Ne 1508. 20. Wpril 1872. Wodjenkalender 1813 Broteftanten Katholiten и м Subden Liirten : т 9 aril wot fae ge 21.6. S. Dubtinte /3. Subilate o. 6. Зай 1 13. 12. 22. Mi. Soi Soter 10. Lerentins (14. 13. бе 23. D. [Georg Geor LL. Untipas 115. Майло. 14. $a } 24. 9%. бега Гео у. ©. 12. Artemon 16. ЗЕ 15. / tage 25. D. Martus arin3 13. Martinus 17. Halbf. 16. 25.5. 8. Kletus 14. а 18. работ. 117. Зита 27,6. Tertullian [WAnthinns 15. Agapia 19.6. 2. 3.18. [Mtof. 34 Afironomifder Malender, ; +, [Gulmination ~ sera, (iam er eae seat em pti $ па nge Breite ufgartg ntergang Mittage mitt. Beit 2 1159* 19/7, 11M 5g! 34% 1850 -- 40 47° 4 35¢ fritg 52 2316 изо 193 4 12/5 ot Tage +5 23 2 712 11 58 10 212 3 23 2 10° abd. 24 аи 91115758 286 2 19,8 95 25 215 51115 48 230 т 80 0 гаш Заде 26 219 оным 235 5-0 1011 20 27 299 59 11 579$ 969 L- 1 2j— — Sonnenaufgang 4 Uhr 50 Min. ни 7 Цбх 10 За. Bollmond den 23, Wpril 2 Uhr 25 Min. nadhmittags. Pond in Erduaye den 27 рей 8 ИУ ИН Mond im equator ben ‘81. April 10 Use abends. Sulminationsdauer der Gone 2/11/7,0 Sterngeit (fiir Wittwod) gititiqg). Goumeifler der Heqeuvart. J. Das Tonleben der Gegenwart wird erhalten und gefordert - purdy die thatkraftige Wirtfamfeit producivender und терго: ducirender Rinftlerperfinlidfeiten, welche, burddrungen von dent wahren Wefen der Kunft, die von den Claffitern frithevet Seiten gefdhatfene geijtige Stromung weiter fiihren und mit inmerer Heberjeugung, treuem Selthalten an den hidjten Bie- fen, edler Beneifteruing die mupitalifche Bildung unferer Zeit nad bejtem Bermigen zu ftiigen und 3u erweitern fuden. Zu diefen bodbegabten Naturen, deren BWalten unferer pratti: iden Tonkunjt Shug und vorwartSdringende Kraft verleibt, gehiren aud) die auf dem_beigegebenen Tableau vorgefiibrien Ritnjtlergrofen, an deren Sptge Frau Klara Sdumann un: fere Uufmertfamteit sunid)jt erregt. Nod) immer behauptet fie unter den Pianiften dev Gegenwart den vornehmjten Rang und vermittelt durd) ibr Spiel alB geijtvolle Suterpretin der claffifden und romantifden Meijter die Gedanten eines No- jart, Beethoven, Mendelsjohn, Chopin und ihred unfterbliden Gatten Robert Schumann, welder nicht mit Unredt als Erbe Beethoven s bezeidnet worden ift,. Klara Schumann ijt be: tanntlid) in Leipzig am 13. September 1819 geboren, und fie ge- hort gu den Glidliden, weldhen фаз Фе nidt allein die ausgezeichnetiten Unlagen, fondern aud) die allerqinftigiten Unmitande зи deren hidjter Ausbildung fdentte. Jhr Vater, per RKlavierlehrer Friedrich Wied in Leipzig, hatte in feinem Fad) die reichiten Crfahrungen gefammelt. Geine natur: und Tunjtgemipe Ytethode forderte da3 Kind Klara ungemein, das {hon im neunten Jahr Concerte von Dtozart und das A-moll- Concert von Hummel mit Drdefterbegleitung auswendig vor: trig. Sbhre friihen Kunftreijen nad) Weimar, Raffel, Brant: furt a. Dt, Paris gaben ihr bald eine folce Reife, dab jie nod in ben Kinderjahren faft_felbjtindig alle Meifterwerte erfafte und in fid) aujnabm. Durd den Unterridt Dorn 3 aud in der Theorie gu redt erfprieBlidhem Biel gefiihrt, trat fie dann, паба gefeltigt, nod qropere Kunjtreifen an und verbeira- thete fic) in der fchdniten Sugendblitte mit Robert Sdumann, peffen Geift iber thr ganges Dafein fogufagen eine Strablen: trone breitete, Die Kunjtreifen burd upland und in alle be: deutendfien Stadte des itbrigen Curopa trugen immer mebr dazu bet, den berithmten Namen der рр Пи alle Runjt gebildeten verehrungziviirdig gu maden. Vink neben ihr erblidt man den Ropf eines der bedeutend: ften iedercomponifien der Yebtgeit, welder jugleid) durd feine auSgeseidneten Bearbeitungen Bach jder und Handel’: fcher Werke der Vergangenheit oie herrlidjten Sdage abgerun- enund diefe ber Gegenwart in{dhinem Gewandvermittelt hat. Beboren am 28. uni 1815 ju Halle, ftudirte Robert Frang qwei Jahre hindurd) unter Fr. Schneider in Deffau die Com: pofition, бе dann in feine Vaterjtadt suriid, erbhielt 1861 von der dortigen Univerfitdt ben Doctorgrad, wurde Dirigent per Singatademie und der Gymphonicconcerte, aud) Organift und atadentiider Dtufifbirector. Gegenwirtig von jeinen Uemtern зитйФаезоцен, befdhiftigt fic) der auSgezeichnete Mei: iter hauptfadlich mit qriindlidjen, fix unjere Bett pajjenden Re: confiruirungen dltever Tonwerke, inn deren Herausgabe fid befonder3 die Verlagshandlung von F. ©. C. Leucart (Kon: jtantin Gander) inetpjsig Berdienjte erworben, Das erjt vor Turzem ineinem der Gewandhausconcerte aujgefithrte Whe: gro von G. F. Handel ijt cine folde Perle, welde R. Frang mit Hilfe des genannten Berlegers aus dem Duntel ans Lidt 30g und al eine wabre Bereiderung der mujitalijden Litera: tur den Concertinftituten 3u bletbendem Wndenten fdentte. hm gegeniiber Befindet fidd Niels W. Gade, einer dev beliebteften Componiften unter den Nachfolgern MendelSfohn’s. Geboren 1817 am 22. October gu Kopenhagen, erbielt ev in feiner Pateritadt die erfte Ausbiloung. т Карен Jiinglingsalter componirte er bereit® die Ouverture ,, Nactildnge von Offtan’’, weldje 1841 in Ropenbagen mit einem Preis getront aud in eipzig unter Direction Mendelsfohw’s groper Beifall fand. Daffelbe glitdlicke Schidfal erlebte jeine erjte Symphonie C-moll. Durd) folde Srfolge ermumtert, liek fic) Gade in Leip: zig nieder und war dann feit 1841 eine Zeit lang Dirigent dev .Gewandhausconcerte. Ym Bahr 1844 fam er als Organift und Dirigent eines Concertvereins nad) Kopenhagen guritd, wo ev jebt nod) tn voller Rilftigteit lebt und wirkt. Seine Sympbhonien, Ouverture, cantatenartigen Tonwerke (ntehr alZ 30) find alle jebr anmuthig und durch mannigfaltige Rlangfarben feffelnd; freilich erfeceinen fie in der Form und Harmonif al Nachahmungen MendelSfohn’s , und ihr Cigen: thitmlides bejteht nur in dem nordifden Colorit. Dagegen ijt Johannes Brahms eine Natur, welde mit groperer ие ино Cmfigteit in die Tiefen der Kunit ein: subdringen fudjte und infolge defjen Werke hervorbradte, de: ren Conception und Durdharbeitung nidt geringen Werth be: figen, wenn ibnen auch die Leidhtigteit im melodijden Bau von Sllustrirte Zeitung. matiden oeiten nice jugepproden wird. Geboren am ¢. Marg 1833 in Hamburg, wo fein Vater Contrabajfift am Theater war, betrieb er unter der Leitung von Gd. Dtargfen das Mlavier: {piel und die Compofition, Wey feinem erften Xusflug als Bia: nift fernte er im Gaby 1853 3 Diiffelborf Robert Sdumann fennen, der von jeinen Leiftungen Jo begeijtert wurde, dah er dem 2jahrigen Jitngling einen eigenen AUctifel in der pMeuen Seithhrift fiir Daft’ widmete, in welchem er doenfel- ben geradegu als den fitnftigen Runjtheiland hinjtellte. Die Spaltung der Meinungen iiber 43 Brahms’jde Talent ijt еше febr grofe mehr, fondernman {deintin Fachfveifen daviiber einig 3u fein, dap ein nad ben edefften Zielen jtrebender Фей in dem tidtig gebildeten Mufiter wohnt, welder Torgfam und gewitienbaft, aber aud nicht ohne Reflerion die Grundgedan: en gu verarbeiten fudt. Das Studium Badh’3 und Beethoven s tritt uns ganz befonders aus den Schopfungen de3 jungen tei: fters entgegen, dejjen Requiem” jeinen Ruf vollitdndig бете: ftigte. Trios, Ouartette, Orehefter: und Chorwerfe, So: naten und zablreide Gefange offenbaren feine Begabung, Rennintf und Vtelfeitigteit und jtellen ihn unftreitig пебен dic Beften feines Fachs tn unferer Zeit. Gegenwartig lebt ev.in Wien und trégt hier wefentlid) zur Forderung oe3 mufitalifcen Leben bei. Aud Union Rubinftein hat fic) die sfterreidifde Kaijerftadt gu fetnem WAufenthalt erwahlt, naddem er in fet: nem otelbermegten Leben die reid){ten Gorbern in den europai: {cen Haupt{tadten gefammelt. Gr erblicdte am 18. November 1829 in Wedwotineg in ber Nahe von Saffy 003 Licht der Welt, erhielt eine qute Sriichung und tidtige mufitalifde Vorbilbung durc) den Unterricht feiner Mutter, welche а[8 Lebrerin an einem faiferlichen Srziehungsinititut in Mostau wirfte und in ihrer Gigenfdaft al voratiglide Pianijtin voll: fonimen befabigt war, die erften Studien Wnton’s fowie feines Bruder3 Nifolaus 3u leiten. Gpater nam der ziemlich feds Sabre alte Knabe in Mostau bei Villoing Lectionen, die ihn jo forbderten, dab er fon im neunten Qabhr in einem offent: lichen Concert das grifte Auffebhen erregte, weldjes fid) andert- balb Jahr рае м Baris nod) fteigerte, wo Lifzt im Herz’: феи Saale den Rnaben in die Hohe hod, ihn fipte und aus: vief: ,, Der wird der Erbe meines Spiels”. Nach forgfamen Stubien, in denen er durch Cifzt unterjtigt wurde, unter: nabmen die Weltern mit Unton die evfte Runftreife durch Eng: land, Holland, Sdweden und Deutfdhland, und nach eine jahrigem Wufenthalt im dlterliden Haufe fam er 1844 in Be- gleitung jeiner Mutter und fetnes Bruders nad Berlin, wo ег bei Dehn theoretifden Unterridht nam und fich eifrig der Compofition widmete, bierin auc) burd) Felix Mendelstohn- Bartholdy angefeuert wurde. Durd) den Tod feines Vaters der Subjijtengmittel beraubt, ging ev 1845 nad Wien, nabrte fich Fiimmerlid) urd) Stundengeben, componirte aber dennod viel, bereijte mit bem Flétiften Heindl Ungarn, verlieh dann 1848 in ber Mevolutionszeit wieder bie diterreidhifche Haupt: jtadt, reifte Wber Berlin nach Rupland, wurde Kammervirtuos der Groffiirftin Helene jowie Borfpieler und Hofconcert- meifter der Raiferin und fdjrieb hier von nenem die Compofi- tionen auf, welche man ihm bei jeiner Reife nad Rusland an der Grenze abgenommen hatte, weil man in ihm einen Cmiffar und in den Noten eine geheime revolutiondre Chiffrefdrift er- blidte, die beinahe Veranlajjung 3u feiner Verbannung паб Stbhirien geworden ware. Er madhte fpater Reifen durch ganz Guropa, bradte in Wien feine Oper ,, Die Minder der Heide“ sur Mulfiihrung, leitete das Confervatorium in Petersburg mit aufopfernder Thatigteit und gab endlid feine Stellung in Rugland auf, um inDeutfdland und Frankreid als Pianijt und Componift neue Lorbern зи fammeln. Diefer geniale Pianoforteheros jteht mit an der Spige der jiingern Compo: niften und bat Bianofortefonaten, Quette und Ouartette fitr Streidhinftrumente, Octette, Oratorien, Symphonien, die Opern p» dimitri Donstoi”, ,Die Rade”, ,,Die fibirifden Jager”, Die Kinder der Heide”, , Feramors”, ,, Toms der Marr” fowie Lieder veroffentlidt, welde alle feine hohe Begabung docu- mentiren. Subinftein, welder grofe Concertreijen alljahrlid unternimmt, leitete 618 vor Eurgent auch bie yu PeterSburg 1861 gequiindete ruffifde Bhilbarmonifdhe бете Уфа! und ijt jest Director de3 Confervatoriums in Wien. (Verg!. Paul, ,, Hand: fexifon ber Зопвиие“.) . Wahrend Rubinjtem tm ]ещег Зорреещешфай а3 Klavier pteler und Conrponift die Welt yu erobern fudte, be- {chriintte jid Mtaxr Brud nur auf die Production, welde purd ebrenvolle Grfolge ausgezeidnet die Wnerfennung des Publitums erhielt. Geboren yu Koln am 6. Januar 1838, hatte er feiner Mutter die erfte Unterweifung im Wianoforte: fpiel und in der Compofition зи danfen. Geine friihften Compofitionsverfude, welche in feinem neunten Jahr began: nen, befundeten ein grofes Talent, fodah e3 ihm gelang, Sti- pendiat der Mozart-Stiftung in Frantfurt a. Mt. зи werden. Ws foldjer war er fpecieller Gcpitler von Ferdinand Hiller. Nach mebrern Reifen und fitrzerm Wufenthalt in den bedeutendften Stadten Deutfdlands wurde ev Marfifdirector in Robleng und {pater Hoffapellmeifter in Gondershaufen, welche Stellung er mit dem Privatleben in Berlin vertaufdte, um Hier gang feinem Gdopferdrang leben ju fonnen. Won feinen Compo: fitionen gelten al8 die hervorragendften ,,Gcenen aus der Frithjoffage,, und ,,Salami3” fiir Mannerdor und Ordefter, ,odon Sllen” fiir gemifdten Chor und Ordefter, die Oper ,coreley”, ein Violinconcert und eine Symphonic. Yn allen Werfen tritt unverfernnbar bas dramatijde Clement hervor, defen weitere Cultivirung der deutfden Bithne vielletcht zum Vortheil geretdhen ditrfte. Dagegen fahlt fid) Woldemar Bargtel befonders zur Ynftrumentalcompofition und gum firdliden Tonfag bin: gezogen. Diefer ift der Sohn des verdienftvollen Muftt: lebrer3 WUWugujt Woolf Bargiel yu Berlin, welder am 4. Wee bruar 1841 ftarb. Ge war als Knabe Soloaltift im tonigliden Domdor unter Grell’3 und MendelSfohn’s Leitung, befudchte die Dieftermeg che Schule und das Soachimsthalaymnafium, blieb bis 1846 in Berlin, fpielte Klavier, Orgel, Bioline und nahm bei Dehn Unterricht im Contrapuntt. Wf den Rath feines Schwagers Sdhumann ging er 1846 nad Leipzig, wo ev durd) Vermittelung MendelSpohn s unter gitnftigen Bedin- quigen Wufrabme am Conjervatorium fand und bier durd) fein Octett in einer sffentlicen Briifung die befondere Wuf- mertfambeit ber Fadfenner auf fic) jog. Nac) vier Jahren febrte er nach Berlin gurind, wo er fich als Mtufitlebrer niederlies. Ym Забте 1859 елей ег етеп УИИ а[3 Зебтех ап ваз бои=. fervatoriunt zu Koln, von wo aus er nad Rotterdam als Kapell- meifter berufen wurde. Seine Klavier: und Ordeftercompolt: tionen, Rammermufifftiide und Chorwerte ftellen ibn in dte Reihe der beften und durdgebifdetiten Talente ver Gebtgeit. Mit eoler mujtfaltider Dentungsart verbinoct ev emen lLrebens- wiirdigen, noblen Gharafter, welder ihm die hodfte Udhtung und Liebe feiner Schiifer gewinnt. Gein Freund Karl Reinede, welcher am 28. Suni 1824 in WAitona geboren wurde, gilt al3 einer der beften Pianijten und Somponijten der Gegenwart. Er gritndete fid auf grofen Kunft reifen den bedentenden Ruf, dev fic) vor Tag 3u Tag vermehrte, ие dann eine Beit fang al8 Lehrer am filner Corfervato- rium, von 1854 an als Mufitdivector in Barmen, von 1859 an al8 Univerfitatsmufifdirector in Breslau, bis er 1861 einem Ruf als Dirigent der Leipziger Gewandhausconcerte (als Nadfolger Ries’) folgte. Sett diefer Beit iit er auc) Lehrer am Conferva: torinim dafelbjt. ls Componijt hat Reinecke anagezeichnetes geleiftet; er galt gu den feinfinnigiten und gewandteften Ber: tretern der Lontunft, der mit edeljtem Streben und glidlid: ter Begabung in feinen gropen wie fleinen Tonwerten rajtlos daran gearbeitet hat, die wahre Runft gu Chren зи bringen. Die Oper ,, Manfred”, welde in Wiesbaden und Leipsig qur Muffihring gelangte, das Oratorium ,, Belfajar’’ und die vetfdiedenen ‘Biqnoforte: und Gelangcompofitionen, Gympho- nien, Ouverturen, Concerte, Streidquactette u, f. w., turg tiber 100 tiidtige Werte beweifen das Gefagte. Reinede wurde {don 1846 vom Rénig von Danemart zum Hofpianiften ernannt und ift Ritter mehrerer Orden. Neun Fabre alter als Karl Нешеце ijt ber Cadje Mobert Volkmann, welder am 6. April 1815 zu Lommasgid, in ber Nahe von Meifen geboren wurde und in {einem Geburts- ort die erfte mufitalifde Bildung erbielt. Spater widmete er fic) bem Lebrerberuf, ftudirte dann 1836 in Leipzig Padago- gif und ging bier nad gritndliden contrapunttifden Studien ganz gur ани йбег. Cr wandte fid) 1839 nad Brag und {pater nad Ungarn, wo er nod) jest in Peft riiftig Файено lebt. Geine gropartige D-moll-Gymphonic, die mit те феи и ausgeftattete B-dur-Sympbhonie haben ihm eine der er- habenjten Stellungen unter den Londidtern ber neuern eit er- obert, gleidjwie feine tiberaug reigenden Tonbtlder fiir das Pia- noforte und andere Soloinitrumente ein Talent erften Rangs befunden. Obfdon der Meifter vormiegend durd feine Leiftun- gen auf inftrumentalem Gebiet cdle Popularitdt evlangte, fo verdienen dod aud bie Bocaljaden, die beiden Meffen fiir vierftimmigen Mannerdor, fein Offerterium fiir Solt, Chor und бе dad herrlide Weihnadtslied aus dem gwalften Jahrhundert fiir gemifdten Chor und Soli, fein altdeutfder Hymnus fir Doppel-Mannerdhor, ferner_die dramatifde Scene yoappho”, in Leipzig und an andern Orten mit Slitd auf- gefiibrt, die Rirdhenarte fiir hohen Bak und feine Lieder die vollfte Adtung der Mufifer und Mufiffreunde. Nelter al Volfmann find die beiden Tonkiinitler Taubert und Hiller, weldje alB Zeitgenoffen MtendelSfohn’s Ruhm und (Shre erlangten. Wilhelm Daubert, geboren am 23. Mary 1Silin Berlin, war Klavierfdiiler von Netthardt, dem Divigen- ten de Domdor3, lernte mebrere Spradjen, bildete fic) iiber- haupt in den wiljenfdaftliden Gegenitinden aud und begog in feinem 16. Jahre gum Bwed philofophifder Studien die berliner Univerfttat, naddem er fon friiber mehrfad) offentlid gefpielt und Rubm geerntet hatte. Seine zahlretden Neijen, jeine vielen Tonfdipfungen auf allen Gebteten erwarben ihm einen bedeutenden Ruf, den er al8 toniglid) preupifder Hof- fapellmeifter im vollen Umfang behauptete. Cr bereijte Deutfdgland, Franfreid, England, Sdottland, befdentte dic Concertinftitute mit Spmphonien und Ouverturen, die Bihnen mit tragtfden und Eomifden Opern, gewann mit feinen Saloncompofitionen die Gunft des Publiftums und feierte iiberhaupt al8 Mann bes Tags augenblidlide, wenn aud nidt nadbaltige Erfolge. Ws Pianofortevirtuos und Com: ponift gebért er unbedingt ju den feinjinnigften Rinftlern feines Fach3, namentlid wirtt er durch die Gragte, Anmuth und garte Wusdrudsweite auperordentlidh auf fetne Bubsrer, welde befonder3 feine fleinern Rlavieritiide, Cieder und Salon: pidcen fhagen. Seinen Gympbonien und Opern dagegen feblt bie Grégpe und Madt der Geftaltung, um tiefer mirken зи dnnen. Betannter nod als Taubert ijt Ferdinand Hiller, welder am 24, October 1811 3u Этаийш а. Mt. geboren wurde und den Biolinfpieler Hofmann aus Rupland, YW. Sdmitt im RKavierfpiel und Bollweiler in der mufifalifden Theorie yu Lehrern erhielt. Sdon als Knabe lernte er das Talent deZ jungen Felix MtendelSfohn=Bartholdy fennen, neben. weldem 3u bejtehen feine hohe LebenSaufgabe blied. VWs eifriger Sdiler Hummel’3 in Weimar zetdynete er fic) zu: gleich durd) feine rege Compofitionsthatighett aus, und wie feine hervortagende Begabung fogar Goethe bemertte, tft ja сит deffen Berfe fiir Hiller’s Wlbum befannt geworbden. Зи Wien, wohin er mit Hummel im Frithjahr 1827 eine Reije unternahm, wurde er mit Beethoven befannt, aber leider lag der Gewaltige fdon fdwad) und todeSmatt auf dem Rranfenlager und ftarb wabrend der Wnwefenheit Hummel s und Hiller’s in Wien. An ergreifender, Herrlider Weife hat Hiller jelbjt die legten Stunden Beethoven s in feinem Wert 1, UUs dent Tonleben unferer eit gefdildert, welded bei $. ©. 6. Ceuctart (Ronftantin Gander) in Leipzig eridien und als etne dev interefjanteften Gaben auf dem Feld des modernen mu- fifalifdhen Sabviftftellerthums 3u beseichnen ijt. Birtuos in jeder Hesiehung, zeigte fic) Hiller eben auch als Virtuos dev dent: fen Sprache in feinen jdhriftftellerifden Crgeugniffen. Cr wurde einer der ausgezeichnetiten Klaviervirtuofen, und im Tonfag erlangte ev deSeleiden eine gan; eminente Virtuofi- tit, mit wwelger ег Гете Gedanten in den reigvollften Com: binationen verarbeitete. Seine Thatigteit in Baris als Leb: rer an der Institution royale de musique classique et re- ligieuse, fein Umgang mit Cherubini, Roffint, Chopin, Liszt, Perlio,, Borne, Heine 2c., feine Studien in Stalien und anf den Bibliothelen wie tiberhaupt feine wifjenidhaftliden und finjtlerifden Reifen lieben jeine Begabung in jeder Beziehung quc Reife Fommen und gaben feiner brillanten Bildung die auperordentlicde, bemunbdern3werthe Bielfeitigteit, uf allen Gebieten ift Hiller al8 Componijt thatig qewefen; Opern, Sympbhonien, Ouverturen, Klavierwerte ver chiedenften Genres, Solo: und Chorgefange, Oratorien famen mit Gliic zur Wu: fiihrung, ala Ptanijt qlangte ev oft neben Frau Klara Sau: mann, Mendelsfohu, Mofdeles, und ale Sehriftfteller hat er fic) dad allfeitige Snterefje erworben. MRaftlos hat der be: veutungsvolle Meijter mit dex Zeit gefampft, und wie ex bidjegt ftets Sieger geblieben ift, fo glauben wir aud) fidjer: lich, dab ev als Schdpfer von mehr alg 140 Tonwerten jowie alZ Theoretifer und geiftvoller WAutor f ме (бузеиц: niffe zugleich fiir die Nachwelt gearbeitet hat.