DASEINSBERECHTIGUNG
JST eine Hand-Presse heute noch daseinsberechtigt? Um diese Frage richtig zu beantworten, muß man sich vorerst einmal klar dar
über sein, was unter einer Hand-Presse zu verstehen ist. Der Begriff, auf den diese Be
zeichnung heute noch angewandt wird, ist in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhun
derts in England entstanden, also in der Zeit des denkbar tiefsten Verfalls aller gestaltenden menschlichen Arbeit der Westvölker. Ruskin und Morris machten für diesen Verfall die Maschine verantwortlich und hatten damit durchaus Recht, insofern clie Maschinenarbeit Handarbeit vortäuschte und in minder
wertigem Material fälschte. Die Reformbestrebungen der Engländer gingen nicht etwa darauf aus, die Maschinenarbeit aus ihrer nach
ahmenden Tätigkeit zu wandeln in eigene den Gesetzen ihrer vervollkommneten Technik entsprechende, sondern sie verwarfen die Maschine völlig und wandten sich wieder ganz der Handarbeit zu. Wir wissen heute, daß diese auf das Gesamtschaffen verallgemei
nerte Anwendung eines an sich richtigen Grundgedankens falsch war, falsch jedenfalls im Hinblick auf die Entwicklung der Technik, die die Führung an sich reißen mußte in einer Zeit der Massener
hebungen, der Massenkämpfe und der schnellen Befriedigung von Massenbedürfnissen.
Konnte somit die heroische Leistung vonWilliam Morris eine Umkehr der Entwicklung nicht erzwingen, so hat sie doch andererseits diese Entwicklung in ganz entscheidenderWeise befruchtet und wesentlich dazu beigetragen, sie in die richtige Bahn zu lenken.
Auf unserem speziellen hier in Frage stehenden Gebiet hat das Beispiel der Kelmskottpress eine ganze Reihe ähnlicher Unternehmun
gen besonders in England und Deutschland ins Leben gerufen.Was die Bücher von Morris und seiner Nachfolger so wertvoll macht, und sie aus der übrigen noch so ausgezeichneten zeitgenössischen Bücherproduktion heraushebt, istderUmstand.daßin ihnen ganz persönliche Kunstwerke von wirklicher Stileinheit geschaffen sind. Gewiß mögen
JST eine Hand-Presse heute noch daseinsberechtigt? Um diese Frage richtig zu beantworten, muß man sich vorerst einmal klar dar
über sein, was unter einer Hand-Presse zu verstehen ist. Der Begriff, auf den diese Be
zeichnung heute noch angewandt wird, ist in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhun
derts in England entstanden, also in der Zeit des denkbar tiefsten Verfalls aller gestaltenden menschlichen Arbeit der Westvölker. Ruskin und Morris machten für diesen Verfall die Maschine verantwortlich und hatten damit durchaus Recht, insofern clie Maschinenarbeit Handarbeit vortäuschte und in minder
wertigem Material fälschte. Die Reformbestrebungen der Engländer gingen nicht etwa darauf aus, die Maschinenarbeit aus ihrer nach
ahmenden Tätigkeit zu wandeln in eigene den Gesetzen ihrer vervollkommneten Technik entsprechende, sondern sie verwarfen die Maschine völlig und wandten sich wieder ganz der Handarbeit zu. Wir wissen heute, daß diese auf das Gesamtschaffen verallgemei
nerte Anwendung eines an sich richtigen Grundgedankens falsch war, falsch jedenfalls im Hinblick auf die Entwicklung der Technik, die die Führung an sich reißen mußte in einer Zeit der Massener
hebungen, der Massenkämpfe und der schnellen Befriedigung von Massenbedürfnissen.
Konnte somit die heroische Leistung vonWilliam Morris eine Umkehr der Entwicklung nicht erzwingen, so hat sie doch andererseits diese Entwicklung in ganz entscheidenderWeise befruchtet und wesentlich dazu beigetragen, sie in die richtige Bahn zu lenken.
Auf unserem speziellen hier in Frage stehenden Gebiet hat das Beispiel der Kelmskottpress eine ganze Reihe ähnlicher Unternehmun
gen besonders in England und Deutschland ins Leben gerufen.Was die Bücher von Morris und seiner Nachfolger so wertvoll macht, und sie aus der übrigen noch so ausgezeichneten zeitgenössischen Bücherproduktion heraushebt, istderUmstand.daßin ihnen ganz persönliche Kunstwerke von wirklicher Stileinheit geschaffen sind. Gewiß mögen