entrückte, nächsten Zwecken enthobene Erscheinungen aus abgeschlossener Epoche handeln, die, wenn auch noch vollgültig und be
deutend für unsere Zeit wie für alle Folgezeiten, doch jene in sich selber ruhende Bewährung aufwiesen, die den Leser über bloße An
regungen und Stellungnahmen hinaus in die Sphäre der Betrachtung oder des reinen Genusses erhebt. Es handelte sich in solchen Fällen gewissermaßen um Ruhepunkte zur Sammlung für den Leser und Freund der Rupprecht-Presse, Abschnitte und Marksteine innerhalb unserer Reihe. In diesem Sinne war etwa der Abdruck von Burck
hardts «Weltgeschichtliche Betrachtungen», Moltkes «Briefe», Spees «Trutznachtigall» gedacht.
Anders verhält es sich natürlich mit Werken aus unserer Zeit: jedes ihrer Worte, alle ihre Ideen, Bilder und Bildungen atmen, ja beben vom Heutigen, führen mitten auf das Kampffeld. Die Rupprecht- Presse kann und will hier nicht eingreifen, sie will nur spiegeln,
hindeuten. Infolgedessen haben wir, und sind des Beifalls unserer Freunde dabei gewiß, uns entschlossen, die Hauptvertreter des heu
tigen, zu allernächst des deutschen Geisteslebens in ihren kleineren Abhandlungen und Schöpfungen vorzuführen, in Werken also, die neben dem Reiz des Augenblicklichen oft noch die unnachahmliche Anmut des ersten Wurfs, Frische und Glanz einer blitzartigen Er
kenntnis oder die ganze Reinheit inneren Erlebens bewahren. So mag die denkerische Arbeit, die stolze und zugleich tief schmerzliche Daseinslehre und Metaphysik von Ludwig Klages in seinen Aufsätzen