№ 1500. 30. Уз 1872.
	Sllustrirte Zeitung.
	er wanote tid) sur Wbleijiung der eingabrigen Dienftzett nad
	Berlin, wo er bet einem Garderegrment ит odie Rethen oer
Krieger trat. Nad) Sahvesfrijt fehrte ex in den Krets der
Seinigen guriid; da Ши aber die Foeale der Kunft madhtiger
ant Hergen lagen als je zuvor, wandte er fich mit Zujtnumung
feiner Meltern nad) Minden und wurde Seiler bet Morib
v. Sdwind, der fein Talent ertannte, [haste und e8 mit allen
Kraften weiter 4u bilden ftrebte. Noch im jelben Yahve war er
Mitbemerber einer ausgefdriebenen atademifden Concurrens,
wobei er die jilberne Medaille als zweiten Preis davontrun.
Nach sweigdhrigem Aufenthalt in Mitnden riefen thn hauslide
Berhaltniffe surtict in die Heimat. Der Tod feines geliebten
Vaters brachte ibm den Grnjt des Lebens nabhe, deffen Diifter-
Feit fich bet ihm inbdeffen in feinem Ringen um die Kuni
wieder ausglid. Bweifel, welde nod) auftaudten, ob er im
rechten ebensgleife wandle, wurden niedergefdmpft, als er
begriff, wie fid) Doc) bie Kraft 3u einem hohern Biele in ifm regte.

Von neuem fdlug ev in Diiffelborf fein Domicil auf, wo
ev mit regerm Gifer jeine Studien trieb, und diefe gipfelten in
der Fertigftellung eter felbjtindigen qrifern WUrbeit; es hatte
ndmlic) die Berbindung fir Hiftort}edhe Runft eine ratio:
nale Preisbewerbung ausgefdrieben, зи welder cin groper
Wetttampf bevorjtand. Baur hatte fitr feinen Theil die
lleberfiibrung ber Geiche Otto’S IU. nad Deutfdland” де:
	waHlt, und er hatte fiir fein Ringen 9е Фелидиииа, саВ с
	bei det Briifung der Vorlagen als Steger hHervorging, wonad)
ev dann ein grofeS interejjantes Gemadlbe in ее ет
Geilt, der immer fein Borbild blieb, fertig ftellte, dad feinen
Namen jaynell in weiteften Kreifen befannt machte.

Mit fri{her Kraft, im Drang dev Liebe fiir Weib und Kinz
ber, die ihm tnzwifden glticdbringend den Gegen der Haustich-
feit erfehloffen Hatten, und ermuthigt dburd feine giinftigen
Erfolge, ritftete ev fid) bald darauf zu einem neuen Wetttampf,
der durch das preupifdhe Cultusminifterium fiir die Ws:
fHmitdung doe3 Sdwurgerichtfaals yu Clberfeld verantabt
wurde. Er nahm das ,,Siingite Geridht” gum Vorwurf feiner
Darjtellung, und der erhabene Zug urd Ernft wie die Sdin-
	Heit de3 Werks trugen Ши als criten Brets 100 Golojtiide —
	und it der engern Concurrens mit andern Rivalen die Chre
des Wuftrags zur Uusfiihrung des Bildes ein.

Nad) Fertigitellung dicfes im qropen Dimenfionen an-
qelegten, mit jabrelanger Arbeit iberwaltigten Tableaus fam
ihm der Gedante an die ,,Chriftlicen Martyrer’’, den ev mit
cijernem Hleif fefthielt und nicht (ange darauf in einem {dhd-
nen Farbenkleibe der Oeffentlidteit iibergab. Wie ex mit die:
fem Werk bas Gemitth des Befdhauer’s erfafte, fann mit der
Thatfache conjtatirt werden, dab viele fchone Augen vor_den:
felben fic) mit Thranen fitllten und der Schauer her Theil:
nahme und des Gdttliden mandhed Geficht erbleidhen madte.

Aus dem gewinnfitetigen Zeitalter der Yndujteie und Spe
culation verfegt ung der Riinitler mit diefem Beld wad) Rom in
	die Tage der Chrijtenverfolgung durcd den blutdiritigen Kater
	Diocletian. Der Shauplag tft die Vorhalle de3 Circus mit ее
nem metten Portal, welded sum Zeiden eines ftatigefundenen
Lolksfeftes mit reiden Kranggewinden unyogen ift. Der Kai-
fer hat ben itppigen Romern bad neue SGdhaufpiel einer
Menfdenmarter gegeben, und viele edle Chriften, unter ibnen,
vielletcht zum erften male al befonderes Reigmittcl, eine blii-
bende Jungfrau, find unter der grimmigen Wuth fhredlider
Thiere verblutet alB Opfer ihres Glaubens. Macdem das
furchtbare Schaufpiel vorither, dic Luft der Ndmer geftillt und
c3 Nadt geworden ift, fdhletchen die Ungehsrigen der Dar:
tyret zum Circus, um 1 in den Befib dev theuren Seichen
au feben, Die Nugfihrung diejes LiebeSwerks fate der Maler
in fein Bild. Der anbredjende Morgen beleudtet das weite
Portal und die Stufen, die gum Circus emporfithren. Bon
diefen Stufen fehreitet eben die Gruppe der Lcidtragenden mit
det fdnen Todten hernieder. Bwet Manner, зи orl ee ет
hoher Romerjiingling, tragen die in Decen eingebillte Зее
der Unglitdliden, der wir ind herrliche Untlig blicten, das die
goldenen Haare aufgeldft unuvallen. uf ihre herabhdngende
verftiimimelte Hand beugt fic) ein Wlter fcmerzvoll hernieder
und fiibrt fte an feine Gippen. Wantend vor Gram und
Rummer, taftet hinter der Gruppe gut linken Seite deS Por-
tal8 eine alte Svan, und in der Ttefe de} Circus tauchen eben
bie Trager anderer Leiden aus dem Halbdunfel hervor. Der
Hauptgruppe nad link vorauffdhreitend fehen wir die bobe
Geftalt eines Greifed , der wie ein Wpoftelfiirit erjdheint; er
fchlicht einen weinenden Simgling in feine Urme. Endlid, als
Зое diefes tiefen Leids, fehen wir recjts im Vordergrunde
pen Leidtfinn in den Geftalten ciner Tangerqruppe, mit Ro-
fen und Weinlaub gefdmiidt, aus einem Mann und gwet
Bachantinnen beftehend, wie fie in jener Beit die Fefte der
{hwelgenden Sroken verfdonern mupten. Фе dieje itber-
	raicht ber Wnblid, der fich ibnen bietet; der Schmerz oder
	Chrilten bannt fie 1Фтоещето an die Stelle, vielleiht gebht
burd) die Geele diefer Urmen die Ahnung von dem gropen
Siege deS Shriftenthums.

Den Freunden der Kunft mun fdlieblicd nod die Mit
бета, dap der Kunftverein fiir Mheinland und Weftfaten den
Rupferjtedher J. Nitffer in Diiffeldorf mit Wnfertigung eines
qrofern Stigs nad Baur’s Bild bearftragt bat.
	Die Riefeubiume auf der Uroma-Planma
ит вебе.
	Row Этан: Зости.
		Slustrirte Sethung.
	Wodenkalenuder.
	Doh bas treue Thter tft traurig, phluchgt,
Weint Thrainen heute,

Marco, Unglite aynend, flagt:

,Srdhsig Fahre tebt ih, атас,

Stet3 mit Dir,

SroHlic) warft du immer, Heute Hagft du,
Wird ein Opfer fallen ?

Goll eS nteinen, deinen Kopf gar yqelten?
Schlimmes ahi’ id!“

Da ruft die Vila (flawifeje Berguympye :
p»Mieh MGnigsfohu, mein theuver Marco!
Ahr foeidet heute !

Darunt trauert Фатас.

Niemand fan dir deinen Sarac nehmert,
Dein Leben fan fein Sterblicer qefahroen:
Doch willft du qliclid) fterben,

Durch des Sdipfers Heilgen rm

Dem Tod dich weihn,

Go hire: evblicen iwirft ou

Wuf dev Planina folanfe Baume

Mit ihin begriintem Wipfel;

Daneben faust ou

Giner Quelle Wafferipiegel ;

Un diefer Quelle Maud tritt gin und fied
Deiner Wangen fanft Erbleiden.”” —
Marev thut fo, Fithlet alsbald

Die Sdheideftuude nahu und ruft:

„Зи Welt ift Trung!

Mein Hliitenveidhes Leben ift gu Ende!
&3 naht die Beit; fehwer frjeid ich von Hinnen!“
Ev gieht det Sfanken Gabel aus der Scheide,
Tritt hin sunt theuren Garac wehmuthvoll,
Und mit efuen machi gen Gtreide
File des treucen Roffes Kopf guv Crde.
/Mixlt Leinen Titefen jext

Muf deinent wethen Rien traget,

Mie Feuchen unter Tirfenlaft,

Nie wird der Frembling did

Bu Boden dritcen! “

Зи ох ЕН Hauet Marco

Seinen fdarfen Gabel dann,

Зав fein Tiivk’ fic) briijte je,

Mtarco s Waffen gu befigen,

DaR fein Chrift den Chriftenheld verflucje.
Brit die Lange an den Weffen

Mit mieht  gen Sehlag iit fichen Stiice,
Daf die Aejte nie mehr griinten.
Edleudert drauf die Waffen, Bfeile,
Hinab in’s fine blaue Meer und fpricft:
„оба die Bfeile aus de3 Meeres Grund
Mufiwarts fejwintmten,

Eritehe ich gu neuem angen Leben’,
Und in ein weifes, unbefehricé nes Bud
Schreibt Marco diefe Worte:

/ Wer da fommt gum Berg hina

uf die UvoinasBlanina,

BiB zur Owelle, gu den Baumer,
Gewahr’ die Gachen, die ic) weihte;

Die Weihe liegt im Dreigurt innen,
Woldne drei Dukaten find es.

Der eine dem,

Der mir den Leibgurt abnimme einft,
Dev gweite fet ber Mirdy’ geweilh’t,

Gie au feymiicen,

Der dritte Зори dem blinven Sanger,
Damit er, Mareo’s eingedent,

JHn in Liedern ftets verherrlicht.”

So fdjrieh der Held ins weife Such,
Wirft e3 auf die Hohen Wejte,

Da e3 jeden

Bon dent Weg aus fidjtbar ware;
УниииЕ den gritnen Dolman ab,

Vreitet aus den griinen Dolman

Auf die Statte,

Die bie Bitume Tih! бефайен,

Sehlagt ein Kreug,

Dedt fein Wutlix mit bem Kalpac,
Schlieft die Augen und verfdjeidet.

Todt ИЕ Marco von ber Stud’ an,

Sm BVolf uur glaubt nan, dak er jeblafe.
Mit fyeuen Bliden, fdeuen Britten
Naht ein jeder diefer Etitte,

Dah ev Marco nidt

Sm tiefen Sclafe ftire,

Mit bem Leben e& nicht biife.

Dod) auf die ftille Statte jdeint

Gin Girésftrahl dennod nieder.

Nicht foll Marco unbeerdigt linger rubn.
Jguman, der Kloftervorftard von Hilindar
Am heil’gen Berg, mit bent Diaton Qfaias
Sind auf frommen Wegei.

Yguman, dev alte Fromme,

Mit der Rerjten Winte gebend,

Mahut Ffaies: ,,Leifer, Gogndyen

Denn iwofern du Marco шеей,

Gind verloren beibe wir.’

Staunend fcaut ex Marco an,

Den in tiefen Sdlaf Зе ии? иен,

BWird des Buchs am Aft getvahr,

Der den Helden Fiihl Hefdhattet,

Nimmet das Buch und Пей die Worte:
Todt ijt Marco, todt fiir lange —

GSteigt vom Pferd und nahet,

Mahet till bem todten Helden,

Riigrt die Salafe Marco’s au,

Sehnallt der Dreiguet ihm vom Leib,
Ginnet lang, wie’s tiirdig ware,

Bu beftatten Marcy s Зее.

Squinan ино За

Vertraunt die VBirrvde ihrem Gaumpferd.
Beide fcjreiten fcjtveigend feitiwarts ;
Gitlle nur Gebete fpredend,

Nagen fie ber Rlofterkirdhe gu Hiliudar
Ym heil’gen Betg.

Squinan gribt felbft cin Grab

Su der tweifen Kirche Mitte,

@ibt dem Leidynam alle Chren,

Genkt ifn in der Erde Sdjos und
Trauernd fpricjt er diefe Worte:

Du jamiidit vie Rirde, Heldenleidnam!
Sdine Bier du, Marco’s Зее!

Rein Grabftein fol

Den Ort verrathen je dem ет,

Ro du тиб’ in Hohen Shren!

Nur.ber blinde Sanger Gustar

Goll bes Kvaljevic, bes Mares,
Helbenthaten hehr befingen,

Das Lied in alle Qinder tragen.

Das allein ift Marco’s wiirdig.

Ym VQiebe wirft du ewig leben!’
	1872  Proteftanten  Ratholifen und Guichen Sudern Titrten
	ae * 5632 1289
Mars Marg Weadar Moharrem

г. = Ofterfett Ofterfeft 19.3. За.  21, 21,

pri

1. M./Oftermontag, Oftermontag 20. Joh. Ser.  22. 22,

2D.  Rafamunde  513. 5. Ваша 21. Зато6 3,  23. 23,

3. M./Tugendreich Mar. v. Weg./22. Bafilins  24. 24.

4,D,  Umbrofius   Afider 23. Nifodemus  25. 25,

5.3. [Maximus  (Bincentius (24. Gabriel   26. 26. Dicuma
се НЕ Wilhehn 25. Mar. Bert.!27. S.Schem.!37.
	Afironomifdjer Balender:
	Sulminafion bes Mondeds

 

1873 limmitiern  Det Soune
ту Mittage nad Sange   Breite   Зидана   Untergary
8°   mittl. Beit
31 00367 329 128 4’ 6 2730  — 19 337] 11307 ВБ)
Upril  
т 0 40 28   12 3 48   287 2 41/2 40
: 0 44 25   12 3 30  301 3 39  3 35
3 04821   12 312  365   4 м4 am Tage
4 0 5218 ; 12 2 54   320 4 52] 4 40
5 u 56 14   12 2 87   343 5 3/5 5
6 т ОЕ 11192 1090 1374585 %  
	(Sonuenaufgaug 5 Wov 85 Min. Gonnenuntergang 6 Uhr 35 Min

ekted Viertel den 1. April 8 Uhr 20 Min. Friih.

Mord in Crowaghe peu 1. April 10 Ugr abends.

orate fitnliche UWbweichung des Mtondes vom Aequator dew 1. Wprif 1 Uhr
cli.

Culminationsdauer der Gone 2/970 Sterugeit (liv НОО ана).
	Oflermorgen.
	er Blorgenjome Strahl

Hat [don dic HHHn entzitndet:
Gr Hat dem ftillften Thal
Das Ofterfeit verkiindet.
	Da jehnt oem jungen Licht
514 frifdes Gritn entgegen;
Aus allen Knospen bridt
Gin abnungsovolles Regen.
	Miht Hat oes Srieylings Wehn
Die Todesftait vergefjen,
Wo Kreuze trauernd ftehn
Im Schatten der Cyprefjen.
	Dod) mag des Meorgens Schein
Gin theures Grab verfliren,
Die Blu am Leidenitein
Gralithn von Hellern Zabren:
	Den Tooten wirn fein Lag
Die {chine Welt entfdleiern;
Dod treue Liebe mag
Qhr ewig Oftern feiern.
	Chriftlide Martyrer.
	Gemalte зон ЭВ Bair.
	Hudoly Gott) Hall,
	L. B. BWenige Woden vor dem Эбизбеиф des gropen
Kriegs gegen Frantreich ging aus dem Wtelier von W. Baur
in Ditffeldorf cin Bild hervor, das bei feinem Erfcheinen auf
der Ausftellng in den RKtinjtlertreifen und weit aber diefe
Hinaus cin ungewohnlides Wuffehen erregte. Das Werk wid)
in feiner Tendeng jo fehr von dem gewohnten Genre der diifjel:
dorfer Schule ab, e8 berithrte fo gang andere Gefidtspuntte,
рав fofort die Hffentlide Meinung, wie die Kritif, fic) ein:
ftinunig fitv feinen Werth erElarten. Diejes allgemein giinftige
Uriheti hatte fiir den Kiinjtler wie fiir fein Bild die gute
Mirkung, dab e8 fogleid) fiir die jtddtifdhe Gemaldegalerie in
Diiffeldorf angefauft wurde, in welder betanntlic) nur hervor:
ragende Kunjtperlen den Chrenplag finden.

Bevor wir den Gegenftand des VBildes in nahere Vetrach:
tung ziehen, wollen wir unfern Lefern eine furze Lebengftizze
des Kiinitlers geben. MWlbert Baur wurde im Sulit 1835 in der
alten Katjerjtadt Waden von woblbabenden Yeltern geboren
und forgfaltig erjogen. Ev befudhte da3 Gymnafium feiner
Baterftadt bis nad bejtandenem WAbiturienteneramen, Bon
feinem Bater war er fiir das Studium der Qurisprudeng be:
jtimmt; fiir ibn hatte jedod dad der Medicin gréfern ев.
Gleidfam als BVorftudien zu demfelben fertigte ev fid) Zeid:
nungen aller mégliden menfdjliden Rirpertheile, mit denen
ег ме Wainde feines Studirzinrmers bedectte. Der. Widerjprucd
svtfden Bater und Sohn in betreff der Wahl des Berufs-
itudiums, mehr aber wol das Hervortreten eines andern
Lebensplans bei dem legtern, vereitelie ben Whgang nach der
Univerjitat ganglid. Wn den lebensfrifchen Siingling trat
pliplic) die Runjt heran und warf die gliihenden Funten der
Begeifterung in feine Seele. Ulfred Rethel, der geniale, grope
Rimnftler, fam nad Woden, um mit feinen unfterbliden Fresten
den Kaijerfaal des Rathhaufeds su beleben, und wenn thn der
Damon des Ungliids auch bald in Feffelu fchlug, fo war bok
von ihm in feinen Bildern aus dem Leben Karls des Grofen
geiug gefdhaffen, was eine warme, junge Bhantafie fitr alle
Nebendzeit befruchten und befdaftigen fonnte. Die madtigen
Compofitionen Rethel’s erfagten den Sitngling fo qewaltig,
Dap ev fortan nur. den einen Gedanfen hatte, jelbjt Maler au
werden. So war er nist felten ein gan3 in die Sdhonbeiten der
Kaiferbilder verfuntener Befdauer, als Sofeph Kehren, der,

wie befannt, berufen war, den Rethel’jdhen Geltalten bas Ge-

wand der Farbe gu geben, in Madchen verweilte. Der dem ©
feiner Kinder Icbende Vater Baur’s gab denn aud dem
Drdngen des Cohnes nad, und jo fam der Iegtere im Anfang
der fitnfgiger Jahre nad) Ditffeldorf, wo er zuerit bei Jof. Keren,
dem er tn fetner Heimat naber getreten war, denerften geregelten

Beichenunterridjt erhielt und bald darauf in den Verband der
RKunjtatademie iibertrat. Yn diefer Unftalt war ev ein paar

 

ss thatig unter der Anerkennung fetner Lehrer; dann rif

ibn jedod) die HeereSpfliht aus feinem Stubium heraus, und
	Wir bringen unjern Lefern in der beigegebenen Wobifoung
(S, 236) ein landfdhaftliches, dev Gage nad) hijtorifdes №:
tin, die Sterbeltdtte ded Rdnigfohns (Kraljevtc) Marco, des
gtofen Serbenbelden, Obwol e8 gefcidtlid erwiefen ijt, dab
Marco don im 14. Jahrhundert unter den Streidjen de3 da:
maligen Rumdnenherzogs in ber Schlacht bet Rrajova fel,
will dennod) da3 Volt wiffen, d9aB Dtarco, unter den Baumen
diejer Stitte in einen tiefen Schlaf verfunten, nur jdetubar
fterb und dereinft zur Biidhtigung aller Gerbenfetnde glorvetd
auferftehen werde. Der Bolfmund begetdhnet die Riefenbawme
bei der Quelle-auf dev Urvina-Planina (aud) Suda-Planina,
d. 6. ойме Hodebene, genannt), welche an der dalmatintfd-
herzegowiner Grenze unfern der Wdria liegt, als den eigent:
lichen Sterbeort Marco s.

Das ergreifend fchine ferbifche VollSlied, weldjed den Lieb-
ling bes Bol!s, ben Rraljevié Marco, unter diefen Baumen
fterben (abt, fcildert das Dahinfdeiden ded in allen Ctedern
gefeterten Heldentinigs folgendermagen:

Mn einem Haren GonntagSmorgen sieht Marco mit feinem
freuen Garac, feinem Sdlactenrvop, weldhes ibn durd alle
Gefahren deS KriegS bereits das 60. Nahr behend auf dem

Ricken trug, aw die urvinacr Blanina итал,