Schein und Sein.
Ein Wert, der nicht in die Wirklichkeit tritt, ist für die Menschheit verloren. Die erhabenste Dichtung, die nur
ihr Autor kennt, die menschenbegliickendste Idee, die im Kopfe des Erfinders verschlossen bleibt, sie sind praktisch vollkommen wertlos und leisten ebensowenig, wie bloße Wünsche in einer schweren Notlage. Hieraus entspringt die Notwendigkeit der Kompromisse: auch bei den höchsten Werten sind bis zu einer gewissen Grenze realistische Mittel notwendig.
So ist es nicht genug, daß etwas wertvoll ist; man muß auch den anderen die Überzeugung davon beibringen. Hierher gehört das Kapitel der Reklame und Massensuggestion.
Seit jeher gilt der Schein mehr als das Sein; der Mantel muß für den Träger zählen. Die Wilden behängen sich mit Glasperlen und Füttern, die Zivilisierten mit Uniformen und klangvollen Titeln, die Amerikaner messen die Be
deutung eines Künstlers an den Honoraren ab. die man ihm zahlen muß — verschieden sind nur die Mittel, aber gleich der Grundsatz, Äußerlichkeiten als vollgültigen Er
satz für das Innere anzunehmen. Molière war nicht Mit
glied der französischen Akademie und Schopenhauer weder Hofrat noch Universitätsprofessor; und doch geben solche Titel immer den Ausschlag, wenn sie auch oft durch ganz
andere Eigenschaften erworben werden als die, für die sie bürgen sollen.
Über derartige Reklame sich auszubreiten, wäre ganz überflüssig, da wir jeden Tag mehr oder meist weniger erfreuliche Proben davon zu sehen bekommen. Das Publi
kum, auch soweit es urteilsunfähig ist, läßt sich aber auf die Dauer nicht blenden, besonders dann, wenn es sich um seinen Vorteil handelt. Auf die Dauer läßt es sich nicht betrügen. Die Schundware findet keinen Absatz mehr, der schlechte Moderoman fällt der verdienten Vergessenheit anheim und das Echte dringt durch.
Und so führt einen die Wirklichkeit selbst an den Punkt, wo Egoismus und Ethik, Realismus und Idealismus zu sammenfallen und bringt einen zur Erkenntnis, daß es nicht nur auf den Weg ankommt, sondern auch auf das Ziel. Gar mancher erkämpft sich einen Pyrrhussieg, wie einer, der seine ganze Lebenskraft dazu mißbraucht hat. um ein Ver
mögen zu erwerben: und sie nur entbehrt, um dieses zu
genießen. Die Flitter der Eitelkeit sind vergänglich, der Glanz des Goldes und der Rausch der Macht lassen das Herz leer.
Ein Erfolg ist um so dauerhafter, je mehr er auch andere erfreut und um so mehr erstrebenswerter, je höher seine Ziele sind.
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