MENSCHEN




Alexander Abusch


Abendliches Gleiten . . .
Abendliches Gleiten durch Vorstadtstraßen: Wir brennen nicht, sind längst verglommen. Silberner Traum versank still in der Feme: Leise verschwimmendes Flimmern.
Dunkel lastet wieder unendlich :
Mit toter und doch gütigstumpfer Gebärde, Mit leisebedrückend umwebendem Schleier Und zartumhüllender Traummusik,
Melodisch überströmend aus Bäumerauschen.
Schwarz sind die Straßen, die Häuser, die Gärten: Unergründliche Seele, Schicksal,
Starr und ernst nicht offenbarend: Inhalt, Wachsen, Werden.


Adriaan M. van den Broecke


Der Dichter
Ich bin Der strahlende Künder der Sonne Unentwirrbare Geballtheit Ewiges Rätsel. Glanzworte
Sind meine Trabanten Und
Aus meinem Munde Fallen
Prunkend Tausend Schönheiten. Aus mir
Empört sich Licht
Und flieht
In dunkle Welt
Will neu gebären Ewigkeit
Und bleicht Im Tod.
Kein Mensch
Darf in sich tragen Licht Das
Gott


Aufstrahlt I




BUCHFOLGE NEUER KUNST




XIII. (77/80)




November 1919.




2. JAHRGANG ZWEITES HEFT NEUER LYRIK