[Ne 1501. 6. Wpril 1872.
	ibm auf etnfamen Spagster:
gdangen die Rollen — und bald
war der Trieb gur Bithne in
Gébrner’s Bruft i {tar gewor:
den, dab er nicht mehr aud:
gutilgen war. Die YAeltern gaben
thre Grlaubnifp, und бное Fe:
bruar 1822 30g ber RKunftnovtze
bet bitterer Ralte gen Stettin
gum Sheaterdirector Curiol, der
ign mit einem Wodengebalt
von zwei preupifden Thalern
anjtellte.  Géorner itbernahm
qunddft Gtatiftenrollen; fein
erftes felbjtindiges Cingreifen
де! фа als Naphtali in Me:
bil’S Oper ,,Yoleph in Wegyp-
ten’,

Garner blieb nidt lange in
Stettin; feinem regen Runt:
eifer mar ber ihm iberwiefene
Wirkungstreis gu епде. Хех
Thatigteit entfalten fonnte er
bei einent Heinern Theater; er
trat alfo al Mitglied in das
Perfonal der herzogliden Hof-
biihne gu Rithen ein. Dod
nidt lange, fo ward der Hof
fatholifd, und dag Hoftheatce
ging ein; um feine Collegen und
fich felber vor Ло зи jdiigen,
tihernahm Gérner die Direc:
tion auf eigene Rednung, ein
Sedhszehnjahriger! Der wahr-
{heinlich gu allen Zeiten jiingite
dent{he Schaufpielprincipal бе:
fudte mit feiner Gefellfdaft
Halle, Chemnig. Hreiberg, Bite
tau und Baugen. Zwei Yabre
lang fiibrte er dieS Nomaden-
leben, Dann trat er fein Gefdaft
an einen Collegen ab. 68 hatte
fich ihm eine giinjtigere Stellung
geboten; er war al Charafter-
рег an das Hoftheater зи
Sireli berufen worden. Hier
bradte er e3 Ба gum Obers
regifjeur, fpdter gar zum Dis
rector. Yn diefer Stellung ver-
blieb er 3Slf Sabre, bis das

oftheater gum  gewaltigen
aden fiir die Runft infolge
ber Unruben von 1848 aut:
geldft wurdé. Sm Heinen Rreije
	Silusivirte seitung.
	 
	СЕВ. ВУЕР
ЕВХ! ЛАМ МОССЫИ}
		Гл о
	fetette am 3. Upril d. ду. 61 50:
jahriges Qubilaum als Sdau:
inteler, Gérner hat nie gu
ven retfenden Birtuofen gehsrt;
wenn man tropdem tm ganjen
Vaterland feinen Namen fennt,
fo ift e3, weil fic) der Rin{tler
purd emfige literarifdhe Thatig-
feit verdient gemadjt hat. Gir-
ner der Gcjaulpieler ift Fury
charatterifirt, wenn man mit:
theilt, dab er hauptfaddlic) im
Genre bedentendes geleittet hat.
Sein Feld find die Charatter
rollen gewefen, in denen er, nas
mentlid) wenn fie Spifoden mit
humoriftifder Farbung waren,
eiftungen aufweifen taun, wel:
che vor dem Richterfiuhl der
ftrengften Sritif als mujters
Ив beftehen fonnen.
Geboren gu Berlin am 29,
Yanuar bes Yahrs 1806, wur-
elt der Ktinjtler mit feinen fri}:
ter Grinnerungen in ее
Glanyeit ded berliner Bhea-
ters, weldhe Sffland durch fein
eminente3 DirectionStalent her:
beigufiibren gewupt hatte; als
dieler auperordentlice, in feiner
vollen Bebeutung winderlicer:
weije bi8 heute nod) dure) fein
gediegenc3 biographif ches Denk:
mal gewiirdigte Mann 1814
geltorben war, folgte thm Graf
Briihl, der die Lettung immer:
hin anerfennenSwerth бе.
Gr wat e%, der Ludwig Devrient
nad Berlin berief. Durch diefe
merkiwiirdigite CSrfdeinung in
der deutfden Runftvelt wurde
Gébrner fozufagen theatralifd
aus der Taufe gehoben. Sein
Vater, ein Beamter im Finanjz-
minifterium , wobnte [идее
Зе freundnachbarlic) im Thier:
garten neben Ludwig Devrient ;
piejer fand an dem muntern
Gobn feined lieben Befannten
ein Defonderc3 Woblgefallen,
ber Nnabe fehlop fich Dem Я
ler eng und entger an, foufflirte
		 
		 
	 
	 
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