№ 1510. 8. Зши 1872. Bemerfungen und geijtvollen Wper- cus gewiirzte Kritif diefer Entwice: lung gibt Hartmann зи wiederhol: ten malen, zundaft an verfdiedenen Stellen jeines Hauptwerls, vor allem abet in den fleinern Gariften gur ,Bhilofophie de3 Unbewupien’ und tn der Sehrift ,, Ueber die dialet: Не Mtethode’. Goviel ijt far, der unbedingte Unhanger des einen wird die Ridtung de3 andern verdammen und umgetebri; aber e3 bleibt nod die bdritte Miglidteit, dab fie beide tidtige Srtenntniffe neben unridti: gen bieten, und daB in einer Ber: einigung diefer werthvollen Reful: tate oder in einer Wufhebung derfel- ben gu einer hibern Ginbeit die Wahrheit liegt. WS ein freiltd mehr unbewuptes Cinfdlagen diefer vermittelnden oder univerfellern Ridtung darf fdon die Scelling’s fdhe PBbhilofophie in ihrer fpateften orm betradtet werden, wie die’ Qartmann in dev obengenannten chrift ber diefen Gegen{tand er: Grtert hat. Вей спегайфет, Натех und genialer indeffen ift diefer Weg von Hartmann felbjt einge dhlagen worden. Seine ,,Philofophte de8 Unbewuften gehort, was den Зи: halt, die Gedanfenelemente und die Bufammenfiigung gu einem geord- neten Gangen anlangt, yu ben werthvollften Leiftungen der moder: nen deutfdhen Bhilojophie; was die Form der Darftellung betvifft, fo ift fie, ftiliftifd fin und dem Gegen- jtand angemefjen, fiir den eine ge- nupreide Lectitre, der den Snbalt 3u bewaltigen vermag. Wir haben oben gefehen, dah der irangfcendentale Ydealigmus eine Weiterbiloung iiber Schopenhauer hinaus nidt wol gulieh, e8 fei denn, dap man fic) dem volligen Steptici3- mus in dte UWrme wirfe. Hartmann fucht nun zunddft den Nachwei3 3u fithren (in Viner Sdrift ,,.Das Ding an fic) und feine Befdafjenbeit’’), dap eine Wirklidteit und eine Welt ber Dinge aud) ohne uns erxiftirt und wir diefelbe, wenn aud) mur in: direct, 3u erfennen vermigen, Diefe Welt, 3u der wir felbit (in diejem Fall natirlich als Object der Wahr- nehmung) gehiren, ihrem innerjten, Wefen nad al Cinheit 3u erfernen, Sllustrirte Zeitung. ЦЕ ore on es der Philojophie. oe о Ddiefelbe in feinem Hauptwerf, wahrend er die Beant: wortung der einleitenden propadeu- Ш Фет Fragen, alfo vor allem die Unterfudjung de8 erfennenden Sub- ject, und die bijtorifden Bore bedingungen aus dem Hauptwert in die fcjon oben erwdhnten fleinern Sdriften verwiejen hat. Hartmann geht dabei aus von dem Begriff der ,,unbewupten Зое ftellungen”, der grwar don von Frit: bern erfannt und namentlid) von Shelling verwerthet ift, ben er aber sum erften mal in feiner vollen Be: Deuturg auffapt uno gum Vebikel fei- net Darftellung macht. Wir finden dad unberwupte Schaffen und Wirken sunddft in allen Begiehungen und Sormen der LeiblichEett (Mbfdhnitt A). Hier haben dem Philofophen die ge: waltigen Refultate ber empirifden Naturwiffenfdaften in den [еп Decennien reides Material geliefert, und e3 tft dies eine von den Seiten, wo die anderwart3 angedeutete ет: ning Hartmann’s tar wird, dap die Bhilofophie in ihren Fortfcdhritten bedingt ijt burd) die erweiterten und vertieften Spectalwiffen{daften. Xm aewaltialten auf pielem Gebiet oifen: vertieften Spectaltwtfjen daften. Wm gewaltigiten auf biefem Gebiet offen: bart fid) bie tacht eS Unbewubten im Qnjtinct und im organifden Bil den; wenigiten3 miiffen diefe beiden Rapitel de8 erjten Ubfdnitt3 (V und VII) aud dem bfddeften Wuge einen flaren Cinblic in die unbewupt wal: tenbe und fdaffende Thatigteit der ewig weifen und niemal3 trrenden Natur gewdbren. C3 ermeift fic) bei biejen Unterfudungen, dab das Une bewubte alS dte caufale Grundlage der Naturvollfommenbeit und als das Princip der hichjten Weisheit und Bwedmapigteit angufehen ift. Aber nidt geringer ift die Thatigteit de3 Unbewupten auf dem Gebiet des menfcjliden Geiftes ; nad allen Rtd- tungen deffelben offenbart 8 119, ebenjowol im Charatter de3 Cingel- nen wie ganzer Bolter, in der Runit wie im abfiracten Denfen, in der Riebe und im Gefiihl, vor allem aud) in der Entftehung der Sprache. UAllerdings find Unbewuptes und Be- wupifein im Ptenfcengetjt Krafte, die einanber ablofen: je mehr das \\ AN МА AS \ A \ \ Vibe AS < _ i i ~~ “ a EO AK AC ~ “ ag Hf AG “ A AW \\ oN AX O AWN “ MS ee a Spouard v. Hartmann, Verfatjer der ,, Bhilofophie 9ез Цибеюивеи“”, Standbild de3 heiligen Gennaro, Scdhubpatrons von Neapel, auf der Vtaddalenabritce bet Neapel. Nach einer Zeidnung von Bicert.