№ 9533, 16, Запцах 1392, Wodenfdja. Silustrivrte &ишиу. wobet der Chedive von jetnen eigenen Truppen gendthigt wurde, eine Reihe getroffener Maregeln riidgingig zu machen, um fic) und feine Familie den ungeftimen Bedrangern su entziehen. Wabhrend er feine Mefideng von Rairo nach Wlerandria ver: feqte, brad) unter der leitenden Fibrung eines fanatifden Gardeoberften, de2 beriichtigten Arabi Pajecha, cine Empsrung aug, die den Thron 068 Chedive und die Selbftandigtert Megyptend ernjtlich bedrohte. Die Verfolgungen, denen die tm Lande anfaffigen Curopier auSgejekt waren, und die blutigen Greuelthaten, die gegen die fliidtigen Chrijten in Wlerandria ausgeitht wurden, fii)rten 3u der Befdiebung diefer Stadt purd da angelangte britifce RriegSgefdmader und gur Lan- aung englifher Sruppen auf dgyptifdhem Boden. Cngland warf fid sum Befditber de3 Chedive auf, und Wegypten wurde mit einer britijdhen Berwaltung befdenkt. Die Bwede, die der aguptifde Uufftand im Auge hatte, (hlugen damit in ibr gerades Gegentheil um, und die Cinfidtigen unter der einheimifden Bevilferung beflagten zu fpat die Verblendung sweier ebenfo unfabigen wie thividten Bibrer, die mit Feuer und Schwert Aegypten fire die Megnpter 3u gewinnen verfucht Hatten. Der Chedive war wider feinen Willen gensthigt, fich in die neven Berhaltniffe zu jdiden, und 3 bedurfte feiner ganzen Kiugheit und Kaltbhlitigkeit, um dad Gefihl dex Dankbarkeit gegen fete Retter mit den gebotenen Miidfidten fiir das Woh! feiner Unterthanen 3u vereinigen. G3 mub gugeftanden wer: den, dah er diefe fchwierige Aufgabe befonder3 unter dem Drude politifdher Verhaltniffe, deren Brennpuntte England, Srantreid) und die Tiirkei bilbeten, mit miglicdftem Gefdhid gelaft hat. Bon einer Schwiche oder Дафа ан, пе fie ibm von mancher Seite vorgeworfen ward, fonnte faum die Rede fein, da ihm die Direction in der Verwaltung des Landes englifderfeits aufgedrungen war. Cin neuer Sdlag fiir den jungen Chedive war ganz dazu angethan, ibn зы entmuthigen und feine Unterthanen in den Glauben yu verfegen, als fei infolge der englifden Occupation 068 Landes die danptifche Macht gebroden. Der Wufftand des Mahdi und der Whfall ves agyptijchen Sudan, dveffen Crobe- rung und Erhaltung den frithern Vicefdnigen Unfummen ge: foftet hatten, aeigten die gange Wuth deB fanatifden S3lam gegen ben ,,Freund der Englander”, den herrfdenden Chedive Negypten3. Selbft auf die Stimmung der Bewohner Wegyp: ten3 ibte der Miserfolg bet dem Verfuche der Wiedereroberung der abgefallenen Provingen troy ber englifden Hilfe feine {hidlide Wirkung aus und brachte den Bicefnig um den lebten Reft von Sompathie bei einem Bolfe. Ware ihm nidt die britifhe Macht zur Seite geftanden, fo witrde er damal3 feines Throne’ verlujtig gegangen fein. Qn ridtiger Erlenntnip der Whhangigteit feiner Lage von den gegebenen Berhaltnifjen, die ihm feinen Wusweg ibrig lieben, hatte der Chedive feine ganje Gorge und Thatigheit einem Felde gugewandt, auf dem ev dauernde und fegenSreide Erfolge feiner Thatigteit erwarten ju finnen glaubte: auf die Erziehung und Wusbildung der jungen Wegypter nach euro- paijhem Mufter, nicht weniger auf die Pflege der Religion ded Slam, alS deven getreujter und ftrengfter Wnhanger er бе: geichnet werden mus. Gr ftiftete auf feine Roften Sdulen, fie® in den bereits beftehenden hihern Lebranftalten einen foftematifd geregelten Unterricht cinfiilbren, baute Ptofcheen und GebetShdufer, grimbete fromme Stiftungen und ging mit einem Worte feinen Unterthanen mit dem beften Beifpiele als frommer Moslem voran. Wuch da8 Mufeum agyptifder Ulterthirmer, Heutgzutage unter frangdiifdher Leitung ftehend, fieB er von den engen Raumlidfeiten de3 alten Gebsiuded in Bulak nach einem Вии йе feines Bater3, de3 Cr-Chedive, in der Nahe de3 Dorfes Gizeh verlegen, um auc dem Wermiten feiner Unterthanen die Gelegenbeit 3u bieten, fic) durch eigene Unfchauung eine ridtige Vorftellung tiber die Grife und Зе: deutung ber adltefien Vorfahren der Wegnpter au verfdaffen. Sparjam in feinem Hauswejen und ein Familtenvater im wabtriten Sinne bes Worte3, widmete er mit aller Sorgfalt feine ihm von ben Regierungagejdiften itbrig bleibende Beit der Erziehung feiner vier Kinder, die er mit ribrender Bartlid- feit liebte. Man fah ihn dagegen nur felten im Theater oder bei Hffentliden Sdhauftellungen, ba er jede Urt von Lujftbarteit Базе. Seine eingige Grholung fand er in taglicen WWua- fabrten, doch ftetS in Begleitung einer reich uniformirten G3- corte dgyptifdher Cavaleriften. tebenSwitrdig im perfinliden Umgange, itherhaufte er die vornehmen Reifenden, welde die Wanderlujt nach Wegupten gefiibrt hatte, mit den Beweifen einer firjtliden Gaftfreundjdaft. Geine ummittelbare UWm- gebung wabhlte er mit grofer Vorficdht aus, und er fornte fic infolgedefien riihmen, nur ebrlice und verftanbdige Diener in hidjter und niedrigfter Stellung zu befiken. Geine ebend- weife war einfach, und feine Mableiten, bei denen er fich deB Genujfes von Wein enthielt, ricteten fid nad) den Vorfdrif: ten de3 Koran ther verbotene Speifen und Getrante. Reider war e8 ihm nidt vergénnt, fich einer angen Re: gierung3dauer zu erfreuen. Selbjt dte verfloffenen swalf Sabre feined Rinigthums Hatten fiir ihn nur die Bedeutung einer fchmerzen8retdhen und forgenvollen Epode, in der er den auf: gedrungenen Rampf um ben legten ей der Selbftindigkeit Negyptens zu fiihren berufen war. Sein altefter, im 18. Lebendjahre ftehender Sohn YAbbad Rafa, welder im Therefianum зи Wien eine deutjdhe Cr: jiehung und Wusbilbung empfing, deven lebte Stufe er zu er: retden im Begriff ftand, ift vom Sultan al8 Nachfolger Me: hemed Zewfils bejtitigt und bereits auf dem Wege nach Uegypten. Mige ihm ein gittiges Gejchic die jcdhweren Brit- fungen erfparen, die feinem Vater durd die Schuld und die Sculden feine? VBorqanaers bhelchieden waren. Gine Erfldrung Graf Kuenburg’s. — Dev Зал Gvaf Kuenburg erflarte im Clu der Bereinigten Linken des dfter- veidhifdjen AUbgeordnetenfaufes, bag ev Mitglied der Partet bletbe, fein Gintritt in bie Regterung dvitcle eine gewiffe freundfdpaftlice MAuniherung der Partet an die Megierung aus, aber ofne die Ber- pflidjtung, alé Qegierungspariet зи они. ФГ Muffaffung werde von der Megterung ausdriidlid) als vidjtig anevfannt. Gr fei ansfchlieflic) oftervetchifdjer Minter, nit deutfer Lands mannz Minifter, werde aber die berechtigten Sintereffen_ des deut- Ген Bolfsthums nad) Kvaften vertreten. Cr wenbde fich an die Partei. mit_der Bitte um einmithige und vertvauensvolle Unter- jtigung. Der Abgeorvdnete v. Blener даб dev allgemeinen Su- friedenhett mit den GrEldrungen ded Minifters Wusdrucd. © [18 58 ungarvifmen Meidbstages. —_ Dev unga- rife Reidistag wurde am 5. Januar durdy den Ratfer Franz Jofeph perfonlich gefdjloffen. Die Thronvede weift darauf hin, bap es gelungen fei, dag Gleicjgewidht im Staaishaushalt aus eigenen Mtitteln YHerguftellen, und verfpricht, раб die Ntegterung es fic} angelegen fet Inffen werbe, diefes Grgebnif andy in Qufunft zu erveidjen. Mtit allen Machten obne м beftanden freundfdjaftlide Begiehungen, und die Biindniffe biten Gewahr, рав der Briede miglidjft erhalten bleibe und Gefahren, die dent Krieden drohten, befeitigt wlirden. Die Sicjerung dev eigenen Sntereffen etfordere die entfpredjende Gntwictelung der Webr- macjt, dank der Weisheit der Gefesgebung зи Heer und Landiwehr fleten Fortfdjritt. Die Handelgvertrage witrden die politifdjen Bindniffe, in. denen Oefterreidh-tingarn zu zwei MNachbarmadhten fldnbde, noch fefter_ge- ftalten und dem allgemeinen Wunfdy nad) Srieden entfprecten. Die Hanbdelsbegiehungen Oefterveid) = Ungarns yu Deutichland, Stalien, der Sdyweiz und Belgien feten geordnet, twodurdy die Be- ftindigtett diefer Bezielhungen in den Gebieten Mtitteleurvopas fiir lange Sett geftchert fel. Wudy mit ben Nadybarmddyten im Sitden und Siidoften witrden vorausitdtlid) demnddhft Berhandlungen be- ginnen, wobet es auf feiten Oeftervetd)-Ungarns nicht an Bereit: willigteit fehlen werde, audy mit diefen Lindern bis Ende Januar veriragémapig gevegelte Handelsbeziehungen gu fdjaffen. Die Уи lafung des Meidjstages gefchehe, weil der Wunjdy отбанфеи fet, рав die vovberetteten Meformgefebentiviivfe durd) den Meidstag mogliht {nell und mit voller Rube ohne Unterbrechung evledigt wiitden, Die Thronvede wurde fee beifillig aufgenomimen und ber Kaifer fowol beim Gintritt in den Gaal als beim Berlaffen deffelben Lebhaft беду. Die Meuwahlen finden in der Zeit vom 28. Januar bis zum 6. Februar flatt, der neugewalflte Reichstag ift auf den 18. Fe- bruat einberufen worden. Dev ttalteni[ de Beridht uber die Handelsvertvage. — Der Beridhterftatter des italien iden Abgeordnetenhaufes Cllena fabt fein Urtheil tiber die Hanbdelsvertrige mit Deutjdland und DHefterveidy-Ungarn ео yufammen, рав Пе von proper politifder und wirthfdattlidjer Bedeutung feien, obwel fie Teinen tveyent- lichen Weehfel im Zollfyftem davftellten. Deutfdland habe fein Syflem gednbdert, indemt es die Grundfage eines gu grofen Sdubes dev ей und der Zollautonomie aufgab und danad) trachtete, die wirthf{djaftliche Vorherrfdhaft auf_dem eurvopdifden Feftland zu evobern, wobei e6 aud den Fehlern Frankretdhs Mugen и wolle, das fic) mit eifernen GSchranfen umgebe. (Gs fet ju hoffen, daB die Gandelsvertrage mit ber Beit eine grifere Wirt famfett erlangten, fid) auf einen grifern Kreis von Gegenftanden ^ ausbebnten, weitere Geblete in ihren Bereidy gdgen und eine lan: дете Periode dev Rube erdffneten. Die Dauer der Bertrige ent- fovedhe defer orderung. г Dey Hftervetdhifdy-ungarifde Vertvag fcjeine die Beftatigung bed Bertrags von 1887 gu fein, eine Berbefferung ware witnfdyens- wert gewefen, iveil die dfterreichifdye и па Stalten die Ausiuhy Ftaliens nad) и betrachilic) itberfteige, Der BHeridst evfennt aber an, daf das Misverhalinig im Gletdhgewidht nidt alfein vom Sollfyftem, fondern aud) von dem wirthf{djaft- licen Berhalinif beider Lander abhdnge. Sm deutfehen Bertvage fei die Herabfebung des Bolls auf ge- wibnliche Weine von 24 auf 20 M ungeniigend, Stalien werde aber einigen Nuben aus den Zollen yon 10 # auf Verfdnitt- twein und von 4 # auf Weintvanben evgielen. Dev Bericht drict Sufriedenheit tiber die Grildrung ded deutfdjen Meichstanglers aus, Sah ev die Ginfubr italienifder Weine begiinftigen wolle, wiinfeht jedody wirkfamere 3ollreformen. Ф:у фщевет Bundesrath uber oie Handeldver- trage. — Der {chweizger Bundesrat hat wegen dev mit Deutfd: land und Oefterveich-Ungarn vereinbarten Bertrige eine Botfdatt an die Bunbdesverfammlung gevidjtet, die erfldrt, daf beidbe ет ivdge dem Lande bad Mah von Befriedigung gewalhren, das unter Heriikfichtiguug dev beftehenden Berhaliniffe evtvartet werden Eine. Dev Bundedrath empfinde ed bitter, bab e& nicht gelungen fe, flix fchwerwiegende Gntereffen eines gtemlidy grofen Theiles ev fcweizer Crportindufirie quigere GCrleichterungen fir die Wud- fubv 3u erwivten. Die Schubgollpolitié der grofen Macdbarftaaten habe aber Snteveffen gefchaffen, die eine etwas ttefer greifende Wen: derung nicjt yu ertragen fejtenen. Die Landwirthfdjaft habe wefentlidje Woriheile erjielt. 3u Gunften des Gewerbed fowwie einiger flr den inlinbdifdjen Wbjak arbeitenden Sweige der Grof- induftvie feien mit gevingen MAusnahmen im fdjweizerifdjen Зо tavif foldje и WAnfdge fiehen gebliehen, wie fie mit den wirtlh- fdjaftlichen Bedingungen der Sdhweiz vertriglidh feten. Giniger- mafen fei dag ein Musgleid) fiir nicht in genigendent MtaGe evreicite Herabfewung der auslandifchen Solltibe Wiles in allem genommnten feien die neuen Vereinbarungen anneymbar. Die Bundesverfammlung ift zur Beftdtiguug der neuen Gandels- wertrage auf den 18. Santtar einberufen worder. Denlparift uber den За ббароцтие. — Der bulgarijde Bertreter in Konftantinopel Bulfowitich wherveidhte dev tirkifdyen NRegievung eine ausfiihrliche Denkfeyrift zur Beantwortung der Note. Es wird davin dargelegt, ав ме Capitrlationsvertrage durd die Answeifung Chadourne’s nidst verlewt wiirden, und dag das tirFifde BreBgefes vom Sabhve 1865 eine befondeve Surisdiction fix die Wuslinder nicht anevtenne. Gs wird an die in lepter Bett von Rupland verlangte und von allen Grogmadjten unterftiste Auswetfung vuffifder Unterthanen evinnert, ferner an die Mus: weifung dev Frangofen Linderlaub und Muairvin, die ofne vovherige Mittheilung an die frangiftfcye Agentur evfolgt fei. Das Mund: {dyveiben des bulgarijdyen Mtinifters des Wuswartigen vom 27. Sev: tentber 1886 an die diplomatifdjen Agenten in Sofia, in bem die Ausweifung von Uuslandern in Wusficht geftellt fet, die fid) in die Mahlen einmifdten, habe feinerlet Я evfahren, auch nicht yon feiten Srankretchs. Chenfo fei in einer ruffifdjen Mote felt- geftellt, dab die bulgavifdye Regierung immer in der Cage fei, Fe eae te eee auszuwetfen. Auch Muminien und Ser- bien Hatten in dev Zeit, wihrend weldher die Gaptiulationen dovt in Kraft waren, das Recht dev WAusweifung yon Fremben geht. Die bulgarifde “Regierung wiirde ihre Artoritdt einbiifen, wenn fte einen Muswelfungsbefehl yorher einem Confulat mittheilen miifte. Фе Фейфий fejlieBt mit dem Mngsdruck der Goffmung, Frank: veidy twerbe in feinem Geredhtigfeiisgefihl von den bisherigen Gnt- falieBungen guviicfommen und die diplomatifdyen Beziehungen gu Bulgarien wiederanfnehmen. _ vie Suftinde in Rugland. — Die Magen iiber das Ber: aren der fladtifdjen und landfdjaftlidjen Behirden in ben Moth: ftandsbegivfen mehven fich beftindig. Dev im September gefapte Befdlug der ибо бен Siadtverwaltung, fofort- 55000 Rib. fiir Mehemed Cewhik, Chedrwe von Aequpten. Bon Brof. Heine. Brug{sh-BPafda. Ге [еВбеи Nachridten aus Wegypten Haden cine iiberrajdhende Trauerbotidhaft дез meldet. Wm 7. Januar verfdied auf feinem andfdlofie in Heluan in der Nahe feiner Refidensftadt Rairo per fedhate Bicefdnig der Qynaftie Me: hemed %1i’3 infolge eines Wnfalls ‘der Snfluenjza. Jn nocd nicht vollendetent 40. Le- bendjahre und in vollfter Mannestraft daftehend, Тов Mebemed Tewfit feine Uugen, um am folgenden Tage nad feinem Wbleben in bem Mtaujo- leum auf der Citadelle in Rairo in Ffeierlichjter Beiie nad mohammedanijdem Ritus beigefebt gu werden. Wrabijdhe und englijdhe Truppen gaben ihm da Chrengeleit auf feinem legtien Wege, und die Anwejenheit einer ungebenern Menfdenmenge bei fener Beftattung bezeugte die allgemeine Trauer umt den plipliden Verluft de2 hart gepriifien иен. Wahrend metnes mehr alS Ojabrigen Wufenthalts in Aegnpten hatte ich die Ehre, mit dem Thronfolger und fpatern Chedive von feiner friihften Gugend an hiufig in perjinlide Beriihrung qu treten. Ym Gommersanfang ded verflofjenen Jahres war eS mir befchieden, ihn wieder gu jehen und yu fprechen, ohne eine MUhnung зи haben, dah ich ihn zum lebten gal von Angeftcht yu Wngeficht fchauen follte. Um fo fcharfer treten mit Heute bet der Runde feines pligliden Tode3 die Grinnerungen an die Vergangenheit entgegen, die mir das Bild ded jugendliden jdhinen Firften mit den fanften, faft madden: haften Ziigen und feinem fdhiidternen Wefen, mit den groper braunen Wugen und dem fcwellenden Lippenpaar in da Ge- dDadinib zuriidrufen. Guropaifd gebildet und der franzofifden Sprache madtig, war er mut in engerem Mreife feiner Vertrauten gefpradig und hielt im tibrigen mit feinem Urtheil iiber Menjden und Dinge gurid. Sn feinem Sdloffe in der fogen. Rubbeh, an dev Strafe, die von Kairo aus am Rande der ЭВ der fogen. Abbatfijeh nach der beriihmten Ruinenftatte der alter Gonnen- ftadt Heliopolis fithrte, verlebte der tunge Thronfolger jein Dafein in ftiller Buriidgesogenbheit, das erft feine eigentlide Зее empfing, naddem er fid) 1874 mit der durch ihre ЗИ: dung und ire HerzenSgitte ausgercidneten Pringeffin Cmineh Hanem vermablt hatte. Den Mangel jeder politifden Tha: tigfeit in der Verwaltung Wegypten3 erfegte ihm vetdhlid daB Gli des Familienlebens in feinem ftillen Getm und die Er: ziehung der Kinder, die beide Gatten mit dngftlider Sorgfalt diberwadhten. G8 ift eine befannte Thatjade, dab der Vater de3 damaligen Thonfolgers, der Sr- Chedive Y8mail Pacha, dem зи цел Herrfdher und Nacdfolger nur ein geringes Mah von Buneigung entgegentrug. Gr unterfehabte jeine Unlagen und Rrafte und glaubte aus dem befcheidenen Wefen feines alteften Sones auf Mangel an Scharffinn, Urtheil und Cnergie fdhliepen зи mitffen. Gin Sffentlides Wit wurde ihm evft furz vor bem Sturjze de3 Ex-Chedive anvertraut, пафоем fic) der Vater, leider gu {pat fir fie felber, itherzeugt hatte, dab dent Sohne vor allem awei Sugenpen etgen waren, oie thm jelber teblten: Gparjamfeit und Oronungsfinn. Die Verjdwendungdfudt Ysmatl Pafdas, eine Folge hodtrabender ehrgeiziger Blane, ift weltbefannt, nidt weniger die aufgehiufte Schuldentaft (iiber 100 Mill. Pid. St.), die er dem Lande und der Bevilferung aufgebtirdet hatte. Seine Weigerung, fic) als Vicelinig von Wegypten den Gr- fenntniffen und Crecutionen de3 internationalen Geridtshofes gu fiigen, hatte belanntlid Теле Uhfebung sur Folge, die dev Sultan auf den Proteft der europadifden Grobmadte in зе fter Srijt verfiigte. Rach der verdinderten Erbfolge, die a3 hejtehende Erbrecht 968 Seniorats аиз ов, wurde Mehemed Tewfit am 26. Juni 1879 gum Chedive Aegyptens ernannt und ihm damit eine Laft und eine Verantwortlicfeit aufgebiirdet, die felbft dte Sdultern eines erfahrenen und im Staatsdienft ergrauten Manned erdriidt hatte. C8 galt, nidt nur die zerrittteten Sinanjen de Landes ju regéln, das Gleichgemicht swifden Ginnahme und Ausgabe herzuftellen, in alle Bweige der Ver: waltung eine bi8her unbefannte Sparjamfeit eingufithren, um die zahlreichen europdifden Glaubiger gu befriedigen, fondern aud) qu gleicher Beit gewiffe Forderungen der Hobhen Pforte, fo- viel e anging, zuriidyumeifen, um da3 Unjehen ded Chedive gu erhalten und die autonome Selbjtinbdigtit Wegyptend зи трахеи. Dad Geredhtigheitsgefihl, 003 den jungen, damals VW7jahii- gen Chebdive beherridte, lief e3 ihm ald eine heilige Bflicht er: feheinen, die unter feinem Borgdnger und Vater gemachten Sdulden gu gablen und den Modus anguerfennen, der ihm von den englifdhen und frangififdhen Finanzcontroleuren empfoblen wurde. Mothwendigerweife zogen die Wequyter dabei den fir: gern, und etne Menge riidftindiger Zahlungen, befonders an die Armee, Lieb auf ft) warten, wahrend anderfeits die Sparfam: tetidriidfidten die Entlafjung einer gropen Zabhl von Offizieren und Beamten erforderten. Die Ungufriedenheit und Mis: {timmung im Gande felbft wuds von Tag zu Tag und hatte den Milttivaufitand vom 9. September 1880 in Maire wr Kolge,