Silustririe Zeitung.
	ward unter allgemeinem Huruf das folgende Lelegramm deg
Kaijers an dad ftudentifde Feftcomité verlefen: ,,Der ftrab:
burger Stubdentenfdaft wollen Cie meinen Dant fitr den pa:
triotifden Grup fagen. Wilhelm.” Bald darauf langte eine
Untwort de3 NeidhStangler3 auf eine von den Mitgliedern der
Corps an ihn geridiete Begriipung an: ,,Den Hermn Corps:
ftudenten dante ich herglich im Wnbdenten an die fchine Zeit,
wo icy felber einer war. v. Bismard.” Trink[priide, all:
befannte CommerSlieder, mit ihnen аз д {chon am
vorigen Tag gefungene Lied von ©. Mil: ,, Ulfatia’s
Grup“, weehfelten jest miteinander ab. Gtwas {pater ertdnte
dann nod) das wibig-bemeglide ,,Feltlied der ftrabburger Stu:
denten’ von B. Saeffel; dem abwejenden Didter wurde tele:
grapbhifd fiir die heitre, ect ftudentifde Gabe gedantt.
Nadhtraglid nod), als bereits die Reihe der Toafte officiel
geldlofien ward, erhielt der ReidhStagsabgeordnete Syranz
Dunder da3 Wort, um ein dankendes Hoc vor allem der
Hingabe und dem bewundern3werthen Pflidtgefiihl de3 deut:
fchen Heers, von feinem oberften Feldherrn bis zum [ен
Фобии, audgubringen, bem Heer, weldem allein, im
Grund, die erfte Moglichleit bes Heutigen Feftes gu danten fei.
, Dtoge died cin Beifptel fein”, fubr der ergriffene Nedner
fort, ,, fiir die Friedensarmee, welche wir jegt an Profefloren,
Studenten und Beamten aller Wrt in diefe Lande gefandt ha:
ben, um ein politifces Gemeinwefen, gegritndet auf Freiheit,
Recht und deutfde Urt, hier aufzuridten, denn nur wenn died
gelinat, werden wir die Eroberungen de3 Gchwerts in wirklid
	dauernde Velisthiimer der deut}den Mation verwandeln.”
_ Und 3 wird gelingen! ,,Ces Allemands ont toutes les
	chances.“ Die miloe Gonnenoberhobeit otefer Lage war fret:
lich nur cin blofer Glicksfall; die Geiftesfonne aber, fte wird
und mup allezeit Leudjten und befrudten, wo offence, ети
Gemtither, wie heute, fic) ihr entgegentehren.

Grft nach 3 Uhr morgend fehieden die ебет Зет
treter der Eolofjalen Tafelrunde. Der officiell angeordnete
Theil des Felted hatte nun fein Ende erveicht; ibm folgte
am dritten Tage, zumal beim Whf{died cines groben Theils
dev Gafte, nod mande gemitthlice Nachfeter in engern Rvei:
fen. Herglid) und verftandnipinniger nod) al im Gingang
diejes Felted dridten fic) jebt viele die Hande, die Mtanner
pon der Spree, des Rheins, der Donau amd vom Fu der
Wen. Das Slab ift eben gu jeder Zeit ein traute3, fegen:
bringendeS Land fiir die deutide Nation gewefen; 3 wird
aud) jet wieder gu hohen Berufungen augerlefen bleiben —
freudig fpridt died ein Glfaffer, und Gott thue dad Uebrige.
	Copntenfdjar.
	№ 1509.. 1. мии 1872.
		Studentenwelt, Hier an der Stelle, wo fonft nur jtumpfe, wall:
fabrende Landleute, Rofentrangfvdmer, plarrende Kritppel und
brave, gu einer Gebirgspartie vereinigte Pbhilifterfamilien aus
Sirapburg und der Umgegend an gewiffen Felttagen eine com:
pactere Maffe bilden! Lange Tilcdhe ub Bante aus Tannen
hols waren bier anfgeridtet; feynell genug waren fie voll:
ftandig befegt, und der Mtagen madte nad) dem anftrengenden
Ла feine Rechte geltend. Die wenightens halbofitcielle
 Strapburger Zeitung” muh felber aus ihrer Feierlicyfett
heraustreten, wenn fie uns mittheilt: ,, Uber nod) war die bez
ftimmte Stunde des Sfifen3 nicht gefommen, und nun migen3
bie guten Sdweftern von St. Ottilien verzeihen, wenn ihre
ewohnte Oronung gerade u auf den Kopf geftellt wurde.
em jugendliden Це т. fo vieler Hunderter von Studen:
ten fonnten diefe Scranton nidt widerftehen! Sede Flajde
Wein, fede Schiiffel mit Fleifch mufte erkampft werden. Man:
dem лее mags par nidt gelungen fein, etwas 3u erhalten.
MUber teiner der Theilnehmer wird wol darum bife fein; das
heitere, lebenSvolle Bild im Rlofterhofe mus auch ben fonft
tubigen und ernjten Feltgaft mit diefem Misgefdhid verfohnt
haben. G2 mag cin fdwerer Tag fir die friedliden Rojter-
bewohner gewejen fein. Migen aud fie demfelben, trog alle:
bent, eine freundlide Erinnerung bewabren. “

GCinige bedeutendere Feftgdjte wurden jest erfannt und be-
rift, fo 3. B. Leffing, der ldngft volfsthimlicke Maler des
up, und der Sacriftiteller Berthold Wuerbach, welder, зи

einer Wnrede aufgefordert, eine (yrifd fdmunghafte und von
lebhaftejten Surujen beglettete Unfprade, ein Wort ,, auf der
Hohe’ an die ihn zundeft umgebende Jugend ricjtete.

Run werd aud) das alte Klofter befichtigt; vor allem aber
feffelte die metiten Feltgafte der munderbare Ausbli€ auf dad
fcine Cllafland, da3 mit feiner reidygefegneten Gbene, feinen
allenthalben gtiipenden Gtadten und Dorfern, fetnen walbdi:
gen, hocdjragenden Bergen und heimlicen Thalgriinden wie
ein Garten Gottes Hier jic) ausbreitet, Pldglic) ging ein
Ruf durch die Menge: ,, Hiniiber nach dem Felfenvorfyrung
ded Mannelfteins! , und fdon ftellte fic die brave wiirtem:
berger Muftftapelle an die Spike de8 aufbredenden Wander:
1408, der auf dem mit feltfamlicjen Felfenmaffen befdeten

ergtamm langfam fid) fortbemwegend, bereits nach einer
Heinen halben Stunde am beseidneten Ort anlangte.

Hier auf dicfer nod) Hihern Warte, der einftigen Haupt:

opferftdtte Der Druiden fiir da8 gange Unterelfap, entwicelte
fich das zaubervolle Rundgemilbde be3 Lande3 noc) weiter und
grofartiger. Wuf dem pemaltigen Felfenvorfprung war,
von ReidhSflaggen umweht, cine mit Tannengweigen um:
flodtene Lribitne aufgeridtet, von welder herab der jevige
Generaladvocat in Rolmar, Bacano, bald darauf eine Rede
bielt, die unfireitig gum Grhebendften gehirt, was wabrend
diefer Tage в wurde. Das war abermals eine fiftlide
Stunde! Dieje Tribiine mit dem begeifterten Nedner, beide
von bem unermepliden, feierlidh  tiefen Sriblingshinmel fid
abbebend, die malerijd um ihn ber auf Felsplatten, in den
Sadriinden derjelben gelagerte Buh drerfdaft, theilweis umgeben
von ber cyflopifden Heidenmauer, der alten heiligen Relten:
fefte, die weithin einjt diefen Hihengug dreimal einfdlob; in
weiter Ferne Dann bas Silberband des alten Rheing, die blau-
liden Schwarzwaldberge ... ein unvergeplides , faft wie ein
Traum anmuthendes Prachtbild! Wie giindeten jest an diefem
Ort, nach dem Sdluf der Rede Hin, die herrlicjen Worte in
bie Herzen hinein: ,.Heute ftehen die germanifden Stamme feft
im erprobten Bewuptfein, dab nuv im WAnjdlug ans Ganje
det Cingelne fic) hebt, hohe Empfindung und mannlide Kraft
gewinnt, und in diefer, wahrlidy nidt leidt, nicht ohne Rampf
und Opfer erworbenen Sicherheit migen wir alle Nadftcht
und Geduld haben mit dem Gondergeift eines lang Verbann:
fen, dev nur allmablic fid) de3 gemeinfamen Urjprungs Бег
oupt wird. Ueber fo mandhe Wusfaat feiner Kindheit ift adht-
[0$ die frembe Pflugidar hinweggezogen, und ihr Gifen hat
die jungen Gale gerrifjen, um exotifher Bflangung Raum
qu fdaffen. Wol ift dabei echt Nationales und Wltehrwiirdi ges
jertreten worden, frantifde Cultur hat hier und da in leicht
empfarnglider Sdjolle ttefere Wurzel getrieben und gumal das
ftddttfde Leben gerfegt, doch im eigentliden, ternhaften Bolt3-
thum find die alten Gaattérner unverloren, da wadit bes
deutfden WeizenS nod genug, auch der geeignete Boren ift
da, und eS braudht blob Lidt und Warme, um die herrlide
Grnte gu reifen,.... Wir aber, wie wir einft als Fiinglinge
bet froblidem Commers unter den weihevollen Mangen des
Landesvaters das Gelibnifs der alten Burfdentrene abgelegt
haben, fo wollen wir heute al8 Manner angeftdts diefer Berg:
riefen, der ftummen Zeugen einer nimmer verjabrien deutfden
Lergangenheit de3 Landed, geloben, demfelben trerte Biirger
gu fein, angubangen dem Reid, def Glicd wir find, feftzu:
jtehen gu unferm Raifer, deffen rubmreider Name fitr alle Bei-
ten mit der Gefchichte diefer Marten verwadhjen ift. Ya, wir
{Фтобтеи, Yhr lle, die Yhr lebt, jollt e3 haren, und wenn Yhr
wollt, jo hort nod) Yhr’s, Ahr Todten: ,,Wir fdwairen, treu
Itehn gu wollen gu den Geboten de3 Lands, def Mark wir tragen
in den Rihren.” Und weit hinaus, von Berg gu Berg, wie in
dad Thalgebiet gu unfern Fiipen fdalle ber Subelruf: ,, Das
ganas Deutjdhland vom Fels gum Mteer lebe hoch!“
_ Méadhtiger Yubel begriifte ben Redner, und freudig brau:
ften die Tone der ,, Wadt am Mein” in die allgemeine
Begeijterung. Wher der Whend viidte heran, allmablid) Ldfte
fic) die Dtenge auf, um in eingelnen Freundedgruppen auf
herrliden Waldwegen nad) Barr Hinabjuiteigen, von wo,
nad abermaligem Yufenthalt zu nothwendiger Cabung, we:
nige Stunden fpdter der Riefengug dte Feltgadite nad ав:
burg guritdbradte.

Dev Comners.

 
	Den Huriidgetehrien ward jedod nod feine Rube gegonnt.
ebt zogen fie alle nad) dem fdon erwabnien Feftmahliaal, wo
det grofe ftubdentifdje Shlubact, ein Commers ftatifinden follte.
Der grope Raum, dev allenthalben mit Fahnen und humori:
ftifcen Ynferiften, im Gintergrund, iiber dem von Mit:
gliedern der Feftcoinmiffion und einigen Shrengdften ein:

enomimenen Podium, mit einem о Bild des Gam:

Brits gefdmidt war, bot cinen von dem bes voraus-
gebenden Tags durdaus verfchiedenen Anblid. Fiinf fofort
vidtbhefebte о durdhgogen den Gaal, und bald war
e3 Taum noc) moglid, fid) von einer Stelle sur andern 3u
bewegen.

Um 10 Uv erdffnete der Oberprafident v. Maller, wie
fo viele andere adltere Herren mit fetnen frithern ftubdentifden
Abgeidhen gefdmidt, den feterlidjen Wet mit einem ,, Gala:
mander” auf den Raifer, worauf, der Unordnung des Bor-
lipenden, vo. Ernjthaujen, gemaf, alB erjter ,, Cantus” a8  
бон befprodenc ,, Wethelieh’’ yon G, Geibel folgte, Nun.
	 

хъешииотеи haben, if mirdjrs ipeutger ale Oeivtejent. fu ег Ффшешщ 06:
xeidhuet man, indem man nur die Temperatur des Winds beriicficdtigt,
aivei gang ver[diedene Winde mit bem Namen Fou. Der cine bon
Diefen, der ware GFohu, it ein warmer, trocener Wind und fomint von
MUfvita Heriiger; der andere ift warm und naj und gehirt den aus Weft=
иен gu uns fhertiberfommenden Gtlirmen an. — Die Ridptung does
Solano, dex voraiiglid) aus Siidoft weft, deutct gunddft davauf hin, dak
сте еде Эа ЧЕ. Man jagt die Bora, nidjt der Bora. Sie tommt
bom fitdofteuropdifdhen Feltland her.

$. Mt. H. in Ulm. — Wir rathen ent{dieden ab.

УГ. K. in Mordhorn (Gannover), — Ed. v. Hartmaun’s Portrait und Bio-
qraphie werden Gie in der nddhften Nummer unferer Zeitung firden.

BF. in Neujtrelig. — VBisjept ijt die Rigibahn erft bid gum Gatterli (Grenjze
des Cantons Sdjivy;,, oberhalb dem Rigi-Raltbad) dem Verkehr iiber-
geben, dod} fteht gu ertvarten, dag aud der ей ber Stree bis gum
Kulm nocd in diejer Gaifon fitr3 Bublitumn erdffnet werden wird. — Ob
die Fahrt nicht gefahrlid werden Fann? Wer midjte dagegen die Garautie
tibernehmen? Shatfade aber ift, bak bisjegt поф feinerfei nennens-
werther Unfall auf diefer Vahn vorgefommen, und da die Reifenden
faft ohne Ausnayme beftitigen, den Fahrgaft wberfomme wahrend der
Fahrt das berubigende Gefiihl dev Sicherheit.

% b. MR. in Witten a. d. KR. — Die Eturichtung und Anunahme eines
Gencralausgabe= und -cinnahmecontos, wie Gie daffelbe in Yhrem
Gdreiben andeuten, wurde im Fahre 1850 vom Fabvifdirectdr Otto an=
gevegt. Wir empfehlen Fhuer deshalb dejfen Werk: ,,Die Buchfigrung
fite Fabrifgefdafte. Cin neues Syftem u. f. uw.” (Berlin, Springer).

M. G. in Zabierzow bet Krafau. — Die Griinde, welde Dr. O. Lehman,
ben Grfinder des Sehfyftems, beftimmen, der Gedhs alS Grundgahl den
Borrang vor der Wht cingurdumen, finden Gie ausfithrlid) in dem
Sdhrifthen ,,Die Revolution ес За ен“ (Leipzig, Hunger) erlaiutert,
das wir Yhnen fammt gugehirigen Geiblititern in diefen Tagen unter
Rreugband einfenden werden.

Dr, W. Qu. in Yena. — Hermann Rothe iff 1859 in Oberhaufen a. Rp.
geftorben, Ygnaz Montag lebt in Erfurt als Lehrer der Arithmetit.
Ueber Rarl Otto-Reventlow und fein Syftem finden Gie reidjlice Wu3-
funft in GM. Oettinger’s ,,Karl Ofto-Reventiow oder die Ytnemonit
in ihver bichften WUusbiloung’ (Leipzig, Reclam jun.). Darin ift auch
cin andfiihrlidkes Repertorium der mnemotedhnijdjen Literatur enthalter.

$. WU. in G. — Auf Fhre Unfrage wegen befter Verwendung Fhres Mohler-
fleins (Rohlengrufes) bemerfen wir, ав der Beantwortung diefer Frage
genauc Wngaben itber defjet Gejdaffenheit, die Wrt ves Vorfommens
oder ber Gniftehung de Rohlenkleins, die Verhaltniffe der Grube,
Vertehrsverhalinifje und disponible Gelomittel vorangehen miijfen, oa
alle diefe Dinge als widhtige Factoren dabei in Betradt gu siehen
find. Gie wenbem fic) liberhaupt in bdiefer Wngelegenheit am beften
an da3 Gergwerfsbureau fiir Deutfdland und Oefterreic) in Leipgig
(Grinmmaifde Strafe 22), weldjes aus titdtigen und erfahrenen, gum
Theil auch in ber Qiteratur riihmlid) befaunten Technifern befteyt und
bet Ausfiihrung dev ifan anvertranten Gefdafte gewifienhaft au Werke gebt.

©. $. ш Galle. — Auffahlug iiber die afthetifden Gefebe in begug auf
Landfdaft und Qandjdaftsmalerei finden Gie ix Grjelling’s ,,Ueber bas
Verhaliniz der Silbenden Miinfte sur Natur’ (Qandshut 1808); ferner in
den Lehrbiidern ber Mefthetit vou F. Gh. ЗИфех, 9%. Carrierc, Я. 5.
Rdftlin, M. Sedasler (Тебфете8 пой im Crfcbeinen begviffen) und in
©. G. Carius’ ,,Briefen itber Landfcjaftsmalerei’’” (Leipgig, Fleifder).
Unt in Gumbolot’s ,,Kosmos”’ und ,,Mnfidjten dev Natur’ ift eine Fille
Dev werthvollften Gedanten tiber diefes Thema enthalter.

У. $. ш В — Fite das MNeugriedifde empfehlen wir Fhnen Wollheim s
/ Rurggefagte neugriechifeje (comaifdhe) Grammati¥ fiic Vehrer und gum
Selbftunterridt” (Gamburg, Sdhuberth u. Co.); das ,, Gandwirterbuch
dev neugriedifeyen und deutidjen Sprade’ (Lcipgig, Taudjnis) und als
Hilfsbucd) TH. Kind’s ,, Meugriedhifcye Anthologie in Original und leberé
fepung’’ (eipgig, Brigiche). Blir da8 Perjifde gibt e3 mur Sypiegel’s
/,»Grammatif der Barfifpradje’ (Leipzig, Engelmann) und das nod) nidt
gang volfendete ,,Dictionnaire ture-arahe-persan’” von Dr. 3. Th. Ben=
Ter (ebendafelbft). Daffelbe enthilt die vein ovientalifden Wirter und
Redensarten in arabifehen und die beigcfeste Wusfpradje in lateinifdjer
Settern nebft deutfcher und frangdfifder Ueberfegung. Dentfch-armenijdje
Kehrbiidher gibt e3 unjeres Wiffens wicht, wol aber [ateinifd-armenifde,
wd svar Betermann’s ,,Graminatica linguac armenicae’ (Berlin, Thome)
und defjern ,,Brevis linguae armenicae grammat., litleral., chrestomathia
c. glossario” (Berlin, Cidjler). Wérterbditdher in Wrmenifd-frangafipa,
Armenifd-englifd und WArmenifd-italienijdy find im der Mechitarijter=
pruderei deS Rlofters Gan Lazaro bei Venedig erjdienen.

$. В. ш Riga und B. W. ш Rotterdam. — Weldhe Wnfidjten wir fiber die
neuften Beftrebungen hegen, dem deutfdjen Theater eine fefte Organija-
tion gu geben? — Rein Kenner unferes Theaters und jeiner Gefchicte
witd e8 bem albern verargen, wenn er fic, eingeden£t der ftetS ver-
ungliidten gaptlojen Wildufe und felbjt weitgediehenen Berjuce in die-
fer Ridtung, nidjt aller triiben Bweifel erwehren fanu, wenn ibn die
Kurdht befeleiht, dah auc) dicBmal eS fic) uur um cine Gifyphudarbeit
handle. Wir erachten es aber fiir die Pflicht aller gum Theater in Be-=
aiching ftehender Berfouen, das Yhrige тео dagu beigutragen, daf
bas unternomimene Werk gu einem gliidlidjen Gedethen gefiihrt tverbe.
Eo gewif cB ift, da} das Sdheitern fritherer Plane und Unternehmunger
hauptiadligh auf der [cjlaffen Halttfofigteit und thatenlofen Berjahren-
Heit der Mehrzahl ber Biihnenangehbrigen beruhte, fo gewif mug ein
fraftiges und ausdauerndes Sufammenjdliefen aller Rrafte zur Er-
reidjung Des witrdigen 318 fiihren. Mige cs dieSmtal dagu Fomaren.

C. S. in Lahr. — Die neufte (i1.) Auflage des Brodhaus’fdjen ,, Converjations-
erifons” fanmt Supplement und die eben im Cridjeinen begriffene Volts=
aunsgabe von Schloffer’s ,,.Weltgeididjte fiir bas deutfehe Зо“ (Обет
рашен, брааттани) werden wol am beften Shren Wnfpritchen qeutigen.
	Aufruf.
Hismark-Stipendium fiir Strabburg.
	Beftiftct von Ofudirenbden dentider Homsdulen.
	Strapbura oe deutfde Metdysuniverfitat wt erofnet. sim Hue
bli parauf begannen wir vor wenigen Monaten Beitrage fiir ein
Stipendium gu fammeln, gu dem doppelten Bwee, unbemittelten
Studivenden den Befudh ber im Grengland gelegenen Univerjitat
nu ermdglichen und den Namen des RNeichsarglers gu ebren.
	Das ЭМешав-Фифенопии,
	in den deutfehen Stidten und yon den in Mordamertfa und Itupe
(and (ebenden Deutfehen lebhaft unterftist, hat bei der ftrafburger
Griffuungsfeier feine erfte Gabe aninelben Fonnen. Wir ernetern
unfern Mufruf und forbdern alle diejenigen, weldye die Bedeutung
diefer nationalen Ghrenface begreifen, yur Bildung von Local:
comites und zur directen Ginfendung von Beitragen auf.

Unferve Gelder veriwaltet Herr Geh. Comm.-Rath FW. Kraufe,
Ceipzigerftr. 45. Die Statuten werben wnter Vorbehalt ver Gez
nehinigung des Reidstanglers, der wir uns auch fiir unfer Unterz
nehimen erfreuen, und unter Buztehung dev Herren Prof. Dove,
Rrof. Brung und Prof. v. Holwendorff feftgeftellt werden.
	Berlru, tm Mat 1872.

Has herliner Comité fiir das Bismoarch-Htipendinm fiir Strossbarg.
G, Magus, Stad. jur., Borfigender, Bellevucitr.s. CE. v. Hartinann, Stud.
jur. @, Hoppe, Stud. theel. K. Kuhl3, Stud. phil. L. Sauvage, Stud. theel.

$. Semon, Siud. med.

Heitrdge nehmen entgegen: Geb. Comm Math FW. Kraufe,
Ceipjigeritr. 45, und die Buchhandlungen : B. Betr’s (GC. Boe),
Unter den Linden 27, Mittler, Sdloffreiheit 7, Putteammer
u Mublbredt, Unter den Linden 64, Trautwein, Leips
	sigerftr. 107, WE. Weber, Markgrafenttr. 46.
	Wryberzoqin Guphire von Oefterretdh, Mutter des Kaifers,
Gemahlin des Frzhergoas Franz Karl, Tochter des MKonigs Mari:
milian L Yofeph von Batern, geboren am 27. Suni 1805, yerz
malt am 4. November 1824, + am 28. Mai.

Shuard Bitterlid, Hiftorienmaler in Mien, ein begabter
Schiiler Mahl’s, + gx Purkersdorf bei Mien am 20. Mai.

Dr. phil Brennecée, Director der Realfdyle in Pofen,
T dafelbft am 18. Mai.

Grifin Fanny v. Gied, geb. Grafin v. Bismare, eine burch
Mohlthatigretisfinn und Liebenswiirdigfeit des Sharafters aus
gezeicnete Frau, fin Thurnau am 19. Mai.

Htito Bernhard Frbr. v. Hingenau, ££ Kammerer und
Minifterialrath im dfterveichifejen Finangminifterium, eine der
erften Wutorifiten tim Berge und Hlittentvefen, am 19. December
1818 зи Trieft geb., + am 23. Mat in Wien.

Baron Яо Ен, £ preufifcer Genevallientenant 3. D.,
tT in Poisdam fant Melbung yom 22. Mat.

Robert Mretfamer in Leipzig, bekannter vortrefflider
Thiergeihner, Bltuftrator vieler naturwiffenfdaftlider Werke
und Tangjihriger Mitarbeiter der ,, Slluftrirten Zeitung”, fF am
28. Mai in Leipzig.

Sohn Blatt, feit 1865 Mbgcordneter im englifehen Митя
haus, einer der Се der grofer Mafchinenfabtif you Platt
Brothers п. Co., t in Paris in dev dritten Maiwodye.

Юг. med. Sulius Sdhmidt, Begritnder und Rorftand des
feit 1824 hbeftehenden MUlterthunsforfchenden Vereins in Hohenz
leuben bet Gera, f dafelbft am 21. Mai.

Julius Sdunorr vy. Carolsfeld, geb. am 26. Marz 1794
in Leipzig, bertifinter Hiftorienmaler, gewefener Director der
¥. Gemiadldegalerie in Dresden und Profeffor an der dortigen
Kunftafademie, ciner der ansgezeicnetiten deutfidjen Kiinftler der
Gegenwart, + in Dresden am 24. Mat.

Sriedridh Milhelm Mugu Seebatdt, f prengifcher
Regterungsprifibent a. D., ft am 22. Mai in St. Wendet, 68
Sabre alt.

Shriftian Simon, fiivftlidy fhwarghurg< fondershaufener
RKammernuafifus, vetummirter Gontrabaffift, geb. 1849 zu Sehernz
berg bet Sondershaufen, + am 28. Mai.

Dr. Werner Spinola, Rrofeffor an dev Thierargneifejule
in Berlin, + dafelbft am 17. Mat.

Franz Thome, friherer Cheaterdirector in Prag, + dafeloft
am 22. Mai.

Huge Ulrich, bedentender Tondichter, aufer feinen Original:
contpofitionen audy burdy feine ausaezetdneten Rlavierarrangements
ber Suftrimentalwerke Beethoven s, Mozart s, Haydws und Franz
Schubert s befannt, + am 23. Mai in Berlin.

Obert Wefener, Chef dev technifdjen Wbtheilung fiir
Artillericangelegenheiten im f. preufiifdyen Rriegaminifterium, in
fetner Gtellung fehy verdient, + auf etter Reife in der Schweig
a Glarens am 19. Mat.
	Sriefwedfel mit Allen fir Ale.
	©. 9. ш Kreugnad. — Wir follen ourd) die Macht dev Preffe den Un-
geidhmad und ,,die fLandaléjen Зайфинден im Gefolge der Frauenmodert
endlid) abjdjaffen?“ Befter Freund, went wir daz fornten, twiirden Sie
heute wol feine Beranlafjung mehr haben, diefen Wunfd) ausaufpredjen.
Verfuden Sie es doch einmat mit einer Eingabe an den Reichstag;
bielleidt tann dem Uebel auf dem nidjt ungewdhnlidjen Wege des Ge-
febe3 gefteuert werden. 908 @феша И den Wortlaut eines folden
mag Shuen ein im 17. Fahrhundert in England eingefiihrtes Gefes fot:
geben Gnhalts dienen: „ЭШе Frauensperfonen ohne Unterfricd bes
Ulter$, Ranges, Gewerbes oder Standes, gleidjviel ob Sungfrauen,
Weiber vder Witwen, weldje nad) Verkiindigung diefes Gefegyes irgend-
cinen manuliden Unterthan Geiner Majeftit nurd Wohlgeritche, Scyminte,
Sdiuheitsmittel, tlinftlide Zahue, faliche Haare, fpanifde Wolke, eiferne
Schuiirbdriifte, Reifride, Echuhe mit hohen Whfdken oder aufgepolfterte
Hiifte hintergehen, verfiihren und aur Ehe verieiter, follen mit den nad
den Beftehenden Gefegen auf Zauberei, Hexerei und dergleichen gefesten
GStrafen belegt werden, und die he fol nad) gefdehener Neberfiihrung
mult und nidtig fein.” — Gin amevifanifdjes Blatt, das feinen Sefern
diefes Curiofum mittheilt, fiigt etwas malittds Hingu: ,,Wenn dies Ge-
{ев т den Gereinigten Staaten gu Redjt beftinde, ditrften Hier ale
Cher ull und nidhtige fein.”

Mt. WM. in Leipzig. — Der Gamum fommt in UWrabien und Werfien vor
	Dap der Sirocco und Foon Bren Urjprung nit in Wfrifa, fondern in -