Falscher Optimismus.


Wie oft begehen wir den Fehler, den andern für dümmer zu halten, als er ist. Das ist eine Art von falschem Optimis
mus, aus dem es zuweilen ein bitteres Erwachen gibt. „Ach, der glaubt ja doch alles, wenn man ihm nur gut zuredet.“ In ein, zwei, vielleicht auch in drei Fällen scheint dir die Erfahrung recht zu geben, bis du beim vierten Male unsanft zur Tlir hinausfliegst. Um irgendeines kleinen Vorteils
wegen hast du dir die große Chance verdorben. Wir tun besser, uns an den echten Optimismus zu halten: „Ehrlich währt am längsten.
Ein gesunder Optimismus, gestützt auf eine anständige Handlungsweise, wird uns in allen Lebenslagen ein treuer Helfer sein. Der Pessimist, der von vornherein mit dem Gefühl: „Es wird ja doch nichts daraus“ an seine Sache herangeht, wird selten Erfolg haben. Sein eigenes Nicht
überzeugtsein überträgt sich auf den anderen, von dem er Hilfe erwartet oder mit dem er ins Geschäft kommen will. Mutlosigkeit ist das größte Hindernis auf dem Wege zum Erfolg. — Nur wer wagt, gewinnt.


„Wie geht es Ihnen?“


Manche Fragen sind nicht mehr wert als die Antworten, die man darauf erhält. Sie haben gar kein Schwergewicht, sind so hingesagt, und keiner denkt sich etwas dabei. Nur wenn man einmal innerlich haltmacht, sich überlegt, was man eigentlich fragt und was für eine Antwort man er
hält, erkennt man erst, wieviel Oberflächlichkeit wir selbst durch gewisse Gewohnheiten in unser Leben tragen.
Gewöhnlich denkt man sich wenig oder nichts dabei, wenn man zur Begrüßung fragt: „Wie geht es Ihnen?“ Man kennt schon die Antwort: „Gut, schlecht, mittelmäßig!“
— „Ich brauche nur fünf Minuten mit einem Menschen zu sprechen und ich errate seine geheimsten Gedanken!“
= „Ist dir das nicht manchmal unangenehm?“
Ein vernünftiger Mensch müßte sich eigentlich den anderen genau ansehen, ob es wirklich eine teilnehmende Frage ist oder eine reine Höflichkeitsphrase. Denn es ist völlig sinnlos, einem Menschen, der es gar nicht wissen will, sein Innerstes zu offenbaren; wer nicht mehr als ein „Danke, ganz passabel“ erwartet, dem soll man auch nicht mehr antworten.
Gewiß, ein wirklich ernster Mensch wird selbst mit einer solchen Phrase ein tieferes Interesse verknüpfen. Wenn er sich nach dem Befinden erkundigt, hat er wirklich den Wunsch, etwas Bedeutungsvolleres zu hören, und man ent
nimmt seiner ganzen Art, daß er bereit ist, die Antwort ernst zu nehmen und zu helfen oder zu raten.
Man soll sich deshalb auch bei solchen fast selbstverständlichen Höflichkeitsphrasen den Frager wie den Ant
wortenden genau ansehen. Und noch weniger sollte man antworten, wenn man weiß, daß der andere kein Interesse
hat. Es gibt schließlich noch andere Begrüßungsworte, die weniger verpflichten und die ihren Zweck, ein kurzes Höflichkeitsgespräch einzuleiten, auch nicht schlechter erfüllen.
Fallen ist keine Schande, aber Liegenbleiben.
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