem fie nidjt т дебет Яорте new anfebt und wieder abfest, fondern gefdhidtlidy die Probleme aufnimmt und weiter fihrt. Yndem er felbjt diefe gefdhichtlicje Weiterfihrung unternimmt, ijt ev jedod) nidt Gflettiter. Зиг ое Philofophte der Bufunft braucht nach ihm fein neuformulirtes Princip gefunden zu werden, weil bas Princip fehon gefunden ift; e3 ltegt in der organifden Welt: an{dauung, welde fic) in Plato und Wrijtoteles griimdete, fid von ibnen ber fortfebte und fic) in tieferer Unterfudung der Grundbegriffe fowie der eingelnen Ceiten und in Wedfel- wirkung mit den realen Wiffen{daften ausbilden und nad und nad vollenden mup. Bon diefem hiftorijden Standpuntt aus fucht ex in den ,,Logifden Unterfudungen’ die Fundamental: wiffenfdaft der PBhilojophie weiter gu fihren, tndem er gu: ве die mobdernen philofophifden Syjteme einer wabhrbatt vernicjtenden Kritif untermirft. Die game Scarfe diefer Kritif war gegen die dbamals nod) dominivende Hegel’{dhe Sadule geridjtet. Gabler, der Nadhfolger Gegel’S auf jeinem Vehritubl gu Berlin, trat guerft gegen den Gegner in die Sdranten, welder der abfoluten Philofophie unvermuthet in dem Mittelpuntt ihrer Wirkfamieit erjtanden war. Wuf fetne Ungriffe antwortete Trendelenburg in der ,,.Yenaifchen Literatur: Beitung” (1842 und 1843) in wet Wuffagen, welche unter dem Litel „зе logifdhe Frage in Hegel s Syftem” 1843 zufammens gedrudt find. Gett diejer Bett tt die Hegel’jche Dialettit als geftiirzt angufehen; unter den Ungriffen, bie nun von allen Geiten, befonders von den Bertretern der empirifden Wiljen- fchaften erfolgten, Lofte fich die Schule Hegel’s allmablid in fic felbjt auf. Trendelenburg nahm auf die vielfacen WUntikritifen der Hegelianer, Herbartianer und anderer Philofophen fowie auf neu hervortretende bedeutende Crideinungen in der 2. und 3. Uuflage der ,,Logiiden Unter{udungen” (1862 und 1870) Ridficht; fonjt erhielt das Buch in diefen Wuflagen nur aus: fiilbrende Bujaige, feine wefentliden Verdndecungen. Gr jelbft nahin mehr und mebr eine centrale Stellung fir diejenige Ridtung der Philofophie ein, weldye gegenwartig vorherr{dt, namlic) die hiftorifde. WS er 1846 als Mitglied der berliner Nfademte der Wiffenfdaften eingefiihrt wurde, evflarte er, dah feine atabemifde Thatigteit ber Gefdhidte der Philojophie ge- widiet fein follte, im Anfdlup an die Veftrebungen Sdjleier- mader’s. Sn demfelben Yahre erfdyien der erfte Band feiner _ Oijtorifden Beitrage gur Philojophie’, worin die Gefdidte ver Kategorienlehre von Uriftoteles bis auf die ,,Logifden Unterfuchungen’ bargelegt ijt. Sm. zweiten und dritten Band det ,, Hiftorij chen Beitrage” (1855 und 1867) wurden {pater die afademijden Abhandlungen mit Hingufiigung anderer gletd)- artiger Uuffage gefammelt. Diefe Arbeiten betreffen theils all- gemeine Sragen, wie den pUnterfdied dev philofopbijden Der gropherzogl. heffifhhe Minifterialpraftdent Fehr. ». Bedjtold hat am 7. Marg fein Sofahriges Dienftiubildum gefeiert und ift bet diejer Gelegenheit durd) Verleihung bes Grogtrenged des Philippsordens’ aus- gegeichnet worden. Der bisherige Landesdirector 5. Flottwell in Waldeck hat fid) sur Unnahme de3 Minifterpojftens von Lippe -Detmold entidlojjen. General ber Snfanterie Sqnatieff I, Generaladjutant ded Gaijers von Rupland, feither Prafident der Bittichriftencommiffion, ijt sm Prafidenten bed Miniftercomités ernannt tworden. Vreisanus{dretben, Die fdnigliche Wfademie der Munite im Berlin pajretbt gum erften mal bie Bewerbung um den Preis der v. Rohe fcjen Stiftung fir talentvolle deutice Riinftler (Maler, Bildhauer und Urehitetten) aus, Das Stipendium befteht in einem Preife von 1500 Thi{r. gu einer einjaprigen Gtubienreife. Die Concurreng ijt dieSmal fic Maler erbffnet. Der Be- werber hat eingujenben: ein von ibm felbjtdndig erfundenes und aug- gefiihrtes Gemalde, dejjen Gegenftand ihm freigeftellt ijt, von ifm gemadjte Studien und eine Vebensbefdreibung, aus der der Gang feiner Studien е ПН. Dad 32. Jahr darf ev nidjt itberfejritten haben. Der Cin= jendungStermin iff auf den 2. November d. J. feftgeiest. Sn begug auf die Benefe’fche Preisitiftung yu Gottingen hat bie philojophifde Gacultat in einer Sffentliden Gigung am 11. Mirg 5. 3. dad Nefultat der erjten Preisbewerbung verfiindet. Die Wufgabe war: cine fritifdje Gelchidjte dec Principien der Medanif. Cingegangen waren fiinf Yrbeiten. Den erften Preis von 500 Thr. in Friedrichbor fprad die Facultat der Arbeit des Dr. C. Dithring, Docenten an der Univerfitat Berlin, gu. Das Manufcript bot cine befriedigende Vijung des Themas. Dev gweite Preis von 200 Thir. in Friedridjdor ward der Wrbeit nes Profeffor H. Klein in Dresden guerfannt. Die Redaction des ,, Journals fir Buchdrucerfunit’ madjt bez faunt, hag auf ify Bretsausidreiben eines Wufjagkes iiber eine geitgemape und gen Hohern Anforderungen der Buchdrucderfunft entipredjendbe Farben- lehre feine Goncurrengarbeit eingegangen tft. Die Redaction ernenert das Preisausfdjreiben, erhsHt die Praimie von 40 auf 50 Thir. — ausfehliehliq ое Beilenhonorars bet Wodrud in bem Bournal — und beftimmt alg (Finlieferungstermin ben 1. October db. $. Seflkalender, Das diesjahrige Gdhintel-Fert fand am Abend des 13. Mary im Urnin’jden Gaal in Berlin ftatt. Der Sdmud de3 Gaal war dies- inal ein bejonbers reidjer und feierlicer. Der Borfigende des Wrdhitetten- vereing, Baurath Quafjowsti, erdffnete die Feier mit einer Verichterftat- tung iiber dad verflojjene Vereindjahr. Der Berliner Verein за jest 896 Mitglieder. Die Preisaufgabe im Landbau twar der Plan einer Villa, im Wafferbau ver eines eijernen Viaduct3. Bier Arbeiten find fiir die erfte, gwei fiir die lebte eingelaufen. Jm Landbau erhielt den Preis — vie Schinfel-Medaille und ein Staatsftipendium — dev Architekt Biller, im Wafferbau Karl Heujer. Die Feftrebe de3 Wbends hielt Geh. Rez gierung3rath v. Quaft iiber die Verdienfte Sdjinfel’s in der Wrehitettur und fiber das Wefen diefer Kunft. Mud Ermeland feiert in diefem Sabre feine LOojahrige Ber- einigung mit Breufen. Die Feier foll in der ehemaligen Hauptftadt Heils- berg ftattfinben. Am 25. Februar feierte H. Settegaft, Lehrer der Landwirih- jdaft an ber Atademie Prostan und Wominijtrator des atademijden Guts, jein 25jihriges Gubilaum, ans weldem WAnlag an den um die Entwicdelung der Landwirthidaft fo Hodjverdienten Mann feitens fjeiner Collegen, der Stubirenden und aus weitern Kreijen sahlreide Gliicwiinjdje ergingen. Зи den Miederlanden haben rch jest allenihalben Somites gebildet fiir eine feicrliche Begehung deS Mationalfeftes am 1. April, an weldjem Tage befanntlic) vor 30u Jahren die Einnahme von Brielle durd) bie Waijergeujen erfolgte. Das Centralcomité in Brielle hat am 10. Mara ие officielle Mtittheilung erhalten, da der Rinig dev Feier beiwohnen werde, ши den Grundftein gu den Denkmal fowie gu dem Mfyl gu legen, welche aus btejem Wnlag au Brielle erridtet werden follen. Deretnsnadriditen, Dre Oberlanftgide Gefellydyagt ver Waitfenfdhaften gu Gorlig wird ihre Hauptoerfammiung am 4. April d. J. abhalten, fiir welche Berhandlungen ier die eingegangene Breisidjrift, bie det Oberlanfix eigen- thitmlice Rechts: und Staatsverfafjung betreffend, Wahl ueuer Mitglieder unb wiffenjdjaftlide Bortrage als Berathungsgqegen[tiude feftgejegt jind. Das Prafidium der 28. Verfammlung deutfcher Philologen und Gdulmanner (die Projefforen G. Curtius und F. N. Edftein) erlafpt aué Leipgig bom 1. Marz eine Befauntmadung, wonad) dieje Serjammlung in Ritdfidht auf die fiir den Herbft gleichfalls in Leipzig beabfidjtigte Natur: jorjderverfamnilung bereits in ben Tagen vom 22. bis 25. Mai in Leipzig ftattfinden wird, umd erbittet fic) Unmelbungen зи VBortragen jowie Wn- feagen und Wiinjde iiber Theilnahme an der Verjammlung, Wohnung 2c. Die Tiedge-Stiftung in Oresden, deren Kapitalvermigen am СОШ des Jahrs 1870 187,087 Thle. betrug, hat ihren jiingften Fahres- berict verdffentlidit. Fm Lauf des Yalrs 1871 find gum Chetl infolge der ftattgefundenen politijdjen Creignijje gah(reicje Veranlafiungen gu Verlethun- gen vou Stiftungsgaben Hervorgetreten, und es wurden gujammen 5000 Thr. ради verwendet. Unter den 38 mit Chrengaben bedachten Miinjtlern und Dichtern Befindet fic) auch der bejahrte eljafiijde Didjter Daniel Hiry. Der Delegivtentag der ftudentifdjen Reformyereine hat am 24.,25., und 26. Februar in Weimar fiattgefunden und gur Griindung eines Gartelverbands diefer Bereine gefiihrt. E83 waren vertreten die begiiglidjen Reformoereine bon Berlin, Giegen, Heidelberg, Fena, Minigaberg, 14518, УЛахвита, Уйифен, ЯЗйтобито. Der unter dem Protectorat des Pringen Georg von Preugen ftehende Beretu Herold in Berlin fiir Heraldif, Sphragiftit und Genealogie ift vor furgem in das dritte Jahr jeiner Вибе eingetreten. Obwol die Miften bes Bereins bereits eine betridtlide Angahl von Mitgliedern cufweijen, in weldjen Manner von Rang, der Wifjenfdaft umd der Praxis gleidjmagig vertreten find, jo ift doch vielfacy ber Verein in inter= effirenden Kreifen nocd) unbefannt. Wie wir wiffen, find vemfelben Mit= glieder aus den Mreifen des AdelS, gleidjviel ob bes Hohen oder niederu, jehe willfommen, nidjt weniger aud) Gejdhichtsfreunde und Riinitler. Den SHhimerpuntt feiner Wirkfamkeit verlegt der Verein in die von ihm heraus- gegebene Zeit(chrift ,, Deutidjer Herold’, welche joeben unter dem neuernanntert Hedacteur Genler ihren dritten Jahreslanf begonnen hat. Der Vorftand des Vereins Gejteht aus drei Mitgliedern, Graf Hoverden, Hohengollernitrafje 10, Vorfigender, Graf Oehnhaufen, Litgorwftrake 74, Sehrifthihrer, und Baron