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Es gibt ein weitverbreitetes Schlaraffenlandmärchen, das heißt: „Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf.“ An das
glauben die Leute, die in die Lotterie laufen, Glücksspiele versuchen und immer darauf warten, daß ihnen die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Wenn sie schließ
lich einsehen, daß auf diesem Wege nichts zu holen ist, dann ist es gewöhnlich zu spät.
Die Menschen, welche wirklich Erfolg hatten, sprechen anders. So behauptete Edison, der berühmte Erfinder:
„Genie ist 2% Inspiration und 98% Transpiration“, das heißt, nur eiserner Wille und Ausdauer haben ihn zum Ziele geführt. Von der Allmacht dieses Willens kündet das Sprichwort: „Wo ein Wille ist, ist ein Weg.“
Ist aber auch jeder imstande, diesen Weg zu gehen?
Ja, gewiß, wenn er nur will. Dies sollen die folgenden Ausführungen zeigen.
Probieren wir es also einmal. Doch, halt! Zunächst müssen wir wissen, wohin wir gehen, wir müssen dieses Ziel kennen und einen Plan haben, um es zu erreichen. Gibt es doch Leute, die scheitern, weil sie zu viele Ziele haben, die gleichzeitig zwei oder mehrere Hasen jagen; andere wieder, die sich ziellos umhertummeln, und manche,
die sich unerreichbare Ziele setzen, die sie nur in Träumen und Phantasien erfüllen können.
Nun, wir wissen, was wir wollen. Ist es aber auch sicher, daß wir wollen? Eine merkwürdige Frage? Doch was halten Sie von dem Mann, der zur Hochzeit fährt und in den verkehrten Zug einsteigt, von dem Mädchen, das so lange seine Kleider probiert, bis es zu spät zum Stelldich
ein kommt, vom Touristen, der in die Alpen reist und dort daraufkommt, daß er seine Bergschuhe vergessen hat? — All diese Leute wollen und wollen nicht, oder, noch besser gesagt, ihr Unbewußtes wollte nicht. Während sich der eine Teil ihres Ichs bemüht, betreibt der andere Sabotage nnd schiebt ihm Hindernisse in den Weg. Um aber Erfolg zu haben, muß das ganze Ich wollen.
Nehmen wir nun an, wir hätten schon ein großes Stück
auf dem Wege, den wir uns vorgenommen haben, zurückgelegt, und werden nun plötzlich, wie das ja häufig vor
kommt, um ein Beträchtliches zurückgeworfen. Was soll man da tun? Die Sache aufgeben? Das wäre das Dümmste, das wir machen könnten. Denken wir an die Ameise, die ein Holzstückchen auf ihren Bau hinaufschleppen will, hundertmal rollt es zurück, beim hunderteinstenmal gelingt es! — Nur unermüdliche Ausdauer führt zum Ziel.
Wir fangen also wieder von vorne an. Können wir nicht den besseren Weg wählen? Es gibt ja hundert Wege zum
selben Ziel. Und sind wir uns auch ganz im klaren, w i e man die Sache anpackt?
Auch der Wille kann geschult werden. Wir sprechen mit Recht von Erziehung zur Pünktlichkeit, Genauigkeit, Konzentration. Man soll alles, was man macht, mit voller Hin
gabe und bis zu Ende durchführen. Man lerne es, allen Störungen mit Gleichmut zu begegnen und auch Entsagun
gen und Opfer auf sich zu nehmen, weil ohne solche ein größeres Werk nicht möglich ist.
Ein englischer Spruch definiert einen Theoretiker als einen Mann, der glaubt, schwimmen zu lernen, indem er vom Ufer einen Frosch beobachtet. Auch das Wollen kann man nur handelnd lernen. Darum mutig hinein in den Strom des Lebens, der unseren Willen stählt und unseren Charakter schmiedet! Prof. Dr. Kurt Hellmann.
GESCHÄFTS-IDEEN SCHAUFENSTER REKLAME 39. JahrgangFEBRUAR 1937Heft 2
Überschlafe einen neuen Plan, aber verschlafe ihn nicht.
Unter einer Anzahl Bewerber um eine freigewordene Stellung befindet sich ein junger Mann, dessen Zeugnisse nicht besser sind als die seiner Mitbewerber. Trotzdem fällt er dem Chef angenehm auf durch seine freie Haltung, seinen offenen Blick und sein sicheres Auftreten, das ohne Unbescheidenheit den Eindruck eines gesunden Selbstvertrauens
hervorruft. Der junge Mann bekommt die Stellung und rechtfertigt durch gute Leistungen seine Wahl.
Für jeden Menschen ist eine gute Haltung ein nicht zu unterschätzender Empfehlungsbrief. Wer erhobenen Hauptes und mit freiem Blick unter seine Mitmenschen tritt, dem wird Selbstgefühl zugetraut, und mit diesem Zutrauen erweckt er den Glauben an seinen Wert und seine Fähigkeiten.
Gewiß muß hinter der äußeren Haltung auch eine innere Berechtigung stecken. Sonst wird die günstige Wirkung keine dauernde sein. Wie viele Menschen aber gibt es, die ihren Leistungen und Fähigkeiten entsprechend durchaus berechtigt wären, den Kopf hoch zu tragen, und die aus
Anläßlich des Jahreswechsels sind uns sehr viele und herzliche Glückwünsche und Beweise der Anerkennung für unsere Bemühungen zugekommen.
Wir erwidern alle Wünsche auf das herzlichste und bitten alle unsere Freunde aus nah und fern, die Versicherung entgegenzunehmen, daß wir auch in Zukunft alles daran
setzen werden, um jedem unserer Leser möglichst viel nützliche Anregungen zu bieten. Nochmals herzlichen Dank und Glück und Erfolg im eben begonnenen Jahre!