andringende, ewig Unbefriedete, Grenzenlose des deutschen Menschen, das er mit den Mitteln des Wortes noch stärker, noch bleiben
der zu beschwören vermochte als es der deutschen Musik beschieden war. Die « Flegeljahre » sind von allen Romanwerken Jean Pauls das
heute noch am Meisten Ansprechende, sie sind leicht, flüssig, mit einer zärtlichen und doch nicht überschwänglichen Hingabe, als ein Abschied gewissermaßen an die eigene Jugend verfaßt, sie enthalten den ganzen jungen Jean Paul, alle Seiten seines Wesens und Charakters, die Kleinmalerei, das tiefe Eindringen in junge Seelen, das blü
hendste Naturgefühl und das entrückteste, wie aus einem Jenseits herüberleuchtende, Träumen: all dies hat dem unvergleichlichen Werke Gestalt verliehen und Farbe.es lebt darin, spricht zu jedem Empfänglichen.
So ist die Jean Paul geweihte Nummer 50 zugleich eine Zusammenfassung und ein Versprechen. Wir sind überzeugt den Freunden der Rupprecht-Presse mit dieser Wahl dieselbe Freude bereitet zu ha
ben, die uns ergriffen hatte, als wir sie trafen. Und die Rupprecht
Presse wird fortfahren des hohen Anspruchs eingedenk zu bleiben, ohne den eine Sonderpresse in unseren Tagen keine Berechtigung hätte, mit dessen Erfüllung sie aber auch eine wichtige Aufgabe, eine ästhetische wie eine literarische innerhalb unseres Schrifttums zu erfüllen hat.
Karl Wolfskehl