DAS ZELT BLÄTTER FÜR GESTALTENDES SCHAFFEN
MÜNCHEN 1930
KARIKATUREN
Wenn es nicht außerhalb der Gepflogenheit dieser ließe wäre, fremden Produktionen hier Raum ;u geben, ich würde aus der riesenhaften fülle der Daumierschen Karikaturen die nächstbeste herausgreifen, um sie diesem Vorwortsversuch und den nachfolgenden Blättern gleichsam alsPlotto voranjustellen. Schon deshalb, um den Beweis ju erbringen, wie eine Karika
tur beschaffen sein muß, die über den Iig und die Entstehungs^eit hinaus weiterleben soll
Pie Karikatur ist die lebendig gewordene forderung, das Gewissen der Seit zu wecken und ihr auf eine populäre Art das eigene Gesicht zu jeigen.
Die Absichten, die der Karikatur ju Grunde liegen und die Wirkungen die sie anstrebt, sind politischer, ethischer und sozialer Art.
JAHRG.5. HEFT 8
ZEITSCHRIFT DES EHMCKE-KREISES