№ 1511. 15, Sunt 1872. Silustrivie seitung, leifiung abgeordnet, Dtefem energiiden und umijidtigen Verfahren der leitenden militarifcdjen Behdrde danten eS die Prager, dak trog des rafden Steigens der Hluten, die bald bie an den Ufern gelegenen Girafen und Plage unter Waijer febten, und trog der nadtliden Stunde fein Menfdenleben зи Grunde ging. Erft mit Tagesanbrud lief fic) die Ausdehnung de8 Ungliids iiberfdjauen. Die Moldau, in deren fonft fo tla: ren Wellen fic) das thitrmereide Brag gefalliq su fptegeln pflegt, wilgte am Morgen des 26. Dtai gelbtdhlammige Sluten in wahren Wafferfallen iber dic Wehre, qrobe Men- gen von Holgftiiden aller Urt, Flipe, ganze Schwimmfdulen, die verfdicdenften Hausgerdthe, todte Thiere u. a. mit fid fiihrend. Um die Halfte feiner gewihnlichen Breite war der Strom erweitert, Die Civile und die Militarfcwimm) dule waren vollftindig von den Wogen fortgeriffen worden. Der Yohannisplag, der Tummelplak, der Ueberfuhrplag in der Nofephftadt, die Balentinergaffe, der Unnaplay, die Goldene Gaffe auf bem Ufer der Kleinjeite, die Snfel Campa und die angrenzenden Gagden ftanden unter Waffer. Die Poftgaffe war nur mit Rabnen paflirbar. Bon den Jnfeln waren die Sophien: und Heginiel zum Theil, die Schitbeninfel und die Subeninfel volltandig tiberidhwemmt. Die Holgbritde bet den Culmithlen, welche auf bie Fnfel Campa fithete, ift zufammen- geftiirst, deSgleichen eine ber hilgernen Heginfelbviiden. Das merhwiirdigite Schaulpiel gewabrte der Flub an den Briiden. Hier hatte, was die zerftirende Kraft der fdau- menden Waffermaffen mit fortgeriffen, fic) aufgeftaut. Da hauften fic an den Pfeilern Taufende von Klaftern Bau- und Brennhols, riefige Walbbdiime, daritber gefdhidtet lagen Hlépe und Kahne aller WXrt fowie die Tritmmer der fort: qefiihrien Badeanftalten, unter denen noch eine Cabine der Badewdrter fic) erhalten zeiqte. Wud Bierfaffer, Miublrader, Sdeunenthore, Ctfenbahn{dwellen Hatten der ungebeuren Barrifade fich eingefiigt. Wm impofanteften ftellte der Unblid diefer angefammelten Holymajfen an der alten Karlsbritde fid dar, wie unfer Bild ijn zeigt, aber aud an der Srang-Volephs- bride und am Gifenbabnviaduct wiederbolten fich diefe Gcenen. Das Wafjer der Molbau erreichte bis Sonntag (26.) mit: tag3 eine Hohe von 144 Boll tiber dem Normalftand und begann dann [angjam зи ип. Зи Brag ift namentlidh der Schaden an Holz, Rabmen, Bretern, Sdhwimm- und Badeanftalten ein bebdentender ; befonder3 grof war der Holjverluft am 305: fal, wo Gruppen von Hlopen im Werth von 800,000 FI. hinwegge hwemmt wurden. Yn Smidow orang аз Wafjer durdh die Geitengaffen bid in die Hauptitrafe, auf bem an: dern Ufer war Bodo! vollftindig uberfdwemmt. Yenfeits RKarolinenthal war der AXnvalidenplag unter Wafer, ebenfo die Nudenftadt von Wltlieben. Het weitem fhlimmer noc hat das entfeffelte Element auf bem Land qewiithet, und der vom Statthalter an das Minijte- rium eingefdidte amtliche Bericht entwidelt ein evfchiitterndes Bild ber von den Fluten verurfacdhten Berheerungen. Die am fchwerften betroffenen Begirke find: Horowit, Radonis, Pilfen, Saaz, Poderfam, Kralowis, Smidow. Jn diefen Pestrien find inSgefammt in jenen verhananipvollen Tagen 200 Menfden ertrunten und 736 Hauler theil3 zerjtirt, без {tart bejdadtat worden, nidt gu gedenten der geringern Sddbden, die dads Waffer an den Wohnungen und ihrem Ynventar angevichtet hat. Dev Berluft an BVieh, Hausgerdthen, Ctnridtungs- иен, Borrathen, der Schaden an Grundeigenthum und in- duftriellen Wnlagen [aft fic) noch gar nicht feftitellen, ditrfte fid aber auf viele Mtillionen beredjnen. Die Regierung Legt piefem ungehenern Unglid gegenitber feineSwegs die Hinde in ben Scho3; der Statthalter, Feldmarjdall-ieutenant Baron Roller, hat die heimgefuchten Ort{daften bereits fammtlid bereift, um bie erften Sebritte sur Whhilfe anguordnen, der бои е ЗапоеЗаи ив ипо der Hfterreidifdhe ReidhSrath haben grofe Cummen fitr die Bediirftigen bewilligt und die Eaiferlide Familie {pendet mit vollen Handen. Der Kaijer fendet auberdem noc felbft feinen Generaladjutanten, den Grafen Pejacfevih, nad) den betreffenden Gegenden, um Unterftiigungen ju verthetlen. Troy alledem herrfdjen nod hergzerveipenbde Buftinde, Cingelbetten der ergreifenden Rata: ftrophe in ben Thalern der Beraun und des Golbbadhs werden wir in einem folgenden MUrtike! fcildern. Codtenfdjyau. traut, 1849 Gommanbdant der Gentetruppen bet ber Belageruig von Rom, 1854 zum Kriegsminifter ernannt, t am 4. Junt in Paris. Dr. Robert Wight, englifder Aczt und Botanifer, durch feine Rorfchungen auf dem Gebtet der britifeh-indifdjen Flora und durd) Ginfibrung des Baumwollanbaus in Sndien verdient, Gnde des vorigen Sabrhunderts tn Caft Lothian geboren, 7 laut Meldung aus London yom 7. Sunt. BeriGtiqung. Mach Beridten aus Galifornien iff der mericanifde General Porfirio Diaz, deffen Tod vor Mona: ten gemeldet wurde, nicit geftorber. Sriefwedsel mrt Allen fir Alle. ©. $. G. in Hamburg. — Die fraglide Moti; war jdjon in Jer, 1486 un- fever Zettung vom 23. December v. J. euthalten. €3 wird darin nad Yr. 10 de8 ,,Deutfden Spracwart” (Yahrgang 1871) erlautert, twoher e3 Yomme, dah bei ft umd fp als Wu- und Fulaut Sdriftfprade und Uusfprace nidjt ibereinftimmen, warum wir nicht fdjretben Обе, Sdhturm, Spiel, Schpan, wie wir e3 000 bei den Verbindungen ded j mit andern Confonanten halten, wie Sdhlaf, Sajlag, Sdhivan, Schwein, GSchred, Schrift u. 1. №. Mad) den Unterfudhungen bes ,,Spradjwart pollzog die Umiwmanbdlung des f in fo) tm Verbindungen mit andern Con- jouanten nach mittelhodjbeutfdjen Gormen fidy gang allmahlid, und gar gulegt und fo {pat bein ft und fp, daff wir miittlerweile fdjon eine gang ausgebilbdete und feltitebende Schriftfpradje erhalten hatten, Торав ber in der Uusfpracke fich einbiirgernde Qaut fc) in den Verbindungen ft und fp nidt mefr fo beritdjidjtigt werden fonnte tie im den frilhern Um: buoungett. EG. UW. O. in Samburg. — Die Ersffnung dev wiener-Weltangsftellung finder ant 1, бат 1873 Пай. U. H. in Galle a. d. SG. — Wenden Sie fic) an die Verlagshandlung von G, & Barthel in Halle, in deren Verlag die ,Qumoriftifde Bibliother” е фени, . Ht. in B. bei Kiln. — An vertrauenswerthen Augendrgten, namentlidj folder, die einen guten Ruf in der Staaroperation erlangt haben, man= gelt e8 in Feiner Gegend Deutfdhlands; wir fithren beifpielsweife an: Prof. Gimifd in Bonn, Vr. Bagenftedjer in Wiesbaden, lr. Kichler und Geh. Medicinalrath Wd. Weber tn Darmftadt, Prof. Sdhweigger in Ber- lin, сот. босса ит Зе фра, Prof. Wifr. v. Gritfe in Halle, Prof. K. 38. bv. Behender in Roftod, Prof. Forjter in Bres{an; aus Defterreid nennen wir Prof. Hasner in Prag und Prof. Writ fowie Prof. Stellwag 5. Carion in Wien. @. UW. in PH. 2394. — Mein, denn jonft waren ja die Sortimentsbud- Handlungen garg tiberfliiffig. — Mit dem fraglidjen Bureau ftehem wir in feiner Verbindung, tinnen auch fein Urtheil itber daffelbe abgeben. Пг. %. ©. ш Piel. — Hier geben wir Fhnen das neue Siegel der Univer: НЕ Gtragburg. Wie Sie jehen, unterfdjeidet e3 fic) vow dem alten Has neue Giegel oer Unrverptal Srragbura. Siegel bom Bahr 1567, weldjes wir im Yer. 1509 jammt ben Facultats- fiegeln bradjten, dure) nichts al3 durch Weglaffung des Worts Rei- publica, Neuling in Wolfenbiittel, — Sliidliderweife tonnen wir Gie auf ein Guch verweifen, das Yhnen nicjt mur alles bietet, was Sie gu wiffen оеаидеи, fondertt nod) viel mehr. ©8 iff dies @Wrthur Michels’ ,,Retfefdule fiir Touviften und Curgdfte’, weldje joeben in giveiter Wuflage (Reipgig, Gumpredjt) erjdjienen ift, eit wahres Vademecum der Reifefunft, das man wol taum in einem gweifelhaften Fall bes vielgettaltigen Touriftenlebens vergeblid) befragt. Nidt uur ber angehende Tourift wird e8 mit Nubew fiudiven, fondern aud) der er= fahrene 1toc} mande Selehrung davin finden. Dabei birgt das Иеше rothe Giidlein unter dem trodenen Titel in aumuthiger Form eine Fille bon Humor und fWftliden Wnefdoten. @. H. in Dresden. — Bweihuudert Entwiirfe gu Wohandlungen iiber Gpricy= wirter und Gentengen finden Gie in Rriebigidh, ,, Siebenfaden gu ftili- ftijqen Uebungen’’ (Gerlin 1867); reidhaltig, aud) an Mbhandfungen, ift Ritfert und Wagner, ,, Lehre vom deutfdjen Stil’ (Darmftadt 1869), ебенто Weyh, ,,Stoff= utd Mujterfammlung gu Vefdireibungen, Whhand- {ungen und Reden’ (Wugsburg 1866) und Cholevinus’ ,,Dispofitionen urd Materialien gu deutfdjen Wuffagen’ (Leipzig, Teuditer). Th. D. in Rigingen. — Das chemifche Wetterglas ijt weiter nidts als cin Upparat, weldyer die grifere oder geringere Feudjtigteit вех Эно {роте angeigt, indem bei jehr trocener Quft der Weingeift mehr von den im @laje befindliden feften Gubjtangen aufmehmen Тани als bei feudjter Зи. uftdrud und Temperatur finnen von Feinem ober nur bon ge= тает Cinfluf fein. Wiffenfdjaftliden Werth hat das chemifdje Wetter- glas nidjt und gehirt, wie ahulidje Upparate, gu ben phyfitalifden Gpieleveien. Dr. © ML. in Ofen. — Befondere Werke ither Gefchidte und Entftehung pet Barfen fird uns nidt betannt. Bufdy’s Handelsfdriften bieten naheres. Ueber die Gefdhajtsgebahrung ber Borfe u. fj. tw. Hanbdelt eine Menge von grofern und tMeinern Schriften. 8. B. finden Sie in dem ,,Uligemeinen Birjen- und Comptoirbud’’ von Friedr. Nobad (Reipzig 1861, Ad. Gumpredjt) виз сие Belefrung dariiber. ани lich gibt e3 auch in anbern Iebenden Gpracen dergleiden Bier. Go 3, B. hat der Befannte Broudfon eit ,,.Manuel du speculateur de la bourse’? herausgegeben. б. H. in Qindewiele. — Fhre Wunfidjten ber Goldb= und Dtamantenlinder, yoo man in gtvet bis vier Jahren jdjon eine gute Oumme Бабен тапи”” find doc etwas gu наш. Das Gefdaft des Golograbens in Auftralien, Californien oder ,,am Cap” ift fo gut Wedjfel- und Gliidsgufallen unter- worfen wie jedes andere Gefdaft. Die Goldfetder ,,am Cap’’ liegen ungemein weit im Snnern Gitdafrifas und werden вон Фе фа ен betvieben. Das neufte Werk daritber ift: Charles UW. Paytow, ,, The Diamond Diggings of South Africa’ (ondon, O. Cox, 4872). Ueber Californien finden Gie Belehrung in dem Such von H. Wimamel: ,,Cali- jornien, fein Mtinenbergbau, feine Hilfsquellen 2/4 (Raffel 1867 f W. G. in Kiln. — Das ermahitte Crperiment diirfte 19 fity langere Dauer und durd einen conftanten elettrifden Strom faum in der ange- deuteten Weife ausfiihren laffen, wtb wenn iberhaupt, daw mur dur fjehy fvaftige Hiilfsmittel und mit bedentenden Roften. Da Sie feine nahern Angaben iiber den beabfidjtigtert techtifchen Bwed gemadjt ha- ben, fo laht fic) nidjt evfehen, ob nidjt die elettrijde Wirkung durd) bie aur Grreidjung diejes Bweds fonft nod) vorgunehmenden Manipula= tionen geftitt oder gar aufgehoben wird. @. in 5%. — Da die Felfengruppe der Wffes Cars gwifden Japan und Shanghai aud) hie und da unter dem Namen Kelfer der RNadefddoa porfommen, hat feinen Grund mol darin, daz im voriget Gubchundert bie Huffer — Raymann, fpadter Refanow wid @olownin find Hier befon= perd gu nennen — in diefen WMeeren fehr thatig waren und viel ver= fehtten. Nadeshda ift namlic) ein cuffifdjes Wort und bebeutet Hoff- nung. Gon einem diejer Geefahrer und aus Unlag eines beftimmten port erlebten Ubenteners ditrften diefe Felfen den Ramen erhalten haben, der aber nigt.gur allgemeinen Geltung fam. gedantens und oes Throng glaubte man nur in der gewaltfamen Bandigung der entfeffelten Clemente, in der Wiederherftellung der ununtidrantien Herridergewalt finden 3u fonnen. Ergherzogin Sophie, welche den Raifer Ferdinand am 18, Niai_ 1848 mit ihrer Familie nach Gnnsbruc begleitet hatte, mubte, in den Traditionen eines jtrengen Mbfolutismus und als getreue Todjter der fatholifdhen Kirche herangewadfen und zur Grau gereift, diefe Unfcauungen wol theilen; aud hatten gerade anf ibr evregbare3 Franengemiith die Sdrecens: feenen der Revolution in Wien, Prag, Pelt, Mailand, Be- nebdig einen befonders peinliden Cindrud gemacht. Wie weit die energifdhe Fitrftin auf die Mabregeln zur Unterdriidung des WUufjtands Cinflus genommen, wird wol erft eine fpatere Gefchidtsfdreibung darlegen. Wie hod ihre Gegner die geiftige Bedeutung diefer rau fhasten, geht aus dem Umitand hervor, bag fie von ilnen fiir die Seele der Regierung an: gefehen wurde. Sider iit, dah fie auch in den erften Sabren nad der am 2. December 1848 erfolgten Thronbeftetgung ihre Alteften Sohnd Frang Sofeph noc einen hervorragenden Cinflup auf die Leitung der Staats gelhafte ausibte, dann aber fic) mehr und mehr vom politifden Schauplag zuriiczog, be: fonbders nach dem unglidlicen Krieg von 1859, der eine voll: jtandige Wandling in den innern Zuftinden Oefterreths zur *Kolge hatte. Von da an lebte fie nur fiir ihre Familie, und e3 traten die frauenbaften Cigenfdbaften ihred Wefens eingig in ibr Recht. Bitteres Leib brachten der immerhin an ihren Grundfagen confequent feithaltenden Firitin die fiir Oefter: reich verhangnifvollen Ereignijje von 1866, aber am furdt- harften traf je der Untergang ibred Liebling3fohn3, ded hod: begabten Mazimilian, der am 19. Suni 1867 3u Queretaro von den mericanifden Republifanern erfchofien wurde. Diefer Schlag beugte die willenSftarfe Frau tief, und fie entbebrie von da an der Sammlung. Gie vergidtete ded= halb feitdem auf die frither von ihr fehr geltebte Lectitre, verlor aber nidt da3 [ebhafte Sntereffe an Runft und Litera: tur. Grgbergogin Sophie war eine lebhafte Verehrevin Grill parjer’S und den Stingern ber Runft immer eine freundlice Ginnerin. Fir Wien hat fie ftets eine grofe Vorliebe gehadt, und die Bevdiferung vergalt ihr das durch eine in den Tagen ihrer Kranfheit Hervortretende Anhanglidteit und durd) die fympathifde Theilnahme, mit welder fie den Berlauf des Leidens der hohen Frau _verfolgte. Die Grahergzogin hatte fich fehon durch Tdngere Beit unwobl gefiihlt, dod) erft mit dem 11. Mai nabmen die Krantheitserfheinungen die be: ftimmte Form eines nervijen Fiebers an. Gine anfcheinende Befferurng erfillte die taiferliche Familie fiir einige Tage mit den belten Hoffnungen fiir die Genefung der Graherjogin, dod bald madhte jich die HoffnungSlofighett in whrem Bujtand unabmeigbar geltend. Yhre Wngehdrigen verbradten die leg: ten Nadte wadend in der Nahe des Krantengimmer3, auc) Ronigin Marie von Sadfen war an da8 Leidensbett der fterbenden Sdhwejter geeilt. Die Beifebung der fterbliden Refte der Ergherzogin Sophie in der Gruft der Rapusinertirdhe aing am 1. Yuni mit allem Pomp de8 feierlichen Hofceremoniells vor fitch. Vom fadhfifden Hof war Kronpring WUlbert erjchienen, aus Piinchen wobhnten Pring Luitpold und Herzog Karl Theodor den Begrabnib- feterlichteiten bet; durd) befonders beauftragte Bevollmactigte hatten fic) dabei der Deutfcje Kaifer (durch den Botfdhafter Ge- neral у. Schweinig), der Konig von Wiirtemberg und der medlenburgifce Hof vertreten Lajfen. Magen die politifdhen Gegner der Verftorbenen auch ihren Ginflub auf die Gefdide Oefterreih3 verurthetlen, alle wer: den ihrem wahrhaft grofartigen Woblthatigteitsfinn und ihrer Mtutterliebe die UWnerfennung nidt verfagen. Hie Waffersnoth im Sohmen. Da giept unendlicer Regen Бегаб, Bon ben Gergen filirzen die Quelle Unb die Bade, vie Gtrime fdjwellen... Weber eine der blithendften Brovingen bes dfterreidhifden Kaiferftaats ijt durch da3 ungebaindigte Walten elementarer Rréfte unfagbares Clend gebradt worden. Das von der Natur jo reid) gefeqnete BShmerland ИЕ in feinem weft: lichen und norbdweftliden Theil von Weberfdhwemmungen heimgejudjt worden, die in ihren fchrecenervegenden Solgen nahezu betfpiellos dajteben. €3 war in ben Tagen de3 25, und 26 Mat. pak drohende. cemitterichmoanaere Minlfon Gay hey ben пибЕЮатен ЗО ети der Molbau, Beraune und bes Gold- bad 3ulammenballten und fic) in verheerenden Wolfen: britdjen tiber jene Landftride evgoffen. Die fon{t im ruhigen Sub dahingleitenden Gewaffer vermandelten fic) in tobende Sirome, die thre hodjgehenden Fluten vernidtend tiber Freund: (фе Ortidhaften, frudjtverheipende Felder und griinende Flu: ren fortwalgten und nad ihrem Suritdtreten in die gewobn: ten Bahnen eine in ihrem gangen Umfang nod) gar nidt gu itberfehende Berftérung binterlafien haben, Gunderte von Menfden, vor den titdifden Fluten nddtliderweile im Sdhlaf itberrafdt, fanden den Tod im Wafer, und viele Taufende ftehen jammernd vor ihren eingeftitrgten Wohnftatten und dem verwiifteten Grund und Boden, Vernidtet auf Sabre hinang ijt der Crntefegen, all dad Hab und Gut jener Unglidliden hat das Hodwafer mit fic) fortgerifien oder verheert und geldhadigt. Nur ein trofifpendendes Moment hebt fic) aus der trauri-: gen Ratajtrophe hervor: der allgemein fic) befundende Drang, ben Opfern derfelben hilfreich beiquftehen. In Prag, das felbjt von der Meberfdwemmuna gelitten, in der Haupiftadt Wien, in nahegu fimmilihen Stadten und PBrovinzen wird eiftig, gefammelt, und bedeutende Beitrage tonnten bereits den Hilfscomités sur Verfiigung geftellt werden. Dit Sreude ift eS wahrgenommen worden, dab aud) im nadbarliden Deutfhland, namentlid in Sadhfen (aus Leipzig allein wurden bid gum 8. Suni 2233 Thier. und 491 Fl. eingejandt), die Mild: thatigtett der Bewohner bereitwillig sur Linderung de Clends 008 те beigutragen ftrebt. Wer die Ausdehnang de3 Un: glids ift fo ungeheuer, da betradhtlide Mittel dagit gehiren, um aud) nur den erften Nothftenden absubhelfen. Ueber die bdhmifde Landeshauptitadt brad die Waljers- gefabr in iibervafdender Weife in der Nacht vom 25. zum 26. Mai herein. G3 war nadts um 2 Uhr, al8 Statt: halterei und Polizeidirection nach dem Gintreffen dev erften Ragridten бег bas bedrohlice Steigen bed Watters den Bewohnern der der Moloau nabegelegenen Stadttheile von Prag die eilige Warning zufommen lieben. Die Sicher: heitswadmanner, begleitet von Tambours und Trompetern, burdgogen die bedrohten Stragen und podten die erfdjredten Cinwohner aus bem Sdilaf. Hus allen Mafernen Brags wurde gleidgetlig Bionniere und Genicfoldaten уме О: _ Pringeffin Luife Wugufte von SdHleswigeHvlitern, iltefte Gajwefter bes Hergogs von Auguftenburg, geb. am 24. Muguit 1824, + am 30, Mat yu Pau in Stidfranfreid. ‚ бете в. Bardeteben, Oberin des Maadalenenttifte in Berlin, Todjter des viihurlich beEannten friihern Whgeordneten vy. Bardeleben und ЭН des verftorbenen Staateminifters ». Auerswald, Suhaberin des Lutfen=Ordens 1. Klaffe, Т in Berlin in der Madt zum 2. Suni. Thomas BudananeRMeed, amerifanifder Dichter und Maler, f in Menyorf, 50 Sabre alt. Heinrid Effer, 1818 in Mannheim geboren, penfionivter f. f. Hofopernfapellmeitter und vihmltchft befannter Componif, t+ in Galgbura am 3. Suni tm 53. Cebensjabr. Wilhelm Graf, ale Pianift und Componift gefdhage, etn geborner Prager, + Ende Mai tr Вей. Dr, phil. Heinvicy Grunert, Geheimer Regierungsrath und ordentlidher Brofeffor der Mathematif in Greifswald, + dafelhft laut Nachricht vom 11. Suni. Dr. 3. ® Grenfer, FE fadhf. Gehetiner Medicinalrath und Profeffor, Director ber Enthindungsanftalt in Dresden, f am 2. Juni dafelbjt. Dr, Reinhard Hallwads, Megiffeur des Hoftheaters in Minden, + yu MAnerbad) a. d. B. am 2. Sunt. Brofeffor Dr. med. et phil. Sohaun Friedrich Chriftian Heffel, Senior der philofophifden Facultat in Marburg, durch feine AUvbeiten im Gebiet dev Mrvftallographie yon Buf, am 27. Uypril 1796 in Nitenberg geboven, f in Marburg am 3. Sunt. Charles Lever, befannter irifher Romanfdriftfieller, bri- tifeher Gonful in Trieft, 1809 in Dublin geboren, TF datelbft ant 1. Suni im 638. Lebensfahr. Stanislaus Moninszfo, der auch im MWusland ale Opernz componift riihmlidjft befanunte Director der iwarfdjaver Oper, T am 4, Suni in Warfdhau im 52. Lebensjabr. de Poucjon, Director der Belgifden Nationalbank, Т in der Macht yum 3. Sunt in Эти йе. Katharing v. Rotteck geb. Murs, die Witwe Karl v. Rot= fee s, f am 6. Suni in Freiburg, 86 Nahre alt. Graf». Sh mettow, fonigl. preugifeher Oberfilieutenant a. D. 1nd Mitglied des GHerrenhaufes, + am 9. Suni auf feinem Gut Hommerzig im MegierungébezixE Frankfurt a. b. O. Sean Baptifte Philibert Graf Baillant, feit 1851 Marfdhall von Kranfreich, am 6. Gecember 1790 yu Dijon ac- boven, 1845 mit der oberften Leitung der parifer Feftungsbauten jbe-