Gute Vorsätze.
Das bekannte Sprichwort „Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen, gepflastert“ zeigt schon, wie wenig man im allgemeinen darauf vertraut, daß gute Vorsätze auch
wirklich durchgeführt wer
den. In den allermeisten Fällen geht es mit den guten Vorsätzen, die man sich zu Beginn eines neuen Jahres vornimmt, so. Kaum hat die gewohnte Arbeit und der gewöhnliche All
tag begonnen, so verblassen die guten Vorsätze immer
mehr und mehr, bis sie in Vergessenheit geraten.
Diese bedauerliche Tat
sache ist vielfach darauf zurückzuführen, daß sich die meisten Menschen gar zu vieles auf einmal vornehmen. Wir alle sind Menschen der Gewohnheit und darum empfinden wir jede Umstellung und jede Neuerung als Unbequemlichkeit. Wer sich also zu viel
auf einmal vornimmt, der müßte sich, um alle diese Vorsätze auch wirklich auszuführen, gar zu sehr von seinen bisherigen Gewohnheiten entfernen, und weil das unbequem und schwer ist, ist es kein Wunder, daß man sehr rasch einen guten Vorsatz nach dem anderen wieder fallen läßt.
Wer also wirklich den festen Willen und das Vertrauen zu sich selbst hat, seine Vorsätze auch durchzuführen, dem raten wir, sich nicht zu viel auf einmal vorzunehmen. Das
wenige aber, das man sich als Ziel setzt, an dem soll man unter dem Einsatz seiner ganzen Persönlichkeit und unter allen Umständen festhalten. Wer sich sagt: „Was andere treffen, muß auch ich können“ und sich mit solch zuver
sichtlichem Glauben an sich selbst erfüllt, der wird, wenn er sich nicht gleich viel auf einmal vornimmt, es sicher auch durchführen können.
Was soll man sich aber in erster Linie vornehmen? — Die Voraussetzung für jede erfolgreiche Arbeit ist Tatkraft und Arbeitsfreude.
Man nehme sich also vor, in Zukunft an jede seiner Aufgaben voll Hoffnungsfreude heranzutreten und nicht mit sorgenvoll düsteren Gedanken.
Man nehme sich vor, daß man in Zukunft alles mit heiterer Zuversicht betrachten und beginnen wrird.
Wer sich diese Grundstimmung für sein Leben auzueignen vermag, der hat damit schon sehr viel erreicht. Er wird mit ganz anderen Augen und neuen freudigen Ge
fühlen seine Arbeit und sein Geschäft betrachten und ganz von selbst werden ihm Gedanken zufliegen,, wie er das und
jenes bessern könnte, und wie er die oder jene Anregung, die er vielleicht in unseren Heften findet, für seine Arbeit und für sein Geschäft nützlich verwerten könnte.
Das Wichtigste also für alle, die es nicht schon bisher so geübt haben, ist der Vorsatz, stets an seine Aufgaben und an seine Arbeit mit erhöhtem Interesse und mit freudi
ger Begeisterung heranzutreten. Versuchen Sie das, es ist wirklich nicht sehr schwer und es hilft uns zu Glück und Erfolg.
Für den Inventurausverkauf.
Darüber muß sich jeder Kaufmann klar sein: nicht das große „Schreien“ allein macht es bei dem Inventur-Ausverkauf, nicht die „billigsten“ Preise bürgen für den Er
folg, und auch nicht die größten Warenmengen, sondern es kommt darauf an, daß im Aufbau und in der Aufmachung daran gedacht wird, daß der ganze Betrieb reibungslos und schnell von statten geht.
Damit soll aber keinesfalls die Einstellung verbunden sein — und wir möchten das ausdrücklich klarstellen —, daß es nun darauf ankommt, den Kunden so schnell wie möglich zu bedienen und loszuwerden, nein, auch im In
venturausverkauf ist der Kunde genau so sorgfältig zu bedienen und abzufertigen, als wenn die Bedienung und Abfertigung im gewöhnlichen, ruhigeren Geschäftsbetrieb stattlindet. Aber man kann sich manches erleichtern.
Wühltische immer belieht.
Daß Packtische, Packmaterial, Kassenblocks usw. in ausreichender Menge vorhanden sein müssen, sind zwar Selbstverständlichkeiten, die jedoch nochmals kurz ge
streift werden sollen, weil diese Selbstverständlichkeiten
oftmals doch nicht als selbstverständlich betrachtet werden.
Wovon man jedoch im Inventurausverkauf reichlich Gebrauch machen sollte,
sind die sogenannten „Wühltische“,
die immer und immer wieder das Entzücken der Kundinnen bilden, weil sie eben nach Herzenslust in den ausgelegten Waren herumwühlen und sich die geeigneten Ar
tikel heraussuchen können. Jedoch erleichtere man die Arbeit für das Personal insofern, als man möglichst nur Waren eines bestimmten Preises auf einen Tisch auslegt, auf dem einen Tisch Waren zu 150, auf dem nächsten zu
2.—, auf dem nächsten zu 2.50 usw. Es braucht sich dabei keinesfalls immer um die gleichen Waren oder Waren
gruppen zu handeln, sondern man kann Verschiedenes darauf auslegen.
Ferner sollten an diesen Wühltischen Randgitter angebracht sein — sie lassen sich einfach daranschrauben — die nicht nur den Zweck haben, zu verhindern, daß die Waren leicht herunterfallen, sondern die auch einer Diebstahlsgefahr Vorschub leisten.
Schnellere Bezahlung.
Was an diesen Tischen gewöhnlich am meisten aufhält, ist das Ausschreiben der Kassenzettel. Man sollte in einem Geschäfte, in dem es an diesen Tischen „hoch“ hergeht,
überhaupt keine Kassenzettel ausschreiben, sondern farbige Bons, bei denen jede einzelne Farbe immer eine bestimmte Preisgruppe oder Warengruppe bedeutet. Man braucht für den Druck derartiger Bons keinesfalls Geld auszugeben, sondern kann sich aus farbiger Pappe diese Bons selber schneiden und den Preis aufdrucken. Kauft eine Kundin
eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Preise, so erhält sie eine braune Karte, in einem anderen Falle eine blaue, oder eine rote, jedesmal ist der Preis und die Firma mit
tels Stempels aufgedruckt, wenn man will, auch gleich eine fortlaufende Nummer, und nun geht die Kunde an die
Kasse, zahlt den Betrag, der Bon wird quittiert und die Kundin zeigt die quittierte Karte vor, worauf ihr die Ware ausgehändigt wird. Diese Abfertigung hat sich gut bewährt, sie erspart Arbeit und Zeit, und ist doch zuverlässig.
„Fliegende“ Verkäufer.
Besonders die ersten Tage des Ausverkaufes stellen manchmal Großkampftage vor, und es kann leicht Vorkommen, daß der Andrang der Kunden an manchen Verkaufstischen derartig groß wird, daß das vorhandene Per
sonal dort nicht ausreicht, um die Kunden zu bedienen. Will man nun vermeiden, daß eine Hin- und Herruferei