HAMBURG Z




wei Wochen vor der Münchener „Machte ergreifung des National,Sozialismus haben in Hamburg Arbeiter rebelliert. Die Hamburger Proleten, die auf die Barrikaden gingen, waren




am Hungern, sie arbeiteten für einen Lohn, der nur 20 bis 25 Prozent des Friedenslohnes betrug. Wir wollen hier weder von der Politik sprechen, die zu den Kämpfen führte, noch von den politischen Motiven des Kampfes, auch nicht vom politischen Ziel, wir geben nur eine kleine gedrängte Schilderung des Verlaufes der Barrikadenkämpfe selbst.




Die bewaffneten Arbeiter sammelten sich in zwei




Eine erstürmte Barrikade




Doch keiner von den Barrikadenkämpfern läuft davon. Die Arbeiter beschießen die Wagen aus nächster Nähe und zielen so sicher, daß die Automobile kurz vor den Barrikaden zurückfahren müssen. Die Arbeiter gehen dann sogar zur Offensive über, ohne an




Deckung zu denken, marschieren sie vorwärts und suchen den Automobilen den Rückzug abzuschneiden. Die Polizei sieht sich gezwungen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Im Hafen wird dann auch im Laufe




des Tages eine Torpedobootflottille gelandet und die Besatzung nach Barmbeck und Eimsbüttel beordert. Die Arbeiter halten den ganzen Tag und die Nacht




Reichswehrpatrouille




Eine langverteidigte Barrikade nach ihrer Eroberung




Hamburger Vorstädten, Barmbeck und Eimsbüttel. Während sich die bewaffneten Arbeiter auf die ein




zelnen Posten verteilen, Wachen aufstellen und die Zugangsstraßen abzuriegeln versuchen, kommen aus den umliegenden Häusern Arbeiterfrauen, die in Schüsseln und Näpfen den zum Kampf Rüstenden eine stärkende Mahlzeit bringen. In Barmbeck und Eimsbüttel setzte der Angriff gleidizeitig ein. Die Schutzpolizei rückt ganz vorsichtig vor und hält sich ständig in gedeckten Stellungen. Zwei Panzerwagen werden vorausgeschickt und eröffnen aus Maschinengewehren ein furchtbares Feuer gegen die Barrikaden.