№ 9541. 19. (хз 1892. Silustrivrte seitung. dev Anarchismus nad) allen Vorgingen dex neujten Sete auch in Peutfehland zuv Geltung fommen mitffe, die Propaganda der That fei von allen Qarteien angewenbdet worden, 1848 nod) von den Liberalen. Gine Nevolution werde nidjt gemadjt, fondern Fomme von felbft durch bie BVerhidliniffe. = i, Gigarrenmacher Geryvmann evklarte den Mnarchismus flix eine nothiwendige Folge bev Gpaltung in ber Soctalbemofratie. Wenn der Anardismus feinen beredjtigten Kern hatte, wave ev nicht zu fo grofier Bedeutung gefommen ; er bedeute nit nur Gefegloftatett, fondern aud) Herrfchaftslofigheit, er wolle nicht die Kuedytung und Ausfaugung andever. Der Anardismus iwende ficy an die Fort: gefdyrittenen, um Brefche in die bad Sndivtbuum befdyvinkende Go- cialbemofratie gu legen. ; Budhbinder Cichhorn bemerkte, dag der Anarchisnius nicht bet gewiffen Wnldffen fage: ,,Kerls, ify habt ung wieder gefdhadet, bleibt 204 зи pines” fondern: ,,Schafft end) Muth, lage euch (teber von еп ajonnetten auffpiepen oder yon den Rugeln todt: {chieBen, als daf ihr verhungert!“ aufmann Wuerbad) evElarte den communiftifden Anardismus fix eine Snconfequeng; wer die Dinge auf die Spike treibe, mitffe wieder auf dem Boden des Privateigenthums anlangen. Dlejenigen, die nicht arbeiten wollen, wiirden die anardiftifejen Gruppen wool ebenfo verhungern Laffen, whe die focialtftifcye Gefellfdaft es tine werde. Man folle nicht Disciplin, fondevn Goltdaritdt ein- кем. Maley Buhr endlid) fagte: Die Madht des Proletariats beftehe nur in feiner Organifatton. Um verniinftige Suftande yu fchaffen, werde ed immer einer revolutiondven Dictatur bediivfen, und gwar bet ded induftriellen Broletariats uber dad Lindliche. Die Spaltung dev ,Unabhingigen”. — Am 3. May hat fic) eine Spaltung dev , Unabhangigen” in dem Sinne voll: goget, Dah der vedjie Flugel ftcy organifirt und der linke Fliigel fic) mit den MUnardhiften veveinigt hat. CGattler Bdrnev erflarte in ber Berfammlung, daf mit dev Centralorganijation bas Unab- hangige von felbft aufhite. Gdjon dad Wdjtungsgefiihl, bas man den Pertvauensmadnnern entgegenbringe, vernidhte die Unabhangig- Feit. Gy fet Unarehitt und revolutiondver Gocialift und glaube beided veretnigen zu Finnen. Wn dev Spike ded vedyten Fligels ftehen inf und Werner. Das Miniftcvtum Loubet sor den Kammern. — Mm 5. Marz Hat fic) dad neue frangififdye Minéfterium Loubet bet den Kammern mit einer Erklarvung folgenden Jnhalts eingefisrt: Der evfte Grundfak des neuen Cabinets fei die Vertheidiguig aller republifanifdyen Gefebe. Jn erfter Linie ftehe bas Meilitirgefes, bas Gefes, das fid) an die Buterlandsliebe aller wende, fowie dad Unterrichtsgefes, das die Oruelle alles geiftigen und nationalen ortidritts, eine wefentlidje Biirgfdyaft dev Gewtfensfretheit fet. Das Minifterium werde von den Staatsbeamten einen vepubltfa- nifdjen Geift bei Ausfithrung iter Pilidten verlangen. Die Be: ziehungen ywifdjen Staat und Rivdje hatten Berantaffung yu Bor: gdingen gegeben, die es verhinderten, iber diefe verwickelten Fragen gemligendes Licht gu verbreiten. Infolge der Grundfabe, welche dtc Regtervung in diefer Frage leiten, werde die Trennung dev Mivdye yom Staat widjt yorberettet, und ed fei nidjt gu glauben, daft fic in der Kammer wie im Lande eine Mtehrbert flr die Borberettung einer foldjen Mafregel finden witrde. Gs fel demnady die Pflicht pet RNegierung, die Soncordatégefebgebung mit ftarker Hand aut- vechtzuerhalten. Das Concordat fidjeve den Geiftlidyen befttmmte Rechte zu, wogegen fie wie alle andern Staatshirger den Gefesen Achtung fehulden. Gs fet ihnen darin itberdies die Pflidt auf- etlegt, ftdy auf die Wusubung ihred geiftlicjen WUmtes gu befdyrainfen und von allen Barteifimpfen und Grovterungen fern gu halten. Gollten die beftehenden Gefebe gu diefem Sweet nicht ausreidjen, fo werde das Minifterium von der Rammer neue Gefewe ver- langen. Nach Trwahnung der Gefegesvorlagen, hefonders dev tiber die MRerbefferung der Lage der Urbetter, faplieht die Grfldrung twie folgt: „ит ив НЕ Ме Republif nidjt nuv dte Regievungésform, fie repri- fentivt vielmelr die Gefammteinridtungen, die aus dev frangiffdjen Revolution Hervorgegangen find. Shve Grundhedingung ift die Rolfsfouvenrinetat, das allgemeine Stinmrecht und dte Unabhangig- Feit det bingerlidyen (бете ео. Sie erftrebt die geredjte Wer- theiluug dev Laften. Mtv wollen nidt allein eine Negterung der vepublifanifdjen Bartei fet, fonbdern fiir dus ganjge Land. Wher wit Hoffen mit Hiilfe dev republifanifdyen Partet diefe Sdeen gu yerwirtlidjen, die thy Grbthetl bilben. Wir forvdern daher alle Republifaner auf, fic) mit und zur Bollendung diefes grofen Werkes gu vereinigen. Daburd) werden dev мере in dex Nepublif und die Machiftellung Frantrei as in dey Welt feft begrimbdet.” Die Grilavung twurde zuritchaltend aufgenommen, und Rivet auferte den Wunfd), ergdngende Erfldvungen des Cabinets itber befien Rirdjenpolitif zu erhalten. Mintfter Ribot evwiderte: Gs beftehe Eeine Berhandlung vdev Fein Cinvernemen mit dem Payft liber deffen jingftes Stundfdjretben, e6 Fdnne dafiit nur das Gon- cordat mafgebend fein. Sadjlteplich forderte ev die Kammer auf, fid vitcthaltlos fiir die Politif ded jegigen Cabinets ausgufpredyen. Der Republifaner Barthou dvitcte fein Crftaunen davitber aus, раб еше Я entfiehen fonnte, da ja diefelben Mtinifter und die- felben Megterungsgrundfake der Kammer gegenubertuiten. Loubet antwortete, bab et die Berantwortung fur die Mirchenpolitif des yorigen Cabinets auf fic и die ея werde andy den Gefegentwourf: iiber die Bereinigungen aufrecht erhalten. Pelletan verlangte bie Berdffentlidhung eines Gelbbudjes uber die Berhand- lungen mit dem Qatican und duferte ancy feine Berwunderung iiber die Sufammenfegung ded neuen Mtiniftertumsd. Loubet ver- fidjerte, dap die Qtegterung durds feine Berpflidjtung und feinen Perirag mit bem Batican gebunden fei. Dann beantragte Rivet folgende Lagedordnung: ,,Dte Kammer bttligt die rfldrungen dev Regierung in dev Ueberzeugung, dag fie Feiner fremden Meade die Ginmifejung in die innere Polittl Frankreidhs geflatten werde, und geht zur Lagesordnung iiber.” Die Regierung genehmigte diefe Vagesordnung, worauf {te mit 825 gegen 75 Stimmen angenommen wurde. Dagegen flimmten 27 асе und Wuhanger von 64: mencean und Gonftand fowie 48 Dutglteder dev RMedjten; 145 902 geovbdnete enthielten fid) der Whftimmung, darunter 61 von der Linken und Anhdnger von Conftand, 20 von der Sune (тен: cea, 58 dev Rechten und 6 Boulangiften. Die Socialiften ftimm- tert fity bag Gabinet. Die Blatter wetfen auf die Sufainmenfegung der Mehrheit in, dle wentg Dauer verfpreche. Die ,,Suftice’’ mennt die Mb- tmmung eine QMbdankung dex Kammer, die dadurdy bewiefen pabe, bab fie nicht wiffe, weshalb fie das Tulhete Cabinet geftitrgt habe. Die ,,anterne” bemerit: Man habe nidjt fiir bas Cabinet geftimmt, fondern gegen die Miniftertrifis , vielleicjt gegen eine Prifidentenfifls, vielletayt wor allem gegen Gonftans. Die Ore gane ber Monarciften find von einer balbigen Serfegung ded Sabinets itherzenat. Krvifis in Griedenland. — Sm Wuftvage des Konigs eve fcien am 29. February ein Gecretiv beim Miniflerprafidenten Delyannis, der nad) einer Unterredung mit dem Wbgefandten des Kinigs fofort einen Minifterrath berief. Mach diefem wurden alle regierungstrenen Ubgeordneten fiir den folgenden Lag gu einer Perathung eingeladen. Der Konig hatte das Minifterium auf gefordert, guriictzutveten; die Minifter weigerten fid) jedoch, diefem Зее nachgufommen, weil fle in der Kammer die Mebhriyeit Initten, dev Konig Finne fie aber ihrer Stellungen entheben. Delvannis begab (ich davauf in die Rammer, in der nur Wn- hanger ded Mtinifteriums anwejend waren; 78 Wbgeordnete gaben ihm ihy Bertrauen zu erfennen, nacydem er dte Lage auseinander: gefetst Бане, die fic} aus der Entfdhltesung des MKinigd ergebe. Oe Kammer vertagte fic) darauf bis nad) Lifung dev Kvifis. Gine zahlveiche Menge gah Delyannis das Geleit aus dev Ram: mer па feiner Wohuung. Davanf erfdjien ev auf dem Balfon und Hielt an die Menge eine Anfpradje, in dev ev fagte, dag ihn bad Volk gweimal mit unbefdyranftem Bertrauen geehrt habe, et werbde feinen Boften nicht verlaffen und zahle immer any das Rertvauen und die Beihiillfe des Bol¥es. Bor dem Haufe von rifupts fand eine Gegenfundgebung ftatt. , Nadjdem Trifupis den Wuftrag, ein Cabinet gu bilden, abge- left hatte, bevief der Rdnig Ronftantinvpulos, dev змей bei einemt ate der Mittelpartel auf Gdhwierigheiten bet dev Gabtners- bilbung flies, dann aber body damit yu Gtanbde fam. Е Konjtantinopulos hat neben dem Prafidium und den Finangen dag Sunerve tbernommen, Philaretos das MUuswartige und die Suftiz, Sudhtori die Marine, Mafivagas Krieg und Зарани ао: pulog Unterricht. Weber die Urfadje dev auffallenden Dtagregel wird beridjtet, bag der Konig die bisherigen Mtinifter ihred Wintes enthoben hat, weil ev eine Berfchirfung der finangiellen Mrifié be- fitvejtet Habe, Die Kammer iff bid gum 6. April vertagt. Der 2. Marz, an dem die neue Megierung ins Wmt trat, ver- lief offne Gtdvung dev dffentliden Ordnung, Gavaleriepatrouillen durdygogen die Stadt. Die Krifts ift dadurd) gum UAushrud ge- fomrmen, Daf dev Kinig ibev die Mtittel, durch weldje die Finang- Evifid befehwoven werden Finne, nicjt gleicher Mteinung war, Фе Ivannis Бабе fich svar verpflichtet, in der Rammer fiscaltfdye Mafiregeln eingubringen, burd) die bas Gleidigewidht des Budgets gefichert werbde, der Rinig habe aber aus ben Bebenken des Mi- nifterprafidbenten iber das Tabadsmonopol erfelhen, раб dtefer den Grnft der’ Lage nicht verftehe; das Habe ihn veranlagt, den Nite: tritt bes Minifters gu fordern. Der RKinig habe ferner_gedugert, daB Griedjenland Feineswegs die Abfidht Habe, den Frieden gu ftiven, № Mtitftungen des Landes finden im Ginflange mit den Ginnafinen, die fiir alle Bediirfriffe ded Staatdfchakes hinveidyten. Gine BVerfammlung von etiva 30 Mitgliedern dev bisherigen Mebhrheit in der Kammer befeyloG am 4. Mtdrz, diejenige еде rung zu unterftiigen, die den Bediirfniffen der Lage am beften зи entfpredjen fdjeine. Gie begeicynete als foldje ein Gabinet unter bem Borfih von Rally und bearftvagte den Kammerprajtdenten, bem Rinig dtefen Befdlug mitzutheilen. Mearniofalliqkerter. Mofnadyrtedyjten. Woden{dyart. Фен фех 19) 81а. — Gin Uebelftand, der ytd) fett gee raumer Beit fihlbav macht, dle Hefhlupunfahigheit des Meidhs- tages wegen der UMngulinglichfeit dev Sahl der antwefenden Mite lieder, filhvte in der Sibung vom 29. Februar zu eingehenden Gr- drterungen. Frhv. ». Stumm ftimmte mit dem Grafen Ballefirem davin ubevein, bag die gleicizeitige Thitigheit des Retcjstages mit den Landtagen dle Hauptfdyuld an dem verderblidjen 3uftande ivage. Michter wiin{ejte, Daf der Retdystag minbdeftens im Octo- bev cinbevuten qwerde, dann todre beim Sufannmentvitt der Land- tage die Hauptarbeit beendet. Graf Preyjing evinnerte davan, daf “фон пи Salve 1873 eine dhnlidje Berhandlung ohne Erfolg ge- blfeben fei. 5. р begegnete fid) mit dem MAbgeordneten y, Marquardfen in der Mage uber den Mtangel an Pflidhtgefihl, per das Ausbleiben vieler Ubgeordneten bon den Sikungen ver- fcjulbe, Rickert empfahl die Wiedeveinbringung Феб [оп im Sahre 1873 geftellten Untraged, nach Зое ен die Mtonate фо: her, Movember und December als die geetgnetften fiir die Tagung bed Meidystages bezeidnet wurden. №. Bennighen ftellte yur Cre wagung, ob nidjt die Sahl fiv die Befchlugunfahighett fiir die gweite Yefung auf 100 yu ermagigen fel. Зуб. >. Stumm erflarte Diefen Borfdylag fiir bedenfltdy, weil dadurd) die in Berlin wolnenden Meitglieder des Rekdjstages ein gu ftavked Uebergewidyt erhalten wiirden. MRidjter evflarte ftch gleichfallé gegen den Bor: {djlag, weil daduvey dite gmette Lefumg den Qharatter einer Com- mifitonsberathung erhalten witrde. Die folgende Berathung war dev Wiederherftellung der yon der Budgetcommiffion geftrickenen Fordevung fir die Kreuzercorveite K дефолте, die in dev nichften Sigung mitt gevinger Mtehrheit ab- gelehnt turde. @é wurden ferner geftridjen die Novderungen fiir ein Gangerfahrzeng, den Kreuzer F und den Avifo H. Die vor- genontmene Undzahlung ergab паб Crlediguig ded Marineetats die Befdlufunfahigkeit des Haufes. Aud) die folgende Sibung wied diefen Mangel auf, nachdem dev Meicjsiag mehr ale тет Stunden der Bervathung des Antrages Muer und Genoffen gewid- met hatte: die verbuindeten Megievungen gu evfucjen, dem Reichs: tage einen Gefegenitwurf vorgulegen, durdy den die Uebernahme der Rerwaliung und des Cigenthums des WApothefenwefens durch bas Heid veranlaft wird. Gine fefr lebhafte Grovterung stef dev Gefegentwurf tiber den Belagerungszuftand in Clfaf-Cothringen heryor. Dev Wbgevrdnete Petri fprvach fid) gegen die Auffaffung aus, dag in Clfaf-othrin- gen ein anormaler 3uftand белое, die Bevilferung wiinfdye nidjtd felnlidjer als die Aufredjthaltung deé enropdtfdjen Friedens und fei beftrebt, in Gemeinfdjaft mit den Behirden das wirth: бане Gedeihen ber Neidhslande herbetgufithven, und svar auf eae Grundlage dev Zufammengehivigkeit mit bem Deutfdjen ее. Der Staatsfecretix im MNeidsjujtigamt Boffe evwiderte: Nicht anormale Suftinbde, fondern die erponirte Stellung Навои gens Habe den Grund fiir Ме Borlegung des Gefebes gegeben; fie faffe lebiglic) den Gehuy dex Meidjslande ins Auge. Die Beweg: griinde feten nidjt fowol politifdher als militdrifdjer Ort, Ge fei flar, bai dev Bevilferung durch das Gefes eine Unannehmlichfett vetfdjafft werde, um fo gritndlicere und widhtigere Criwaigungen lagen dem Gejeb gu Grunde. Der Entwurf wurde einer Com- miffion zur Borberathung iberwiefen. Der Melt der Sisung braite die Erledigung der zwetten Berathung des Velegraphen- gefebes. Bet Berathung ded Ctats des Wuswartigen Umted bradjten die Wbgeordneten Baumbach und Genoffen den Wntrag ein: den Meihstangler zu evfucjen, gu veranlaffen, daf bei dem gegenwarti- gen friedlichen Cinvernehmen mit den ausmivtigen Maden Ber- panblungen eingeleitet werden, die zum Sweet haben, durch Ueberein- unft von Staat yz Staat die Frethett des Mrivatetgenthume guy See in Kriegszeiten gu einem vevivagsmapig anerfannten Grund- fab des Vilfervedhts zu evheben. Der Meidsfangzler evklarte foldhe Verhandlungen nad Lage dev Sache fir nuglos. Dev Wbgeordnete Barth zoq infolgedeffen den Эа или. Зиш ЗА Gebeime Musgaben evFlarte der Meichsfangler, ав vom 1. April ab dad Deutfcye Rekdy nichts mehr ans dem Welfen- fonds erhalten twerbde, da ferner neben den 500000 # in Sutunft feine Beivdge mehr aus diefem Yonds begahlt werden, daf endlich die prenfifde Staatéregierung, wie fchon in der Thronvede gefagt worden, ertftlid) damit befchdftigt fei, eine anbdeve gefeslidje Me- gelung fiir bie Verwendung der Mtttel aus dem @Welfenfonds herbeigufithren. Die gehetmen Wusgaben im Betvage yor 500000 wurden. hierauf gegen die Stimmen der Socialdemofraten und eines Theils der Freifinnigen betwilligt. Sn der Gibung vom 5. Weary wurde die zwette Berathung des Stats ‘der Scyusgeblete, beg Deutfdh-Oftafrifas erledigt. Mus dem Bericht des Bringen von Mvenberg geht hervor, dag an Zillen yom 1. Sanuar 1891 bis 3um September 900000 # vereinnahmt qwurden, da eine neue Steuer auf Branniwein gelegt, und daf der urfpriinglich fiir den Bictoria-Myanfa beftimmte Dampfer nad) dem Pangani itales befirdert werden foll. Emin Bafa war ein Gom- miffovium flix ein Sahv ibertragen, um mit den Gingeborenen Pertrage абзи О Невен. Cine WAnfrage an ihn wegen Verlangerung des Commifforiuns blieb unbeantwortet, ev ift in dag Jnnere gee gogen. Der Meichstangler theilte mit, daff Major v. Wifmann nicht aud bem Meichsdienft gefchieden fet, fondern am obern Mil feine Miederherftellung von fdjwerer Krankheit evivarte. Weber Cmin Pada auferte ber Kangler, baf vielletdt in ihin etwas nicht ge- jund fei, was Bewegung verurfacjte. Sur Wusweifung Cugen Molf s, des Correfpondenten des ,,Berliner Tageblaties”, tiber= qehend, fagte der Meidjstangler, dag ev dte Mafregel verfiigt habe und auftedjt erhalten werde. Wolf Habe зиемё wohlwollend be- ridjtet bid gum Untergang dev Grpedition Zelewstt, ibev die ex einen fohlfcywarzen Bericht evftattete, м Gorvettenfapitan Ridiger die Sache in einem ganz andern Lichie darftellte. Во habe Soden Untenninif dev Berbhaltuiffe vorgeworfen und ihn als gelzig gefehilbert. Soden fet jedan) ein villig unabhdngiger Mann, Dev jeden Tag den Mekdysdienft quittirven fonne und aus feinem Permigen Deutfeslands wegen Gelb gufege. Gin Bericht Sobden’ s vom 10. Sanuar bejage, daB die Unruhen an dev Rifle auf Flet- neve Gtraferpeditionen guriictstfithven i die gar nidjt auf eigentlidjen MWiderftand fitefen. ео nlidy flidhteten Ме Ginz wohner, und ed bled nidjté ibrig, alé die verlaffenen Ovifdjaften in Brand 3u flecken. Grnfter feten die Biige im Snnern yur Strafe fix Naubjiige. Das Oberhaupt dev Wahehe ae den UWngriff arf Selewsti alé einen Srrthum evfldvt und witnfde mit uns in Frte- ben 32 leben. Goden hoffe im nadjften Sabre wenigftens den novblidjen und mitilern Lheil ded Gebletes villig beruhigt зи fehen. Muf einen 3ufammenbrucy unferver Golonialpoliti€ finne aué ben in OUfrifa Gerefdjenden Suftinden пад der Unfidht So- den’s Feinedfalls gefchloffen werden. Der Gouverneur wolle gu- nadyft die Riifte к die militdvifdjen Siationen mehr und mehr ind Snneve voridieben, RKarvavanenftrafen anlegen und etn- zelne Grpeditionen ing Snneve begiin(tigen. Zum ECntwurf des Bol¥sfdhulgefebes. — Dem Proteft dev berliner Univerfitdtéprofefforen gegen den Entwurf ded Bolfs- {cjulgefetes find Stundgebungen gletdjen Suhalts gefolgt von den Univerfitdten Galle, Gittingen, Bonn, Breslau, Greifswald und Marburg, die lestgenannte iff an den Cultusminifter gerichtet. Der fcjlefifde Stadtetag befehlop etnftimmig einen Broteft gegen die SS. 179, 184 und 191, weldje verfaffungsmafige Rechte der Stadte fdhadigen. Anarhiftenverfammlung in Berlin. — Mm 29. Februar qwurde in Berlin die erfte Arnardhiftenverjammlung abgehalien. Buerft ergrif dad Wort dev Sattler Borner und fihrte aus, dag Pring Heturid) von Preugen wird 114 Mettte ба; gu einem Befuche Oberfdjleftens nad) Saylog Micowig bet Зее then begeben. Der Kinig und die Kinigin von Witrtembera be: aeben fidy am 14. Marz von Stuttgart zum Befuch des Pring: Megenten nad) Minden. Bon hier Fert der 0119 аш 15. паб Stuttgart guricd, wahvend die Rinigin fich nad) Sdlof Hoben- burg 3u-der Familie des Grosherzogs von Luremburg begibt. Pringeffin Wmalie, die dliefte Vodhter des Hervzngs Karl Cheodor in Batern and deffen erfter She mit Bringefiin Sophie von Sadsfen, hat fic) am 5. Marz mit dem Herzog MWl- Helm von Uvadh verlobt. Die Pringeffin ift am 24. December 1865 geboren, ify Werlobter, Herzog Wilhelm yon Urad, Graf von Wiirtemberg, ift ein Sohn des Herzoas Wilhelm aus deffen gweiter Ghe mit Pringeffin Floveftine yon Monaco und am 3, Mrz 1964 geboren. Herzog Wilhelm von Wirtemberg if— am 5. Mtar; aus Stuttgart in Wien eingetroffen. Der GroFherz0g von Gadfen-Weimar waramis Marz an Snfluenza evfrantt, befindet fic aber bereits auf dem IWege dev Genefung. Der Grosherzog von Geffen wurde am 4, Marz von einem а м betroffen, burd) den die redyte Rivperfeite ge- lahmt worden ift. Sm Laufe des nddhfter Vages hatte {tch dex Buftand des Kranfen infofern verfdlimmert, als das bisher Нате Hewupifein fic zu triben begann und Athmungéserfchetnungen ein- traten, die gu ernften Geflivdtungen WUnlag gaben. Pring und Rringeffin Hetnrid) von PBreugen find am 5. abends in Darimjtadr eingetroffen. tad) den lebien Madhrichten hat ПФ еше Пете Tribung des BetwuFtfeins bemerFbar gemacht. Der Fir von Hobengollern ИЕ ам 1. ту ven Sigmaringen wieder nad) Gan ешо детей Die Kaifetin von Oeflerrveichy tft am 5. Mary abends yor Wien nad) Miramar abgeretft. Die Konigin von England wird am 17. Msirvy die Reife nad) dem Continent antreten. Die tiber die in Aeghpten weilende Kronpringefyin yon Sehweden und Morwegen in Kuvisrube eingetroffenen Mach. бен lauten befriedigend. Wor einiger Seit hatte bie Это? pringeffin einen AUnfall von Snfiuenga gu beftehen, dev glirtlic) iberwunden wurde, Wt 2. Mtarz Hat die hohe Frau Wffuan vere Taffen und fich den Mil abwarte nad) Luror begeben. Die Kronpringeffin Sophie yon Griedenland it pon dem Snfluenga-QMnfall, dev fie fur einige Wochen an das Zim- met fefielte, villig wiedevhergeftellt. erfonalien. Miniftertalvath Sulius v. Wuer yom bairipdhen Mt- nifterium fiir Rivdens und Gejulangelegenheiten wurde gum Re- gierungsprafidenten ber Mheinpfaly ernannt. Sn Rufland wurde an Stelle des zuriidgetretenen Communicationsminifters Hubbenet dev Wirkl. Staatsrath Ser: giug Witte, higher Director des Cifenbahndepartements, gum Зет: wefer ber BerFehrsanftalten ernarmnt. Felthalender. Das Fejtejjen guy eter des 2hlahrvigen ЗеПеренз der nationalliberalen Bartet in Berlin nahm am 28. Februar einen langenden Berlauf. Der Grofe Saal des Ratferhofes Рони fame die Bahl dev gur Theilnahme am Fefte erfehtenenen Gitte та MHbgefehen von den jegigen Mtigliedern der nationallibera- en Sraction ded Meidstags und и Lanbtagés und einigen Bertretern ber nationalliberalen Prete, war Ме Зе: nahnre mit Midfidt auf die Maumverhaltniffe nuv auf friihere Fractionsgenofjen befdyvankt. Hr. v. Benda, ber Senior der Frac- tion, feierte den Ratjer; dann folgten bebeutfame Reden des Ober: prifidenten ». Bennigfen und des Dr, Bdttidjer, dev auf Bennigfen bas Hoch aushrachie; dem lewtern wurde ancy durdy Prof. v. Mar- quardfen im Namen der Partet eine flinftlerifey ausgefithrte Mdvefie tiberveicht, Bon den weitern Trinkfpriidjen fei nod ter yon Dr. Birdlin auf den Fiirften Bismareé erwahnt. Sur Feiler ihres wjahrigen Beflehens wird die Wfa- bemte fiir belgtfcye literthumatunbe in WUntwerpen im Wuguft des Sahred den beriihmten MAufzug des ,Landfurveel” von 1561 twieder- geben. ©é ift davunter dev Gingug dev Kammern dev Rederijfer, пин jens poetifdjen, auf ginftiger Berfaffung bernhenden niederlandifdyen Bereine gu verftehen, deven Dtitgliedev fich gu be- flimmten Setten yu poetifdjen Uebungen und Bortragen vereinia- ten, und die nicht allein auf die Entwicfelung dev vldmifdjen Ci- tevatur, fondern aud) auf die politijdjen Betwegungen ihrer Zeit gvofen Cinflug gewannen. Sn Wntiverpen fanben ИФ 1561