Hllustrirte Seitung. Dre Uehrenleferin. Wodellirt von Heinrich Epler. Ne 2565. 27. Чиций 1892. Die Aehrenteferin. P. 8. Gin reigvolles feines plaftijdes Werk ift in nebenftehender MXobilbung veran- jdhaulicht, doppelt reigvoll, weil die eine Aehrenteferin echt deutiches Gepriige tragt. Das junge Madden, das langjam vorwartes: fchreitend zu’ Boden fchaut, wabhrend es dic eben aufgerafften Aebren aus der. rechten in ote linte Hand itbergeben lapt, it bet aller Wahrheit jehr anmuthig wiedergegeben, wie itberhaupt da Liebliche Naturfind durd) der fehlichten Herglichen Wusdrud in jeinen 3ii- gen und die natirlide Ungegwungenheit fei- nes Wufiretens fich die Herzen gewinnt. Der Sdhipfer de Eleinen Runftwerks ijt der dresdener Bildhauer Heinrich Epler, von dem wir unfern Lefern fcjon frither dag Grabmal des Generals Gsben in Roblen; vorgefithrt haben (Mtr. 2105 vom 3. November 1883). Der talentvolle Kinitler, der 1846 3u Kinigsberg in Franten geboren ift, hat fid aus diirftigen WAnfangen jum angefehenen Kinjtler aus eigener Kraft emporgearbeitet. Uripriinglid) hat ev als Lehrling und dann alg Gefell in einer Papiermadé: und Terra: cottafabrif gearbeitet; erft mit 23 Sabren hat ev den Зе ив gefakt, die finjtlerijde aut: babn einjufdlagen. Er hat ihn mit eiferner Energie trog gdnglidber Mittellofigteit durd- geftibrt. Bundebft bejuchte er 2. Sabre die RKunftihule zu Nirenberg, die damal3 unter Leitung von Creling jtand, dann hat er fie: ben Sahre im Atelier von Johannes Sahil. fing in Dresden gelernt und geavbeitet. Seit 1878 ijt er felbftandig. Seon mances Tdhbne Kunftwerk ift aud jeinem telier her: vorgegangen, unter andern feds Raryatiden fiir da8 Poftgebdude in Dresden, eine Gruppe „биде имо Япабе” fiir ein Grabmal in Baugen und ein lebensgroper ,,Chrijtus”, der dreimal aurgefithrt werden mupte. Ge: genwartig arbettet der Rinftler an den beiden herrlichen Fahnenmajten, weldhe die Stadt Dresden gum Wndenten an den feierliden Cinjug Raifer Wilhelm’s I. in Dresden tm Jahre 1882 an der Hauptitrafe in Neujtadt erricjten will. Hoffentltch) werden wir nod Ge: fegenbeit haben, unjern Lefern weitere robert der Kunjt bes wacern Neifters vorzufihren. Norden tiblide jdirmloje Schiffermiike обие Duajte. Wut dem Paradefelde angetommen, wurden den vier Gefahrten Blake in der Зее der Hofequipagen angewiejen, fodas die Snfaffen derfelben dem glangvollen mil: tirifchen Sdhaufpiel aus naddjter Nahe bet: wobnen fonnten. Nach der Parade hatte die Deputation die Ghre, vom Kaijer im Schlob begriibt gu wer: den, ein Moment, den die Jlluftration auf der Porderfeite veranfdaulict. Nachdem der Bir: germeijter MicelS nameng feiner Landsleute und in jeinent eigenen Namen den Dank fiir die Enijerlidhe Gajtfreundjdaft ausgefprocen hatte, ergriif der Monard fogleich da3 Wort, um feinen Gajten die Verficherung zu geben, daf ex fich auberordentlich freue, fie in Berlin gu Гебен. Wladann 30g: er jeden einzelnen der Abgefandten in die Unterhaltung und lies fic) von ihm die von Berlin gewonnenen Cin: dritcle tury fchiloern. Der Raifer verabfdjie: dete fid) dann, um einigen Pflichten der Re: prijentation objuliegen, dann aber fehrte er gu den Helgolandern guriid und unterbielt fic mit ipnen in ungeswungener Beife noc lan: gere Bett. Sdlieblid) dantte er den wadern Snjelbewobhnern mit freundliden Worten fir die ihm zum Geidhent gemadhten ebenjo appe- titliden alS jarten Hummern, die wabhre Pradteremplare feien und bet dem Parade: diner gewif feinen Gajten die rothe Ynfel in die bejte Grinnerung rufen wiirbden. on buldvoller Weife verabfdhiedete fich dann der Raijer mit dem Wunfde, dah der fernere Wufenthalt in der бану ао иен nod weitere Genitife und Berftreuungen ge: wabren moge. Die nacdftfolgenden Tage be: nugien die Selgolinder algbann zur Befid: tigung verfdiedener Sehendwiirdigheiten Ber: lind, bei welder Gelegenheit Beamte des Hofmarfcdallamts ihre Fabrung tbernahmen. Зи den den fremben Gajten erwiefenen uf: merffamteiten gebirte auch ein von einem Hotelbefiger, der ein vegelmabiger Befucer Helgolands ift, ihnen zu Chren veranjtaltetes Seftmahl. Kurg vor der Whreife gab 3 noc eine freudige Ueberrafdung. Durch einen Hofftaatsfecretdr iberfandte der Raifer den drei dltejten Mtitgliedern der Deputation gol: dene Ubren als ein Chrengefdent und zur Gr: innerung an den Befudh der Reid shauptitadt. КИПИА