dumpfen Luft sank mir der Mut mehr und mehr, mein neues Leben selbst zu zimmern; unfähig, in dieser Umgebung meine Begabung zu beweisen, verzweifelte ich an dem schweren Verantwortungsgefühl den Eltern gegenüber, die ich kurz vorher so zuversichtlich verlassen hatte. Bald zeigte sich auch, welch ein schlechter Rechner ich oben
drein gewesen, denn die geringen Ersparnisse zerflossen dabei wie Schnee an der Sonne. So bald schon die Eltern um Unterstützung zu bitten, konnte ich nicht über mich bringen, so geizte ich mit dem Notwendigsten, der Ernährung. Aber auch hier hatte ich die Rech
nung ohne den Wirt gemacht, dem seelischen Zusammenbruch folgte der körperliche, so blieb mir als letztes nur die Zuversicht auf die Mutter, deren Sorgfalt und Liebe mir auch im vollen Maße zuteil wurde und mich vor dem Abgrund bewahrte. Damit hörten auch die Zerwürfnisse im Elternhause auf, ich fand dort wieder die ruhige Heimat und daraus Kraft genug, den Weg zur Kunst von neuem zu ver
suchen. In einem fortzusetzenden akademischen Studium konnte ich nicht mehr das Heil sehen und gab darum der Kunstgewerbe
schule zur Weiterbildung den Vorzug. So kam ich dort im Frühjahr 1914 zu Professor F. H. Ehmcke, welcher mir bereits in den ersten Tagen mit harter Hand die groteske Fassade des Selbstbetrugs von der Begabung hackte. Die nunmehr einsetzende strenge Erziehung,
beginnend mit der Zucht eines unbestechlichen Baumeisters, der Schrift, gab mir für alle werdende Arbeit ein sicheres Maß. Damit war nicht nur zu messen, sondern auch zu forschen. Vor allem galt die Schaffung einer echten künstlerischen Bildung, mit eigener Urteilskraft und sicherem Geschmack, ehe eine unbeeinflußte Talent
entfaltung erwartet werden konnte. Gerade diese Erziehung gab einem ganz auf sich selbst gestellten Schüler die für jedes ernste
Schaffen notwendige Verantwortung, man arbeitete jetzt mit einer wenn auch noch so unreifen Weltanschauung und war damit auf dem rechten Weg. Neben der zielsicheren Führung des Lehrers stand die
starke gegenseitige Anregung der Schüler; beides war der sichtbarste Beweis einer verheißungsvollen Schule. Mit dieser Erziehung ist ein weitblickender Anfang auf allen Gebieten der Kunst gegeben, so verdanke ich gerade dieser Tatsache meine ungehemmte Weiterentwicklung, als ich längst die Schule verlassen hatte.
drein gewesen, denn die geringen Ersparnisse zerflossen dabei wie Schnee an der Sonne. So bald schon die Eltern um Unterstützung zu bitten, konnte ich nicht über mich bringen, so geizte ich mit dem Notwendigsten, der Ernährung. Aber auch hier hatte ich die Rech
nung ohne den Wirt gemacht, dem seelischen Zusammenbruch folgte der körperliche, so blieb mir als letztes nur die Zuversicht auf die Mutter, deren Sorgfalt und Liebe mir auch im vollen Maße zuteil wurde und mich vor dem Abgrund bewahrte. Damit hörten auch die Zerwürfnisse im Elternhause auf, ich fand dort wieder die ruhige Heimat und daraus Kraft genug, den Weg zur Kunst von neuem zu ver
suchen. In einem fortzusetzenden akademischen Studium konnte ich nicht mehr das Heil sehen und gab darum der Kunstgewerbe
schule zur Weiterbildung den Vorzug. So kam ich dort im Frühjahr 1914 zu Professor F. H. Ehmcke, welcher mir bereits in den ersten Tagen mit harter Hand die groteske Fassade des Selbstbetrugs von der Begabung hackte. Die nunmehr einsetzende strenge Erziehung,
beginnend mit der Zucht eines unbestechlichen Baumeisters, der Schrift, gab mir für alle werdende Arbeit ein sicheres Maß. Damit war nicht nur zu messen, sondern auch zu forschen. Vor allem galt die Schaffung einer echten künstlerischen Bildung, mit eigener Urteilskraft und sicherem Geschmack, ehe eine unbeeinflußte Talent
entfaltung erwartet werden konnte. Gerade diese Erziehung gab einem ganz auf sich selbst gestellten Schüler die für jedes ernste
Schaffen notwendige Verantwortung, man arbeitete jetzt mit einer wenn auch noch so unreifen Weltanschauung und war damit auf dem rechten Weg. Neben der zielsicheren Führung des Lehrers stand die
starke gegenseitige Anregung der Schüler; beides war der sichtbarste Beweis einer verheißungsvollen Schule. Mit dieser Erziehung ist ein weitblickender Anfang auf allen Gebieten der Kunst gegeben, so verdanke ich gerade dieser Tatsache meine ungehemmte Weiterentwicklung, als ich längst die Schule verlassen hatte.