110 Allustrirte Aeliung. Ne Zod0, OU. .SAMal Lodae Shon зи Beginn de3 vorigen Sabres habe ich nad) langen Hm 22, und 23. Yanuar evledigte bev Meidjstag die erite Be- Sy 7 eee sane eg vathna tiber den Handelsvertragd mit ver Schweiz. Der Staats: ц. dre ) Cinfithrung der Einheilszeit 5 [oO in Dentl[dland. \ eit einigen Mtonaten wird tm Beirtebe der сей ен und dfterveihifeh - ungarifder Gijendahnen ausfdlieflid) nach einer ein heitliden, der mitteleuropdtfdhen Beit, eine Stunde sftlid) von Greenwich, gerednet, und gelangt diefe Zeitrednung bei fammt- lidhen Bahnen aud im dufern Dtenft, p. §. in Fahrpldnen, auf Babnhofsuhren и, 1. 1., 3ue GCinfiihrung, wie 3 bereits Bei den dfterreidhifeh- ungarifden Bahnen per Fall ift, fo wird damit der Heillofe Mirrwarr befeitigt, der bisher infolge der Rerjehiedenheit der Beitvednungen wie ein Unjtern itber dem gangen Cif enbabnvertehr Mitteleuropas waltete. Die erfolgie Annahme der mittel- europdijden Zeit von fetten der genannten Gropmidte lapt wol mit Grund hoffen, dab aud die andern, unter demfelben Stundenmeridian gelegenen Staaten Curopas: die Sdhweiz, Stalien, Danemart, Griedenland, fic) bemndepft ebenfallS gu per Annahme diefer Feit entfdlieben werden, wahrend © ще: nen allen мае 968 бопниен [био оотамедее йе ИЕ ии {hor 1878 die пиНеецхора фе Зей Пт таз дфамиие Зет: fehrs: und bitrgerlide Leben eingefithrt bat. Bei dem grofen nterelfe, das die belgifde Regierung an diefer widhtigen Frage nimmt, ftebt wol die Ginfilbrung der greenwider Zeit auch in Belgien nod in diefem Jahre gu ermwarten, und ebenfo fann man auf det baldigen Anjdlup Hollands offen. Die {chwerer-. Hegierung fteht der Frage ebenfalls in wobhlwollender Weise gegeniiber, und thatjadlic) befdhaftigen fid) alle anbern euro: padifden Regierungen mit diefer bedeutung3vollen Neuerung im ganjen Verfebrafeben. Gewih wird die Cinheitszeit im Cifenbahnvertehr von allen Betheiligten, зима von den nad) Hunderten von Millionen sdblenden Reifenden, mit Freuden begviibt werden. Wllein damit wird nur ein Theil der hervidjenden Uebelftdnde in dev Beit rechnung befeitigt, denn gerade fo wie zuvor wird e3 neben der Gijenbabngeit eine Gofaleit geben, die Stationsuhren werden von den Stadtubren abweiden, da3 Publifum wird nad) zweierlei Zeiten тефиеи, und die Bugverfaumnifje, Veripatungen u. f. w. werden deshalb nad) wie vor befteben bleiben. Gine Zeit lang dinrfte fich in den eingelnen Stitdten die Verjdhieden- Heit ber Zeiten wol erhalten tinnen, aber aweifellos wird fid allmablih da Biinglein yu Gunften der Stationsubr, d. b. der gelammten deutfhen Cifenbabngeit, wenden, Тод die Gin- filgrung dev legtern. im allgemeinen Leben im ganjen Зее rol unaugbleiblid) fein wird. Die Rolle, welche die Cifen- babnen in dem heutigen grobartigen Vertehraleben fpielen, ijt su allgewaltig und {dneidet gu tief in bad dffentlide Leben ein, viele Bweige de3 fradtifden Berkehr3, Hotels, Theater, Det tungen, Boft, find viel gu fer von der Cifendabn abbingig, als dab e3 nidt nur im Ynteveffe de¥ reifenden Publitums, fonder auch ded widhtighten Theil der febhaften Bevdlferung liegen обтНе, 1бхе Uren nad) der Gifendahngeit zu ftellen. Bet dem Reft der Bevdlterung und im innern flddtifden Vertehr fommt e8 auf einige Minuten mehr oder weniger gewif nidt an, weshalb fic) ber Uebergang von der Lofalzeit sur Cifenbabngeit allmablid gang von felbft, ohne Buthun der Behsrden vollsiehen ditrfte. Vorausfidhtlih wird dies junddft in ben fHeinern Ort: fchaften gefdehen, die fic) feit dem Beftehen der Gijenbahnen doch fat ausfdlieplid) nur nach der StationSube ridteten, dann aud in jenen gréfern Stadten, in denen die Lotalgeit, wenn fie aberhaupt arfredtterhalten witrde, mer um etwa fin 618 зеди Minuten von dev Gifenbahngeit abweidht. Nur in jenen weniger grofern Stadten, in denen der Unterjchied swifdhen Фора: ито Gifenbabnjeit etwa eine halbe Stunde erreidht, fonnte die Wn- nabme dev {estern von einiger Wirtung auf gewiffe Unjtalten, wie etwa Shulen, Fabrifen, Gerihtshofe u. j.w., fein. Wllein dort wird moar diefen Unterfchied in der einfadften Werje da- dur audgleiden finnen, dab man die Schulz, Без. Fabrifgeit umt eine halbe Stunde vor: oder guriidjebt. Yn abnlider Weife ging man 1848 in Gngland, 1883 in Wmerifa, 1884 in Се: den, 1891 in ganz Frankreich vor, und nirgend3 hat 10 Иов der feit Jahren beftehenden einheitliden Beitvednung der ge: ringite Nadtheil geyeiat. Die Mnnahme der neuen Cinheitsgeit wurde in den meiften Staaten durd die betreffenden Regie- rungen decretirt. Un einem beftimmten Tage wurden die Usven in fammiliden Stadten und OrtfGaften nach der haupt: ftddtifchen Beit umgeftellt, ohne dab Millionen der Bevdlterung die Aenderung iiberhauvt wahrnahmen. Selbft bet Wenderungen von 20 58 30 und mehr Minuten, wie fie in vielen grdpern Stadten der genannten Linder vorgunehmen waren, zeigten fi) wader Nadhtheile noch itherhaupt irgendein Wideritand von jeiten der divect beivoffenen Rreife, und wenn hier die Cin- fiuhrung der Ginheitsseit fiir die ganze Bevilferung Dentid: tands anempfoblen wird, fo fubt diefe Gmpfehlung nidt auf einjelnen Gerfuden, fondern auf jabvelanger Erfahrung, welde die hundertundfinfjig Millionen Seelen betragende Bevilte- rung Englands, Ameritas, Schwedens und Franfreidhs mit der GCinheitgzeit gemacht Hat. Der Widerftand, der von einem flei- nen Theile der deutidhen Prefje diefer Vereinheitlidung der Beit entaegengelest wird, ericeint peShalh unverftindlich. Beobachtungen in den verfchiedenen Landern mit Cinbettsgert die Ginfithrung der lebtern in Deutidhland dringend entpfoblen, und in meinem Werle , Die Cinheitazeit nad Stundengzonen“ *) find alle Gingelheiten der ganjzen Srage ausgearbeitet. Jd fagte dort unter anderem: ,,Sobald wir dagu fommen, dap die Fahrpline der Cifenbahnen und die StationSuhren die mittel- etropiifde Beit zeigen, follten die Stadtverwaltungen es fid) sur Piliht maden, in ahnlider Welle wie die amerifanifden Etidte vorgugehen und ihre Ubren nach der Bahnzeit gu ftellen. Menn nur einjelne Stidte, Gamburg, Frankfurt, Koln 4. B., ben Wnfang maden witrden over gar erjt Berlin dies thate, fo wiite bamit eine Brefhe i das nod aus guter alter Beit fichengebliebene Syftem gelegt, und die andern Stadte witr- den gewif bald nachfolgen.’” Den Wusfihrungen ier die Vortheile der Cinheitszeit fonnten fic) auc die betheiligten Rreife nicht verfdlieben, und e8 ift im Snteveffe bed Hortichritts freudig 3u begritfen, dab die firddentiden Stanten die Cinhettazeit nidt nur fiir den Gifen- bahnbdienft, fondern aud) fiir dad dffentlide Veben angenommen haben. Hoffentlich werden die norddeutjden Staaten bald nadfolgen, ebenfo wie Defterreic) auf dem beften Wege ift, die mitteleuropdijdhe Beit, wie fie feit Wnfang October 1891 dort eingefiibrt ift, auc in bad bitrgerlidje Leben ju iibernebimen. Auch dort haben fich bereits viele Stadte zur Wnnahme diefer Beit entfclofjen. Richt nur der ganze innere Verkehr: Polt, Telegraph, Cijen- babn u. 1. w., werden dadurc) grofe Voriheile erreidhen, aud der internationale Berfehr, in weldhem augenblidlid infolge per Beitdiffererzen ungdblige Nachiheile bejtehen, wird an Sicherheit und Regelmapigteit gewinnen. Sammtlice gwifden dem 7. und 22. Grad sftlich von Greenwich gelegene Staaten, alfa Sdhwebden und Novwegen, Danemart, Deutjdland, efter: reidh-Ungarn, die Schweiz, Stalien und Griedenland, werden nad) demfelben Meridian, 15° sfil. v. Gr., rednen, und in all den genannten Staaten werden die Whren gleidgeben, wiahrend bigher cin unglaubliher Wirrwarr in der Beitrednung herr{dte, der fic) allerdings hauptfachlich nur dem Reijenden offenbarte, aber aud im Зо, Lelegraphen- und gefdaftlidhen Bertehr feine groben Nadtheile hatte. Bon den weltliden Staaten Guropas hat Cngland bereits, wie gefagt, die Greenwider Beit angenommen, und Belgien diwfte died nod) in вен Sabre thun. Srantreids Zeit weidt von derfelben nur um wenige Из nuten ab. Der Zettunterfdhied awifden der mitteleuropaifden und der Greenwider oder Univerfalgeit betrdgt genau eine Stunde, ebenfo jener zwifden der erftern und der weftruffifdhen Beit; der Stundenwedfel erfolgt an der Grenje, gerade wie bidher, nur dab der Unterfdied, wie gefagt, genau eine Stunde betrigt. Diefe Stundengonen haben ji) in Nordamerifa fo vorziiglich bewabrt, dak an ein Suriidgehen gu der Lofalseit dort gar nicht gedacht werden finnte. Die Amerifanijde Dteteoro- Logifde Gefellidhaft in Neuyort fowie dad Canadifhe Snjtitut find auf Unregung de Verfalfers diefer Zeilen im Begriff, and Britifh-Columbien und Wlasta dem Syftem der Stunden: gonen angugliedern. Sapan hat ed bereits angenommen, und den britifden Colonien in Wften wurde e3 von der Londoner Regierung zur WAnnahme empfohlen. Die bisherigen Erfolge {affen deninac) mit Siderbeit darauf тефиен, dab nidt nur in Mitteleuropa, fondern aud) in der garjen: civilijirten Welt binnen turgemt eine einheitlide Feit- redmuing jur Cinfilhrung gelangt derart, daf e3 jtatt der biz: herigen ungibligen Lotaleiten nur nod 24, nad Laudergrengen genau geglicderte Seiten geben wird. Der Verfafler diefer Reilen hat dad ganze Syftem, wie in jetnem vorgenannien Buche gefdildert, im vergangenen Sabre dem Jnternationalen Geographencongreh 3u Bern vorgelegt, und auf Ginladung des Congreffes hat der fhweizer Bundesrath die verfdiedenen Cantonalregierungen jur Unterjudung und Cnijdetdung der Frage dev: Ginheitazeit aufgefordert. Nenerdings hat auc) о Фе фе GHandelstag in Berlin die Cinfikeung der Cin: Heitdseit fiir dad bitrgerlide Leben oringend befitrwortet. Ernft v. Heffe:Wartegg. *) Die ,,Ginheitageit nach Stunbdengonen, ibre Ginfiifrung int Welt= perfehr unb im gewihnliden Leben’, von Ernjt v. Heffe-Wartegg Leipaig, ©. Reifner). Алор е Грол. rathung uber den Hanbdelsvertrag mit der Sdywey. Ver тата себ Заре. v. Marfdjall wied in eimer einleitenden Rede barauf hin, ba® ohne den Berivag die Sake ded neuen (djweizer Bolltanita in Kraft treten wiirden. Deutfdland habe in dem neuen Bertvage nur Sugeftanbdniffe gemadyt, die denen Frantreidys an die Schweiz entiprecjen. Graf Kania erflarte ftd) gegen den BVertrag, wetl ev dte Gndufivie Deutfdlands Бена ее, naz mentlicy tabelte er die и fiiv Baumwolle und fitr Uhvren. Gr fet, peute gon dev Golidaritit der landwirth{dhaftlidjen und inbujtriellen Sntereffen tiberzengt, wad nod) im December 1891 nicht der Fall gewefen fet. Der Abgeordnete ». Stumm erflarte, раб die Handelavertrdge nach feiner Anfidjt nur die Feltlequng des Princips der Zollpolitif des Sabres 1879 feten, die er als eine der unfierblidjen Lhaten des Fiirften Bismard anfehe. Gefonders eindtudsvoll war die Mebde des Whgeordnueten v. Bennigfen. Gr bezeichnete es als Зета, ob die Handelsvertrige die tndu- ftrielle Gniwicfelung Deutfdjlands fordern werden, aber jedenfalls wirden fie die Befeltigung und Stetgerung des Verkehrs nach fidh Мерен. Much eine Wnniherung dev liberalen Parieien evflavte dev Redner nady den Handelavertragen fir miglid). Der Gedanfe, раб foldje Berivdge die politifdye Sujammengehorighelt fawadjen, werbe durch dle gefchicytliche Entwidelung Deutfdhlands widerleat. Nach den Napoleonifdyen Kriegen feten guerft die Sdhranten im VinnenverFehy qefallen, der Jollverein fei nadhgefolgt. Olyne diefe Entwicelung atten wir vielleicjt noch fein Deutfches Meich. Die Abgeordneten Bamberger und Michter begriften den Gee banfen einer aenenjeitigen Anndherung dev liberalen Parteten mit Suttimmung. Ridjter fagte gwar, dag er die Zollfrage nidjt ale neutraled Gebiet anfehen fonne, aber ev geftand 3u, dap fic) die freifinmige und die nattonalliberale Barter in Gemeinde- nd Untervidjtefragen am nddjften flehen. Wenn Hr. v. Bennigfen feine Bemihungen dahin rédyten wolle, um den Ginflug ded libe- ralen Biirgerthums yu evhigen, fo werde ev darin gern mit ihm zufammengehen. ‚ Preufifdher Candtag. — Die Gtatsherathung geftaltete fich in ber Hauptfacde зи einer Rritif des Bolteiqulaciegen tion. Dev Abgeordnete Rickert nannte es unbegi wie Daffelbe Mti- nifterium bent Gofler fdyen und dem Sedlig’{chen Entwurfe gu- ftimmen founte. Sn dem vorliegenden GEnitwurfe werde bie Sdyle der Kirche therlaffen, ev bedeute efnen Brucy mit den Fridericia- nifden Gumbdfagen. Der Abgeordnete ». Huene evividerte daraut, раб dad Sdyulveglement aus dev Fridericianifdyen Beit den Reli- gionsgefellfchaften bedeutend melyx Rechte einvaume als ber jebige Entwurf. Wenn bas Sdhulgefes den_Wiinjdjen der Freifinnigen entfpradje, bann wwitrde ber Sieg dev Socialbemoftatte entfdjieden fein. Der Cultusminifter Graf Sedlig wies darauf hin, daB die Edhulauffidht des Staates in dem Gejesentwurf unangetaftet дег blieben fei, in dem ином fei ledighiey prengifcthed Verfaffungs- vedht guv Geltung gebradyt. Der Abgeordnete Hobredjt entgegnete davauf, af der Jedlia fdje Gntwurf die Windthorft fdjen Schulantrige ое. Die За faffung вебе davon aug, dag Staat und Rivdje einig feien. Die GStaatéregierung Habe felbft in der Beit bes Heftighten Cultur- Fampfes die Korderungen der Verfaffung erfiillt, Wern aber diefe Ginigteit aufhire, dann miiffe ein Streit entitehen, deffen Lofung in dem Gntwurf auf die Sehultern des Lehrevs getwalst fet. Ju weiten Qolfstretfen herrfdje guofe Gorge, und mit diefer fet die BHeunruhigung verbunden, die in den Hftlidjen eae 2110 die verdnderte Stellung der Staatéregierung ben Bolen gegentber Hervorgerufen fet. Ge fet alter Regierungégrundfay in Breugen, in ben Lanbdestheilen mit gemifdjter Bevdlterung diefe der deut- {бел Cultur зи gewitnen. Go oft der Staat von dtefem Grund- jab abtwidh, fet ex geitraft worden. ,,Wenn_wir_ tn Oppofition ge- gen den Rolksfdyulgefesentwurf eintreten,” fcjloB Hobredt, ,,fo ge- fchieht e8, um die Wutoritdt des Staates yu twahren, und wir bof- fen in bem Kampfe um die Aufrechthaltung des alten hohen Be- бе Preufens auf die Unterftiigung weiter Kreife audj in der Pteihen der Confervativen.” ` и et Gultuéminifter evflivte е6 fix unvidjtig, daf der Entwury die Windthorf fchen Wntvdge ausfiihre. Зи Pofen werde dafiir аа, dab die Sungen polnifd) lernen, well dag zweifprachige ement wirthfdaftlicy uberwiege. Su den Handeldverirvdgen. — Das oftervetchiydhe Wb: geordnetenhaus nahm am 19. Sanuat die Handelsvertrage mit Deut{ land, PHelgien und ber Sdyweig fowle die Biehjeuchen- fibereinfunft und den Mtarkenz und Mufterfdus-Bertrag mit 254 gegen 42 Stimmen an; die Aunahme des Vertrages mit Stalien erfolgte mit gevingerer Melhrbeit. Hn demfelben Lage gefchah auch die Annahme dev Handels- yerttige mit Deut fehtand und Oefterreich-lngarn in der ttalient- fden Abgeordnetentammer. Ote Sikung ат befonders bemerfens- werth durd) bie Haltung Grispi s, ber den WAntrag ftellte, bie Же gierang yu ermadhtigen, eine fdjiedsvichterlidje Glaufel gut Lofung aller ®ragen зи vereinbaren, dle wabrend der Musfihrung dev Pertrage auftauchen finnten. Bei der Begriindung feined Wntrages fagte Grispl: Die Wiréh{chaftspolitif laffe fidy von dev allgemeinen Politik nicht trennen, wie das Beifpiel Fran reidys und Deutfdh- lands jeige. Wenn die Megierung auf eine Perftandigung mit Frankreich gehofft hatte, fo hatte fle vor der Grnenerung des poli- Ней Bertrages den Wusgang der Handelsvertragsverhandlungen abwwavten follen. Die Megierung habe im Gegentheil da an: gefangen, io fie hatte aufhiren follen. Daraus ergebe fic), dap Frankreich fich abgefdhloffen habe und die SHhweiz fich vielleidt abfdjliefen werde. Фа er die wirthfdaftlide Sfolirung Staliens nicest wolle, fo werde ev fiir dle Bertrage ftimmen, obiwol ev fie nicht fiir gut halte; ev fordeve jedod), рав ihre Dauer auf fede Sapte befdyuinEt werde, theile weil die Berhialiniffe des Landes fid) verinbdern fonnten, theils deshalb, damit beim Whlauf bes Dreibundes im Jahre 1898 Stalien in feiner Willensheftimmung freier_ wire. oo . р Minifter Mudini evFlarte, dag ev die Schiedsgerichteclaufel anz пабе ино пи pert befreundeten Megierungen wegen deren Feftfesurg in Berhandlung treten wolle. Den Anirag auf HSerabfepung der Dauner der Rertvage bat Itudini quriiczurtehen, da ev der Зет: werfung der Berirage gleidjfomme. Die swolfjahrige Dauner be- peute nicht bie Unmiglichfeit ie HRerbefferung. Der Antrag Grispi tourde in namentlidher Abftimmung mit 147 gegen 49 Stim: men abgelefnt, womtt auch dev Sufapartifel fiel. Dann tourden die Verirdge mit groper Mtehrhett angenommen. Aus dem franzsfifdhen Parlament. — Jn der franjopt- ен Abgeordnetenfammer Haben fidy am 19. Januar Seenen abz qelpielt, die glitcdlidjerwelfe gu den grdfien Seltenbeiten деббтен: Die Uefade war die WAnkiindigung einer Guierpellation durch die Abgeordneten Lefenne und Laur wegen dev vow _,,.jntvanfigeant” egen den Minifter Gonftand vorgebradjten DBefcyulbigungen. ochefort hatte in feinem , Sntvanfigeant” eine Steihe von MUrtifeln unter der Meberfdyrift ,,40 Fabre aus tem Leben стеб Mtinifters” verdffentlidyt, in denen ev Conftans der Theilnafme an einent beiriigerifcjen Banfeott, der Scandung eines minderfahrigen Mad: chord, ded Diebftahls, ded Mordes und ded Mitbelibes an einer GSpielholle in Touloufe anflagt und endlich behauptet, ав Gonz fiang unter dem Kaiferretche wegen fdhimpflider Handlungen aus er MAdvocatentifte geftrichen worden fet. Уи waren dev Gemab: Ци bes Minifters am Tage der Snierpellationganmeldung заб reidhe anonyme beleidigende Sdjreiben gugegangent, die wahrydyetu- lid) von boulangiftifcjer Seite herviihten. Sreycinet fpradh И беден ое Snterpellation aus, burd) die pas Minifterium nur in der offentlicjen Metmung herabgefewt wer- } den folle. Bon mehrern Seiten evtinte alsdanit dev Stuf nach der Morfrage. Laur proteftirte gegen Stellung der Borvirage, da fie Deutfdher Neidstag. — Зи den Sigungen des Deutjdjen Neidjsiages yourde der Etat der Poft- und Relegraphenverwaltung evledigt und auferdem dev и an einen MWusfdyup vere це, dev fiir dag am 1. Februar in Фен мир vorhandene unverzollte auglindifce Getveide ohne Urfprungénadjwets bis yum 30. MUpril ble Umgollung nach den am 1. Kebruar in Kraft treten- den ermafigten BVertvagsfagen gulapt. Sn der Sigung vom 20 Sanuar wurde dev Antrag des Whe geovbneten Giegle angenommen, den Meldjsfangler yu exfudjen, ftatifiifde WUufnahmen itber bie Gage dev arbeitenden Stlafjen, ins- befondere iiber die Urbeltageit, die Lohnverhaltntffe und die Roften der Sebensunterhaltung dev MWrbeiter in der vertchtedenen Bervufs- sweigen vornefhmen зи laffen. Gerner wurbe der Antrag Barth- Rickert auf Wbanderung und Ergdngung des о einem Ausihus iberwiefen. Der Entwurf fujrt amtlidy abgeftempelte gleidymaptge Umidlage fiir bie Gtimmiettel ein und tvifft eine Reihe von Зое ee bie Stimmabgabe. Der Wahler foll ben Settel in einent der Beobachtung ungugdnglidjen und mit dem Wahllofal in unmittelbarer Berbindung ftelenden Raume in dent Umfehlag fteken. Sn dem Raume legen bie dem IWahlvorfteher 54 Stunden vor det Wahl iberfandten Wahlzettel yur Benueung flit die Wahler aus. Daffelbe gefcdyal mit dem Mnirag ее ресет auf Wiebder- einfiilhrung dev Berufung gegen Urthetle dev Straffammern. Die folgende Sikung war wefentlic) ber exften Berathung des Abfommens gwfhen dem Deutfdyen Meidhe und Oefterveidh-Ungarn ither ben gegenfeitigen Batent-, Dtufter- und Markenfhus gee wibmet, dev einem Ausfejyus wberwiefen tourde. Der ей yourde durd) Wabhlpriifungen ausgefiillt.