Eugen Ludwig Gattermann




Stimme in der Verzweiflung


Hier führt kein Weg mehr, Hier wächst kein Pfad mehr zum anklimmenden Fels, Hier ward dem Fuße Grenze gesetzt,
Alle Wünsche und Pläne schlagen zerschmettert hin.
Grau über spitzgereckte Berge Lacht die Verzweiflung,
Wirft ihrer Netze Hohn dem Ertrinkenden
Ueber gebeugten Rückens weinende Demut,
Peitschende Winde wirbeln die Seele ihm matt.
Doch in die Dumpfheit jähen Verzagens Neigt sich tröstend ihm die liebende Stimme, Mahnt ihn Gottes Ruf zum Unbezwungenen:
Türmt sich der Fels dir auf, Bricht der Sturm dir unter den Füßen den Weg, Wird das Ziel dir unsichtbar entrückt,
Wird das Gewollte wehrlos zerschmettert, Zage nicht, o mein Mensch!
Kraft von meiner Kraft sollst du erzwingen! Füge Flügel-dir, emporzufliegen,
Und der Fels legt sich demütig dir, Hingezwungen,
Vor der Füße enthobenen Schritten nieder! Wolle!
Sieh, und meine Himmel schenk ich dir!