Fischerbarken
Der Mond steigt zinnen über Fischerbarken, Ein Buglicht schmal legt Blut um ihre Segel, Mangrovenwälder sind die schwarzen Vögel Um ihren Schlaf, den weiße Wellenlaken
Seltsam begleiten. Mystisch, wandern sie
Nächtlich mit i h m, der ihren Zug begleitet. — Ein dunkler Traum, der Taglicht nie erleidet, Schwinden sie, unsagbares Mondgeblüh,
(Matrosenschwestern! Alte Kupferstiche!),
Im Morgen hin . . . Und stehn, traurige Fische, Ärmlich geschaart. (Gigantisch wühlen Riesen
Meerwüstenhin. — Sie höhnend Flaggen hissen. —) — Sturzwellen gurgeln: Sturm!!! Planken zerfetzen. — Orkane schleudern . . . Abgrundtiefe Grabsgesänge,
(Fern Deckmusik, Amerikaner setzen!) ... Sie treiben Särge . . . Und die drinnen wissen Schwarz eingepfercht um ihre Untergänge.
Sonntag
Zinnernen Nachmittags Geplatz . . . Domglocken hämmern müde Ins Tal des Bluts: Nach Wäldern! Seen! Erneuern. — (. . . Erglommenes Riff aus Werktags stickigen Feuern.)
— Des Samttags Gaumendruck im Nicken bunter Blüte.
Die Wandelnden sind gern vom All behängen! Kremser durchrasseln teuerste Bezirke.
Boote vor Sonnenmessern aufgefangen
Verplätschern sprudelnd in das Weiß der Birke . .
Scheel Bettlerauge nullt vor Commi-Glanz, Orgel schelmt an im Rhythmus (seiner Seele). Dass er die Silberlinge schlau verhehle!
Biersäfte reizen! Schenkenschwül zum Tanz —.
. . . Aus Lampionen glühwurmt Dämmerungs Auge, Gedankenlaichen . . . Rührselig Geziere,
— Das krabbelt weinerlich in fettem Hundetiere, Auf rosiger Bräute blondem Lockenhauche.
OSKAR MARIA GRAF
Die neuen Menschen
(für Georg Schrimpf)
Morschwändene Hemmnisse brechen zusammen und rinnen wie Lava hinter uns her.
Häuser fallen ein. Städte zerbersten. Berge stehen bleich. Krüppel am Weg stöhnen verwelkt.
Fruchtheischende Erde züngelt in unser Wandern. Nichts hält uns mehr! Kein Stillstand
— und sei er der süßeste auch — kann uns verlocken. Wir haben das Beste erkoren zum Streit:
Den flughaften Schritt und das brausende Herz! Wir kommen von Hürden, die sich in Sumpf festrannten und sind auf Blutfeldern kampfhart geworden.
Stahltrank ist Luft uns und Heimat die Fremde
und jeder der uns als Feind entgegentritt — ist unser Freund.’