AR]
	Altustrivte seilung.
	dev Nifche im Hintergrund aufgeltellt, aud) um Hier vie Sant:
Hdhe fenntlid) 3n maden. Sie wurde gleich dev guten Biijte
einer Dame von vornehmem Ausdrud in der фе (и aufe
redjtitehend vorgefunden, wiihrend da3 Brujtbild des rect
aufgeftellten Manned auf dem Boden lag. Dieles ИЕ ebenfalls
von {charf individueller Pragung und wie die andern Ropfe in
rothlidem Marmor audgefiihet, dejjen Politur von der Grb:
feuchtigtett etwas gelitten bat.

Gin figurenveiche3, wenn aud) fein bejonders meifterhaftes
Perk ijt dev aus Tritmmern wieder zufammengejebte Sarto:
phag aus Marmor. Unter dem von Genien gehaltenen Pte:
paillon der Gheleute ftampfen drei Knaben Wein in einem mit
Hibl[eh gemeibelten Léiwenkdpfen gegierten RKibel. Born halten
	wei gefltigelte Yinglinge und auf den tunden Sdmalerten
sei foldye in bduerlicjer Tract Feldfriidhte in Weidentirben
	Aus der diesjahrigen Jnternationalen Kunftausftellung шт Аи ен:
	Bogenfpanner. Marmoragruppe von Guftav Eberlein.
	 
	Ne 2574. 29, SOctober 1892.
		тех Зет била есоабиЕ Пиоег. — Эа по gut erbaltene
Stelen in Form abgetiirzter Saulenjdhdfte метет ацденфете
lich gur Mufftellung von Geftiben, aber obwol auch zablreide
tleinere Nifeyen fir Graburnen vorhanden find, fo wurden
aufer einer Eleinen nur die Scjerber giweter aud robem Thon
gefunden, die in der Rertiefung von gwei hinter dem Cartophag
am Boden ftehenden Tuffbloden lagen.

iele fer fehenswerthe Eleinere Gegenftiinde, jo namentlid
ein weiblides Figitvden aus blaulidem Opal, Rejte achtediger
Gefiife aus diinnem Sdildpatt, dad mit fladem Relief gegiert
ift, ferner Gehinge, Glasgefabe und andere3 werden im Mu:
feum 3u Berlin aufhewahrt. Belfer und lehrreidjer wire €8,
wenn fie an ibrem Sundorte aufgeftellt witrden, und gwar in
dem Gintrittgraum, der mit mehr Lidjt und den nbthigen
Glasjdhranten verfehen werden finnte. Namentlid aud) eine
hierzu gebdrige Miinge mit dem Rai-
fertopf und der Snfdjrift Vespasia-
nus Augustus wilrden neben der
Art der Kormenbiloung der Seulp-
turen dem Befdauer Beugnip von
dem Wlter deS Denkmals geben, das
aus dem 2. oder 3. Sabhrhundert
ftammen mag.

Ferner fonnten mance werthvolle
GinjelHeiten von Eundiger Hand jorg:
faltig gereinigt und aufgebeffert wer:
den; jo ift feit jener Wufnahme ein
Theil der Marmorbelicidung brit:
ig geworden und abgefallen. Der
Sahn der Zeit nagt eben auch bier,
und auf die Dauner fann die Begei-
fterung jchwinden aud) Ни еп Е
басен Зе.

Gin Grabmal in diefer Vollftan-
digteit und Sdhinheit der Wusitat:
Ro tung ift felb{t in Stalien faum angu-
a) treffen; 8 fann fic) in Begug auf
Sehenswitrdigteit dem beriihmten,
im Stadtijdhen Mufeum ju Kiln be-
findliden Mojaitfubboden mit den
fieben griecjifdjen Weijen und ebenjo
der wieder зи erbauenden Porta Pa:
eo phia wilrdig an die Seite ftellen.*)
po ©. Heuser,

 

 

 

 
	*) Bergl. bie Gajrift ,, Rachridt uber
bie Entdedung eines rdmifden Grabmals’’
von MR. Sdueidber, ferner ,, Bonner Забт=
	btidjer’’ Hit. 3 fowie аи „Яо und feinc
KRauten’’.
		AUG der Diesjahriqen Internationalen Kunit-
	ausflellung im Mtitndyen.
	IL.*)

Pogen{pamrer.
Marnrorgrupye von Giuftay Cherlein.
	Ws ijt fein Bweifel, daf Sntereffe und Veritindnip fiir
bildhauerijhe Urbeiten einen Mabitad fir finitlerifdhes Ber-
ftandiif itberhaupt abgeben. Der Plaftifer begegnet diefem
burdhfcdhnittlic) in weit geringerem Mafe alB der Daler; frei:
lid) jtellt er an den Befdhauer aud) ftrengere Unforderungen.
Mit der Genialthuerei, wie fie auf der Leinwand gar oft fid)
breit macht, ift’S in dev Plafti€ etn gang ander Ding. Die Ver:
‚бита einer Form bedingt immer wieder eine Form. Daa

Bernadliffigen der einen oder an-
еп Stelle tritt in voller Nactheit

Hervor; davitber hilft rein gar nichts -

hinweg, 8 gibt in der Маме ет
Vertufdhen. Und dennod) geht der
gropere Theil unjerer Wusftellungs:
bejuder, meift mit einem gang flid-
tigen Cindrude der plaftifden Werke
gufrieden, vielmelr ber Betradhiung
von Bildern nad. ahrelang ift die
Rede von diefer, fener Malerei; wer
anders aber al Bildhauer fpridt
nod) nad) vielen Tagen von der
Durdbiloung der Form an diefem,
jenem Werke? G3 ijt jdhlimm, e3
fagen ju follen, aber e ift Leider
waht, dab die YUusftellungen mit
ihven Bilder-Maffenauffihrungen in
breiten Соки eine breite Ober:
flachlichfeit heranbilden und bem wah:

ten Kunitverftindnig wenig firder- -

lid find. Ware 03 nidt fo, fo hatten
unfere Bildhjauer andere Zeiten. Die
miindener Snternationale MUusitel-
(ung jeigt, weld) gute, felbjtindige
Krafte da waren, wenn ihnen Ge:
legenheit geboten wave zu freier Ent:
widelung ihrer Begabung. Da ift’s
den Malern um ein gut Stite [610:
ter gemadt, und fprace man auch
щи vor den Koften, die dem Яйий:
ler aud feiner Urbeit erftehen.

Ginen bevorjugten Зав unter
den plaftifden Urbeiten der diedjah-
rigen Wugitellung nahm der ,,Bo-
genjpanner” von Guftao @бещет
in Berlin ein. Die jugendlid elafti-
ice, mustulss nidt gerade {tart aud:
gebildete Figur des Schiigen, das
fchalthafie Ladeln, dad in feinen Bit:
gen liegt, laffen vermuthen, dab da3
Riel de3 Sdhutfes wol ein Herz, and
blutige Durdbohren deffeloen aber
nicht zu denfen fei. Wenn ein Wus-
druct der Sberlein’jden Urbeit gegen:
iiber mit vollent Recht in Wnwen-
dung fommen fann, fo ift e3 die
PBejeihrung ver Urbeit als einer
durdaus glidlidgen. ©. 6.0.3.

 

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	*) УГ. 1, Ут. 9870.
	den bairifdjen Mlanovern.
Anariff der Chevantegers.
	Wiannigfad ift die Gliederung
der deutidjen Reiterei, obwol man
eigentlich gwei Gattungen unterjdei-
den fant, die fchwere und die leidte;
vielfad) find die Benennungen der
Regimenter: RKilraffiere, Sdywere Rei:
ter, Reiter, Carabinier3, MWanen,
Dragoner, Hufaren und Chevaule-
gers. Der [еее Name fam im
vorigen Sabrhundert in Gebraud
und wurde bis in die Mitte des це:
genwirtigen in verfciedenen Heeren
gefithrt, insbefondere auch in Defter-
reid) ;_qenenwartig bejteht er nur nod)
bet der bairtiden Wrmee, und zwar
alZ einer der glangendften, der die
deutfche Reiteret siert.

Bum erften mal taudt er in
Baiern auf, da Kurfiteft Karl Theo-
dor 1788 fein pfalzifches Dragoner:
regiment Geiningen in ein Chevau-
(eger3regiment untwandelte und 1790
die bairifden Dragonerregimenter
Wahl und Bregenheim die gleide
Formation erfuhren; 1799 wurde ein
vierted Chevaulegeraregiment (Kurs
filrft) evvidtet, und 1811 wurden die
swei alten Dragonerregimenter Pti-
nucci und Laris in Chevaulegers:
regimenter umgefdaffen. U1 folde
beftehen diefe feds Regimenter nod
heute fort und tragen auc) den Wajfenrod gegemmartig nod in
berfelben fcmuden griinen Farbe, bie ben Chevaulegerd bei
ber Grridjtung verliehen worden war. Mit der fdarfen.
Gedhneide ihrer Sabel haben fie ihre Namen und ibren Ruhm
in die afeln der KriegSgeidicte und in die Liber der Feinde
eingeidrieben: vom Feldguge 1793 an, da fie bei Worth und
Зое ег ПФ die Hichften Auszeiddnungen evitritten, bid ju
dem glorreidjen Sriege von 1870, ba dic Chevaulegers vom
3, Regiment (Rittmeifter, jest Generallieutenant о. Nagel) auf
pen gleicen Gefilden eine franjififde Batterie eroberten!
Abensberg, Egamihl, Smolenst, Borodino, Verefina, Hanau,
Brienne, Bar, Wreis find leuchtende Ctappen ihres Ruhmes.
Sm Felbsuge 1794 ftanden die Chevaulegers unter dem Be:
fehl bde3 damaligen Generalmajors v. Blider, der fie nad
dent Gefechte bet Klein-Rarlenbach fir ihr tapferes Treinhauen
belobte.

 

 

nchen:
	Has Romergrab in Weiden
bet Kolar.
	Зум Jahre 1843 wurde in dent
Dorfe Weiden bei der Station Léwe:
nid), 7 Kilomte. von Koln, eine rd:
mijde Grablammer aufgededt, dic
aber durch ihre Lage in einem fonft
wenig anziehenden Orte (еб in
Rergefienheit gerdth. Unfere Wovil.
nung diirfte darthun, dab diefes
Denimal aus rimifder Zeit wol
eee cingebendern Beadtung werth Aus d

Зе Са Hat bald nad der
Entdecurg ein Hirbfehes Warterhaus
im Zujammenhang mit einem durch
Oberlicht erhellten Cintrittsraum jowie eine bequeme Zugangs:
treppe erbaut, auf der man 5 Mtr. unter den Croboden hinab-
fteigt. Die Graft ijt 3,55 Mer. breit, 4,4. Mer. lang und bis gum
Seheitel bes Tonnengewslbed 4,,, Mtr. hod. Ter obere Theit
der Walbung ijt erqangt und hier unter der obern Glasdedte eine
freidrunde Lichtiffnung angebradt. Der Befucer tritt ев
in ein geheimnipvolles Halbduntel ; die eingelnen Bildwerte er -
fennt mart nur deutlich bet Lampenlidt, und Aufnabmen in der
Dammerung deB feudten Grabed find fdhwierig. Rerfaffer
бане daffelbe fiir nad Bud) ,,Siln und feine Bauten”’ mit
Hilfe von Magnefiumlidt photographiren lafjen und da3
оф Фи verfcbleierte Bild retoudirt. Um die Gegene
fténde fider auf die Platte gu befommen, waren fie etwas gue
jammengeritdt worden. Jn unjerer Ubbiloung (auf nadfter
Seite) jteht wieder alled auf dem richtigen Plas; nur dig etwas
roh gearbeitete Bifte eines jungen Vdddens wurde sur Beleburrg

 
	fowie Gefliigel; das Grab tdnnte denttad einent hier in beften
Rerhaltnifien lebenden Gutsbefiser angehirt haben.

Shenfallg eine Nachbiloung von Weidengefledt jeigen die
beiden Eeijel aud feinem weifem RKaltjtein; miglicdh, dab eine
bet dem Orte Meiden wie iberhaupt in der Nahe Kilns eifrig
betriehene Meidencultur die Darftellung jolder Flechtwerte
nabelegte, inde tommt die Form folder Rirbe und Seffel
dfter vor. Sn der Grabfammer unter der Rirdhe St. Agnefe in
Rom, die in dem Pradjtwert von Francis Mey abgebildet ift,
befinden fic) gwei gleide, in diefer Weije aufgeftellte Ceffel.

Wie erfidtlidh, find die grofen, aus pordfen Tufffteinbliden
gebildeten Nijdjen theilweife mit Marmorplatten betleidet, und
vielleidht war das auch in reiderer und ausgedehnter Weife an
den rauhen Manden der Fall. Unter den im Grabe nod vor:
handenen Plattenftiiden erfannten wir auf cinem den Unter:
theil einer Walfin, welche auf Rom weifende Geftalt fic in